Freitag, 2. Juni 2023

Eine zweite Runde mit Schorsch durch die Erlebniswelt Wasser bei Erfweiler

Das Dorf Erfweiler liegt im Dahner Felsenland und nur 3 Kilometer von der Stadt Dahn entfernt. Es ist bekannt für seine vielen Felsen und malerischen Täler. In einem Beitrag Mitte Mai habe ich Euch mit auf einen Rundweg zum kleinen Wasserfall genommen.

Klick hier. 

Zwei Wochen später sind wir erneut nach Erfweiler gefahren. Diesmal haben wir uns für einen Rundweg durch das Glastal entschieden. Wieder ist Schorch, der Lurch unser Begleiter.




Ich schätze diesen Rundweg durch das Glastal ohne Steigungen auf eine Länge von 4 Kilometern. Es gibt noch eine längere Version, die bis zum Winterkirchel bei Hauenstein reicht und insgesamt 11 Kilometer Länge hat. Uns hat die kleinere Version völlig ausgereicht, zumal wir erst um 17.30 Uhr losgegangen sind.

Das Auto haben wir auf dem Wanderparkplatz am Ende des Dorfes abgestellt und folgten dem markierten Weg, vorbei am Vereinsheim des Gesangvereines. Der erste Teil der Rundstrecke führt durch den Wald, vorbei an Felsen, die man zwischen den Bäumen kaum sehen kann.


Hier wachsen Weihnachtsbäume. Ob unser nächster Baum dabei ist?
Wir haben hier im Ort öfter einen Baum zum Weihnachtsfest gekauft.




Der Fuß eines mächtigen Felsens. Später wird man mehr von ihm sehen.




Quellen wurden eingefasst. Das Wasser ist glasklar.

Dann macht der Weg einen großen Bogen und verläuft nun auf offenem Gelände entlang des Glastales zurück zum Ort.

Das Glastal wird in einem Wanderführer als "Perle des Pfälzerwaldes" bezeichnet. Tatsächlich ist die Landschaft hier ursprünglich und abwechslungsreich. 

Neben dem Weg durch das Tal stehen Sandsteine mit christlichen Motiven, es sind Kreuzwegstationen.




Außerdem verläuft hier auch der ehemalige Fabrikarbeiterweg, auf dem früher die Leute täglich zur Arbeit in die Schuhfabriken nach Hauenstein gelaufen sind. 




Wir sind auf dem Rundweg durch das Tal an vier markanten Felsen vorbeigekommen: Dem Rappenfelsen, dem Wetzsteinfelsen, dem Kumpffelsen und dem Glasfelsen.





Nun sehen wir auch den Felsen, an dessen Fuß wir vorhin vorbei gekommen waren. Es handelt sich um den Wetzsteinfelsen.



Der Wetzsteinfelsen.


Am Glasfelsen waren noch Kletterer unterwegs, denen wir eine Weile zuschauten. Dann fiel mir ein, dass während der Brutzeit von Wanderfalke, Uhu und Steinkauz bis Ende Juni 2023 einige Felsen für Kletterer gesperrt sind. Mit dazu gehören die Rappenwand und der Glasfelsen bei Erfweiler. Ob die Leute das nicht wussten?


Leute klettern am Glasfelsen herum.


Die Wiese im Tal ist mit einem elektrischen Weidezaun eingefasst. Wir haben dann auch die Weidetiere entdeckt; es sind Hochlandrinder.








An einer Wiese voller blühender Margariten musste ich stehen bleiben und schauen. Viele Blüten waren von Käfern besetzt. Ich vermute, dass es sich um Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) handelt. 












An diesem Wochenende beginnt in Erfweiler die Köhlerwoche. Der Kohlenmeilerplatz befindet sich ganz in der Nähe des Wanderparkplatzes. Eine Woche lang wird dort gefeiert mit Livemusik, Speisen und Getränken, dem Verkauf der Holzkohle und einem bunten Unterhaltungsprogramm. 

Wir werden mit Sicherheit noch öfter hierher kommen, denn es gibt viele schöne Rundwege.





Liebe Grüße von der Pfälzerin.

Montag, 29. Mai 2023

Pfingstausflug nach Saverne im Elsass

Die Stadt Saverne (auf deutsch: Zabern) liegt in Frankreich im Unterelsass. Sie ist aus einer Siedlung der spätrömischem Zeit entstanden. Einst war hier eine Militärstation zur Sicherung der Zaberner Steige, dem Vogesenpass über den Col de Saverne (Höhe 410 Meter), der einst heiß umkämpft war.

 Heute zählt die Stadt ca. 12.000 Einwohner und erstreckt sich entlang dem Rhein-Marne-Kanal, dem Flüsschen Zorn und auf beiden Seiten ein Stück weit den Berg hoch.


Saverne wird auch als "Elsässer Versailles" bezeichnet.


Am Pfingstsonntag sind wir gut gelaunt und bei herrlichem Wetter nach Saverne gefahren. Wir wohnen nur wenige Kilometer von der deutsch-französischen Grenze entfernt und schon nach einer guten Stunde Fahrzeit waren wir in Saverne angekommen. Dank unserem Navigationsgerät erreichten wir auch problemlos den von uns gewählten Parkplatz am Rhein-Marne-Kanal vor dem Rohan-Schloss.

Louis-René de Rohan ließ hier im Jahr 1790 sein Familienschloss neu erbauen. Mit der 140 Meter langen Sandsteinfassade ist es sehr imposant. Daher wird Saverne auch "elsässisches Versailles" genannt. Ich war zwar noch nie in Versailles, aber ich fand die Fassaden dieses Schlosses, von der Kanalseite und auch von der Altstadt her, monumental.










