Montag, 28. August 2023

Wanderung durch den Wald zum Klosterbrunnen

Im Jahr 1950 entdeckten Naturfreunde beim Errichten einer Schutzhütte am Klosterbrunnen Keramikscherben aus dem 8. bis 13. Jahrhundert. Sie legten außerdem Fundamentreste von drei Gebäuden und ein Kapellenfenster frei. 

Experten vermuten, dass hier einst eine Wüstung war, also ein entstehender Siedlungsplatz im Mittelalter. Es könnte sich um einen Wirtschaftshof mit Kapelle gehandelt haben. Das Gebiet gehört zur Gemeinde Lemberg und wurde damals vom Kloster Hornbach verwaltet.


Schutzhütte am Klosterbrunnen. Vor 1000 Jahren lebten
hier Mönche.


Wir sind am Sonntagmorgen ins Tal südlich des Langenberges zwischen dem Ort Lemberg und der Annexe Salzwoog gefahren.




 Neben der Landstraße haben wir das Auto geparkt und sind auf einem schmalen Pfad auf den Berg gewandert.

Unser Ziel war die Schutzhütte am Klosterbrunnen, aber nicht auf dem schnellsten Weg durch den Taleinschnitt, sondern über den Langenberg. Ich hoffte auch auf die ersten Pilze nach den vielen Regentagen.


In diesem Taleinschnitt beginnt unsere Wanderung.









Baumkrebs, verursacht durch eine Verletzung in der Rinde und
durch Bakterien.



Die ersten Pilze werden gesichtet.





Wie hatten die Strecke noch im Gedächtnis, denn wir waren nicht zum ersten Mal hier. Der schmale Pfad führt hoch auf den Berg und wir bogen an der ersten und an der zweiten Wegekreuzung jeweils auf den linken Weg ein. Bald erreichten wir den Hauptwanderweg in Richtung der Gemeinde Lemberg. Von hier aus zweigt ein Seitenweg zum Klosterbrunnen ab. 

Verlaufen kann man sich hier im Wald kaum, denn überall stehen Hinweisschilder. Aber wenn man die richtige Abzweigung verpasst, muss man einen großen Umweg laufen.


Eine krause Glucke.






Schleimpilze auf einem morschen Baumstamm.



Der breite Wanderweg in Richtung des Ortes Lemberg.




Alle Bäume mit der roten Markierung werden demnächst gefällt.







Nach einer guten Stunde hatten wir unser Ziel erreicht und sind an der Schutzhütte am Klosterbrunnen angekommen. Zeit für eine kleine Rast.











Dieser Ort besteht nicht nur aus einem sehr gepflegten Rastplatz für Wanderer, sondern es herrscht hier auch eine mystische Stimmung. Ich liebe die Stille des Waldes und das leise Plätschern des Bächleins.

Das kleine Bächlein, das den Brunnen und drei kleine Fischweiher speist, hat auf den Karten keinen Namen. Es fließt den Berg hinab und mündet neben der Straße in den Salzbach. Dieser wiederum ist ein Zufluss der Wieslauter, die im französischen Neuburg als Lauter in den Rhein mündet.















Kann es sein, dass hier Elfen und Zwerge leben? Sie verstecken sich bestimmt hinter den mit Moos bewachsenen Steinen oder unter den Farnwedeln.

 Die Schutzhütte ist eingebettet in eine ursprüngliche Natur. Die Gegend gehört zum Dahner Felsenland.






Für den Rückweg zum Auto müssen wir einfach nur dem Weg ins Tal folgen. Nach geschätzt 500 Metern haben wir unseren Startpunkt an der Landstraße erreicht.



Viele Grüße von der Pfälzerin aus dem geheimnisvollen und sagenumworbenen Pfälzerwald.

Freitag, 25. August 2023

Früchte aus dem Garten der Natur

 Wir waren noch einmal im Sauerbachtal und haben wilde Brombeeren gesammelt.



Es gibt sie in diesem Jahr im Überfluss. Nach einer knappen Stunde waren unsere Eimer gefüllt, die Hände rot verfärbt und die Arme und Beine ein wenig zerkratzt.







