Dienstag, 26. März 2024

Der Frühling hat begonnen - Blütezeit an der Alten Landstraße

Der Frühling hat nun auch auf dem Kalender begonnen. Am 20. März war Tag- und Nachtgleiche. Seither werden die Tage wieder länger und wärmer.



Das milde Wetter hat mich am Nachmittag raus in die Natur gelockt. Diesmal bin ich ein Stück weit auf der Alten Landstraße gelaufen, die ab dem Ortsausgang in Richtung der 5 Kilometer entfernten Stadt führt.

Der Waldrand und die Wiesenflächen sind voller blühender Schlehensträucher. Den betörenden Blütenduft roch ich schon von weitem. Weil die Sträucher nicht dicht gedrängt wachsen, haben sie teilweise üppige Ausmaße angenommen. In den Baumkronen wuselte es von Bienen und Hummeln und das Gebrumme war Musik für meine Ohren.













Nach einer Weile verließ ich die asphaltierte Straße und bog auf einen Waldweg ein. Ein Rundweg führte mich durch den Wald, der erste Anzeichen von Grün aufweist.



Vereinzelt haben Sträucher schon grüne Blättchen. Es geht ab jetzt alles rasend schnell. Unter den Sträuchern schneite es weiße Blütenblätter, denn der Höhepunkt der Schlehenblüte war am vergangenen Mittwoch bereits überschritten.









Ich war nicht alleine im Wald. Die Wege werden gerne von Hundebesitzern mit ihren Vierbeiners begangen. Leute joggten an mir vorbei und ich traf Frauen, die so wie ich das schöne Wetter für einen Spaziergang ausnutzten.






Die alte Holzbank gibt es noch, an der sich früher die jungen Leute getroffen haben. Allerdings ist sie morsch und ich wagte es nicht, mich hinzusetzen.



Als ich über eine Wiese ging, fand ich einen kleinen botanischen Schatz; eine unscheinbare, gelbe Blüte erregte meine Aufmerksamkeit. Der Wald-Gelbstern (Gagea lutea) gedeiht in lichten Wäldern und an Bachufern. Bei uns ist er mir bisher noch nie aufgefallen. Die Pflanze liebt Schatten und Feuchtigkeit.


Wald-Gelbstern.

Etwas später habe ich weitere Gelbsterne neben dem allgegenwärtigen Scharbockskraut gesehen. Die Blüten gleichen sich, aber das Blattwerk zeigt große Unterschiede.


Wald-Gelbstern und Scharbockskraut.

Das Dorf kam wieder in Sichtweite und fast tat es mir leid, dass meine Runde schon zu Ende war. Es gab viel zu sehen und zu riechen und ich könnte ewig weitergehen.



Ein lichtes Waldstück an den ersten Häusern war voller blau blühender Blütensterne. Kleines Immergrün (Vinca minor) bedeckt hier flächig den Boden. Eigentlich wächst es als Bodendecker in den Gärten, aber irgendwie ist es wohl ausgebüxt und fühlt sich hier im Gelände sichtbar wohl.

Inzwischen weiß ich, dass dieses Kleine Immergrün auch auf untergegangene Siedlungen hinweisen kann.




Zwischen den Blüten im Laub sah ich den ersten Marienkäfer in diesem Jahr.




Je näher ich dem Dorf kam, umso mehr Leute traf ich. Bei sonnigen 18 Grad am Nachmittag machen viele gerne einen Spaziergang.



Die Alte Landstraße endet am Areal des Landschaftsweihers. Nun muss ich nur noch einen Berg hochlaufen, dann bin ich wieder daheim angekommen.

Dornige Ranken der Heckenrosen greifen nach den Leuten auf dem Gehweg. Wer kann dem Gewächs böse sein, wenn es so hübsche Blüten präsentiert? In zwei Monaten werden auch die Heckenrosen wieder blühen.



Habt Ihr auch den Frühlingsbeginn aus vollem Herzen genossen?

