Mittwoch, 29. Juni 2022

Abendrunde um den Haferfelsen bei Dahn

Ich musste einsehen, dass es mir nie gelingen wird, auf den Haferfelsen zu gelangen. Es hat sich herausgestellt, dass es ein reiner Kletterfelsen ist.

🌄


Am Sonntagabend, gegen 18.30 Uhr, sind wir wieder nach Dahn gefahren, haben das Auto auf dem Parkplatz unterhalb der Burgengruppe Altdahn-Grafendahn-Tanstein abgestellt und sind einen Rundweg um den Haferfelsen herum gelaufen.


Hinter dem hölzernen Ritter erkennt man die Altdahner
Burgengruppe.

Der Haferfelsen erstreckt sich auf dem Nachbarberg, neben der Burgengruppe. Leider kann ich hier nicht mit tollen Felsbildern aufwarten, denn vom Rundweg unterhalb sind die Felsen kaum sichtbar.


Wir starten den Rundweg dort, wo jemand ein Herz in einen Baumstumpf
geschnitzt hat.



Sanft führt der Weg leicht bergauf.



Nach einem trüben Tag schien am Abend wieder die Sonne.



Die Wege im Wald sind gut markiert.



Wir befinden uns hier am Fuß des Haferfelsens.


Unterwegs ist mir aufgefallen, wie üppig das Waldspringkraut in diesem Jahr wächst. Es hat sogar eine Ruhebank zuwuchern lassen.






Wir suchen eine Möglichkeit, auf den Haferfelsen zu gelangen und folgen einem kleinen Trampelpfad unterhalb der Felsen.


Der kleine Trampelpfad ist kaum zu sehen.



Stellenweise müssen wir über Baumwurzeln klettern und unter umgefallenen Bäumen
durchkriechen.



Dann ist Schluss. Wir stehen an der Felswand. Ohne Kletterausrüstung geht es hier nicht
mehr weiter.



Der Fuß des Felsens liegt im Schatten, während die Abendsonne oben die 
Baumwipfel und die Felsen golden aufleuchten lässt.


Nachdem wir keinen für uns möglichen Weg auf den Felsen gefunden haben, sind wir zurück auf den Hauptweg gegangen und haben unseren Rundgang fortgesetzt.




Nach einer guten Dreiviertelstunde sind wir am Rastplatz mit Blick auf die Burgengruppe angekommen, den ich schon in anderen Beiträgen vorgestellt habe. Klick hier.

Nun sind es nur noch 250 Meter bis zum Parkplatz zu gehen.




Auf der Rückfahrt nach Dahn entdeckte ich einen interessanten Brunnen am Schulzentrum. Wir haben angehalten, um ihn näher zu erkunden.

Daheim habe ich gelesen, dass er als Walthari-Brunnen bezeichnet wird. 






Walthari war von 540 bis 546  Herzog der Langobarden an der mittleren Donau. Er war noch minderjährig, als er die Macht übernahm. Sechs Jahre später wurde er von Audoin "beseitigt", damit dieser selbst den Thron besteigen konnte.

Hier in der Pfalz findet man diesen Namen öfter. Beispielsweise eine Walthari-Klause in der kleinen Gemeinde Petersbächel und ein weiterer Brunnen in Münchweiler mit dem Namen Walthari-Brünnchen. Welchen Bezug Walthari zur Stadt Dahn, dem Pfälzerwald oder dem Schulzentrum hat, fand ich nicht heraus.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Donnerstag, 23. Juni 2022

Noch eine Sommerabendrunde vom Rohrwoog zum Hohlwoog

Wieder einmal sind wir abends nach einem sehr heißen Tag mit einer Temperatur bis 30 Grad den schmalen Pfad vom Rohrwoog durch das Sumpfgelände bis zum Hohlwoog gelaufen.



Der Rohrwoog wurde von seinem Besitzer und der Aufsichtsbehörde als Badegewässer frei gegeben. Das heißt, es wird regelmäßig die Wasserqualität geprüft und als Aushang bekannt gegeben.



Biologisch ist das Wasser einwandfrei, aber optisch ist das moorige Wasser der Wooge nur etwas für Naturliebhaber. 



Die Ufer des Rohrwooges waren diesmal von Badegästen bevölkert. Wir müssen an ihnen vorbei, um zum schmalen Pfad zu gelangen, der uns durch das Moorgebiet zum nächsten Woog bringt; das sind ungefähr eineinhalb Kilometer durch den Wald zu laufen.


Die Ablaufzone des Rohrwooges ist dicht mit Schachtelhalm bewachsen.




