Montag, 29. Mai 2023

Pfingstausflug nach Saverne im Elsass

Die Stadt Saverne (auf deutsch: Zabern) liegt in Frankreich im Unterelsass. Sie ist aus einer Siedlung der spätrömischem Zeit entstanden. Einst war hier eine Militärstation zur Sicherung der Zaberner Steige, dem Vogesenpass über den Col de Saverne (Höhe 410 Meter), der einst heiß umkämpft war.

 Heute zählt die Stadt ca. 12.000 Einwohner und erstreckt sich entlang dem Rhein-Marne-Kanal, dem Flüsschen Zorn und auf beiden Seiten ein Stück weit den Berg hoch.


Saverne wird auch als "Elsässer Versailles" bezeichnet.


Am Pfingstsonntag sind wir gut gelaunt und bei herrlichem Wetter nach Saverne gefahren. Wir wohnen nur wenige Kilometer von der deutsch-französischen Grenze entfernt und schon nach einer guten Stunde Fahrzeit waren wir in Saverne angekommen. Dank unserem Navigationsgerät erreichten wir auch problemlos den von uns gewählten Parkplatz am Rhein-Marne-Kanal vor dem Rohan-Schloss.

Louis-René de Rohan ließ hier im Jahr 1790 sein Familienschloss neu erbauen. Mit der 140 Meter langen Sandsteinfassade ist es sehr imposant. Daher wird Saverne auch "elsässisches Versailles" genannt. Ich war zwar noch nie in Versailles, aber ich fand die Fassaden dieses Schlosses, von der Kanalseite und auch von der Altstadt her, monumental.










An diesem Pfingstsonntag fand das "Mon mouton est un lion" statt. Es war ein Festival für Kinder und gut besucht. Aus diesem Grund haben wir auf den Besuch des Museums im Schloss mit seinen mittelalterlichen Funden und Sammlungen der gallo-römischen Zeit verzichtet. Eine Weile schauten wir vom Zaun aus dem Spektakel im Schlossgarten zu und liefen dann weiter durch die Altstadt.


Fassade des Schlosses Rohan von der Kanalseite aus, mit einem Spektakel
für Kinder an Pfingsten.




Schlossfassade in der Altstadt.


In der Altstadt, für die man ein Stück weit den Berg hoch laufen muss, prägen Fachwerkbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert das Stadtbild. Ich fand die Altstadt wunderschön und konnte mich kaum sattsehen an den schönen Fassaden der alten Häuser.


Auf dem Place du Général-de-Gaulle steht ein Brunnen mit der Statue von
Louise Weiss, einer Frauenrechtlerin und Journalistin.
Sie wird als "Großmutter Europas" bezeichnet und ihr ideologisches und politisches Erbe soll hier bewahrt werden.






Das Maison Kratz ist ein außergewöhnlich schönes Fachwerkhaus in der Altstadt.
Es stammt aus dem Jahr 1605 und zählt zu den ältesten Gebäuden in Frankreich.


Blick auf die Fußgängerzone in der Altstadt, die sich bis hinunter zum Kanal erstreckt.

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Eines der vielen schönen Schaufenster.
 Zum Glück waren die Geschäfte geschlossen, sonst hätte ich ausgiebig gestöbert.




Die Pfarrkirche Notre-Dame-de-la-Nativité (ehemalige Stiftskirche) aus dem 12. Jahrhundert.



In der Altstadt findet man viele Fachwerkbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert.






Der Einhorn-Brunnen in der Altstadt von Saverne.

Das Wappentier von Saverne ist ein Einhorn. Einer Legende nach soll das Wasser der Stadt von einem Einhorn geheiligt sein und über heilende Kräfte verfügen. Leider sprudelte der Einhorn-Brunnen nicht.

Gleich unterhalb des Brunnens, am Ende der Fußgängerzone, befindet sich eine Schleuse am Kanal. Wir schauten eine Weile zu, wie die Boote der Touristen die Schleuse passierten und schlenderten ein Stück am Kanal stadtauswärts entlang.





