Freitag, 26. August 2022

Vater Rhein - ein Ausflug nach Germersheim

'Vater Rhein' ist eine Bezeichnung aus der Römerzeit für den bedeutendsten Fluss Mitteleuropas. In der Römischen Antike wurde er als Flussgott mit zwei Hörnern dargestellt und 'Rhenus Pater' genannt, was man für die heutige Zeit als Vater Rhein übersetzen kann.

Immerhin war der Rhein eine wichtige Grenze für das riesige römische Reich. Caesar zog mit dem Fluss nach der Unterwerfung des Gallischen Reiches einen Trennungsstrich zwischen linksrheinischen Galliern und rechtsrheinischen Germanen. 

(Quelle: Literarische Veröffentlichungen im Portal Rheinische Geschichte - LVR).


Heute trennt der Rhein hier die beiden Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.




Am vergangenen Sonntag haben wir einen Ausflug nach Germersheim gemacht und den Tag an der Rheinpromenade verbracht. Wir sind ein Stück auf dem ehemaligen Treidelpfad gelaufen, der zum Rad- und Flanierweg ausgebaut wurde.

Vormittags war die Hitze noch erträglich.






Der Wasserstand des Flusses ist niedrig.

Man kann wegen des klaren Wassers gut den Flussboden sehen und ich habe Muschelschalen zwischen den Kieselsteinen gesehen.

Der Bagger ruhte an diesem Sonntag und so konnte ich einige Kieselsteine zum Bemalen sammeln. Auf der Strandkiesfläche kann man auch direkt ans Wasser gelangen.






Mit lautem Geschrei kam eine Gruppe Gänse angeschwommen. Daheim habe ich sie als Kanadagänse identifiziert.






Auf dem Promenadenweg sind sonntags viele Radfahrer unterwegs. Man muss gut aufpassen, keinem in die Quere zu laufen. Dennoch haben mich die Leute nicht gestört, denn sie sind ja ruck-zuck wieder verschwunden.

Familien mit kleinen Kindern waren auch häufig zu sehen. Den Kleinen hat es sichtlich Spaß gemacht, am Kiesstrand Steine ins Wasser zu werfen, während ihre Eltern relaxed daneben saßen.


Ein hölzerner Treidler am Rheinufer.



In regelmäßigen Abständen rattern Züge über die Eisenbahnbrücke. Es ist wohl eine wichtige Verkehrsstrecke, denn wir haben viele Züge gehört und gesehen.



Gleich hinter der Bahnbrücke beginnt sich der Rheinuferpark der Stadt Germersheim, einem Freizeitgelände mit Liegewiesen, Spiel- und Picknickplätzen.








Hier kann man sehen, wie niedrig der Wasserstand des Flusses momentan ist.
Normalerweise wären die Wackersteine unterhalb des Gestrüppes von Wasser bedeckt. 



Dieses Zeichen ist für Schiffe und man sieht im Hintergrund den Biergarten, der auf der Festwiese aufgebaut wurde.

 Hier ist uns der Trubel dann doch zuviel und wir setzen uns lieber etwas abseits auf eine Treppe an der vom Fluss abgetrennten Wasserfläche des Werftgeländes und schauen den Schwänen bei der Futtersuche zu.


Das Wasserbecken am Werftgelände hat einen Zugang zum Rhein. Hier befindet sich 
auch ein Kanu-Club.











Die Schwäne stören sie sich auch nicht an unserer Anwesenheit. Ganz unbefangen suchen sie in unserer Nähe nach Futter im Wasser.

Wir gehen danach noch ein Stück auf dem Deich zwischen dem Werftgelände und dem Fluss entlang und hier sieht man deutlich, wie trocken es ist. Die Bäume haben ihr Laub abgeworfen, als wäre es schon Spätherbst.




Wir setzen uns direkt ans Wasser und beobachten die Schleppschiffe, die kleinen Privatjachten und und die lauten Jet-Ski, die hier unterwegs sind.

Und wir lauschen der Musik vom gegenüberliegenden Ufer. Dort liegt das Baden-Württembergische Philippsburg. Die Musik kam vom Tropic Beach Island am anderen Rheinufer, einer riesigen Fläche mit Beach-Volleyball-Feld, Strandbar, Kinderspielplatz und Sonnenwiese. 










In der Mittagszeit brennt die Sonne vom Himmel. Schatten finden wir hier am Rheinufer nicht und deshalb wird es Zeit für den Rückweg.

Wir haben übrigens neben einem früheren Ausflugslokal, das den Namen 'Vater Rhein' trägt, unser Auto geparkt. Das Lokal ist zwar schon lange geschlossen, hat mich aber für den Titel meines heutigen Beitrages inspiriert.



