Freitag, 29. September 2023

Hommage an den Wald



Ich bin der Wald

Ich bin uralt.



Ich hege den Hirsch, ich hege das Reh.






Ich schütze Euch vor Sturm,

ich schütze Euch vor Schnee.






Ich wehre dem Frost, 

ich wahre die Quelle.







Ich hüte die Scholle,

ich bin immer zur Stelle.






Ich bau Euch das Haus,

ich heiz Euch den Herd,








darum, ihr Menschen,

haltet mich wert!




Die Zeilen sind eine Inschrift an einem niedersächsischen Forsthaus aus dem 17. Jahrhundert.

Sie passen auch heute noch in die moderne Zeit. 




In unserem Bundesland Rheinland-Pfalz sind 42 % der Landesfläche mit Wald bedeckt. Die Fläche entspricht ungefähr 840.000 Hektar.

Somit entfallen auf jeden Bewohner und jede Bewohnerin 2.100 Quadratmeter Waldfläche.

Es wird in einer Waldchronik beschrieben, dass im 19. Jahrhundert viele Regionen gänzlich entwaldet waren. Schuld daran waren der Raubbau wegen eines hohen Holzverbrauches der Industrie und Rodungen für Ackerflächen.

Zum Glück wurde gegen Ende des 19. Jahrhundert mit der Aufforstung begonnen. Daher dürfen wir uns heute über einen flächendeckenden Wald voller Wunder und Geheimnisse freuen.

(Quelle: Landesforsten Rheinland-Pfalz).


Das Ziel des Amtes für Landesforsten ist, einen höchstmöglichen gesellschaftlichen Gesamtnutzen aller Leistungen des Waldes zu erreichen; nicht nur für die heutige Gesellschaft, sondern auch für künftige Generationen.

Die oben gezeigten Aufnahmen habe ich bei unseren Wanderungen im Laufe dieses Jahres gemacht.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Montag, 25. September 2023

Ich ging im Walde so vor mich hin ...

 ... und nichts zu suchen, das war mein Sinn. 

(Johann Wolfgang von Goethe).




Ich brauchte ein bisschen Bewegung und Abwechslung. 

Deshalb bin ich durch das Dorf hoch zum Friedhof gelaufen, um zu sehen, wie das Gartenbauunternehmen gearbeitet hat. Die Bepflanzung mitsamt der Erde auf dem Grab musste erneuert werden. Ich kann dies wegen meiner schmerzenden Knie nicht mehr selbst erledigen.

Der Weg zum Friedhof ist etwas anstrengend, weil es ständig bergauf geht. Etwa auf halbem Weg steht die Protestantische Kirche.




Die Friedhofstraße wird noch einmal richtig steil. Dann aber ist es geschafft und ich bin oben am Friedhof angekommen.



Nach der Inspizierung der Grabstätte (alles ist ordentlich ausgeführt) beschließe ich, noch ein Stück durch den Wald bis zum Frauenbrünnchen zu gehen.

Ein Vogelschutz-Lehrpfad führt am Berghang entlang und ich bin auf diesem schmalen Pfad schon als Kind mit den Eltern gegangen.


















Dann erreiche ich einen mächtigen Sandsteinfelsen, zu dessen Fuß eine Quelle sprudelt; ich habe das Frauenbrünnchen erreicht. Momentan tröpfelt sie nur leicht, aber spätestens im nächsten Frühjahr wird das Wasser wieder fließen.

Hier im Wald ist es schön ruhig, zumindest so lange bis mir Leute mit Hunden begegnen. Nun unterbricht Kläffen und Bellen die Stille im Wald.










Ich befürchtete, dass das Wetter nicht schön bleiben würde und beschloss, nicht weiter in den Wald hinein zu gehen. Stattdessen entschied ich mich für einen Weg, der mich wieder zur Friedhofstraße bringt.


Am Waldrand lagern die gefällten Baumstämme. Viel
Windbruch musste aus dem Wald geholt werden.



Ich bin zurück am Friedhof und der Himmel zieht sich zu.



Achtung Dornen! 



Als Kind hat mich fasziniert, dass man in die Häuser an der engen
Straße zum Friedhof reinschauen kann. 

Bergab zu laufen ist für meine Knie eine Tortur, aber ich beiße die Zähne zusammen und bald habe ich den Kreuzungsbereich erreicht, dessen Straße weiter nach Dahn führt. 


Der Kreuzungsbereich Dahnerstraße, Bergstraße, Hauptstraße und
Glashütterstraße.


Nun geht es ohne Steigungen zurück nach Hause. Wenn ich langsam gehe, habe ich wenig Probleme. Es macht mich an manchen Tagen traurig, wenn ich merke, dass der Körper einfach nicht mehr richtig funktioniert.

Dennoch habe ich Glück, denn ich kann wenigstens eine Weile ohne Probleme laufen. Ich kenne Frauen, die solch eine Strecke nicht mehr schaffen würden.


Ein Traditions-Gasthaus im Ort, dem der Verkauf droht.



Hier führt die Durchgangsstraße weiter in Richtung der
Stadt Pirmasens.


Wie immer, wenn ich durch den Wald gegangen bin, hat sich meine Stimmung gebessert. Denn dort kann ich Sorgen für eine Weile vergessen und fühle mich danach erholt.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Montag, 18. September 2023

Am Enkelkind-Tag auf dem Spielplatz nebenan

Wir lieben unseren quirligen Enkelsohn. Er wird bald vier Jahre alt und es ist eine Freude zu sehen, wie er die Welt entdeckt.

