Freitag, 29. Dezember 2023

Ein Ausflug ins Mittelalter - die historische Altstadt von Annweiler am Trifels

 

Weihnachten ist vorüber und das Wetter zeigte sich vor, während und nach den Feiertagen von seiner garstigen Seite. Es stürmte und regnete tagelang. An Wanderungen im Wald war nicht zu denken, denn das wäre lebensgefährlich. Der Sturm könnte Äste abbrechen lassen und auch die Forstämter warnen vor dem Aufenthalt im Wald.

Zudem sind die Wege aufgeweicht und schlammig. An solchen Tagen suchen wir uns daher andere Ausflugsziele aus und das darf dann gerne mal eine Stadt sein. Den Mittwoch, an dem Regen und Sturm eine Pause einlegten, nutzen wir für einen Stadtbummel.

Zu diesem Ausflug nehme ich Euch gerne mit, wenn Ihr möchtet.





Wir bummeln mal wieder durch die historische Altstadt von Annweiler, einer Gemeinde unterhalb der Burg Trifels.

Ich habe Euch schon mehrmals mit in dieses malerische Städtchen genommen:



Heute könnt Ihr mich noch einmal in die mittelalterlich anmutende Altstadt von Annweiler begleiten. Es ist für uns eine Premiere, denn noch nie waren wir im Winter hier. 

Im Frühling, Sommer und Herbst ist die Stadt voller Touristen. Radfahrer durchqueren die historische Altstadt und man sieht Scharen von Wanderern. Die Plätze im Freien der Eiscafes, Weinstuben und Gasthäuser sind dann bevölkert und auch die Einwohner der Stadt sind unterwegs. Die Gassen sind lebendig und das Lachen und Rufen von Kindern ist allgegenwärtig.

Von diesem Trubel verspürt man im Winter nichts mehr, denn in der Stadt ist es ruhig geworden.

Wir parken das Auto auf dem Parkplatz Gotthold. Hier direkt an der alten Stadtbefestigung kann man kostenlos das Auto so lange stehen lassen wie man möchte.





Durch einen Mauerbogen gelangen wir nach wenigen Schritten in die Altstadt. Wir schlendern durch die Gerbergasse, entlang dem Flüsschen Queich, das reichlich Wasser mit sich führt. 





Die Stadtmühle wurde früher als Getreidemühle betrieben. Heute ist es eine Schaumühle, die mit der Wasserkraft Strom erzeugt. 











Die Bäume mit den roten Früchten sind sehr dekorativ. Ich konnte nicht herausfinden, welche Früchte es sind; es könnten vielleicht Zieräpfel sein.

Ein Stück weiter befindet sich ein weiteres Wasserrad, das sich langsam und gemächlich dreht. Wir nun haben die historische Wassergasse am Zwinger, dem nördlichen Teil der Stadtbefestigung erreicht. 

Hier gibt es auch ein Stadtmuseum, das wir irgendwann einmal besuchen werden.







In der Stauferzeit war Annweiler sehr bedeutend. Mit der Stadtgeschichte sind Kaisertum, sowie Rittertum mit Minnegesang, Turnieren und Burgenbau untrennbar verbunden.

An die wichtigsten Salier und Staufer wird mit Tafeln am Geländer der Queich erinnert.

Die wohl bekannteste Persönlichkeit ist Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa.




Wir passieren den sogenannten "Schipka Pass", dessen Bedeutung ich in einem früheren Beitrag erklärt habe.




Noch einmal blicken wir zurück auf das Wasserrad, ehe wir in eine der zahlreichen Gassen eintauchen.




Nicht zu vergessen ein Blick zur Burg Trifels, die erhaben über der Stadt thront.




Vor einem Jahr im November habe ich Euch mit zur Burg Trifels genommen.



In Annweiler findet man nette, kleine Geschäfte. Entzückend fand ich vor allem einen Blumenladen, der Christrosen im Angebot hatte. 

Ich musste mich sehr zusammenreißen, um nicht ein Töpfchen mit den weißen oder rosa Blüten zu kaufen. Schließlich siegte die Vernunft, denn es sind keine Blumen für die Wohnung. Christrosen wollen draußen im Freien stehen und ich hätte gar keinen Platz für sie.




