Montag, 26. Dezember 2022

Wanderung am 24. Dezember durch das Landschaftsschutzgebiet Sauermündung

Bei uns hat es am 24. Dezember geregnet und so musste eine geplante Wanderung rund um unser Dorf ausfallen. Wir beschlossen, dorthin zu fahren, wo das Wetter besser ist, nämlich nach Frankreich an den Rhein bei Seltz.

Nach einer knappen Stunde Fahrzeit über Bad Bergzabern - Wissembourg in Frankreich - Lauterbourg - Seltz erreichten wir den Fähranleger Seltz-Plittersdorf. Allerdings wollten wir nicht nach Baden-Württemberg übersetzen, sondern stellten das Auto auf einem Parkplatz ab und wanderten am Rande des Rèserve natuelle du Delta de la Sauer (Naturschutzgebiet Sauermündung) entlang.

Am Rhein wurden wir in der Mittagszeit von blauem Himmel, Sonnenschein und milden 16 Grad begrüßt.



Man erwartete für Weihnachten Hochwasser an den Flüssen.

Der Rhein hatte an diesem Tag schon ziemlich viel Wasser, aber die Fähre war noch in Betrieb. Es handelt sich hier um eine Seilfähre, die nur mit der Wasserströmung fährt, an Seilen, die in 20 Metern Höhe befestigt sind. Die Überfahrt ist für Fußgänger, Radfahrer und Autos kostenlos.







Wir schauten dem Fährschiff eine Weile zu, wie es fast lautlos durch das Wasser fuhr und wanderten dann direkt am Wasser entlang in Richtung Beinheim.

Rechts stehen die Bäume der wilden Auwälder und links fließt der Rhein. Die Luft war mild und bald musste ich meine Jacke aufknöpfen, weil mir warm wurde.






Am Einlauf in die Rheinauen hat sich ein Wasserstrudel gebildet.





Als wir den Port-nautique-Beinheim (Yachthafen von Beinheim) erreichten, machte der Weg einen Bogen, um weg vom Wasser über einen Damm zurück zum Fähranlieger in Seltz zu verlaufen.

Ein Schwanen-Paar kam auf uns zu geschwommen und ich blieb stehen und beobachtete die anmutigen Wasservögel ein Weilchen.







Ein Deich trennt hier den Rhein mit Rheinauen vom Delta der Sauer. Überall stehen Pegel neben Schleusen. Man hört das Wasser rauschen, denn das Flüsschen Sauer hatte an diesem Tag bereits leichtes Hochwasser.

Die Sauer entspringt ganz in der Nähe unseres Wohnortes, an der Eselsteige. Sie fließt in Richtung französische Grenze und dann weiter bis nach Seltz, wo sie nach 84 Kilometern in den Rhein mündet. Kurz vor Seltz nimmt sie noch das Wasser des Seltzbaches auf. 

Es gibt noch ein anderes Flüsschen namens Sauer, das in den Ardennen entspringt und in die Mosel müdet. Wahrscheinlich kommt dieser Name bei Bächen und Flüsschen häufig vor.


Die Rheinauen auf der Flussseite mit Pegel.



Das Sauer-Delta auf der anderen Seite, ebenfalls mit Pegel. Durch Abflusskanäle verteilt sich
das Wasser gleichmäßig auf beiden Seiten.













Die Bäume tragen schwer an der Last der Misteln.

Am Himmel sahen wir einen großen Schwarm Vögel. Leider waren sie zu weit entfernt, so dass wir die Vogelart nicht erkennen konnten.



Auf den nassen Wiesen sahen wir Silberreiher und Störche. Sie finden hier reichlich Nahrung, so dass sie nicht in den Süden fliegen, sondern hier überwintern.

Leider hatte ich nicht die große Kamera mit dem Teleobjektiv dabei, weil wir ja ursprünglich nur rund ums Dorf wandern wollten und so gibt es nur ein unscharfes Bild.

Insgesamt haben wir auf der Wiese zwei Reiher und fünf Störche gezählt.



Ich kann kaum beschreiben, wie sehr ich das Wandern auf dem Deich an diesem Tag genossen habe. Noch litt ich an den Nachwirkungen einer Bronchitis, die ich mir vom Enkelsohn eingefangen hatte. Die gesamte Familie ist krank geworden, nachdem als erstes das Kind erkrankt war. 