Wir erreichen den schmalen Pfad, auf dem Brombeerranken nach
unseren Beinen greifen.




Es empfiehlt sich, nicht den Weg zu verlassen, wenn man nicht
im Wasser stehen will.




Das ist der Hohl-Woog, der dicht mit Seerosen bewachsen ist.

Es hat sich ausgezahlt, dass ich trotz Hitze lange Hosen getragen habe. Mit nackten Beinen will ich nicht durch den Wald gehen. Herr Pfälzer war nicht so klug und hatte gleich einen Stich von einer Bremse am Bein, während ich davon verschont blieb.


Fast alle Brombeerblüten sind von kleinen Insekten bevölkert.


Überall blühen Brombeeren. Sie fühlen sich hier sichtlich wohl. 

Als wir an unserem Ziel, dem Hohlwoog angekommen waren, haben wir uns eine Weile hingesetzt und auf die Wasserfläche geschaut.

Man kann hier Libellen bei ihrer Jagd über dem Wasser beobachten und Fische, die dicht an die Wasseroberfläche kommen, um nach Insekten zu schnappen.






Ein Seerosenblatt schwimmt auf dem Wasser.



Eine Entenfamilie suchte auf der anderen Seite am Ufer nach Futter. Hier kann man herrlich sitzen und den Abendfrieden genießen. Man hört Vögel zwitschern und Mäuse durch das Laub huschen. 

Ab und zu kommt ein Radfahrer drüben auf dem Radweg vorbei und zweimal sind Mofas durch den Wald gebrummt, danach war wieder Stille.


Der idyllisch gelegene Hohlwoog ist mit Seerosen bewachsen, die bei unserem Besuch
bereits Blütenknospen hatten. 



Das Thermometer zeigte um 20 Uhr immerhin noch 28 Grad, aber hier im Wald hat man die Hitze kaum gespürt. Der Wind ist warm und kühlt angenehm, ohne dass man fröstelt.

Über den Damm gehen wir rüber zur befestigten Forststraße, die gleichzeitig als 'Seerosen-Radweg' dient und sind nun auf dem Rückweg.



Unterwegs habe ich Sträucher mit reifen Wald-Heidelbeeren entdeckt und einige Beeren abgepflückt und gegessen. Ihr Geschmack erinnerte mich an meine Kindheit. Früher mit den Eltern haben wir öfter im Sommer Beeren gesammelt und unsere Mutter hat daheim einen leckeren Kuchen davon gebacken.

Heutzutage geht niemand mehr in den Wald zum Beeren sammeln, weil es viel zu mühsam ist.


Waldheidelbeeren.


Als wir zurück am Rohrwoog waren, brachen gerade die letzten Badegäste auf. Es war still geworden und ich werfe einen letzten Blick auf das Wasser, das den Himmel wiederspiegelt.




Angenehm entspannte Grüße von der Pfälzerin

Sonntag, 19. Juni 2022

Mit dem Enkelkind auf dem Abenteuerspielplatz

Heute darf unser Enkelkind Jonas berichten, was er erlebte, als wir am vergangenen Dienstag den Abenteuerspielplatz im Strecktalpark in Pirmasens besucht hatten.


Im idyllischen Strecktalpark wurde von der Stadt ein toller
Abenteuerspielplatz angelegt. 
Er ist gepflegt und sauber. Wir haben ihn mit dem Enkelkind am Dienstag erkundet.


"Hallo, ich bin der Jonas und am Dienstag bin ich mit der Mama und der Oma zu einem großen Spielplatz in der Stadt gegangen. Die Oma sagte, dass es im Strecktalpark einen tollen Abenteuerspielplatz gäbe und Mama meinte, dahin sollten wir einfach mal gehen.

So sind wir nach dem Kindergarten nachmittags losgefahren. Die Mama hat sofort einen guten Parkplatz gefunden und dann sind wir zu einem der Eingänge des Parks in der Fröhnstraße gelaufen. Wir mussten ein Stück auf den Wegen durch den Park gehen, bis wir den Abenteuerspielplatz erreicht hatten. Er befindet sich nämlich ganz hinten, dort wo die große Streckbrücke steht.




Ich bin gleich auf den Steinen nach oben auf einen Berg gekraxelt und wollte hinunter rutschen. Aber die Rutschen aus Edelstahl waren von der Sonne heiß geworden und so bin ich lieber wieder über die Steine hinunter geklettert.

Jetzt wollte ich die Burg erobern. Denn ich bin ein starker Ritter und der braucht natürlich eine Burg. Auch das kleine Verlies hinter der Leiter habe ich erkundet. Durch eine Röhre führt ein Geheimgang nach draußen und Mama und Oma konnten mich nicht finden. Erst als ich laut "huhu" gerufen habe, wussten sie, wo ich war. 




