Sonntag, 26. November 2023

Zeit zum Schmökern und Träumen

Momentan kann ich leider nur von Ausflügen träumen und zurückblicken auf das, was wir im Laufe des Jahres unternommen haben.

Das unwirtliche Wetter und eine hartnäckige Erkältung sorgen dafür, dass ich nur rausgehe, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

An Ausflüge denken wir gerade gar nicht. Dafür habe ich nun viel Zeit zum Schmökern und Träumen.

Seit wir anfangs Oktober in Paris waren, lässt mich diese Stadt nicht mehr los. Sie hat mich mit ihrer Eleganz, Lebendigkeit und Vielfalt bezaubert. Wir Mädels haben dort einige schöne Tage verbracht.


Museum am Montmartre.


Polonaise auf der autofreien Champs-Elysees am Sonntag.




Eingang zur Metro-Station an der Pont Alexandre III.





Im Innenhof des Louvre.





Galeries Lafayette.





Die Treppe hoch zur Basilika Sacre-Coer am Montmartre.


Kaum zu glauben, dass diese Bilder erst vor zwei Monaten entstanden sind. Mir kommt es schon viel länger her und jetzt erst habe ich Ruhe und Zeit zum Aufarbeiten der vielen Eindrücke aus Paris gefunden.

In dieser Woche war ich in die Stadt gefahren, um ein von mir bestelltes Puzzle mit einem Paris-Motiv in einer Buchhandlung abzuholen. Es war dort für mich hinterlegt.

Bei dieser Gelegenheit schmökerte ich in den Regalen und freute mich über die große Auswahl an interessanten Büchern.



Ein Puzzle mit 500 Teilen ist schnell gelegt.


Warum nur habe ich in den vergangenen Jahren Bücher meistens online bestellt? Es macht viel mehr Freude, in einem Geschäft zu stöbern. Buch um Buch habe ich in die Hand genommen und schließlich einen besonders interessant gestalteten Reiseführer von der französischen Hauptstadt gekauft.




Mit Sicherheit werde ich irgendwann noch einmal nach Paris fahren. Aber nicht im nächsten Jahr, denn dann finden dort die Olympischen Sommerspiele 2024 und die Paralympics statt. Ich mag mir nicht vorstellen, was in dieser Zeit in Paris los ist. 

Während unseres Aufenthaltes in diesem Jahr fanden die Fashion Week 2023 und die Rugby-Weltmeisterschaft statt. Da war schon viel geboten und wahrscheinlich wird während der Olympiade im nächsten Jahr dort ein Ausnahmezustand sein.

🌇


Im Laufe des Winters werde ich meine Aufnahmen von den Ausflügen sortieren und archivieren und vielleicht das eine oder andere Bild hier noch einmal zeigen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Dienstag, 14. November 2023

Der Wald als Wasserspeicher, eine kleine Tour zum Steinebrünnchen im Moosbachtal

Im November freut man sich über jeden schönen Tag, an dem man raus in die Natur gehen kann. Seit zwei Wochen gab es bei uns keinen Tag, an dem es mal nicht regnete. Ich fühle mich schnell eingesperrt, wenn ich meine Spaziergänge einschränken muss. Als vergangene Woche am Dienstag in der Mittagszeit nach einem heftigen Regenschauer die Sonne schien, ging ich los auf eine kleine Tour zum Steinebrünnchen im Moosbachtal.



Dieses Moosbachtal liegt nicht im Dahner Felsenland, sondern nahe der Stadt Pirmasens. Hier im wasserreichen Tal befinden sich die Brunnen, die Trinkwasser für die Stadt pumpen.

Anmerkung: Viele Bäche in der Region werden Moosbach genannt. 

Dieser kleine Moosbach entspringt nahe dem Weiler Rodalberhof, durchfließt den Weiher bei Lemberg und fließt dann mit der Bezeichnung "Rodalbe" weiter durch die Kleinstadt Rodalben und mündet danach in den Schwarzbach.



Eines der Schilder im Tal hat mich zum Titel für den heutigen Beitrag inspiriert.

Unser Waldboden ist ein perfekter Süßwasserspeicher, denn er kann bis zu 200 Liter Wasser pro Quadratmeter aufnehmen.