Beim letzten Oma- und Opa-Tag am Samstag gab es zunächst eine heiße Kissenschlacht im Wohnzimmer. Jonas hüpfte auf der Couch herum und rechts und links saßen wir Großeltern und warfen uns gegenseitig die kleinen Couchkissen zu. Jonas versuchte sie zu fangen und ließ sich bei jedem Treffer mit dem Kissen dramatisch auf die Couch fallen. Dabei jubelte er und sagte: "Noch mehr werfen, noch mehr."

Als wir dann alle drei keine Lust mehr für den Kissenkampf hatten, beschlossen wir, rüber zum Kinderspielplatz zu gehen. Draußen war es sommerlich warm, aber der Himmel war bedeckt. 




Auf dem Gelände einer Kirche hat vor ungefähr 50 Jahren die Gemeinde einen Kinderspielplatz anlegen lassen. Viele Geräte stammen noch aus dieser Zeit, aber es gibt auch neue Spielgeräte. Das Schöne an diesem Platz ist seine Weite und dass er von keinem Zaun eingeengt wird.

Die Grünflächen direkt an der Kirche und unter den Ahorn- und Apfelbäumen werden von Ehrenamtlichen der Kirche regelmäßig gemäht. Die Fläche bei den Spielgeräten muss von Arbeitern der Gemeinde gepflegt werden und diese haben wenig Zeit. Nur etwa dreimal pro Jahr wird hier gemäht.

Die Wildkräuter bilden Samen, die dann vom Wind in unseren Garten geweht werden. Ich kann mir jetzt schon anschauen, welche Kräuter ich demnächst aus meinen Beeten zupfen muss.










An den Ahorn-Bäumen sieht man den nahenden Herbst. Ihre Blätter beginnen sich zu verfärben. Auch hier reifen viele Samen, von denen einige auch bei uns im Garten landen. Ständig zupfe ich die Keimlinge aus.










Dennoch wohne ich gerne in Nachbarschaft dieser 'Wildwiese', denn man kann hier auch viele Insekten beobachten.

Wir leben hier am Ortsrand sehr natürlich und ich kann es mir nicht vorstellen, in einer Stadt in einer kleinen Wohnung eingeengt zu sein.

Dank der Zaunwinde hat sich ein natürlicher Sichtschutz zu unserem Garten gebildet. In den Sträuchern lebt eine Kolonie Sperlinge und hier finden auch Meisen, Amseln und das Gartenrotschwänzchen Schutz vor Greifvögeln.







Leider wird es in diesem Jahr so gut wie keine Äpfel geben. Die wenigen Früchte, die am Baum hängen, sind teilweise schon faul. Was herunterfällt, ist wurmstichig. 

Schade, denn die Äpfel der Bäume des ehemaligen Pfarrgartens schmecken eigentlich gut und dürfen von jedermann aufgesammelt werden.

 


Während ich kleinen Insekten an den Wildblumen zuschaue, höre ich das Lachen des Kindes. Der kleine Jonas und der Opa sind gerade beim Schaukel-Wettstreit und jeder will am höchsten schaukeln können.



Da wird auch der Opa wieder zum Kind und buddelt zusammen mit dem Enkelsohn im Sand.



Manchmal ist es gut, sich von einem Kind von den Sorgen des Alltags ablenken zu lassen und einfach nur mal im Sand zu spielen!

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Donnerstag, 14. September 2023

Der letzte heiße Tag im Sommer

Strahlender Sonnenschein und Hitze am Montag in der Stadt.

Am vergangenen Sonntag war es zum Wandern viel zu heiß. Wir sind stattdessen morgens durch das Gemüseanbaugebiet bei Kandel gefahren und haben uns in den Hofläden mit Kartoffeln, Äpfeln, Lauch und anderem Gemüse eingedeckt.

Dank der Klimaanlage war es im Auto einigermaßen erträglich und unser Vorratskeller ist nun gut gefüllt.

🍎 🍏 🍎

Den (vorerst) letzten heißen Sommertag am Montag habe ich für einen Stadtbummel genutzt. Es war mal wieder Zeit, um ein bisschen zu shoppen. Drei leichte Pullover für mich und Kleidung für das Enkelkind (als Geburtstagsgeschenk im Oktober) waren meine Beute. 

Da ich nicht gerne durch Geschäfte laufe, wenn ich nichts brauche, habe ich mich danach in ein Eiscafé gesetzt und mir einen Früchtebecher schmecken lassen. 




Es war mir eine Freude, mich einfach hinzusetzen, das Eis zu schlemmen und den Passanten zuzuschauen.

Langsam gewöhne ich mich an das (gelegentliche) Nichtstun als Rentnerin.

Bald reise ich für einige Tage mit den Mädels unserer Gruppe nach Paris. Die Vorfreude ist riesig und an diesem Tag hatte ich meinen Anteil an der Reise bezahlt. Jetzt sollte uns nichts mehr dazwischen kommen.



Mögt Ihr auch gerne einen Früchtebecher im Eiscafé essen oder lieber etwas anderes?

Herr Pfälzer bevorzugt einen Walnussbecher, während ich mich nie festlege. Es gibt so viele leckere Sorten und ich passe mich der Saison an. Schon jetzt freue ich mich auf einen Maroneneisbecher im Oktober, den es nur im Herbst gibt.

Spätsommerliche Grüße von der Pfälzerin