Historische Aufnahmen zeigen, wie es früher hier ausgesehen hat.



So schaut es heute hier aus.




Die einstigen Treidelpfade sind für Fußgänger und Radfahrer ausgebaut.




Wir sind wieder zurück an der Schleuse.


Die Unterstadt ist längst nicht so prachtvoll wie der obere Teil der Stadt mit dem  Schloss. Jedoch ist es ruhiger und es halten sich hier kaum Touristen auf. Der kleine Fluss Zorn fließt parallel zum Rhein-Marne-Kanal durch die Stadt. Er entspringt in den Vogesen, mündet in die Moder und diese in den Rhein. Dessen Wasser landet bekanntlich in der Nordsee. Also wird dieses Wasser irgendwann die Nordsee erreichen. 






Der kleine Fluss Zorn fließt durch die Stadt.




Parallel dazu verläuft der Rhein-Marne-Kanal.








Am Yachthafen kann man Boote mieten. Hier ist unser Stadtrundgang zu Ende.


Wir hatten für diesen Tag noch ein zweites Ziel; nämlich die 5 Kilometer entfernte Burgruine Haut-Barr (auf deutsch: Hohbarr).

Die Ruine der mittelalterlichen Burg aus dem 12. Jahrhundert thront von weitem sichtbar auf dem Burgberg. Von dort oben aus soll man bei klarer Sicht in der Ferne das Straßburger Münster sehen können.

Die Straße "Rue du Haut Barr" führt bis zu einem Parkplatz vor der Burg und wir hatten Glück, einen freien Platz ergattern zu können. Es war viel los an diesem Feiertag, aber damit hatten wir gerechnet.





















Hier im Elsass sind viele Beschreibungen auch in deutscher Sprache.
Wir verstehen das Elsässer Platt gut, denn es ähnelt unserem Dialekt. Allerdings ist die Hauptsprache französisch und die beherrschen wir leider kaum.



Die Aussicht von hier oben ist herrlich. Wir blicken hinab auf die Stadt Saverne.




Mit dem Teleobjektiv sehen wir in der Ferne tatsächlich das Straßburger Münster
und man kann am Horizont den Schwarzwald erahnen.







Hier oben befindet sich ein Restaurant, vor dem die Leute Schlange standen für einen Sitzplatz. Das war an Pfingsten auch zu erwarten. Eine Spezialität hier im Elsass ist der Preßkopf, ein Fleischgericht mit Sülze, das auf der Speisekarte steht.
Wir hatten allerdings etwas zum Essen mitgebracht und unterwegs ein Picknick gemacht.



Impressionen von der Burg Hohbarr. 

Ich hoffe sehr, dass ich Euch mit so viel Geschichte nicht langweile. Wenn wir Ausflüge machen, recherchiere ich gerne über die Geschichte des Ortes, den wir besucht haben und seine Umgebung.

Vorgemerkt habe ich mir den Besuch im "Jardin de botanique de Saverne", einem drei Hektar großen Apothekergarten, nur 3 Kilometer von Saverne entfernt. Außerdem möchten wir die Burg von La Petite-Pierre besichtigen, die auf halber Strecke zwischen dem französischen Bitche und Saverne liegt. Daher ist demnächst ein weiterer Ausflug in diese Region geplant.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Freitag, 19. Mai 2023

Mit Schorsch durch die Erlebniswelt Wasser bei Erfweiler im Dahner Felsenland

Leider musste am Sonntag eine größere Wanderung ausfallen und wir waren auch nicht auf dem Zweibrücker Spektakel, einem Straßenfest, obwohl das Wetter gar nicht so schlecht war. 