Außerdem ist er die Wachstumsgrundlage für Bäume, Sträucher, krautige Pflanzen, Farne und Moose.





Farne gedeihen nur dort, wo der Boden ständig feucht ist.



Moos nimmt das Wasser wie ein Schwamm auf.



In der Makroaufnahme wird deutlich, wie schön die Moose und
Flechten sind.


Ich folge dem Wirtschaftsweg durch den herbstlichen Wald, bis ich einen Weiher erreiche. 







Das Wasser des Moosbaches speist diesen Weiher und bietet einen Lebensraum für Fische.

Ich biege nun ab auf einen schmalen Waldweg, dem ich eine Weile folgen werde.

Gelegentlich komme ich an einem der Brunnen vorbei, in denen Trinkwasser gepumpt wird. Es gibt mehrere Brunnen im Tal.












Dann erreiche ich das Quellgebiet des Moosbaches. Das Steinebrünnchen gehört dazu.







Leider beginnt es nun wieder zu regnen. Ich warte ab, denn wenn der Regen heftiger wird, kann ich in einer nahen Schutzhütte Unterschlupf finden.

Hier unter den Bäumen wird man nicht sofort nass. Vor allem die Nadelbäume nehmen mit ihren Kronen eine Menge Wasser auf, ehe es zum Boden gelangt.

Tatsächlich lässt der Regen nach einer kleinen Weile auch wieder nach und ich mache mich auf den Rückweg.

In der Nässe des Bodens und der Moose gedeihen Pilze. Sie wachsen gut im humusreichen Waldboden, der sich durch das heruntergefallene Laub der Bäume bildet.





















Mir fällt auf, dass das Wasser des Regenschauers sofort im Boden versickert. Es bilden sich keine Wasserlachen auf dem sandigen Waldboden; im Gegensatz zur asphaltierten Wirtschaftsstraße, auf der ich nun für einen schnellen Rückweg gehe.



Ich entdecke am Himmel sogar einen Regenbogen, der leider von den Ästen der Bäume etwas verdeckt wird.


In der Mitte des Bildes kann man den Regenbogen erkennen. Leider 
wurde er durch die Bäume verdeckt.


Die feuchte Luft ist gut für meine Nase und ich liebe den modrigen, würzigen Geruch des Waldes. 




Auf der befestigten Straße komme ich schnell voran. Bald passiere ich wieder den Weiher, aber diesmal auf der anderen Seite.





Nach insgesamt eineinhalb Stunden Wanderzeit bin ich wieder zurück am geparkten Auto und werde jetzt nach Hause fahren und mir einen Kräutertee kochen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Donnerstag, 9. November 2023

Burg Lichtenberg bei Kusel im Musikantenland

Vor ungefähr 800 Jahren wurde auf einem Berg nahe dem Ort Thallichtenberg eine Burg gebaut. Sie zählt heute als größte Burgenanlage in der Pfalz mit 425 Metern Länge.



Der erste Teil der Burg wurde um das Jahr 1200 herum errichtet. Etwa 70 Jahre später folgte, etwas erhöht auf einem Hügel, eine zweite Burg. Im 15. Jahrhundert wurden beide Burgen durch einen Wehrgang miteinander verbunden. Bis Ende des 18. Jahrhundert wurde weiter gebaut und die Burg wurde immer größer. 

Leider zerstörte im Jahr 1799 ein Großbrand den größten Teil der Burg. Nur wenige Gebäudeteile blieben erhalten. Heute befinden sich darin ein Burgrestaurant und eine Jugendherberge.





Was haben diese alten Mauern wohl schon alles gesehen? Was 
würden sie uns erzählen, wenn sie es denn könnten?








Wir haben für unseren Ausflug ins Musikantenland bei Kusel einen relativ trockenen Tag ausgesucht; zumindest bis abends bleib es trocken und die Sonne schien in der Mittagszeit. So konnte man für kurze Zeit den trüben November vergessen.

Das Burgmuseum war an diesen Tag geschlossen und in der Jugendherberge herrschte Stille, denn die Herbstferien der Schulen sind vorbei. Außer uns waren nur wenige Besucher auf dem Gelände zu sehen.