Gegenüber im Hofladen der Montessori-Schule habe ich frisch gebackenes Dinkelbrot von der schuleigenen Bäckerei gekauft. Es roch köstlich und ich liebe solche regionalen Produkte.




Der Platz am Rathaus, der im Sommer stets von vielen Touristen bevölkert ist, war diesmal verlassen. Die Eisdiele, in der wir öfter köstliches Kastanieneis gegessen haben, ist über Winter geschlossen.




So still habe ich Annweiler noch nie erlebt. Nur wenige Passanten sind uns begegnet. 





Wir biegen rechts ab und erreichen den Prangertshof. 

Ein Pranger war im Mittelalter ein Mittel zur öffentlichen Bestrafung. Die Verurteilten wurden dort angekettet und waren dem Spott der Leute preisgegeben. Nicht selten wurden sie mit Steinen und Unrat beworfen.

Heute stand ich am Pranger; aber natürlich nur für ein Foto.







Unser Rundgang durch Annweiler geht langsam zu Ende. Wir sind wieder in der Gebergasse an der Queich angekommen.

Stünden vor den Häusern nicht die Fahrzeuge der Anwohner, würde man sich hier in den Gassen tatsächlich wie im Mittelalter fühlen. 





Noch wenige Schritte laufen und einmal rechts abbiegen, dann können wir durch den Torbogen in der alten Mauer die Altstadt verlassen und erreichen wieder den Parkplatz.

Es war ein entspannter Bummel durch die Stadt, ohne das Gewusel vieler Menschen.

Übermorgen ist Silvester und wir feiern den Beginn des neuen Jahres 2024. Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr und viel Glück und Gesundheit.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Freitag, 22. Dezember 2023

Durch die nebelige Rheinebene zum sonnigen Mummelsee im Schwarzwald




Am dritten Adventssonntag machten wir einen Ausflug in den Schwarzwald. Gleich morgens nach dem Frühstück sind wir auf dem kürzesten Weg durch Frankreich bis zum Rhein, weiter durch Rastatt, das Murgtal bis hoch zum Mummelsee an der Schwarzwaldhochstraße gefahren. 

Das Rheintal lag im Dauernebel und die Luft dort war frostig kalt.

Zum Glück ahnten wir schon, dass die Rheinfähre Seltz/Plittersdorf wegen Hochwassers außer Betrieb war und wählten für die Rheinüberquerung alternativ die Rheinbrücke bei Wintersdorf.




Fast unwirklich schön war das Wetter auf den Schwarzwaldhöhen. Wir wurden am Mummelsee mit Sonnenschein und milden 8 Grad Lufttemperatur empfangen. Dort wo Plätze von Schnee geräumt waren, lag daneben meterhoch hart gefrorener Altschnee.






Beim Spaziergang am See wurde uns richtig warm. Ich musste den Wintermantel aufknöpfen, weil ich ins Schwitzen geriet. Herrlich war es, auf einer Bank zu sitzen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen.

An einem Aussichtspunkt stand ich lange und genoss das einzigartige Panorama. In der Ferne sieht man die Nebelfelder, die das Rheintal bedeckten.


Blick vom Parkplatz an der Schwarzwaldhochstraße in Richtung
dem nebeligen Rheintal.





Auf der Heimfahrt (über Baden-Baden) durchquerten wir erneut das nebelige Rheintal bei kühlen 2 Grad Lufttemperatur. Es war nur ein kleiner Umweg zur Rheinfähre bei Seltz, die außer Betrieb war. Für eine kleine Stippvisite reichte die Zeit noch aus.


Der Rhein bei Seltz im Dauernebel.










Man sah, dass das Hochwasser langsam zurück geht. Bis zu den Kassenhäusern war das Wasser geflossen und hinterließ ein Bild der Verwüstung mit Schlamm, Ästen und Unrat.









Immer noch war der Wasserstand des Flusses hoch und der Uferstreifen überschwemmt. Vor lauter Nebel sah man den Fluss kaum. Die kalte Luft ließ uns schauern und so blieben wir hier nicht lange stehen. Die Rückfahrt erfolgte durch eine nebelige Landschaft und erst bei Bad Bergzabern wurden wir wieder von einer inzwischen tief stehenden Sonne empfangen.