Mich plagten heftige Ohrenschmerzen und ich verbrachte den Tag fast nur daheim mit Ausruhen. Am Nachmittag aber drängte es mich raus an die frische Luft. Schmerzen kann mein Ohr auch bei einem Spaziergang, sagte ich und wir fuhren in das Dörfchen Erfweiler.

Erfweiler wurde (ähnlich wie Rumbach) mit einer Goldmedaillie im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" ausgezeichnet. Der staatlich anerkannte Erholungsort mit ca. 1.100 Einwohnern liegt nur zwei Kilometer von der Stadt Dahn entfernt und ist für sein alljährliches Köhlerfest an Pfingsten bekannt. 




Wir parkten neben dem Kelterhaus des Obst- und Gartenbauvereines und wählten einen Weg durch das Tal, der zu einem Wasserfall führen soll. Zunächst studierte ich die vielen Hinweisschilder und Tafeln, um eine erste Orientierung zu bekommen.


Beim Kelterhaus am Ortsrand findet man ausreichend Parkmöglichkeiten.








Ich fragte mich, warum wir in diesem schönen Ort, den wir nach 15 Minuten Fahrzeit erreichen können, bisher nur einmal waren. 

Wir entschlossen uns diesmal, ein Stündchen durch das Tal laufen und die herrliche Natur im Mai genießen. Aus der einen geplanten Stunde sind dann allerdings mit Hin- und Heimfahrt drei Stunden geworden. Gut, dass es jetzt abends lange hell bleibt.

Los geht die kleine Wanderung durch die Erlebniswelt Wasser mit Schorsch, dem Lurch, der uns auf Hinweistafeln Sehenswürdigkeiten erklärt.





Auf den Info-Tafeln wurden Bilder abgedruckt, die von
Kindern des Ortes gemalt wurden.




Ein ebener Weg führt durch das Tal, entlang am Langenbach.




Landschaftsweiler im Bottental bei Erfweiler.




Nach kurzer Zeit erreichten wir einen Weiher, der idyllisch mitten im Wald liegt. Er wird vom Bächlein Langenbach mit Wasser gespeist. Hier haben wir auf einer Bank eine kurze Rast gemacht.

Witzig fand ich eine Wetter-Station daneben.



Dann gingen wir weiter und erreichten am Ende des Tales den Wasserfall, der sich als Mini-Wasserfällchen entpuppte.






Wir blieben eine Weile auf einer Bank sitzen und genossen die Natur ringsherum. Ein Blick zur Uhr zeigte, dass wir für die eineinhalb Kilometer eine gute Stunde gebraucht haben. Daran war ich schuld, weil ich ständig stehen blieb, um nach Käfern und Pflanzen Ausschau zu halten und sie zu fotografieren.


Fliege an Ginsterblüten.



Fliege am Grashalm.



Zwei Käferlein, in flagranti ertappt.



Käfer an Pusteblume.



Farne im Wald.



Fliege an Zypressen-Wolfsmilch.

Wir hätten die Strecke auf der anderen Seite des Tales für den Rückweg wählen können, entschlossen uns dann aber für den gleichen Weg zurück. Mir schmerzte das Ohr und Herr Pfälzer klagte über Rückenschmerzen. 

Dennoch haben wir die Zeit in der Natur genossen. 

Diesen kleinen Rundweg merke ich mir für das nächste Mal. Dann werden wir dem Schild "Dickkopfpfad" folgen, das Wanderer auf den Berg hoch und nach einer Weile wieder zurück auf den Hauptweg bringt.



Auch für den Rückweg haben wir uns reichlich Zeit gelassen und uns am Weiher noch einmal auf eine Bank gesetzt, um den Abendfrieden zu genießen.

Wir waren vor einem Jahr schon einmal in Erfweiler, als der Ort eine Zwischenstation unserer Wanderung war.

Klick hier für meinen Beitrag von 2022.

Wir werden bald wieder hierher kommen, denn es sind noch einige interessante mehr oder weniger lange Rundwege zu erkunden.



Liebe Grüße von der Pfälzerin