Samstag, 28. Dezember 2019

Über uns nur noch die Baumwipfel - Auf dem Braunsberg


Unser Pfälzerwald ist so groß, da könnte man tagelang wandern. Hier wurde vor einigen Jahren sogar ein Tatort-Krimi mit Lena Odenthal gedreht. Die Fernseh-Kommissarin wurde in dieser Folge entführt und musste auf der Flucht mit ihren Entführern durch den menschenleeren Wald gehen.

Der 463 Meter hohe Braunsberg war früher für uns Wanderer nicht begehbar. Zäune versperrten den Weg.
Zu Zeiten des kalten Krieges war der größte Teil des Bergmassives eingezäunt und wurde von den US-Amerikanern militärisch genutzt. Auf der Bergkuppe war eine Raketenstation, die streng bewacht wurde.
Mitte der 1990er Jahre wurden diese Einrichtungen aufgegeben und nach und nach verschwanden auch die militärischen Gebäude bis auf wenige Reste. Die Zäune wurden entfernt und der Berg war wieder grenzenlos begehbar.

Es gab mal wieder einiges zu entdecken, als wir in der Mittagszeit dort gewandert sind. 


Solche traumhaften Anblicke findet man bei einer Wanderung im Pfälzerwald.
 Von der Natur gestaltet, sind Sandsteinfelsen mit Moos und Gräsern bewachsen und liegen scheinbar wahllos herum.



Ein Baum-Methusalem. 




Diese bunten Baumpilze auf einem gefällten Baumstamm fand ich wunderschön.






In einer Wasserpfütze spiegeln sich die kahlen Äste der Bäume.
 Die Welt scheint auf den Kopf gestellt.

Der Rundweg zieht sich gemächlich ganz oben um den Berg herum. Wir haben Rehe aufgescheucht, die mit großen Sätzen vor uns über den Weg sprangen. 
Als wir eine Weile später wieder Geräusche hörten, blieben wir gleich stehen und konnten einige Wildschweine beobachten, die vom Berg herunter liefen und im Dickicht auf der anderen Seite des Weges verschwanden.

Gesehen haben wir bei unserer Tour außer uns selbst keine Menschenseele. Nur in der Ferne hörten wir das Geräusch von Motorsägen der Forstarbeiter.









Übrigens: In einem Tal am Rande des Braunsberges entspringt bei Fischbach die Sauer. Die Quelle befindet sich an der Eselssteige, im westlichen Wasgau. Zunächst fließt sie als sogenannter Grünbach und nimmt dann mehrere kleinere Bäche auf.
 Noch wird sie Sauerbach genannt. Der Name kommt vom leicht säuerlich schmeckenden Wasser durch die Moore.
Der Bach fließt weiter über die nahe Staatsgrenze durch den benachbarten Regionalpark Vosges du Nord in Frankreich.
 Nun heißt er nur noch Sauer. Später erreicht die Sauer die Oberrheinische Tiefebene, durchfließt den Forét de Haguenau, nimmt unter anderem bei Seltz den Seltzbach auf und mündet dann nach ca 85 Kilometern Länge in den Rhein.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Montag, 23. Dezember 2019

Bild des Tages - Heiße Maronen auf dem Adventsmarkt


Heiße Maronen sind ein Hochgenuss auf einem Weihnachtsmarkt. Diesen hübschen Stand habe ich auf dem Adventsmarkt in Wadgassen im benachbarten Saarland gesehen.

🎄

"Morgen, Kinder wird's was geben,
morgen werden wir uns freu'n.
Welch ein Jubel, welch ein Leben
wird in unserem Hause sein!
Einmal werden wir noch wach,
heißa, dann ist Weihnachtstag!"

(Weihnachtslied, Text von Martin Friedrich Philipp Bartsch (1770-1833)

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Freitag, 20. Dezember 2019

Christkindlfelsen

Der Christkindlfelsen liegt nahe dem Wanderheim "Hohe List" bei Eppenbrunn im menschenleeren südwestlichen Pfälzerwald.




Es ist ein Brauch, auf der Felsenplattform des Christkindlfelsen Bäume und Sträucher mit Christbaumkugeln und Weihnachtsmotiven zu schmücken. Kinder hängen ihre Wunschzettel an die Zweige, in der Hoffnung, dass das Christkind ihre Wünsche erfüllt.








