Im November freut man sich über jeden schönen Tag, an dem man raus in die Natur gehen kann. Seit zwei Wochen gab es bei uns keinen Tag, an dem es mal nicht regnete. Ich fühle mich schnell eingesperrt, wenn ich meine Spaziergänge einschränken muss. Als vergangene Woche am Dienstag in der Mittagszeit nach einem heftigen Regenschauer die Sonne schien, ging ich los auf eine kleine Tour zum Steinebrünnchen im Moosbachtal.
Dieses Moosbachtal liegt nicht im Dahner Felsenland, sondern nahe der Stadt Pirmasens. Hier im wasserreichen Tal befinden sich die Brunnen, die Trinkwasser für die Stadt pumpen.
Anmerkung: Viele Bäche in der Region werden Moosbach genannt.
Dieser kleine Moosbach entspringt nahe dem Weiler Rodalberhof, durchfließt den Weiher bei Lemberg und fließt dann mit der Bezeichnung "Rodalbe" weiter durch die Kleinstadt Rodalben und mündet danach in den Schwarzbach.
Eines der Schilder im Tal hat mich zum Titel für den heutigen Beitrag inspiriert.
Unser Waldboden ist ein perfekter Süßwasserspeicher, denn er kann bis zu 200 Liter Wasser pro Quadratmeter aufnehmen.
Außerdem ist er die Wachstumsgrundlage für Bäume, Sträucher, krautige Pflanzen, Farne und Moose.
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Farne gedeihen nur dort, wo der Boden ständig feucht ist. |
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Moos nimmt das Wasser wie ein Schwamm auf. |
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In der Makroaufnahme wird deutlich, wie schön die Moose und Flechten sind. |
Ich folge dem Wirtschaftsweg durch den herbstlichen Wald, bis ich einen Weiher erreiche.
Das Wasser des Moosbaches speist diesen Weiher und bietet einen Lebensraum für Fische.
Ich biege nun ab auf einen schmalen Waldweg, dem ich eine Weile folgen werde.
Gelegentlich komme ich an einem der Brunnen vorbei, in denen Trinkwasser gepumpt wird. Es gibt mehrere Brunnen im Tal.
Dann erreiche ich das Quellgebiet des Moosbaches. Das Steinebrünnchen gehört dazu.
Leider beginnt es nun wieder zu regnen. Ich warte ab, denn wenn der Regen heftiger wird, kann ich in einer nahen Schutzhütte Unterschlupf finden.
Hier unter den Bäumen wird man nicht sofort nass. Vor allem die Nadelbäume nehmen mit ihren Kronen eine Menge Wasser auf, ehe es zum Boden gelangt.
Tatsächlich lässt der Regen nach einer kleinen Weile auch wieder nach und ich mache mich auf den Rückweg.
In der Nässe des Bodens und der Moose gedeihen Pilze. Sie wachsen gut im humusreichen Waldboden, der sich durch das heruntergefallene Laub der Bäume bildet.
Mir fällt auf, dass das Wasser des Regenschauers sofort im Boden versickert. Es bilden sich keine Wasserlachen auf dem sandigen Waldboden; im Gegensatz zur asphaltierten Wirtschaftsstraße, auf der ich nun für einen schnellen Rückweg gehe.
Ich entdecke am Himmel sogar einen Regenbogen, der leider von den Ästen der Bäume etwas verdeckt wird.
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In der Mitte des Bildes kann man den Regenbogen erkennen. Leider wurde er durch die Bäume verdeckt. |
Die feuchte Luft ist gut für meine Nase und ich liebe den modrigen, würzigen Geruch des Waldes.
Auf der befestigten Straße komme ich schnell voran. Bald passiere ich wieder den Weiher, aber diesmal auf der anderen Seite.
Nach insgesamt eineinhalb Stunden Wanderzeit bin ich wieder zurück am geparkten Auto und werde jetzt nach Hause fahren und mir einen Kräutertee kochen.
Liebe Grüße von der Pfälzerin