Ich wünsche Euch frohe Osterfeiertage.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Dienstag, 19. März 2024

Wanderung auf den Hochstein im Dahner Felsenland

 


Am Sonntag hatte ich 'unruhige' Beine und schlug eine Wanderung vor. Wir sind nach Dahn gefahren und haben unser Auto auf dem Parkplatz unterhalb der Burgengruppe Altdahn abgestellt. 

Von hier aus führt ein Weg hinauf auf den Hochstein (eine 200 Meter lange Felswand), der vor allem bei Kletterern beliebt ist. Wir klettern allerdings nicht, sondern wandern ganz gemütlich auf einem schmalen Weg hinauf auf den Felsen.



Oben angekommen erreichten wir zunächst die sogenannte Soldatenhütte, ein natürlicher Felsunterstand. Vom gut gesicherten Geländer aus hat man einen tollen Blick auf die Umgebung. Dahinter geht es steil nach unten.









Wer hier auf dem Grat wandert, der sollte schwindelfrei sein. Das bin ich nicht zu 100 % und hatte ab und zu etwas Bauchgrimmen, trotz des stabilen Geländers an gefährlichen Stellen.

Hoffentlich stolpere ich nicht auf dem steinigen Weg mit vielen frei liegenden Kiefernwurzeln, dachte ich.




Alles ging gut, genauso wie bei den vorherigen Wanderungen auf den Hochstein. Man muss halt aufpassen, wohin man die Füße setzt, dann kann der Weg ohne Probleme begangen werden.

Nach wenigen Metern haben wir die Aussichtskanzel ganz vorne erreicht.

Man steht dort wie am Bug eines Schiffes, mit freier Sicht auf das Dahner Felsenland.












Ein Teil des Felsenmassives ist nur durch Klettern erreichbar. Diesmal haben wir keine Kletterer gesehen.

Vor zwei Jahren fehlte ein Teil des Geländers an der Aussichtskanzel und damals standen wir vor einem ungesicherten Abgrund. Jetzt ist das Geländer instand gesetzt und wieder durchgehend. So fühlte ich mich wesentlich besser.

Es war Zeit für den Rückweg, der auf der anderen Seite des Berges nach unten führt. Wir kamen vorbei an weiteren Felsen. Neben dem Weg sah ich die ersten Austriebe von Schattenblumen (maianthemum bifolium), deren Laub denen von Maiglöckchen ähnelt; allerdings sind die Blüten anders.








Schattenblumen.


Wir gehen auf dem ziemlich steilen Weg vorsichtig nach unten und erreichen einen Rastplatz mit Blick auf die Burgengruppe.






Von hier aus sind es nur noch wenige hundert Meter bis zum Parkplatz. Als ich die blühenden Märzveilchen neben dem Weg sah, wusste ich, dass der Winter nun endgültig vorbei ist.



Wir waren insgesamt eineinhalb Stunden unterwegs. Darin eingerechnet sind die Zeiten, in denen wir auf einer Bank saßen und am Geländer standen, um die schöne Aussicht zu genießen.

Vielen Dank dafür, dass Ihr mich auch diesmal wieder begleitet habt.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Dienstag, 12. März 2024

Ausflug ins nördliche Elsass bis nach Seltz am Rhein

Blühendes Lauterbourg.


Unser Weg ist das Ziel. So lautete das Motto unseres Sonntagsaufluges am 10. März. Wir nahmen uns Zeit für eine Spazierfahrt durch das nördliche Elsass bis zum Rheinufer bei Seltz. Dort kann man mit einer Fähre nach Baden-Württemberg (Plittersdorf) übersetzen. Die Fähre war zwar in Betrieb, aber wir blieben auf der französischen Seite und machten einen Spaziergang am Ufer entlang bis zu einem Werk, das in einem Baggersee Sand und Kies abbaut.

Unsere Rundfahrt startete im deutschen Bad Bergzabern. Von dort aus überquerten wir die Landesgrenze nach Frankreich, fuhren unter anderem durch die Stadt Wissembourg und weiter in Richtung Lauterbourg.

Der Bienwald ist ein ungefähr 120 Quadratkilometer großes Waldgebiet im Südosten von Rheinland-Pfalz. Er erstreckt sich über die Landesgrenze zu Frankereich und verbindet den Pfälzerwald mit den Rheinauen. Auf der französischen Seite wird ein Teilstück davon 'Mundatwald' genannt.