Leider haben Regen und Sturm in diesem Jahr viele Wunschzettel zerstört und etlichen Weihnachtsschmuck von den Zweigen geweht. 













Dennoch ist der Weg hierher nicht umsonst gewesen, denn die Aussicht von der mit mächtigen Kiefern bewachsenen Plattform des Christkindlfelsens auf das Waldgebiet ist ein  schönes Erlebnis.









Wir haben frische Luft getankt und uns draußen bewegt. Jetzt erwarten uns ein Stück Torte und eine Tasse Kaffee in unserem Lieblingscafe in Petersbächel.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Nachtrag: Immer diesen Schildern folgen, dann kommt man auch zum Felsen mitten im Wald.


Freitag, 13. Dezember 2019

Bunte Mosaike mit Vogelmotiven



Unsere Kreisstadt Pirmasens liegt im Südwesten von Rheinland-Pfalz. Von hier aus ist die Landesgrenze zu Frankreich nur wenige Kilometer entfernt.

Pirmasens liegt auf sieben Hügeln und deshalb hat die Stadt entsprechend viele steile Straßen und Treppen.

Wir wohnen zwar in einen Dorf, aber ich pendle täglich in die Stadt zu meinem Arbeitsplatz. Dabei passiere ich auch die Felsentreppe, die Fußgänger von der Schäferstraße hinauf in die Bahnhofstraße bringt.

Eine chilenische Künstlerin, die in der Pfalz wohnt, hat am unteren Teil der Treppe 15 Monate lang das größte Mosaik unsers Bundeslandes geschaffen. Dafür haben 100 Künstler aus 24 Nationen einzelne Mosaike geschaffen und nach Pirmasens geschickt. Frau Paz-Lopez hat sie hier zu einem 70 Quadratmeter großen Mosaik zusammengesetzt. Am vergangenen Sonntag wurde das Mosaik offiziell eingeweiht und seitdem kommen viele Leute an die Treppe, um das Kunstwerk zu bestaunen.














Ich finde das Mosaik wunderschön. Als ich das erste Mal nach dem Renovieren die Treppe passierte (sie war ein halbes Jahr lang für Passanten gesperrt) konnte ich nur staunen.

... über die wunderschönen Motive

... über die herrlich leuchtenden Farben

... über die Gestaltung insgesamt, die sich dem roten Sandstein der Felsen und der Treppe anpasst.
















Die Kosten für die Umgestaltung der vorher tristen Treppe hat der Stadtmarketing-Verein getragen. Danke dafür! Ihr habt vielen Leuten damit eine große Freude bereitet.


















Ich hoffe sehr, dass niemand auf die Idee kommt, dieses Kunstwerk zu beschädigen. Das wäre sehr, sehr schade!

Wenn das Wetter besser ist und es nicht ständig regnet, werde ich mit der großen Kamera die Motive in Bildern festhalten. Diesmal stand mir leider nur meine Handykamera zur Verfügung.




Eigentlich heißt die gesamte Treppe "Felsentreppe". Aber seit der Eröffnung des Mosaiks wird der untere Teil jetzt als "Vogeltreppe" bezeichnet.

Vielen Dank dafür, dass Ihr mich heute hier besucht habt.  Ich wünsche Euch einen wunderschönen dritten Advent.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Montag, 9. Dezember 2019

Backes-Grumbeere

Dieses Rezept wurde kürzlich in einer Sendung unseres regionalen Fernsehsenders vorgestellt und am Sonntag habe ich es ausprobiert.

Wir Pfälzer werden auch als "Kartoffel-Esser" bezeichnet. Tatsächlich war die Kartoffel in meiner Kindheit eines der Haupt-Nahrungsmittel. Im kühlen Keller lagerten die Kartoffeln in großen Mengen als Wintervorrat. 
Auch wenn die braunen Knollen heute meistens nur noch als Beilage Verwendung finden, koche ich immer wieder gerne damit.

In der Pfalz werden sie "Grumbeere" genannt. Und mit dem Backes ist ein Backhaus oder Holzbackofen gemeint. In einigen Dörfern hat man auch heute noch ein gemeinsames Backhaus. Früher gab es ein solches in der Pfalz in jedem Ort.


