Donnerstag, 29. September 2022

Erlebnislandschaft Erdekaut bei Eisenberg in der Pfalz

Es gibt Orte in der Pfalz, die ich bisher noch nicht kannte. Einer davon ist die Erlebnislandschaft Erdekaut bei Eisenberg in der Pfalz.

Anmerkung: Eine Kaute ist die altdeutsche Bezeichnung für Vertiefung oder Mulde.



Die Ton- und Sandgrube, genannt Grube Riegelstein, war bis 1996 in Betrieb. Nachdem sie aufgegeben wurde, entstand hier ein Naturschutzgebiet, das dem Erhalt einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt dient und für den Fremdenverkehr zugänglich gemacht wurde.

Rund um sieben größere und kleinere Weiher (ehemalige Gruben) führen Wege, teilweise über Holzstege, die von mehr als mannshohem Schilf gesäumt sind. 

Wollt Ihr den rund zweieinhalb Kilometer langen Rundweg mitlaufen? Kein Problem, zieht Euch Trekkingschuhe an und packt einen kleinen Snack in den Rucksack. Denn es gibt unterwegs zahlreiche Picknickplätze mit schöner Aussicht auf das Gelände und die Wasserflächen.

Wir wählten bei unserem Ausflug vor einer Woche einen Parkplatz außerhalb von Eisenberg direkt an der Bundesstraße 47.  Es gibt noch weitere Parkmöglichkeiten am Ortsrand, zu denen durch das Industriegebiet fahren kann.




Das Holztor ist offen. Eintritt wird nicht verlangt. Jedoch besteht die Möglichkeit, an jedem 1. Sonntag im Monat gegen einen kleinen Obolus eine Führung mitzumachen. Wir machen an diesem Tag Mitte der Woche alleine einen Rundgang durch das Gebiet.

Im Wirtschaftshäuschen am Eingang wurden gerade die Schafe und Ziegen gefüttert. Später hatten sie sich in den Wiesen verteilt, um gemütlich zu grasen.



Hier am Eingang beginnt der nördliche Rundweg, der über Treppenstufen zur höchsten Stelle der Abbruchwand mit einer Aussichtsplattform führt.







Von hier oben kann man über die Wiesenlandschaft schauen und auf Bildtafeln lesen, dass hier Eisvögel und Bienenfresser am Steilhang nisten. Gesehen haben wir allerdings an diesem Tag keine Vögel. Bestimmt sind die Bienenfresser schon in den Süden geflogen.

Wir sitzen eine Weile in der Sonne auf einer der Holzbänke des Picknickplatzes, ehe wir weitergehen. Der Rundweg führt nun in einem sanften Bogen nördlich des Geländes entlang. Wir passieren einen malerischen Birkenwald ...



... und gelangen über Treppenstufen wieder hinab ins Tal.

Zu meinem Entzücken gehen wir jetzt über Holzplanken, die von Schilf gesäumt sind und man erkennt dahinter Wasserflächen.



Der kleine Rundweg endet am Maschinenhaus, einer Schachthütte der ehemaligen Grube Riegelstein. Eine Besichtigung ist, wie am Eingang bekanntgegeben wurde, an jedem 1. Sonntag im Monat möglich.

Heute ist Mittwoch und die Tür verschlossen, was wir ja wussten, weil wir uns vorher informiert hatten.



Hier beginnt der große und meiner Meinung nach schönere Rundweg durch das Areal mit den vielen Weihern. 



Ich lasse meine Bilder wirken und erkläre nur das Notwendigste.




























Hatte ich während dem kleinen Rundweg noch Zweifel, ob die einstündige Anfahrt über Kaiserslautern, danach über die Autobahn 6 bis Hettenleidelheim und die Bundesstraße 47 bis Eisenberg, vielleicht verschwendete Zeit war, so wurde ich nun eines Besseren belehrt.

Die Wasserlandschaft ist einmalig schön. Nach jeder Windung des Weges hat man andere Ausblicke auf die Wasserflächen. In das Schilf wurden kleine Schneisen geschnitten, so dass man viele Möglichkeiten hat, direkt ans Wasser zu gelangen.