Auf der Heimfahrt haben wir an einem Feld bei Lustadt angehalten und vom Acker Sonnenblumen zum Selberschneiden mitgenommen.

In Landau, in unserem Lieblingsrestaurant, dem Milano, haben wir uns ein Essen schmecken lassen und auch in Bad Bergzabern nochmals angehalten, um ein Eis in der Altstadt zu genießen.

Es war ein Tag, den wir beide sehr genossen haben. Denn wir verbrachten die Sonntage seit dem Beginn der heißen Zeit fast nur im eigenen Garten. Es war schön, mal wieder etwas anderes zu sehen.

Ich fahre gerne an den Rhein und ich habe mir vorgenommen, im Herbst die Festung der Stadt Germersheim zu besuchen. Diesmal war es einfach zu heiß, um 5 Kilometer durch die Stadt zu laufen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Samstag, 20. August 2022

Graffiti

Wer ohne Erlaubnis des Eigentümers Wände und Fassaden mit Farbe besprüht, der begeht eine Sachbeschädigung nach § 303 und §304 des Strafgesetzbuches.

Graffiti können aber auch ganz legal aufgesprüht werden, so wie hier an einem Gewächshaus des Botanischen Gartens der Universität Heidelberg.




Man findet mehr oder wenige schöne Graffiti überall. Sie prangen an Brückenpfeilern, an den Wänden von Unterführungen, an und in verlassenen Gebäuden oder an Betonmauern.


Gesehen an einer Unterführung bei Annweiler.




Gesehen an einer Unterführung bei Annweiler.




Gesehen an einer Unterführung bei Annweiler.




Area One, Fischbach.




Area One, Fischbach.




Area One, Fischbach.




Eine Unterführung im Saarland.




Area One, Fischbach.


Bei uns im Ort gab es vor 10 Jahren eine Umfrage bei den Jugendlichen zur Verbesserung der Situation im Ort. Dabei wurden sie gefragt, was sie sich am meisten wünschen. Mit dabei war der Wunsch nach einer Betonwand für das legale Sprühen von Graffiti. Solch eine Mauer existiert an zwei Stellen am Ortsrand. Es blieb leider bei der Umfrage, weil die Besitzer der Mauer (Straßenmeisterei und Privatleute) keine Erlaubnis für das Vorhaben gaben. 

Deshalb wird ein verlassenes Fabrik- und Lagergebäude weiterhin mit unschönen (illegalen) Werken versehen.


Gesprühte Bilder und Zeichen an einem verlassenen Fabrikgebäude am Ortsrand.





Graffiti, unerlaubt an der Fassade einer ehemaligen Fabrik am Ortsrand angebracht.

Für Hausbesitzer ist es sehr ärgerlich und teuer, die Hinterlassenschaften von unerwünschten Sprayern beseitigen zu müssen. Sich an fremden Eigentum auszutoben ist für mich ein No-Go.






🌆 


Dort wo es erwünscht und erlaubt ist, finde ich Graffiti schön und kunstvoll. Beispielsweise freue ich mich über die (mit Erlaubnis des Besitzers) bemalten und besprühten Stromverteilerkästen in vielen Dörfern und Städten ...


Kunst am Verteilerkasten, gesehen in Zweibrücken.


... oder legale Verschönerungen an einem Treppenaufgang in Pirmasens; obwohl ich die Motive nicht so toll finde. Dennoch sind sie schöner als wilde Schmierereien.











Liebe Grüße von der Pfälzerin

Samstag, 13. August 2022

Bücher sind wie Kekse!

Hat man einmal angefangen, sie zu verschlingen, kann man nicht mehr aufhören.

(Spruch auf meinem Lesezeichen, Autor unbekannt).




Ich habe hier im Blog schon darüber berichtet, dass ich gerne mal in der öffentlichen Bücherecke stöbere.

Man kann herrliche Bücher finden, auch ältere, die man fast vergessen hat. So wie dieses reizende Buch von Antoine de Saint-Exupèry. Schon immer habe ich gerne den Geschichten und Weisheiten des Kleinen Prinzen gelauscht, war im Theater in einer Aufführung und nun fand ich ein kleines Büchlein im öffentlichen Bücherschrank, das zwar 2003 gedruckt wurde, aber auf dem Original von 1946 mit dem Titel 'LE PETIT PRINCE' basiert.

Meine Büchervorräte sind wieder gewachsen. Jedoch lese ich an den heißen Sommertagen auch viel. Für Wanderungen und Spaziergänge ist es mir am Nachmittag zu heiß. Lieber sitze ich im Schatten und schmökere in den Büchern.