An diesem Pfingstsonntag fand das "Mon mouton est un lion" statt. Es war ein Festival für Kinder und gut besucht. Aus diesem Grund haben wir auf den Besuch des Museums im Schloss mit seinen mittelalterlichen Funden und Sammlungen der gallo-römischen Zeit verzichtet. Eine Weile schauten wir vom Zaun aus dem Spektakel im Schlossgarten zu und liefen dann weiter durch die Altstadt.


Fassade des Schlosses Rohan von der Kanalseite aus, mit einem Spektakel
für Kinder an Pfingsten.




Schlossfassade in der Altstadt.


In der Altstadt, für die man ein Stück weit den Berg hoch laufen muss, prägen Fachwerkbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert das Stadtbild. Ich fand die Altstadt wunderschön und konnte mich kaum sattsehen an den schönen Fassaden der alten Häuser.


Auf dem Place du Général-de-Gaulle steht ein Brunnen mit der Statue von
Louise Weiss, einer Frauenrechtlerin und Journalistin.
Sie wird als "Großmutter Europas" bezeichnet und ihr ideologisches und politisches Erbe soll hier bewahrt werden.






Das Maison Kratz ist ein außergewöhnlich schönes Fachwerkhaus in der Altstadt.
Es stammt aus dem Jahr 1605 und zählt zu den ältesten Gebäuden in Frankreich.


Blick auf die Fußgängerzone in der Altstadt, die sich bis hinunter zum Kanal erstreckt.

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Eines der vielen schönen Schaufenster.
 Zum Glück waren die Geschäfte geschlossen, sonst hätte ich ausgiebig gestöbert.




Die Pfarrkirche Notre-Dame-de-la-Nativité (ehemalige Stiftskirche) aus dem 12. Jahrhundert.



In der Altstadt findet man viele Fachwerkbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert.






Der Einhorn-Brunnen in der Altstadt von Saverne.

Das Wappentier von Saverne ist ein Einhorn. Einer Legende nach soll das Wasser der Stadt von einem Einhorn geheiligt sein und über heilende Kräfte verfügen. Leider sprudelte der Einhorn-Brunnen nicht.

Gleich unterhalb des Brunnens, am Ende der Fußgängerzone, befindet sich eine Schleuse am Kanal. Wir schauten eine Weile zu, wie die Boote der Touristen die Schleuse passierten und schlenderten ein Stück am Kanal stadtauswärts entlang.





Historische Aufnahmen zeigen, wie es früher hier ausgesehen hat.



So schaut es heute hier aus.




Die einstigen Treidelpfade sind für Fußgänger und Radfahrer ausgebaut.




Wir sind wieder zurück an der Schleuse.


Die Unterstadt ist längst nicht so prachtvoll wie der obere Teil der Stadt mit dem  Schloss. Jedoch ist es ruhiger und es halten sich hier kaum Touristen auf. Der kleine Fluss Zorn fließt parallel zum Rhein-Marne-Kanal durch die Stadt. Er entspringt in den Vogesen, mündet in die Moder und diese in den Rhein. Dessen Wasser landet bekanntlich in der Nordsee. Also wird dieses Wasser irgendwann die Nordsee erreichen. 






Der kleine Fluss Zorn fließt durch die Stadt.




Parallel dazu verläuft der Rhein-Marne-Kanal.








Am Yachthafen kann man Boote mieten. Hier ist unser Stadtrundgang zu Ende.


Wir hatten für diesen Tag noch ein zweites Ziel; nämlich die 5 Kilometer entfernte Burgruine Haut-Barr (auf deutsch: Hohbarr).

Die Ruine der mittelalterlichen Burg aus dem 12. Jahrhundert thront von weitem sichtbar auf dem Burgberg. Von dort oben aus soll man bei klarer Sicht in der Ferne das Straßburger Münster sehen können.

Die Straße "Rue du Haut Barr" führt bis zu einem Parkplatz vor der Burg und wir hatten Glück, einen freien Platz ergattern zu können. Es war viel los an diesem Feiertag, aber damit hatten wir gerechnet.





















Hier im Elsass sind viele Beschreibungen auch in deutscher Sprache.
Wir verstehen das Elsässer Platt gut, denn es ähnelt unserem Dialekt. Allerdings ist die Hauptsprache französisch und die beherrschen wir leider kaum.



Die Aussicht von hier oben ist herrlich. Wir blicken hinab auf die Stadt Saverne.




Mit dem Teleobjektiv sehen wir in der Ferne tatsächlich das Straßburger Münster
und man kann am Horizont den Schwarzwald erahnen.







Hier oben befindet sich ein Restaurant, vor dem die Leute Schlange standen für einen Sitzplatz. Das war an Pfingsten auch zu erwarten. Eine Spezialität hier im Elsass ist der Preßkopf, ein Fleischgericht mit Sülze, das auf der Speisekarte steht.
Wir hatten allerdings etwas zum Essen mitgebracht und unterwegs ein Picknick gemacht.



Impressionen von der Burg Hohbarr. 

Ich hoffe sehr, dass ich Euch mit so viel Geschichte nicht langweile. Wenn wir Ausflüge machen, recherchiere ich gerne über die Geschichte des Ortes, den wir besucht haben und seine Umgebung.

Vorgemerkt habe ich mir den Besuch im "Jardin de botanique de Saverne", einem drei Hektar großen Apothekergarten, nur 3 Kilometer von Saverne entfernt. Außerdem möchten wir die Burg von La Petite-Pierre besichtigen, die auf halber Strecke zwischen dem französischen Bitche und Saverne liegt. Daher ist demnächst ein weiterer Ausflug in diese Region geplant.

Liebe Grüße von der Pfälzerin