Dienstag, 6. Februar 2024

Spaziergang am Ortsrand, schöne und weniger Stellen

Zu Beginn des Monats Februar wurden wir nachmittags mit reichlich Sonnenschein beschenkt. Ich ließ daheim alles liegen und stehen und machte einen Spaziergang am Ortsrand.




Früher war hier eine Badeanstalt, die von viel Beton eingefasst war. Der Badeweiher war von der Fläche her groß genug zum Ruderbootfahren. In der Kindheit gingen wir im Sommer hier oft Schwimmen.

So sah es hier vor 60 Jahren aus: 

Motiv auf einer alten Postkarte.


Als der Betreiber das Freibad aufgab, blieb es einige Jahre ungenutzt und war dem Verfall preisgegeben. Glücklicherweise konnte es die Gemeinde übernehmen und man gestaltete ein Biotop mit Spazierwegen. Sämtlicher Beton ist verschwunden, auch das Haus ist weg und aus der maroden Badeanstalt wurde ein kleiner Landschaftspark.

Wo einst die Liegewiese des Schwimmbades war, säumen nun Schwarzerlen einem kleinen Bachlauf.









Das Bächlein trocknet im Sommer regelmäßig aus, aber jetzt führt es noch reichlich Wasser mit sich. Es speist den Weiher, der idyllisch entlang der Talstraße verläuft. Viele Leute nutzen dieses Gelände für Spaziergänge und ich gehöre dazu.









Auf der Wasserfläche habe ich am Donnerstag noch Eis gesehen. Zuvor war der Weiher so stark zugefroren, dass sich trotz der Verbotsschilder die Leute aufs Eis wagten.

Ich habe nun das Ende der Wasserfläche erreicht und kann von hier aus den Landschaftsweiher überblicken. Im Gegenlicht wirkt alles ein wenig düster, denn tatsächlich schien die Sonne aus einem blauen Himmel.



Ich spaziere weiter auf einem Weg, der am Damm links verläuft. Der Auslauf des Weihers wurde gesäubert. Im Sommer wucherten hier noch Robinien, die einen kleinen Urwald bildeten. Nun kann man das Schilfrohr sehen, das hier gut gedeiht.











Das war die schöne Seite des Ortsrandes. Ich gehe jetzt im großen Bogen zurück in den Ort und wähle dafür einen Weg. mit dem man keine Reklame für unser Dorf machen kann. Es ist ein Weg, der durch einen Taleinschnitt unterhalb der Durchgangsstraße verläuft. Wer zurück ins Dorf möchte und nicht entlang der stark befahrenen Straße laufen möchte, der kann diesen Weg benutzen.




Bis zu einem leer stehenden Gebäude ist der Weg noch asphaltiert. Danach sollte man keine Angst vor schmutzigen Schuhen haben, denn er ist dann nicht mehr befestigt und nach einem Regen ziemlich matschig.

Dennoch laufe ich hier gerne, denn man befindet sich mittendrin in der Natur. Vögel zwitschern und fliegen zwischen den Sträuchern und Bäumen hin und her. Im Herbst kann man Brombeeren pflücken, deren Ranken neben dem Weg schon mal nach der Kleidung greifen, wenn man ihnen zu nahe kommt.

Das leer stehende Gebäude war einmal eine Schuhfabrik und hat in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals den Besitzer gewechselt. Eine Motorrad-Gang hauste hier, ein Züchter von Aquariumspflanzen hat die Lagerflächen benutzt und es gab hier einen Schuhverkauf. Alles Geschichte!

Vor einem Jahr sollte das Gebäude abgerissen werden und ein neuer Einkaufsmarkt entstehen, aber auch das hat nicht funktioniert.










Weil der Weg unterhalb der stark befahrenen Durchgangsstraße verläuft, ist der Abhang voller Müll und Unrat.

Ich frage mich ständig, warum die Leute ihren Dreck einfach in die Landschaft werfen und ihn nicht mit nach Hause nehmen und dort entsorgen.



Wenig einladend präsentiert sich ein Treppenweg hoch zur Hauptstraße. Hier haben sich Sprayer ausgetobt, aber es sind keine schönen Werke dabei entstanden.




Der Weg wird von Grundstücken flankiert, deren Zäune teilweise marode sind. Ein Besitzer hat mit krummen Baumstämmen Abhilfe geschaffen und das schaut gar nicht so schlecht aus.