Wenn ich alles aufzählen würde, was ich schon gelesen habe, würde es sehr lange dauern. Schneller geht es, wenn ich zeige, was ich demnächst lesen werde:





Die Autorin Carmen Korn habe ich erst kürzlich entdeckt und nachdem ich ihr erstes Buch gelesen hatte, war die Lust auf mehr geweckt. Es sind dicke Bücher, an denen ich eine Weile zu lesen habe.


Danach habe ich mir vorgenommen, Bücher für's Herz zu lesen.





Von Jojo Moyes und Guillaume Musso kenne ich fast alle Bücher. Eben nur fast, diese beiden hier gezeigten habe ich noch nicht gelesen. Welch ein Glück, sie in der Bücherecke aufgestöbert zu haben.

Sehr gerne lese ich Bücher über Frauenschicksale, die von den Betroffenen selbst geschildert werden. So wie beispielsweise in diesem Buch, das 2009 in dritter Auflage gedruckt wurde:




Bei Büchern kann man ruhigen Gewissens schlemmen, denn sie haben im Gegensatz zu Keksen keine Kalorien.

Leseratten-Grüße von der Pfälzerin

Samstag, 6. August 2022

Oma schau, da ist eine Wolke am Himmel!

Unser kleiner Enkelsohn, der im Herbst drei Jahre alt wird, zeigt mit dem Finger hoch in die Luft. Tatsächlich, er hat eine besonders hübsche Wolkenformation entdeckt und sie ganz bewusst wahrgenommen. Es ist schön zu sehen, wie er die Natur mag und ständig Neues entdeckt.



Ich lasse ihn einfach mal erzählen, was er gesehen hat, als wir am Samstag spazieren waren.


"Hallo ich bin der Jonas.

Ich war am Samstag mit Oma und Opa unterwegs. Wir wollten zum Kinderspielplatz am Weiher. Aber dort war es heiß, trocken und staubig. Das Buddeln im Sand hat mir keinen Spaß gemacht. Ich wollte lieber ans Wasser und den Fischen zuschauen.



Das Bachbett ist ausgetrocknet. Die Oma hat gesagt, dass sie mit mir im leeren Bach bis zum Weiher laufen wird. Das fand ich lustig. Ich bin über die Steine und Äste gehüpft und habe gefragt, wo das Wasser geblieben ist. Die Oma sagte, es ist verdunstet. Und es wäre kein neues gekommen, weil es nicht regnet.



Als wir zum Weiher kamen, habe ich gesehen, dass das Wasser ganz schmutzig ist und dass viel Müll darauf herumschwimmt.

Oma sagte, dass es kein Müll sei, sondern Blätter, die von den Bäumen fallen. Die Bäume haben Durst und lassen deshalb ihre Blätter abfallen.

Eine einzige Ente schwimmt ganz alleine auf dem Wasser herum. Sonst sind hier mehr Enten auf dem Wasser und ich weiß nicht, wo sie geblieben sind.






Wir haben diesmal das Kipper-Dreirädchen dabei. Ich bin schon so groß, dass mich der Opa nicht mehr auf dem Rücken tragen kann und ich mag das Rädchen, das bei Oma und Opa immer auf mich wartet.



Die Oma geht mit mir zum Wasser und ich sehe etwas fliegen. "Oma, was fliegt da", frage ich. "Es ist eine rote Libelle," erklärt mir die Oma. "Sie lebt am Wasser und fängt Fliegen."

 Wir schauen ihr eine Weile zu, bis sie sich auf einen Grashalm setzt.

Dann entdecke ich eine ganz große Libelle mit bunt schillernden Flügeln. Die Oma lobt mich und sagt, dass ich eine richtig tolle Libelle entdeckt habe.

Sie zeigt mir auch ein Mauseloch in der Wiese und ich hole einen Stock und will damit die Maus fangen. Oma schaut eine Weile zu, dann sagt sie: "Die Maus ist längst weggelaufen, denn sie hat unter der Erde einen ganz langen Gang."

Ich glaube das nicht und stecke immer wieder den Stock ins Loch. Aber die Maus konnte ich nicht fangen.



Wir gehen weiter bis ans Ende vom Weiher. Dort sagt Oma, die Blumen im Wasser wären Seerosen.







Ich sage, Oma das ist Glitzerwasser. 



Die Oma sagt, dass das Sonnenlicht und die Wellen das Glitzern machen. Das finde ich schön.

 Wir sind dann zurück in Omas Garten gegangen und haben Bilderbücher betrachtet und mit Knete kleine Monster gemacht.

Tschüß, Euer Jonas!"