Dienstag, 27. Februar 2024

Unser tägliches Brot gib uns heute ...

 ... und dazu einen leckeren Aufstrich.




Wie Ihr bestimmt noch wisst, ernähre ich mich seit zwei Jahren gesünder als sonst und versuche auf Weißmehl und raffinierten Zucker weitgehend zu verzichten.

Das hat bisher mal gut, mal weniger gut funktioniert. Süßen Versuchungen kann ich manchmal nur schwer widerstehen.

Momentan esse ich gerne Ziegen-Frischkäse, den ich kürzlich auf dem Landauer Wochenmarkt zum ersten Mal gekauft, daheim probiert und als sehr lecker empfunden.

Am Sonntag waren wir nach Obersteinbach ins nahe Frankreich zu einer Ferme (Bauernhof) gefahren, um im Hofladen Nachschub an Ziegenmilchprodukten zu kaufen.



 

Der Hofladen der Ferme du Steinbach (Ziegenbauernhof) im französischen Obersteinbach ist auch sonntags geöffnet. 

Wir haben den Besuch dort mit einer kleinen Spazierfahrt durch Bitche und Wissembourg verbunden.



Schon morgens zum Frühstück schmeckt ein herzhaftes Bauernbrot, das mit Walnuss-Ziegenfrischkäse belegt ist und dazu Mandarinenspalten, die meine Lust auf Süßes stillen.

Der Ziegenfrischkäse aus Frankreich hat ein dezent-mildes Aroma; er ist vom Geschmack her säuerlich-süß.

Die Milch der Ziegen wird nur mit Milchsäurebakterien und Lab versetzt und daraus entsteht der leckere Frischkäse. Seine zart-schmelzende weiche Textur zergeht auf der Zunge.

Mit Kräutern schmeckt er mal intensiv mediterran, mal herzhaft oder er bekommt durch Einlegen in Chili und Öl eine leichte Schärfe.


Ziegenfrischkäse mit Bruschetta-Gewürz.



Ziegenfrischkäse, in Öl mit Kräutern und Chili eingelegt.

Wir haben uns vorgenommen, im Frühsommer noch einmal mit dem Enkelsohn dorthin zu fahren. Dann werden wir beim Füttern der Ziegen zuschauen, ein vom Bauer selbstgemachtes Eis essen und uns draußen hinsetzen und zuschauen, wie das Kind auf dem hofeigenen Spielplatz herumtobt.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Dienstag, 20. Februar 2024

Landau, die Stadt der Feinschmecker und Künstler

 

Am Samstag besuchten wir wieder einmal Landau, die ehemalige Garnisonsstadt an der Queich.

 Es war Kaiserwetter und kaum eine Wolke trübte in der Mittagszeit den Himmel über dem Marktplatz vor dem Rathaus.



Jeden Samstag, von 7 bis 14 Uhr, bauen Händler ihre Stände auf dem Rathausplatz auf und präsentieren ein kunterbuntes Sortiment an Lebensmitteln und Blumen.



Außer dem 'klassischen' Angebot findet man hier auch Händler aus dem nahen Frankreich mit ihren Spezialitäten. 

Früher war Landau eine elsässische Reichsstadt. Obwohl die Stadt jetzt deutsch ist und zu Rheinland-Pfalz gehört, lebt man hier wie Gott in Frankreich.

Wer einmal die frischen Produkte einer Ferme (Bauernhof) aus dem benachbarten Elsass oder Lothringen auf dem Markt probiert hat, der weiß die Produkte zu schätzen. Ich habe in Chili und Öl eingelegten Ziegenfrischkäse, Bärlauchkäse und Ziegenjoghurt am Stand der Ferme du Steinbach gekauft.

Bei den bunten Blumen aber habe ich nicht zugegriffen, obwohl sie mir gut gefielen. Schließlich musste ich meinen Einkauf noch durch die Stadt tragen und daher habe mich auf das Wichtigste beschränkt.



An mehreren Gemüseständen werden außer den heimischen Produkte der Gemüseanbauer auch Importe aus anderen Ländern angeboten. Die Auswahl ist riesig und es fiel mir schwer, mich zu entscheiden. Letztendlich habe ich Trevisano-Salat (roter Radicchio) aus Italien, frischen Schnittlauch und Löwenzahn gekauft.


Einige meiner Einkäufe vom Markt.

Gerne hätte ich noch einige der kleinen, hellgrünen Zucchini und anderes Gemüse aus Italien gekauft, aber ich wusste schon vorher, dass ich nicht zu viel auf einmal kaufen kann, weil ich meine Einkäufe ein Stück weit durch die Stadt tragen muss.