Rezept für Backesgrumbeere für 4 bis 6 Personen.

Da wir kein Backhaus haben, musste unser Backofen in der Küche ausreichen.

Die Zutaten sind:
Mindestens 2 kg Grumbeere
4-5 Zwiebeln
1/2 Liter guter Wein aus der Pfalz
1-2 kg Salzfleisch (ich nahm Römerbraten)
4 frische Lorbeerblätter
Creme Fraiche (1 kleiner Becher)
Zimt 
etwas Salz


Hauptzutaten: Salzfleisch, Zwiebeln, Kartoffeln, Lorbeerblätter.

Ich wäre keine gute Pfälzerin, wenn ich nicht unseren Riesling beim Kochen verwenden würde.

Natürlich kann auch jeder andere Weißwein für dieses Rezept verwendet werden. Er sollte möglichst säurearm sein.



Wer einen willigen Ehemann als Küchenhelfer hat, der kann ihn beauftragen, die Kartoffeln zu schälen.
Wenn nicht, muss man halt alles alleine machen.

Die Kartoffeln werden in grobe Würfel geschnitten, ebenso das Salzfleisch und die Zwiebeln.
Alles wird gut vermengt, wenig gesalzen und in einen Bräter gefüllt. Die Lorbeerblätter werden hinzugefügt und mindestens ein halber Liter Wein aufgefüllt.
Obenauf legt man einige Kartoffelscheiben als Abschluss. Dann wird Creme Fraiche verteilt, die wiederum mit Zimt bestreut wird.



Nun heißt es Geduld haben, denn der Topf muss für mindestens 3 Stunden in den Backofen bei 150 Grad. Der Deckel wird dabei nicht aufgelegt.
Im Rezept waren nur 120 Grad angegeben, jedoch hat bei mir diese Hitze nicht ausgereicht und ich habe auf 150 Grad (Heißluft) erhöht.

Nach eineinhalb Stunden wird kontrolliert, ob noch genügend Flüssigkeit im Topf ist. Eventuell Wein nachfüllen.

Während die Backesgrumbeere garen, hat man Zeit für andere Dinge. Früher hatten die Hausfrauen den Backes-Topf schon mal in der Bäckerei zum backen abgegeben und nach einigen Stunden wieder abgeholt.
Der Topf lässt sich auch gut vorbereiten und im Kühlschrank bis zum Backen aufbewahren.

Nach 3 Stunden waren die Backesgrumbeere fertig. Es duftete herrlich nach Braten und Zimt in der Wohnung. Zunächst war ich skeptisch, ob uns Zimt bei diesem Gericht schmecken würde.


Es hat uns wirklich gut geschmeckt. Das nächste Mal gebe ich den Backesgrumbeere noch mindestens eine halbe Stunde länger Zeit zum garen.

Serviert wurde das Gericht mit Feldsalat. Lecker!


Liebe Grüße von der Pfälzerin

Sonntag, 8. Dezember 2019

Herzlich willkommen!

Viele von Euch werden mich schon kennen. Denn seit Oktober 2018 führe ich den Blog Freude am Garten.

Meine Beiträge dort sind längst schon dem Garten entwachsen, so dass ich mich entschlossen habe, einen neuen Blog zu eröffnen. Der Garten-Blog bleibt jedoch erhalten und ich werde dort regelmäßig von meinem Gärtchen berichten.

Hier im neuen Blog wird der Schwerpunkt die Landschaft unseres herrlichen Pfälzerwaldes sein. 
Gerne nehme ich Euch mit, wenn wir unterwegs sind. Ich stelle Euch unsere Traditionen vor und lade Euch ein, regionale Gerichte kennen zu lernen.


Für diejenigen, die mich noch nicht kennen, stelle ich mich kurz vor:

Ich heiße Ingrid, bin knapp über sechzig Jahre alt und genieße den Herbst meines Lebens.

Die Kinder sind ausgezogen, haben eigene Familien und wohnen dennoch hier im Ort, so dass wir uns oft sehen können. Seit dem vergangenen Oktober bereitet uns unser Enkelkind, der kleine Jonas große Freude. 

Ich freue mich, Euch hier begrüßen zu können.

Liebe Grüße von der Pfälzerin