Von oben von der Burgmauer aus kann man auf den Spielplatz schauen. Leider war sie sehr hoch, so dass ich mich auf die Zehenspitzen stellen musste. Das ist doof und ich gehe lieber runter zu einem kleinen Sandbagger.

Danach haben wir die Matsch-Anlage erkundet. Leider war nur ganz wenig Wasser geflossen und mein Bagger und ich fanden es bald langweilig.




 Viel lieber bin ich über eine Wackelbrücke gelaufen. Die Mama musste mit, denn die Brücke führt über ein gefährliches Wasser. Wir haben es geschafft und heil die andere Seite erreicht.

(Anmerkung der Pfälzerin: Die Wackelbrücke führt nur über einen kleinen Wasserlauf, aber für Jonas war dies eine tiefe Schlucht und ihn faszinierte das fließende Wasser.)



Als ich müde und hungrig war, hat Oma eine Überraschung aus ihrem Rucksack geholt. Das war etwas zum Essen und Trinken für mich. Ich setzte mich neben die Mama auf einen Baumstamm und knabberte Käse-Dinkel-Stangen. Die mag ich am aller-aller-liebsten.

Danach hatte ich wieder Kraft und konnte weiterspielen. Ich saß auf der Kinderschaukel und wurde so feste angeschubst, dass ich ganz hoch geflogen bin. Das war schön.





Auf dem Kinderkarussell drehte ich einige Runden, dann ging die Oma mit mir zu einer Seilbahn. Man kann sich auf einen Teller hocken und am Seil festhalten und an einem anderen Seil entlang rutschen. Die Oma hat mich gut festgehalten. Sie sagte, dass ich für dieses Gerät noch zu klein wäre. Es gibt auch noch andere tolle Spielgeräte, die für große Kinder und Erwachsene gemacht sind. Wenn ich groß bin, probiere ich sie alle aus.




Als ich keine Lust mehr zum Spielen hatte, sagte die Mama, dass wir jetzt wieder heimgehen. Wir spazierten durch den Park zurück zum Ausgang. Ich saß in meinem Buggy und wurde geschoben. so konnte ich in Ruhe den Enten auf dem Teich zuschauen. Sie steckten ihren Kopf ins Wasser, bis das Hinterteil in die Höhe ragte. Das war lustig. 

Von mir aus können Oma und Mama bald mal wieder mit mir zum Abenteuerspielplatz gehen. 

Alles Gute, Euer Jonas!" 

👦


Die Pfälzerin: Es war gut, dass wir mit dem Kind am Anfang der Woche unterwegs waren. Denn gestern war es sehr heiß (35 Grad am Nachmittag) und da wäre es für den Park viel zu warm gewesen.

Wir hatten versucht, am Nachmittag mal rüber zu unserem Spielplatz zu gehen, aber dann sind wir schnell zurück in den wesentlich kühleren Garten geflüchtet. Es war einfach zu heiß dort in der Sonne. Das Gras vertrocknet und die Fläche wird zur Wüste. Selbst im Schatten unter den Bäumen war es unerträglich.




Heiße Grüße von der Pfälzerin

Sonntag, 12. Juni 2022

Bummel durch eine charmante Altstadt - Bad Bergzabern

Das Bergzabener Land feierte gerade die alljährlichen Rosenwochen, als ich am Mittwoch mit Herrn Pfälzer dort war.




Er hatte einen Arzttermin und ich habe ihn nach Bad Bergzabern begleitet. Eigentlich wollten wir an diesem Tag nach Cochem an der Mosel fahren und die Burg besichtigen, aber seine andauernden Schmerzen in den Beinen haben dafür gesorgt, dass wir unseren Plan ändern mussten.

Zum Glück, denn so kam ich in den Genuss, über zwei Stunden lang ganz in Ruhe durch die Altstadt von Bad Bergzabern und interessante Geschäfte bummeln zu können.

Hach, war das schön, nach Herzenslust durch einige Läden zu schlendern, mir in der Mittagszeit einen kleinen Imbiss in der Bäckerei zu holen und in der Fußgängerzone auf einer Bank zu essen. Ich liebe es, Passanten zu beobachten.


Der Ludwigsplatz mit Brunnen und Cafés.



Der Kutschenwagen am Restaurant Weinschlössl und dahinter stehen schöne Villen.



Umgedreht ein Blick auf die Haupt-Geschäftsstraße.