Jedoch konnte ich am Stand eines Brotsommeliers aus dem nahen Edenkoben, der 2015 zum besten Sommelier Deutschlands gewählt wurde, nicht widerstehen und habe ein Stück vom 3000 g schweren Brotlaib gekauft. 500 g kosten 1,90 € und das kräftige Brot duftete herrlich.





Die ersten blühenden Bäume auf dem Rathausplatz.

Die Sonnenstrahlen wärmten angenehm und ließen die ersten Zierbäume aufblühen.

Kein Wunder, dass bei diesem schönen Wetter der Marktplatz mit gut gelaunten Menschen gefüllt war. Beim Cafè fand man keinen freien Stuhl mehr; alle Plätze draußen waren besetzt.

Daher besuchten wir ein Stück abseits der Fußgängerzone ein anderes Cafè.

Landau wird auch "die Künstlerstadt" genannt. Zu Ehren der Malerfamilie Croissant wurde ein Gemälde-Archiv eingerichtet, in dem die Werke aus dem Nachlass der Künstler-Familie zusammengetragen und ausgestellt werden. 

In den unteren Räumen, dem ehemaligen, restaurierten Maler-Atelier, wurde ein Café eingerichtet. Man sitzt wunderschön in den hellen, luftigen Räumen und genießt einen Imbiss, dazu eine Tasse Tee oder Kaffee.


Das Atelier Croissant, ein Künstlercafé.

Bei einer Butterbrezel und einer Tasse Cappuccino konnten wir uns entspannen.

Danach brachten wir unsere Einkäufe vom Markt ins Auto und liefen zurück in die Fußgängerzone.


Trubel auf dem sonnigen Marktplatz.



Die Fußgängerzone rund um den Marktplatz.



Kaiserwetter über der Stadt Landau.

Sie erstreckt sich über Straßen und Gassen der Altstadt rund um den Rathausplatz. Hier sind viele kleine und spezielle Geschäfte, aber auch Drogeriemärkte und Boutiquen.

Bei schönem Wetter macht Einkaufen noch mehr Spaß und man gibt gerne den einen oder anderen Euro aus. 😉

Zuletzt haben wir das Haus zum Maulbeerbaum besucht. Das 700 Jahre alte Gebäude wird dank eines Denkmalvereines restauriert. Bis zum Jahr 1322 war es ein Adelshof, danach bis 1488 Eigentum des Klosters Klingenmünster, bis 1671 eine städtische Herberge und nach einem Großbrand im Jahr 1689 versank es in Schutt und Asche. Es wurde auch wieder von einer jüdischen Familie aufgebaut und als Lager genutzt.

 Nach einem Leerstand verfiel das Anwesen und etwa zur Jahrtausendwende drohte der Abriss. Damals bildete sich eine Bürgerinitiative zum Erhalt des historischen Gebäudes und erreichte, dass die Stadt Landau das Gebäude übernahm und mit der Sanierung begann.


Das historische Haus zum Maulbeerbaum.

Im Innenhof und im Untergeschoß des Hauses befindet sich ein Flohmarkt, der aber echt gruselig ist.






Schon außen im Hof sah es schauerlich aus, aber drinnen wurde das Ganze noch getoppt durch einen Modergeruch des alten Hauses und die hoch aufgetürmten, eingestaubten Gegenstände aus der Vergangenheit. Niemand hat hier jemals etwas aussortiert oder weggeschmissen. Man kann zwar alles kaufen, aber ich bin kein Freund von solchem Trödel.

Mit einem gruseligen Schauer bin ich durch die Räume gelaufen, vorbei an aufgestapelten Dingen und war froh, als ich wieder den Weg raus ins Freie fand.

Nach diesem Gruselkabinett suchten wir, ein wenig abseits der vielen Leute, ein Lokal mit Sitzplätzen im Freien auf, um uns zu stärken und danach schlenderten wir zurück zum Parkplatz.

Dabei kamen wir einen renovierten Platz vorbei, an dem neue Wohnungen entstanden sind. Die Innenstadt von Landau besteht aus vielen solcher Plätze, die an französische Städte erinnern. Bis zum Jahr 1816 gehörte Landau zu Frankreich und war lange noch eine französische Garnisonstadt.





Man sieht in Landau viele Jugendstilgebäude, beispielsweise die  Festhalle und das Landgericht. Im Zweiten Weltkrieg blieb Landau von Zerstörungen verschont. So konnten viele historische Gebäude erhalten werden. 

Nach dem Abzug der Franzosen im Jahr 1999 standen viele Gebäude des ehemaligen Kasernengeländes leer; sie wurden umgebaut und einer zivilen Nutzung zugeführt. 

Die Wohnungsmieten in Landau sind mit die höchsten in unserer Region und es herrscht eine hohe Nachfrage. 