🌄


Übermorgen ist Heiligabend. Ich wünsche Euch allen frohe Weihnachtsfeiertage. 

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Freitag, 15. Dezember 2023

Ein Ausflug zum Weihnachtsmann im französischen Munchhausen




Vielen Dank für Eure Glückwünsche zu meinem 4. Bloggeburtstag. 

Es ist nicht meine Art, einen Geburtstag laut und aufwändig zu feiern. Daher verlief auch dieser Bloggeburtstag eher ruhig und bescheiden.


🎉🎉🎉


Wir haben am 2. Adventssonntag einen Ausflug gemacht und waren wieder einmal im Naturschutzgebiet Sauerdelta im französischen Munchhausen.

Schon dreimal habe ich Euch in diesem Jahr dorthin mitgenommen.

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Am Sonntag empfing uns ein Weihnachtsmann am Parkplatz vor der Brücke. Natürlich ist es kein echter Weihnachtsmann, sondern eine Holzfigur auf einem Holzschlitten, vor den ein hölzernes Rentier gespannt ist.

An diesem Adventssonntag hatte das Flüsschen Sauer sehr viel Wasser und es rauschte und gluckerte, als wir auf der Brücke standen und in Richtung Rheinmündung schauten. Viele Schwäne schwimmen auf dem Wasser umher.










Wir sind ein Stündchen durch das Naturschutzgebiet gewandert. Die Wiesen stehen teilweise unter Wasser. Wir sahen auch einige Störche, die auf der nassen Wiese nach Nahrung suchten. Sie sind nicht in den Süden geflogen, wie es eigentlich normal wäre.



Die Luft war mild wie im Frühling und es regnete nicht. Ab und zu zeigte sich sogar ein kleines Fleckchen blauer Himmel zwischen den Wolken. Mir wurde bald so warm, dass ich meine Mütze ausziehen musste. 



Auch der Auenwald im Delta der Sauer war überflutet. Die kahlen Bäume, die teilweise im Wasser stehen, spiegeln sich zusammen mit dem Himmel in den Wasserflächen.

Dieses natürlich Funkeln gefällt mir viel besser, als künstliches Geflimmer auf einem der zahlreichen Weihnachtsmärkten. Ich liebe die Ruhe in der Natur und dies hier ist ein Kraftort für mich.








Das Naturschutzgebiet in Richtung des Dorfes Munchhausen.





Zurück am Parkplatz sahen wir noch eine Weile den Schwänen zu, wie sie gemächlich auf dem Wasser schwammen und nach Nahrung suchten. Danach fuhren wir weiter durch den Ort bis zu einer kleinen Halbinsel zwischen Rhein und Sauerkanal.

Man konnte sehen, dass der Rhein sehr viel Wasser führt; der untere bewachsene Uferstreifen war bereits überflutet.












Das Schleusentor an der Sauermündung war geschlossen. Damit soll verhindert werden, dass bei Hochwasser im Rhein ein Rückstau ins Naturschutzgebiet erfolgt. Das Wasser der Sauer, das nun vorübergehend nicht in den Rhein fließen kann, wird über einen Kanal abgeführt, der parallel zum Rhein verläuft.



Uns war unterwegs aufgefallen, dass fast alle Ortsschilder in Frankreich umgekehrt angebracht sind, also quasi auf dem Kopf stehen. Zunächst hatten wir keine Erklärung dafür. Dann aber konnte ich nachlesen, dass es ein Zeichen des Protestes der Junglandwirte gegen widersprüchliche Regelungen der französischen Regierung ist. Der Protest begann im Département Tarn in Südfrankreich und breitete sich im ganzen Land aus.



Mit einem Weihnachtsmann in Munchhausen habe ich Euch begrüßt und nun verabschiede ich mit mit einem weiteren Weihnachtsmann im Nachbardorf Mothern. 

Dieser Ort hat ebenfalls einen Zugang zum Rheinufer; dort allerdings ist es bei weitem nicht so schön wie in Munchhausen.



Es geht in den Endspurt für das Weihnachtsfest. Seid Ihr sehr gestresst oder könnt Ihr die Vorweihnachtszeit in Ruhe genießen?

Liebe Grüße von der Pfälzerin