Der ausgehöhlte Kürbis zeigt, dass auch
hier kürzlich Halloween gefeiert wurde.


Vom Parkplatz vor der Burganlage sind es nur wenige Schritte bis zum Eingangstor. Es wird kein Eintritt verlangt; nur wer ins Museum möchte muss einen Obolus entrichten.



















Ehe wir zurück nach Hause fuhren, genossen wir von der Burgmauer aus einen Blick auf die herbstliche Landschaft.

Das Musikantenland ist ein Gebiet in der nördlichen Westpfalz, nahe den Städten Landstuhl, Kusel, Ramstein und Kaiserslautern. Früher waren die Leute arm und viele verdienten sich als Wandermusikanten ihren Lebensunterhalt. Sie zogen (meistens als Orchester) in die Welt und man schätzt, dass in der Blütezeit des Wandermusikantentums um das Jahr 1900 herum ungefähr 2.500 bis 3.000 Leute unterwegs waren. Im Burgmuseum kann man eintauchen in diese Zeit und auch alte Musikinstrumente besichtigen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Donnerstag, 2. November 2023

Ein Wald voller Pilze und eine Wanderung auf dem Luchs-Pfad

Der Feiertag am 1. November war der einzige Tag der Woche, an dem es nicht geregnet hat. Für die Tage danach war schon wieder Sturm und Starkregen angekündigt. 

Am Vormittag schnürten wir unsere Wanderschuhe und fuhren zum Wanderparkplatz Moosbachtal bei Dahn, um den Luchs-Pfad zu erkunden, einen ungefähr 6 Kilometer langen Premium-Wanderweg des Dahner Felsenlandes. 



Es war eine Freude, auf weichen Wegen durch den Wald zu laufen. Die Luft war mild und es roch herrlich würzig nach Holz, Pilzen und Moos. Ab und zu kam die Sonne hervor und schien uns ins Gesicht. Das war eine Wohltat nach den vielen Regentagen zuvor.



Der Wald ist momentan voller Pilze. Zu Hunderten sprießen sie auf dem Waldboden und teilweise sogar auf dem Weg.

Mir ist aufgefallen, dass es in diesem Jahr besonders viele Korallenpilze gibt. Sie bedecken große Flächen mit ihren weißen, zotteligen Fruchtkörpern.









Aber auch andere Pilze sahen wir reichlich. Ich blieb ab und zu bleiben, um sie zu fotografieren.














Mehrmals kamen wir an einer Informationstafel über das Leben des Luchses vorbei.

Die Luchse können sich hier in einem großen Revier bewegen. Alleine der Pfälzerwald hat eine Fläche von über 1.700 Quadratkilometer und grenzt an das Waldgebiet der Nordvogesen mit nochmals etwa 3.000 Quadratkilometern geschlossenem Waldlebensraum. (Quelle: WWF)

Ich habe gelesen, dass es in Rheinland-Pfalz ca. 30 Luchse geben soll. Die ersten Tiere im Pfälzerwald wurden im Sommer 2016 ausgewildert und werden über GPS überwacht. Allerdings dürfen wir nicht hoffen, jemals eines dieser scheuen Tiere zu Gesicht zu bekommen. Sie ergreifen die Flucht, sobald sie uns hören und an diesem Feiertag waren viele Wanderer unterwegs.



Eine kurze Steigung ließ uns heftig schnaufen, aber dann lenkte mich der Blick in den herbstlichen Wald schnell von den Mühen des steilen Pfades ab.

 Und immer wieder konnte ich Pilze bestaunen, die am Waldboden und an den Baumstümpfen wachsen.









Nach eineinhalb Stunden Wanderzeit erreichten wir die Wanderhütte und machten eine kleine Rast bei Lachsbrötchen und Rhabarber-Limo, ehe wir zurück zum Waldparkplatz gingen.

Ich hoffe sehr, dass wir auch im Nebelmonat November noch einige Tage finden, an denen wir wandern können. Die Bewegung an der frischen Luft ist gut für Körper und Seele und beugt dem November-Blues vor.

Liebe Grüße von der Pfälzerin