Daheim hat Herr Pfälzer die Beeren durch den Aufsatz des Fleischwolfes gedreht. Das ist ein manuelles Gerät zum Entfernen der Stiele und Kerne, so dass nur das feine Fruchtfleisch zurückbleibt.




Aus 2 Litern Fruchtmasse habe ich eine Konfitüre gekocht und da ich zum ersten Mal den Gelierzucker 3:1 ausprobiert habe, ist sie nicht zu süß geworden. Wir lieben den Geschmack der wilden Brombeeren sehr.



Liebe Grüße von der Pfälzerin

Freitag, 18. August 2023

Wiesen voller Wildblumen im oberen Sauerbachtal bei Ludwigswinkel

Die Landstraße von Fischbach nach Eppenbrunn verläuft durch das Sauerbachtal. Unser Ziel war zunächst der Reißlerweiher, der von einem hiesigen Angelverein gepflegt wird. Herr Pfälzer kommt ab und zu hierher zum angeln. Diesmal allerdings wollte er einfach nur nach den Fischen schauen und ich bin währenddessen ein wenig herum spaziert.


Der Reißlerweiher wird vom Sauerbach gespeist.

Der Sauerbach entspringt hier am Nordosthang des Erlenkopfes (473 m) und fließt, vorbei am Ort Ludwigswinkel, weiter nach Fischbach und passiert danach die Landesgrenze. In Frankreich trägt dieser Bach nun den Namen 'Sauer'.  In Munchhausen (Klick hier und hier für frühere Beiträge zur Sauermündung) mündet die Sauer nach insgesamt 85 Kilometern Länge in den Rhein.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als unsere Pfalz zu Bayern gehörte, wurde die Region neu kartographiert. Dabei übersetzten die Bayrischen Beamten den Sauerbach als 'Saarbach'. 

In den heutigen Karten steht wieder der ursprüngliche Name, jedoch trägt ein Weiher in diesem Tal nun den Namen 'Saarbacher Hammer'.




Das Sauerbachtal ist vielfältig und voller unterschiedlicher Pflanzen. Ich liebe die feuchten Wiesen voller blühender Blumen.

Hier wachsen üppige Bestände von Dost und Kanadischer Goldrute, Berufkraut, Disteln und andere Wildblumen.







Wir gingen dann weiter zum Reißlerhof, einem historischen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, das heute leer steht. 











Von hier aus wanderten ein Stück weit auf dem Talweg, der kilometerweit durch das Tal und dabei stellenweise auch durch Wald führt.















Es ist unglaublich, wie vielfältig hier die Flora ist. Ich entdeckte hier auch den sogenannten Teufelsabbiss, eine wilde Blume.


Gewöhnlicher Teufelsabbiss.



Johanniskraut (Fruchtstand).



Wasserdost.







Vogelwicke.


Wenn man in Ludwigswinkel einen Historischen Rundgang bucht, dann wird man auch ins Sauerbachtal geführt. Im Jahr 1722 wurde ein Teil des sumpfigen Oberen Sauerbachtales durch die herrschaftliche Regierung der Grafschaft Hanau-Lichtenberg zum Zwecke der Urbarmachung versteigert. Ein Mann aus dem nahen Fischbach erwarb das Gelände und so entstanden hier zunächst der Reißlerhof und später das heutige Dorf Ludwigswinkel.

🌄

Ich habe am Sonntag auch Pilze gesehen. Dank der Feuchtigkeit der letzten Wochen sprießen sie nun wieder üppig aus dem Boden.













Diesen Pilz haben wir stehen lassen, weil er zu holzig ist. :)


Wir sind auf der Heimfahrt über die Eselssteige gefahren, die früher für Bergrennen bekannt war. Auch wir waren gelegentlich Zuschauer, wenn Autos die kurvenreiche Landstraße hochgerast sind. Schon lange werden hier keine Rennen mehr ausgetragen und die Natur hat wieder ihre Ruhe.








Liebe Grüße von der Pfälzerin