Es gibt hier einen Anglerverein, dessen Mitglieder in den Weihern Hechte, Zander Karpfen und Barsche fischen können.

Herr Pfälzer, der ebenfalls ein Hobby-Angler ist, hat sich mit einem Mann unterhalten, der gerade seine Angelruten aufgebaut hatte. Währenddessen habe ich Aufnahmen von der Wasserlandschaft gemacht.

Man kann sich hier stundenlang aufhalten. Es gibt Holzbänke, auf denen man in Ruhe die Landschaft betrachten kann. Das Schilf raschelt im Wind, die Sonne wärmt angenehm und die wenigen Besucher haben sich im Gelände verlaufen, so dass es hier an diesem Wochentag herrlich ruhig ist.

Der Rundweg führt zurück zum Eingang, durch einen kleinen, naturbelassenen Wald aus Birken, Weißdornsträuchern, jungen Ahornbäumen und anderen Hecken.

Kurz bevor der große Rundweg endet, gelangen wir zu einem Kinderspielplatz und daneben steht ein uralter Weidenbaum, der mit gelben Baumpilzen besiedelt ist.




Schwefelporling (Laetiporus sulphureus).


An solch einem Tag bedauere ich es nicht, keine Urlaubsreise unternommen zu haben. Es gibt viele schöne Ausflugsziele im Umkreis von 50 bis 100 Kilometern, die wir nicht kennen. Nun, wir werden sie nach und nach entdecken, denn in dieser Krisenzeit habe ich keine Lust zum Reisen.

Ein Urlaub in der Heimat keine eine echte Bereicherung sein und spart Zeit und Nerven. 

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Donnerstag, 22. September 2022

Wir sollten uns viel öfter erlauben, nicht immer erreichbar zu sein.

 Allein zu sein und seine Ruhe zu haben, ist in der heutigen Welt der neue Luxus.

(Spruch auf einem Blatt des Wandkalenders).


Das naturbelassene Zieglertal im Quellgebiet der Wieslauter bei Hinterweidenthal.


Es gibt für mich nichts Schöneres, als bei einem Waldspaziergang im Herbst die Seele baumeln zu lassen und einfach mal an nichts denken; die Natur zu genießen, den würzigen Duft nach Pilzen, Moosen und Holz einzuatmen und zur Ruhe zu kommen.

 Die Geräusche der Zivilisation verschwinden, wenn man in den Wald geht und man hört nur noch Vögel zwitschern oder den Wind in den Ästen der Bäume rauschen.

Heute nehme ich Euch mit ins Zieglertal bei Hinterweidenthal. Dort waren wir schon einmal Anfang März, als der Winter zu Ende ging.   Klick hier!

Wir haben einen extrem heißen und trockenen Sommer erlebt, an dem wir nicht wandern wollten, sondern einfach nur im Garten saßen.

Jetzt hat der Herbst begonnen und mit ihm kam endlich mal wieder Regen, so dass sich die ausgedörrte Natur erholen konnte. Herbstzeit ist hier auch Wanderzeit!


Kleine Wanderung im Zieglertal bei Hinterweidenthal


Ein Informationspavillon der Forstverwaltung.






Mir fällt auf, dass hier sehr viel Japanischer Staudenknöterich wächst. Das ist ein invasiver Neophyt, der sich immer weiter ausbreitet und seine Bekämpfung ist wegen seines unterirdischen Rhizomgeflechtes schwierig. Hier im Tal hat er bereits große Flächen in Anspruch genommen.






Japanischer Staudenknöterich.




Der Wald, der langsam zu einem Urwald werden soll,
 hat seine Tücken. 
Man geht auf eigene Gefahr durch den Wald.


Die asphaltierte Forststraße wird auch Stück für Stück von der Natur übernommen.
Hier hat sich in einer Mulde eine winzig kleine Wiese gebildet.


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Sonntagnachmittag-Spaziergang im Wald bei Erlenbrunn


Blick vom Waldrand aus. Die Landschaft ist herbstlich geworden.