Zum Glück habe ich gute Abwehrkräfte, so dass ich nur zwei Tage liegen musste und an der milden Luft ging es mir sofort besser.

An diesem Tag konnte man kaum glauben, dass eine Woche zuvor noch starker Frost war und Schnee lag.







Nach einer guten Stunde waren wir wieder zurück am Fähranleger. Mir gefällt die Mauer der Unterführung, die wirklich schön bemalt ist.



Wir hätten mit der Fähre rüber nach Badem-Württemberg übersetzen können. Baden-Baden ist von hier aus nicht mehr weit, aber stattdessen blieben wir hier in Rheinland-Pfalz und sind zurück nach Hause gefahren. Es war für mich genug Anstrengung an diesem Tag, denn ich war noch nicht richtig fit.







Wir haben diesmal das Naturschutzgebiet Sauer-Delta nur am Rande gestreift. Im Frühling kommen wir noch einmal hierher und dann wandern wir zwischen Seltz und Munchhausen durch das Naturschutzgebiet, vorbei an einem Baggersee und der Sauer-Mündung am Rhein. Ein ungefähr 10 Kilometer langer Rundweg führt mitten durch die Schutzzone.

Ich wünsche Euch noch eine schöne Woche. Das alte Jahr ist fast vorbei und ich freue mich sehr auf das neue Jahr 2023.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Freitag, 16. Dezember 2022

Eine Runde durch den Winterwald

Am Mittwoch hat es bei uns geschneit und eine leichte Schneedecke verzauberte den Wald und unser Dorf. Als am Tag darauf die Sonne schien, bin ich in der Mittagszeit eine Runde durch den Winterwald gewandert.



Der Herr Pfälzer hatte bei einem Kunden zu tun und so bin ich alleine losgezogen.

Auch wenn die Luft noch frostig war, habe ich die Bewegung und die Stille in der Natur sehr genossen. Im Wald war ich ganz alleine unterwegs. Zwar sah ich Fußspuren von Schuhen und Hundepfoten, gesehen habe ich im Wald niemanden.

Es war herrlich, die Blicke umher schweifen und meinen Gedanken freien Lauf lassen.











 Ich wählte einen Weg, der sanft den Berg hoch bis zum Pirmasenser Vorort Erlenbrunn führt. 

Von dort oben hat man einen herrlichen Blick in Richtung Stadt. Auch der Himmel war sehenswert. Die Wolken hatten eine seltsame Formation, die mich an ein Gitter erinnerte.








Die Wolken sahen aus wie ein Gitter.


Nachdem ich mich ausgiebig umgeschaut hatte, lief ich den Berg wieder hinab und wählte dabei einen anderen Weg zurück zu unserem Dorf.










 

Fast geschafft! Von der Schranke ab ist es nicht mehr weit zum Waldrand. Hier in der Region bleiben alle Waldschranken offen, seit es einen tödlichen Unfall mit einem jugendlichen Mofa-Fahrer gab. Der junge Mann hatte bei einer schräg stehenden Abendsonne eine geschlossene Schranke übersehen und war mit voller Wucht dagegen gefahren. Leider ist er dann seinen schweren Verletzungen erlegen. Seither dürfen Schranken nur noch geschlossen werden, wenn sie gut sichtbar markiert werden. Um ganz sicher zu sein, dass solch ein Unfall nicht mehr passiert, hat die Landrätin die Anweisung gegeben, die Schranken nicht mehr zu schließen.



In der Nähe des Dorfes ist der Boden von vielen Fußspuren übersät. Man sieht, dass hier oft gegangen wird, denn es ist ein beliebter Weg für Hund und Herrchen oder Frauchen.



Mich freut das bisschen weiße Pracht in diesem Jahr besonders, weil ich mich nicht mehr durch den morgendlichen Berufsverkehr quälen muss.

Am Nachmittag wollen wir zu einem Forstamt fahren und einen Weihnachtsbaum aussuchen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Dienstag, 13. Dezember 2022

Fast schon ein winterlicher Märchenwald, Fahrt über die Höhe bei Johanniskreuz am dritten Adventssonntag

Der dritte Adventssonntag war knackig kalt. Nach einer frostigen Nacht blieb die Temperatur auch über Tag im frostigen Bereich.

Weil die Wege und Stiegen im Wald bei solch einer Kälte vereist sind, machten wir ausnahmsweise keine Wanderung. Stattdessen sind wir am Sonntag nach Neustadt an der Weinstraße gefahren, um durch die historische Altstadt zu bummeln.