Inzwischen hatten Wolken die Sonne verdeckt und es wurde auch etwas kühler.

🌇

Daheim konnte ich noch einige Zeit von dem schönen Tag in Landau zehren, denn die dort gekauften Spezialitäten haben unseren Speisezettel bereichert.


Liebe Grüße von der Pfälzerin

Dienstag, 13. Februar 2024

Auch bei Regenwetter gehen wir raus

 Es ist zum Haare-Raufen, denn momentan haben wir nur Regentage. 




Als am Samstag unser Enkelkind bei uns war, habe ich Jonas dazu überredet, mit uns eine Runde um den Blog zu laufen.

Eigentlich wollte er lieber Kinder-Filme auf dem Laptop schauen. Er liebt die Geschichten vom Kleinen Maulwurf, von Benjamin Blümchen und Bob, dem Baumeister. Jedoch hatte sich der Himmel für kurze Zeit aufgehellt und ich wollte raus, um frische Luft zu tanken. Zum Glück gab es keinen langen Protest und so zogen wir uns an und gingen rüber zum Spielplatz auf dem Nachbargrundstück.

Dort blühen die Haselsträucher und hier und da sieht man auch schon Blattaustriebe bei den Sträuchern.









Wir haben die Kinderschubkarre und einen Kinderspaten mitgenommen und Jonas fand es herrlich, im Sand graben zu können. Kinder lassen sich schnell ablenken und draußen hatte er vergessen, dass er eigentlich lieber Filme schauen wollte.



Als wir unsere Runde beendet hatten, wollte Jonas noch nicht ins Haus zurück gehen. Also haben wir rasch die Spielzeuge weggepackt und sind mit ihm zum Weiher am Ortsrand gegangen.

Dort war er fasziniert vom Hochwasser, das durch das kleine Bächlein aufgrund der vielen Regenfällen am Zulauf des Weihers entstanden war.

Mit seinen Gummistiefeln durfte er am Rande der Wasserfläche im seichten Wasser herumpatschen.









Am Ende des Weihers angekommen, begann es erneut zu regnen. Das hat uns nicht davon abgehalten, kleine Kieselsteine ins Wasser zu werfen und uns über die Ringe zu freuen, die dabei entstanden sind.

Weil es trotz Regenwetter nicht sehr kalt war, haben wir uns noch ein wenig Zeit gelassen, ehe wir zurück nach Hause gegangen sind.

Hier ist noch ein Blick von unserem Garten aus auf den Spielplatz nebenan.



Bald werden die Sträucher wieder Laub bekommen und dann versperrt eine grüne Wand den Blick. Ich hoffe sehr, dass man die Sträucher nicht so bald abschneidet, denn hier sitzen gerne die Vögel, ehe sie in unseren Garten zum Futtern fliegen. Im Gebüsch sind sie vor ihrem Feind, dem Sperber geschützt.

Feiert Ihr heute Fasching? Dann lasst es Euch gutgehen und habt Spaß.

Herr Pfälzer und ich bleiben daheim und arbeiten weiter an der Renovierung unsers Treppenhauses.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Dienstag, 6. Februar 2024

Spaziergang am Ortsrand, schöne und weniger Stellen

Zu Beginn des Monats Februar wurden wir nachmittags mit reichlich Sonnenschein beschenkt. Ich ließ daheim alles liegen und stehen und machte einen Spaziergang am Ortsrand.




Früher war hier eine Badeanstalt, die von viel Beton eingefasst war. Der Badeweiher war von der Fläche her groß genug zum Ruderbootfahren. In der Kindheit gingen wir im Sommer hier oft Schwimmen.

So sah es hier vor 60 Jahren aus: 

Motiv auf einer alten Postkarte.


Als der Betreiber das Freibad aufgab, blieb es einige Jahre ungenutzt und war dem Verfall preisgegeben. Glücklicherweise konnte es die Gemeinde übernehmen und man gestaltete ein Biotop mit Spazierwegen. Sämtlicher Beton ist verschwunden, auch das Haus ist weg und aus der maroden Badeanstalt wurde ein kleiner Landschaftspark.

Wo einst die Liegewiese des Schwimmbades war, säumen nun Schwarzerlen einem kleinen Bachlauf.









Das Bächlein trocknet im Sommer regelmäßig aus, aber jetzt führt es noch reichlich Wasser mit sich. Es speist den Weiher, der idyllisch entlang der Talstraße verläuft. Viele Leute nutzen dieses Gelände für Spaziergänge und ich gehöre dazu.









Auf der Wasserfläche habe ich am Donnerstag noch Eis gesehen. Zuvor war der Weiher so stark zugefroren, dass sich trotz der Verbotsschilder die Leute aufs Eis wagten.