Am Horizont sieht man einen Teil der Stadt Pirmasens.



Unterwegs habe ich eine urige Sitzbank gesehen und wir sind an einer gesprengten,
ehemaligen Bunkeranlage vorbeigekommen.





Zweige mit Beeren und Laub für zwei Herbststräuße.



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Skywalk Bollenblick bei Hermersbergerhof





Besonders herbstlich war das Wetter, als wir letzte Woche nach Hermersbergerhof gefahren waren.
Seit dem Jahr 2021 gibt es nahe dem Wintersportort Hermersbergerhof eine barrierefreie Aussichtsplattform, genannt Skywalk Bollenblick.

Wegen einem starken Wind und einsetzendem Regen konnten wir diesmal nur kurz auf die Landschaft schauen und mussten dann wieder zurück zum Auto.




Wir waren im vergangenen Jahr schon mehrmals hier vorbeigekommen, ohne dass mir der Skywalk aufgefallen wäre. 

Das Bauwerk fügt sich toll in die Landschaft ein und wirkt nicht wie ein Fremdkörper. 

An diesem Tag war der Himmel wolkenverhangen, so dass die Aussicht nicht ideal war. Dennoch konnte man einiges von dem sehen, was auf der Bildtafel erklärt wird.

Die markanten Berge, der Große Boll, der Breite Boll und der Spitze Boll, sowie am Horizont in westlicher Richtung die Stadt Pirmasens mit den Windrädern bei Obersimten, waren gut zu sehen.
















Das Projekt Skywalk wurde bereits im Jahr 2017 geplant und konnte erst vier Jahre später realisiert werden. Die Baukosten betrugen 90.000 €.




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Abendwanderung zur Langmühler Aussicht bei Lemberg

Wir erlauben uns ab und zu, für einige Stunden nicht erreichbar zu sein. Früher machte ich dafür einen Bummel durch die Geschäfte in der Stadt. Heute gehe ich lieber raus in die Natur und genieße die frische Luft und die Ruhe im Wald.

Am Dienstagabend wanderten wir vom Parkplatz unterhalb der Burgruine Lemberg zur Langmühler Aussicht. Dort bot sich an diesem frühen Abend ein grandioser Ausblick auf die herrliche Landschaft des Pfälzerwaldes.





















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Das waren einige Aufnahmen von meinen kleinen Auszeiten, um Abstand vom Alltag zu bekommen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Donnerstag, 15. September 2022

Im Goldgrund bei Maximiliansau und Hagenbach

Unser Sonntagsausflug führte uns auch diesmal wieder an den Rhein. Wir haben den Goldgrund zwischen Maximiliansau und Hagenbach erkundet.

Der Goldgrund ist ein Naturschutzgebiet direkt am Rhein. In dem 310 Hektar großen Gebiet sind naturnahe Waldbestände, landwirtschaftlich genutztes Grünland mit Obstbäumen und Sträuchern, sowie Altrheingewässer mit dichtem Uferbewuchs zu finden.




Nach zwei Tagen mit reichlich Regen wollten wir mal raus aus dem Haus und haben den warmen, trockenen Sonntag für diesen Ausflug genutzt. 

Wir sind über Bad Bergzabern nach Hagenbach und von dort aus nach Maximiliansau gefahren. Mit dem Navi haben wir die Goldgrundstraße gesucht und auch problemlos gefunden. Sie führt bis fast zum Rhein. Kurz vor dem Schild, das eine Weiterfahrt mit dem Auto verbietet, findet man Parkplätze und kann zu Fuß weitergehen oder mit dem Rad fahren.


Parkmöglichkeiten sind am Ende der Goldgrundstraße in Maximiliansau.


Auf dem Rad- und Wanderweg war viel los. Dennoch muss man sich nicht in Menschenmassen bewegen, weil sich die Leute auf den Wegen durch das Gebiet und entlang des Rheines verteilen.

Wir haben allerdings nur einen kleinen Teil des Gebietes durchlaufen können. Mit einem Rad wären wir weiter gekommen, als zu Fuß. 

