Der Frühling hat nun auch auf dem Kalender begonnen. Am 20. März war Tag- und Nachtgleiche. Seither werden die Tage wieder länger und wärmer.
Das milde Wetter hat mich am Nachmittag raus in die Natur gelockt. Diesmal bin ich ein Stück weit auf der Alten Landstraße gelaufen, die ab dem Ortsausgang in Richtung der 5 Kilometer entfernten Stadt führt.
Der Waldrand und die Wiesenflächen sind voller blühender Schlehensträucher. Den betörenden Blütenduft roch ich schon von weitem. Weil die Sträucher nicht dicht gedrängt wachsen, haben sie teilweise üppige Ausmaße angenommen. In den Baumkronen wuselte es von Bienen und Hummeln und das Gebrumme war Musik für meine Ohren.
Nach einer Weile verließ ich die asphaltierte Straße und bog auf einen Waldweg ein. Ein Rundweg führte mich durch den Wald, der erste Anzeichen von Grün aufweist.
Vereinzelt haben Sträucher schon grüne Blättchen. Es geht ab jetzt alles rasend schnell. Unter den Sträuchern schneite es weiße Blütenblätter, denn der Höhepunkt der Schlehenblüte war am vergangenen Mittwoch bereits überschritten.
Ich war nicht alleine im Wald. Die Wege werden gerne von Hundebesitzern mit ihren Vierbeiners begangen. Leute joggten an mir vorbei und ich traf Frauen, die so wie ich das schöne Wetter für einen Spaziergang ausnutzten.
Die alte Holzbank gibt es noch, an der sich früher die jungen Leute getroffen haben. Allerdings ist sie morsch und ich wagte es nicht, mich hinzusetzen.
Als ich über eine Wiese ging, fand ich einen kleinen botanischen Schatz; eine unscheinbare, gelbe Blüte erregte meine Aufmerksamkeit. Der Wald-Gelbstern (Gagea lutea) gedeiht in lichten Wäldern und an Bachufern. Bei uns ist er mir bisher noch nie aufgefallen. Die Pflanze liebt Schatten und Feuchtigkeit.
Wald-Gelbstern. |
Etwas später habe ich weitere Gelbsterne neben dem allgegenwärtigen Scharbockskraut gesehen. Die Blüten gleichen sich, aber das Blattwerk zeigt große Unterschiede.
Wald-Gelbstern und Scharbockskraut. |
Das Dorf kam wieder in Sichtweite und fast tat es mir leid, dass meine Runde schon zu Ende war. Es gab viel zu sehen und zu riechen und ich könnte ewig weitergehen.
Ein lichtes Waldstück an den ersten Häusern war voller blau blühender Blütensterne. Kleines Immergrün (Vinca minor) bedeckt hier flächig den Boden. Eigentlich wächst es als Bodendecker in den Gärten, aber irgendwie ist es wohl ausgebüxt und fühlt sich hier im Gelände sichtbar wohl.
Inzwischen weiß ich, dass dieses Kleine Immergrün auch auf untergegangene Siedlungen hinweisen kann.
Je näher ich dem Dorf kam, umso mehr Leute traf ich. Bei sonnigen 18 Grad am Nachmittag machen viele gerne einen Spaziergang.
Die Alte Landstraße endet am Areal des Landschaftsweihers. Nun muss ich nur noch einen Berg hochlaufen, dann bin ich wieder daheim angekommen.
Dornige Ranken der Heckenrosen greifen nach den Leuten auf dem Gehweg. Wer kann dem Gewächs böse sein, wenn es so hübsche Blüten präsentiert? In zwei Monaten werden auch die Heckenrosen wieder blühen.
Habt Ihr auch den Frühlingsbeginn aus vollem Herzen genossen?
Ich wünsche Euch frohe Osterfeiertage.
Liebe Grüße von der Pfälzerin