Bei der Fahrt über die Höhe bei Johanniskreuz konnte ich einen winterlichen Märchenwald bewundern. Die Bäume waren voller Eiskristalle und das sah wunderschön aus. 











In Neustadt auf dem historischen Marktplatz vor dem Rathaus fand ein Weihnachtsmarkt statt und die Gassen in der Altstadt sind festlich geschmückt. In den Höfen der Altstadt beim "Weihnachtsmarkt der Kunigunde" werden nationale und internationale Spezialitäten angeboten. Viele Händler kommen aus dem benachbarten Elsass und Lothringen (Frankreich) hierher.


Weihnachtliches Ambiente in Neustadt an der Weinstraße.



Wie erwartet, waren viele Leute unterwegs, aber der Rummel auf den Weihnachtsmärkten auf dem Marktplatz und in den Höfen war für mich noch erträglich. Schön sind auch die bemalten Stromkästen und Hausfassaden in der Stadt. 




Wir schlenderten durch die Gassen der Altstadt, besuchten  den Marktplatz mit Musik und Weihnachtstrubel und verschiedene Höfe mit Verkaufsständen. Zum Kauf hat mich allerdings keines der vielen Angebote verlockt. 

Weil viele Leute unterwegs waren, habe ich von den Weihnachtsmärkten keine Bilder gemacht.

Wie die Stadt in der Weihnachtszeit ausschaut, wenn kein Weihnachtsmarkt ist, habe ich hier  schon einmal gezeigt. 

Es ist inzwischen noch kälter geworden. Heute Nacht sank die Temperatur auf minus 7 Grad und alles ist weiß bereift. Wir erwarten bis zum Abend auch Schneefall.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Samstag, 10. Dezember 2022

Engelshaar im Wald, eine Wanderung am Rothenberg

 

Locken aus Eis auf Ästen am Waldboden.


Am gestrigen Freitag schien nach einer sehr kalten Nacht mit minus 3 Grad die Sonne. Die Luft hat sich in der Mittagszeit trotz Sonnenschein nur auf 1 Gras plus erwärmt.

Viele Leute zieht es in der Adventszeit in die Stadt. Sie lassen sich von Lichtern, Weihnachtsmusik und den Angeboten der Läden festlich berieseln. Das ist nichts für mich, denn ich bin lieber in der stillen Natur unterwegs.

Meine kleine Wanderung begann an einem Neubaugebiet am Ortsrand. Von hier aus führt ein Weg rund um den Rothenberg mit bizarren Felsen. Ich kraxelte den Berg hoch und lief dann auf dem Rundweg ein Stück unterhalb der Felsen entlang.

Dann verließ ich den Weg, um einem Trampelpfad zu den Felsen zu folgen. Vorsichtig arbeitete ich mich durch das unwegsame Gelände unterhalb der Felsen, bis ich wieder auf einem Weg landetet, der bis zum Sportplatz führt.



Hier im Wald habe ich Haareis entdeckt. Wir nennen es Engelshaar. Es wird auch als Eiswolle bezeichnet und bildet sich an morschem Holz bei Frost. 

Dieses Phänomen soll angeblich noch nicht genau erforscht sein. Man vermutet Schimmelpilze als Auslöser, die einen physikalischen Prozess in Gang setzen. Auf jeden Fall ist es in kleines Wunderwerk der Natur, das mich sehr beeindruckt.
















Von hier oben an den Felsen kann man hinunter zum Dorf blicken. Die Geräusche hört man nur gedämpft und ich genieße die Stille hier im Wald.

Außer einem Ehepaar begegnete mir kein Mensch im Wald. Herrlich, diese Ruhe!









Nach den Felsen erreichte ich ein Häuschen unterhalb eines Fernseh-Umsetzers. Eine Treppe führt hoch zum Himmel ... nee, nur zum Turm.







Hier bin ich wieder auf einem Wanderweg und folge ihm abwärts bis zum Sportplatz.



Am Laubbrunnen hat jemand das viele Laub entfernt und die Steinplatten sind wieder sichtbar. Ich war kürzlich schon einmal hier und damals sah es anders aus. Klick hier.  



😍 Rund um den Brunnen habe ich noch viele Äste mit Engelshaar gesehen. 😍













Habt alle ein schönes drittes Adventswochenende!

Liebe Grüße von der Pfälzerin