Ich habe nun das Ende der Wasserfläche erreicht und kann von hier aus den Landschaftsweiher überblicken. Im Gegenlicht wirkt alles ein wenig düster, denn tatsächlich schien die Sonne aus einem blauen Himmel.



Ich spaziere weiter auf einem Weg, der am Damm links verläuft. Der Auslauf des Weihers wurde gesäubert. Im Sommer wucherten hier noch Robinien, die einen kleinen Urwald bildeten. Nun kann man das Schilfrohr sehen, das hier gut gedeiht.











Das war die schöne Seite des Ortsrandes. Ich gehe jetzt im großen Bogen zurück in den Ort und wähle dafür einen Weg. mit dem man keine Reklame für unser Dorf machen kann. Es ist ein Weg, der durch einen Taleinschnitt unterhalb der Durchgangsstraße verläuft. Wer zurück ins Dorf möchte und nicht entlang der stark befahrenen Straße laufen möchte, der kann diesen Weg benutzen.




Bis zu einem leer stehenden Gebäude ist der Weg noch asphaltiert. Danach sollte man keine Angst vor schmutzigen Schuhen haben, denn er ist dann nicht mehr befestigt und nach einem Regen ziemlich matschig.

Dennoch laufe ich hier gerne, denn man befindet sich mittendrin in der Natur. Vögel zwitschern und fliegen zwischen den Sträuchern und Bäumen hin und her. Im Herbst kann man Brombeeren pflücken, deren Ranken neben dem Weg schon mal nach der Kleidung greifen, wenn man ihnen zu nahe kommt.

Das leer stehende Gebäude war einmal eine Schuhfabrik und hat in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals den Besitzer gewechselt. Eine Motorrad-Gang hauste hier, ein Züchter von Aquariumspflanzen hat die Lagerflächen benutzt und es gab hier einen Schuhverkauf. Alles Geschichte!

Vor einem Jahr sollte das Gebäude abgerissen werden und ein neuer Einkaufsmarkt entstehen, aber auch das hat nicht funktioniert.










Weil der Weg unterhalb der stark befahrenen Durchgangsstraße verläuft, ist der Abhang voller Müll und Unrat.

Ich frage mich ständig, warum die Leute ihren Dreck einfach in die Landschaft werfen und ihn nicht mit nach Hause nehmen und dort entsorgen.



Wenig einladend präsentiert sich ein Treppenweg hoch zur Hauptstraße. Hier haben sich Sprayer ausgetobt, aber es sind keine schönen Werke dabei entstanden.




Der Weg wird von Grundstücken flankiert, deren Zäune teilweise marode sind. Ein Besitzer hat mit krummen Baumstämmen Abhilfe geschaffen und das schaut gar nicht so schlecht aus.





Die ersten Häuser des Dorfes kommen in Sicht. Ab den beiden Nadelbäumen wird der Weg ziemlich steil. Würde ich ihm weiter folgen, stünde ich nach wenigen Metern mitten im Dorf.



Weil ich aber nach Hause laufen möchte, biege ich ab auf einen kleinen Pfad. Er ist sehr schmal und wird von mit Efeu bewachsenen Zäunen flankiert. Man kann ihn fast übersehen, so eng ist er.






Schon als Kind hat mich dieses Pfädchen fasziniert, das sich zwischen den Grundstücken durchquetscht und steil nach oben führt. Mich wundert, dass dieser Weg noch erhalten und halbwegs gepflegt wird. Viele Leute kennen den Durchgang überhaupt nicht und so trifft man hier mit Sicherheit auch so gut wie keinen Menschen.

Dass sich hier ab und zu Leute aufhalten sieht man an den Hinterlassenschaften; zahlreiche Schnapsflaschen und Bierdosen liegen herum. Für mich ist unvorstellbar, dass hier jemand herkommt, um zu trinken. Dafür gibt es -zig andere Stellen im Dorf, die schöner sind.



Nun sind es nur noch wenige Schritte, dann endet der Pfad und ich habe eine Dorfstraße erreicht. Wenn ich ihr folge, bin ich auch schon wieder daheim angekommen.






Vielen Dank dafür, dass Ihr mich auf diesem Rundgang begleitet habt. Ich bin sehr gerne im Dorf und der Umgebung unterwegs. Es gibt hier, wie überall, nicht nur schöne Stellen.

Es war dann auch der letzte sonnige Tag bisher, denn seit Freitag regnet und stürmt es wieder ständig. Deshalb haben wir am Sonntag keinen Ausflug gemacht und stattdessen daheim mit dem Enkelkind gespielt.

Ich wünsche Euch allen eine gute Woche. Fasching naht und die Leute feiern; wir allerdings tapezieren momentan daheim unseren Hausflur. :)

Liebe Grüße von der Pfälzerin