Zuerst gingen wir einen Weg entlang an Wiesen mit Obstbäumen und Kühen. Leider endete dieser Weg an einem Altrheingewässer, so dass wir wieder umdrehen mussten.


Grünland, so weit das Auge blicken kann, im Naturschutzgebiet Goldgrund.





Der Weißdorn (Craetaegus) hat viele leuchtende rote Früchte.



Eine Kuhherde weidet friedlich auf der ausgetrockneten Wiese.



Wir haben die Neugier der Tiere geweckt. Leider kann ich ihnen kein
frisches Futter anbieten.



Am Ende des Weges stehen wir vor einem Altrheingewässer.


Wir gingen zurück zum Hauptdeich und wählten dann einen anderen Weg durch die Wiesenlandschaft bis wir den nächsten Deich erreichten. Dahinter fließt der Rhein.





Auf den Grünflächen wachsen lila Wiesen-Flockenblumen (Centaurea jacea) und 
Kratzbeeren (Rubus Caesius).
Das sind wilde Verwandte der Brombeeren, die auch bereifte Brombeeren, Bockbeeren oder
  Ackerbeeren genannt werden. Sie sind essbar und werden gerne für Likör oder Kompott verwendet.



Hier habe ich auch den kleinen Wiesenknopf (Sanguisorba minor) gefunden, der auch Pimpernelle
genannt wird und ein beliebtes Küchengewürzkraut ist.


Wir können nicht mehr weit vom Fluss entfernt sein und ich erkenne die Schornsteine einer Industrieanlage.


Auf der Stromleitung sammeln sich Schwalben. Sie werden in wenigen Tagen
zu ihrem Vogelflug in den Süden aufbrechen.




Nachdem wir den Deich überquert haben, sehen wir in der Ferne die Wörther Rheinbrücke.



Dann sind wir am Rhein angelangt.


In dieser Richtung liegt Wörth mit der Rheinbrücke ...




... und auf der anderen Seite sehen wir das Rheinhafendampfkraftwerk von 
Karlsruhe.
Das Kraftwerk wurde 1955 als Kohlekraftwerk erbaut und 1998 um ein Gas- und Dampf-
kraftwerk ergänzt.


Am Rheinufer gibt es einen Kiesstrand und ich laufe über ein kleine Treppe hinunter zum Wassersaum.





Das Wasser ist sehr klar ...



... und spiegelt den blauen Himmel wieder.


Wir suchen uns eine freie Sitzbank neben dem Weg, auf der wir eine Weile sitzen und den Schleppschiffen zuschauen. Noch ist der Wasserstand niedrig, aber die Schiffe können fahren.

Nach den Regenfällen der vergangenen Tage und den angekündigten Regenfällen in dieser Woche wird auch der Wasserstand des Rheines wieder ansteigen.


Ein Schwan kommt angeschwommen und verscheucht mit lautem Zischen eine
Familie mit Kleinkind, die sich am Wasserrand niedergelassen hatte.
Mit ein bisschen Brot wurde das Tier beruhigt.




Am Ufer haben sich die Kratzbeeren ausgebreitet und ihr Laub leuchtet schon ziemlich
rot, was den kommenden Herbst ankündigt.




Hier wächst auch eine Pflanze mit weißen Strahlenblüten. Es dürfte sich um
das Einjährige Berufskraut (Erigeron annus) handeln.


Dann war es Zeit für den Rückweg und nach einer halben Stunde Fußmarsch waren wir wieder in der Goldgrundstraße angekommen, wo unser Auto parkte.

Entlang am Bienwald, über die Grenze nach Frankreich, durch das französische Lauterbourg und durch Wissembourg, zurück nach Bad Bergzabern in Deutschland, ging unsere Rückfahrt.

Unterwegs sahen wir die Oldtimer der Palatina-Classics, einer Oldtimer-Rundfahrt zum Tag des Offenen Denkmales durch die Südliche Weinstraße. Da war besonders Herr Pfälzer begeistert, denn er liebt Oldtimer.

Liebe Grüße von der Pfälzerin