Ich bat Herrn Pfälzer anzuhalten und lief ein Stück auf einem Waldweg entlang, um mir den hier flächig wachsenden Bärlauch und die Buschwindröschen näher anzuschauen.


Bärlauch im Mundatwald.



Es riecht stark nach Knoblauch.




In Lauterbourg angekommen, parkten wir das Auto in der Ortsmitte und bummelten ein Stück weit durch die Straßen rund um den Stadtplatz vor der Mairie (Rathaus).

Blühende Magnolien, Zierpflaumen, Mandelbäume und Mahonien sorgen im Ort für einen Blütenrausch.



Lauterbourg war schon zur Zeit der Römer besiedelt; es liegt strategisch günstig an einem Übergang des Flusses Lauter, nicht weit entfernt von den Städten Karlsruhe, Baden-Baden und Straßburg.

Um das Jahr 500 ließen sich hier die Franken nieder, nachdem sie die Alemannen besiegt hatten. Bei der Teilung des fränkischen Reiches durch den Vertrag von Verdun wurde das Gebiet im Jahr 843 Lothringen zugesprochen und im Jahr 962 dem Heiligen Römischen Reich durch Kaiser Otto einverleibt.

Nach dem 'Westfälischen Frieden' von 1648 gehörte der Ort zum damaligen Königreich Frankreich. Ab dem Jahr 1871, nach dem 'Frieden von Frankfurt', gehörte Lauterbourg zum Deutschen Reich und wurde industrialisiert. Bahnstrecken und ein Kohleterminal wurden gebaut.

Laut dem Vertrag von Versailles wurde der Ort wieder Frankreich zugeschlagen.

(Diese Jahresangaben habe ich bei WIKIPEDIA nachlesen können).


Alle Hinweise sind auch in deutscher Sprache lesbar.





Eine Sehenswürdigkeit im Ort ist das Landauer Tor (Porte de Landau). Es war Teil einer Stadtbefestigung, die der Verteidigung des Ortes vor Angriffen diente.

Sehr schön anzuschauen sind die bunten Blumen auf dem Platz vor dem Rathaus. Zurück am Stadtplatz bewunderte ich die Kombination von lila Krokus und roten Zwergtulpen. Man legt hier in der Region großen Wert auf Pflanzenschmuck und vergibt den Orten Auszeichnungen dafür (Ville de Fleurie).



Der Himmel war bedeckt, aber es regnete nicht. Weiter ging unsere Fahrt zum Rhein. In Seltz parkten wir das Auto direkt am Fluss und wanderten ein Stück weit auf einem Treidelpfad am Wasser entlang, bis wir ein Kies- und Sandwerk erreichten.






Mittlerweile hatte sich der Himmel aufgehellt und die Sonne kam hervor.

Der Rhein hatte am Sonntag wenig Wasser, so dass eine Kiesbank trocken lag. Hier habe ich nach Treibgut Ausschau gehalten und Kieselsteine zum Bemalen gesammelt.



Im Auenwald, der einen Seitenarm des Rheines vom Fluss trennt, blühten die Schlehensträucher. Über uns flogen Störche und Gänse. Die feuchten Wiesen in den Rheinauen sind ein idealer Lebensraum für Weißstörche, weil sie dort ausreichend Nahrung finden.  

Gänse bevölkerten die Wasserfläche vor dem Kies- und Sandwerk. Ihr Schreien war ziemlich laut; wahrscheinlich grenzen sie damit ihre Reviere ab und suchen einen Partner, denn es ist Paarungszeit.











Als wir das Kieswerk passierten, hatte sich der Himmel wieder zugezogen und ich fröstelte. Es war Zeit für den Rückweg und wir gingen in einem großen Bogen zurück an den Rhein.



Nach wenigen hundert Metern erreichten wir unser Auto und konnten die Heimfahrt antreten. Dafür wählten wir die Strecke Niederroedern, Seebach, Wissembourg und fuhren wieder über die Landesgrenze zurück nach Bad Bergzabern. 

Liebe Grüße von der Pfälzerin