Die ersten Häuser des Dorfes kommen in Sicht. Ab den beiden Nadelbäumen wird der Weg ziemlich steil. Würde ich ihm weiter folgen, stünde ich nach wenigen Metern mitten im Dorf.



Weil ich aber nach Hause laufen möchte, biege ich ab auf einen kleinen Pfad. Er ist sehr schmal und wird von mit Efeu bewachsenen Zäunen flankiert. Man kann ihn fast übersehen, so eng ist er.






Schon als Kind hat mich dieses Pfädchen fasziniert, das sich zwischen den Grundstücken durchquetscht und steil nach oben führt. Mich wundert, dass dieser Weg noch erhalten und halbwegs gepflegt wird. Viele Leute kennen den Durchgang überhaupt nicht und so trifft man hier mit Sicherheit auch so gut wie keinen Menschen.

Dass sich hier ab und zu Leute aufhalten sieht man an den Hinterlassenschaften; zahlreiche Schnapsflaschen und Bierdosen liegen herum. Für mich ist unvorstellbar, dass hier jemand herkommt, um zu trinken. Dafür gibt es -zig andere Stellen im Dorf, die schöner sind.



Nun sind es nur noch wenige Schritte, dann endet der Pfad und ich habe eine Dorfstraße erreicht. Wenn ich ihr folge, bin ich auch schon wieder daheim angekommen.






Vielen Dank dafür, dass Ihr mich auf diesem Rundgang begleitet habt. Ich bin sehr gerne im Dorf und der Umgebung unterwegs. Es gibt hier, wie überall, nicht nur schöne Stellen.

Es war dann auch der letzte sonnige Tag bisher, denn seit Freitag regnet und stürmt es wieder ständig. Deshalb haben wir am Sonntag keinen Ausflug gemacht und stattdessen daheim mit dem Enkelkind gespielt.

Ich wünsche Euch allen eine gute Woche. Fasching naht und die Leute feiern; wir allerdings tapezieren momentan daheim unseren Hausflur. :)

Liebe Grüße von der Pfälzerin

5 Kommentare:

  1. Ein schöner Spaziergang, auf dem alten Foto sah es auch ganz ansprechend aus. Trotz Beton.
    Das Haus hätte man vielleicht stehen lassen können, als Ausflugsziel.
    Aber so ist es auch wieder richtig idyllisch geworden.
    Ja, der Dreck und Abfall, es gibt doch überall Abfalleimer, so lange kann man seinen Kram doch mitschleppen.
    Dir einen schönen Abend, lieben Gruß
    Nicole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Nicole, als das Anwesen noch gepflegt wurde, war es auch ganz in Ordnung. Nach jahrelangem Leerstand aber bröckelte der Beton und es war gefährlich, sich dort aufzuhalten. Viele Leute hatten den Absperrzaun ignoriert und waren dennoch zum Schwimmen gegangen. Nun ist es ein erholsames Biotop, in dem man gerne herumspaziert.
      LG Ingrid

      Löschen
  2. Liebe Ingrid,

    wieder einmal war ich sehr gerne mit Dir unterwegs und habe Deinen Schilderungen gelauscht. Ja, überall gibt es diese nicht so schönen Ecken, aber der Müll das finde ich auch erschreckend warum nimmt man das nicht wieder mit nach Hause ? Das ist schlimm wenn überall alles hingeschmissen wird.
    Schön finde ich was aus dem Schwimmbadbereich gemacht wurde, richtig idyllisch und fein sieht das aus.

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Kerstin, liebe Helga, unser Pfälzerwald quillt über vor Müll. Überall neben den Wanderwegen sieht man leere Verpackungen, Windeln und anderen unappetitlichen Unrat herumliegen. Dabei ist es nicht schwer, nach dem Essen und Trinken alles wieder einzupacken und daheim zu entsorgen. Ich habe das als Kind jedenfalls so gelernt.
      LG Ingrid

      Löschen
  3. Wie gut, dass du dich aufgemacht hast und der Sonne entgegen gelaufen bist. Ein schöner Spaziergang war das, weniger schön ist das Problem mit dem Littering, wer macht das nur? Ist bei uns das Problem am Seeufer und im Wald.
    L G Pia

    AntwortenLöschen