Die Sonne lockte uns am Sonntag wieder raus in die Natur. Nach dem Mittagessen sind wir in Richtung Johanniskreuz gefahren und wählten die Abzweigung in Richtung Hermersbergerhof. Dort mitten im Wald auf dem 610 Meter hohen Weißenberg steht der Luitpoldturm.
"Da stand ich und schaute mit stummem Entzücken über den großartig einzig schönen Ausblick, der sich dem Auge bietet, hier eröffnet sich ein wahrhaftig großartiges, wunderbares Bild."
So äußerte sich der Pfarrer und Pfälzerwald-Dichter Fritz Claus. Auf seine Initiative hin wurde der Turm aus Sandsteinen in den Jahren 1908 und 1909 erbaut.
Mindestens einmal im Jahr zieht es auch mich zu diesem herrlichen Aussichtspunkt; am Sonntag war es wieder mal so weit. Herr Pfälzer stellte das Auto am Luitpoldstein, einer kleinen Anlage mit Gedenkstein unterhalb des Turmes, ab und wir waren froh, noch einen Parkplatz zu finden. Außer uns hatten bei diesem schönen Wetter auch andere Leute die Idee, hoch zum Turm zu gehen und den Ausblick bis zum Nordschwarzwald, zur Burg Trifels oder in Richtung Donnersberg zu genießen.
Damit wir auch genügend Bewegung hatten, sind wir nicht auf dem direkten Weg zum Turm hoch gegangen, sondern wählten einen Wanderweg um den Berg herum. Über uns war ein strahlend blauer Himmel und die noch kahlen Bäume leuchteten in der Sonne.
Dort wo die Sonne nicht den Boden erreichte, blieb er gefroren und mit Reif überzogen. In der Sonne jedoch war es angenehm warm und dank dem Mützenschirm wurden meine Augen beschattet, so dass ich nicht geblendet war.
Mit einer sanften Steigung führt der Weg um den Berg herum nach oben und man erreicht den Turm von der Rückseite aus.
Herr Pfälzer stöhnte, als ich begann, die 176 Stufen hinauf zu steigen. Aber er ging natürlich mit, denn auch er liebt den Ausblick von ganz oben.
Zunächst führt eine Außentreppe zum unteren Absatz. Dort befindet sich eine Kammer mit einer Feuerstelle, die zum Grillen benutzt werden darf.
Ich habe kurz reingeschaut und festgestellt, dass sie diesmal leer war.
Eine enge Wendeltreppe im Inneren des Turmes führt hoch zur Aussichts-Plattform. Es ist düster hier und nur durch kleine Fenster gelangt ein wenig Licht. Gut, dass es ein stabiles Metallgeländer gibt, an dem ich mich festhalten kann.
Droben erhalten wir die Belohnung für unsere Mühe, denn wir können ein wunderschönes Rundum-Panorama genießen.
Es war kein großes Gedränge, so dass ich in Ruhe Aufnahmen machen konnte, während Herr Pfälzer ins Gespräch mit einem anderen Besucher kam.
Man sieht Wald, so weit das Auge blicken kann. Die sanften Berge gehören zum Pfälzerwald, der sich in dieser Richtung bis zum Rheintal erstreckt.
In 77 Kilometer Entfernung liegt die Hornisgrinde im Nordschwarzwald. Bei klarer Sicht kann man bis dahin schauen.
Wir sahen, dass das Rheintal in der Ferne am Sonntag unter einer Nebeldecke lag. Am Horizont kann man den Schwarzwald erkennen.
Es ist ergreifend, von hier oben über die Baumwipfel in die Landschaft zu blicken. Dafür lohnt sich das Treppensteigen auf jeden Fall!
Für den Rückweg den Berg hinab wählten wir den kürzeren Weg, der kerzengerade steil nach unten bis zum Luitpoldstein führt.
Von hier aus blicke ich noch einmal auf den Turm, aber diesmal von der Sonnenseite aus.
Vielen Dank dafür, dass Ihr mich begleitet habt. Gerne zeige ich die Sonnenseiten meiner Heimat und freue mich, wenn sie Euch gefällt.
Liebe Grüße von der Pfälzerin