Von den Rosentagen habe ich so gut wie nichts mitbekommen. Es finden in der Stadt und den Orten rings herum verschiedene Events mit Live-Musik statt. In der Südpfalztherme gibt es eine Rosen-Harmonie-Massage mit Rosensecco. Leider hatte ich keinen Termin und es blieb für mich bei einem ausgiebigen Rundgang durch den historischen Stadtkern.

Meinen persönlichen Stadtbummel habe ich am Ludwigsplatz begonnen, direkt an der Durchgangsstraße mit entsprechend viel Verkehr und den meisten Geschäften. Gekauft habe ich nichts, denn das hätte ich über zwei Stunden herumtragen müssen.

(Anmerkung: Momentan wird eine Umgehungsstraße gebaut. Wenn sie fertig ist, wird der Durchgangsverkehr in der Stadt reduziert werden.)

Am Restaurant Weinschlössl bin ich abgebogen und den Berg hoch bis zum Dicken Turm gegangen. Hier verläuft ein Teil des Stadtmauer-Rundweges. Von der ehemaligen Stadtbefestigung sind noch etwa die Hälfte der Mauern und Gebäude erhalten. Man kann den Bodentafeln folgen und kommt an 12 Sehenswürdigkeiten vorbei. Das aber habe ich diesmal nicht gemacht, sondern bin nach Belieben herumgeschlendert.

Heute ist die Stadt flächig viel größer als früher und deshalb befindet sich die ehemalige Stadtmauer nun mitten in der Stadt. 


Die Wasserverteidigung an der ehemaligen Stadtmauer.



Auch der Dicke Turm gehörte zur Stadtmauer. Von hier aus wurde mit Kanonen
auf Angreifer gefeuert.


🏰






Ich komme am Gasthaus Engel (erbaut im 16. Jahrhundert) vorbei, das zu den schönsten Renaissance-Bauten in der Pfalz zählt.




Hier wird der unterirdisch verlaufende Erlenbach für wenige Meter sichtbar. Im Kurpark hat man ihn auch wieder freigelegt, aber dorthin kam ich diesmal nicht. Er ist sehr weitläufig und in dem Café an der Therme kann man leckere Waffeln mit Sahne und Kirschen oder Erdbeeren essen. Das hebe ich mir für ein anderes Mal auf, wenn wir wieder Bad Bergzabern besuchen.



Nun habe ich das prachtvolle Schloss erreicht. Mit der Weitwinkelfunktion meiner Kamera kann ich es als Ganzes aufs Bild bekommen. Das Schloss ist das Wahrzeichen der Stadt und hier residierten einst die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Erbaut wurde es im 12. Jahrhundert und im Bauernkrieg 1525 zerstört. Nach einem teilweisen Wiederaufbau wurde es im Holländischen Krieg 1676 durch französische Truppen erneut zerstört. 1720 erfolgte ein Wiederaufbau und 1909 ist es ausgebrannt. Danach wurde es in der heutigen Form aufgebaut und jetzt sind hier die Räume der Öffentlichen Verwaltung untergebracht.



Ach, könnte ich nur den herrlichen Rosenduft zu Euch schicken, der von den blühenden Rosenbäumchen vor dem Schloss die Luft erfüllt!




Nun geht es zurück durch die Gassen der Altstadt zur Marktkirche. Dort auf dem Marktplatz werde ich Herrn Pfälzer erwarten, denn er hat mir einen Eisbecher in unserem Lieblings-Eiscafè versprochen. 

Beachtet auch die bunten Blumenkübel, die alle unterschiedlich bepflanzt wurden.





Ein bisschen Geschichte von der Stadt:



Bad Bergzabern hat das Klima der Oberrheinischen Tiefebene, welche in Deutschland die mildesten Winter und wärmsten Sommer aufweist. Diese günstigen Bedingungen sorgen dafür, dass hier Wein, Mandelbäume, Esskastanien, Feigen und Kräuter gedeihen, denen es eigentlich in Deutschland zu kühl wäre.

Die Stadt ist entstanden, als im Jahr 1520 der damalige Herzog Ludwig II. eine bestehende Burg in eine herzogliche Residenz umbauen ließ. Allerdings war der Ausbau erst zwei Generationen später (unter Johann I. im Jahr 1579) vollendet. 

Heute lebt die Stadt als Heilklimatischer Kurort und Kneippheilbad zum größten Teil vom Kurbetrieb. 

🌇

Übrigens, ich habe meinen versprochenen Eisbecher bekommen und er war lecker! 


Mmmm, ein leckerer Krokantbecher!


Liebe Grüße von der Pfälzerin