Donnerstag, 7. September 2023

Maimont - gleich zwei Gipfel an einem Tag erklommen.


Der Maimont ist ein 515 Meter hoher Doppelberg aus Buntsandstein in der Grenzregion Pfälzerwald (Deutschland) und Nordvogesen (Frankreich).

Der Hauptgipfel befindet sich in 515 Metern Höhe auf der französischen Seite,  mit einer steinernen Opferschale.

Getrennt durch einen Bergsattel befindet sich der zweite Gipfel in 491 Metern auf der deutschen Seite, mit dem sogenannten Friedenskreuz versehen.

Aus der Keltenzeit stammt ein ca. 4 ha großer Doppelringwall und auch der Name des Berges wurde aus dem keltischen abgeleitet und bedeutet 'Großer Berg'.

Bei Ausgrabungen wurden Besiedlungsspuren aus der Bronzezeit, der Hallstadtzeit, der Spätantike und dem Mittelalter gefunden.

Der Bergrücken mit dem Felsmassiv soll zudem der Schauplatz des Waltharilieds gewesen sein, einer Heldensage. Mehr dazu habe ich im vergangenen Jahr berichtet. Klick hier für den Beitrag.

Im Oktober 2022 wollten wir den Schauplatz des Walthariliedes am Maimont besuchen. Aber leider wütete in diesem Sommer ein schlimmer Waldbrand und im Herbst waren die Wege auf dem Berg für Wanderer noch immer gesperrt.

Wir kamen damals nur bis zur Burgruine Blumenstein und ein kleines Stück den Berg hoch, dann mussten wir umkehren. Klick hier für den Beitrag.


Der Weg auf den Berg führt ca. 3 Kilometer oftmals sehr steil 
nach oben.

Am vergangenen Sonntag sind wir morgens erneut zum Wanderparkplatz 'Schanze' gefahren und diesmal konnten wir bis zu den beiden Gipfeln des Maimont wandern.


Unterhalb des Friedenskreuzes wütete vor einem Jahr ein
heftiger Waldbrand. 

1. Etappe - vom Waldparkplatz Schanze zur Ruine Blumenstein.


Ein moderat ansteigender Wanderweg führt durch einen
Mischwald bis zur Burg Blumenstein.


2. Etappe - ab der Ruine führt der Weg auf einer Länge von 2 Kilometern steil bergauf bis zur ehemaligen Wolfsgrube.

Jetzt ist Schnaufen angesagt, denn meine Kondition ist momentan nicht die beste. Meinem Empfinden nach nahm der Weg kein Ende und nach jeder Kehre ging es erneut steil nach oben.


















Von der Wolfsgrube sieht man nur noch eine kleine
Kuhle im Waldboden.



Hier steht ein Grenzstein, der zeigt, dass genau in der Mitte die deutsch-französische Landesgrenze verläuft.
Auf er einen Seite erkennt man ein B für Bayern und auf der anderen Seite das F für Frankreich. Als der Stein 1826 errichtet wurde, gehörte unsere Pfalz zum Königreich Bayern.


Ich sitze genau auf der Landesgrenze.

3. Etappe - von der Wolfsgrube zur Opferschale auf dem Hauptgipfel auf französischer Seite.

Auf den letzten 200 Metern bis zum Hauptgipfel des Maimont wird der Weg noch steiler. 

Dann endlich ist es geschafft und wir haben den Hauptgipfel erreicht.

Jetzt sind wir in Frankreich.















4. Etappe - von der Opferschale über den Bergsattel, vorbei an der Wolfsgrube, zum Friedenskreuz auf dem südlichen Berggipfel (deutsche Seite).










Die Lage des Ringwalles wird auf diesem Plakat erklärt.
Sehen kann man nur herumliegende Steine.




Unterhalb des Friedenskreuzes genieße ich den Ausblick auf 
die sanften Berge des Pfälzerwaldes, die hier in die Nordvogesen
übergehen. 


Nur noch wenige Meter, dann haben wir den südlichen Berggipfel erreicht.
















Von hier oben kann man die Orte Petersbächel und Fischbach erkennen. Am Horizont sieht man die Windräder von Kettrichhof und die Silhouette der Stadt Pirmasens. Wendet man sich nach rechts, sieht man die Ausläufer der Nordvogesen in Frankreich. Aus der Luft ist keine Landesgrenze sichtbar, sondern nur wogendes Grün.



Wir machten hier eine lange Pause und ließen im Sonnenschein unsere verschwitzten Shirts trocknen. Eine Gruppe Studentinnen leistete uns dabei Gesellschaft.


5. Etappe - vom Friedenskreuz ein Stück in Richtung des Ortes Petersbächel und dann wiederum über den Bergsattel zurück zum Parkplatz Schanze.


Natürlich habe ich unterwegs auch Pilze bewundert.

Wer den Berg hochkraxelt, muss ihn auch wieder runter laufen. Der Abstieg auf dem steilen Weg war eine Herausforderung an meine Kniegelenke. Ich bin froh, dass ich keine Probleme hatte. Es war für mich ein guter Tag zum Wandern.

Gesamtgehzeit mit Pausen: 3 Stunden bei einer Wegstrecke von geschätzt 6,5 Kilometern, meistens steil bergauf und danach ebenso steil bergab.

Trotz allen Mühen habe ich die Wanderung genossen und würde sie jederzeit wiederholen.

🌄


Zuletzt noch ein wenig Geschichtliches zum Berg der im Zweiten Weltkrieg Schauplatz von Kampfhandlungen war:

  • Im Jahr 1815 beim Zweiten Pariser Frieden kam der Berg Maimont zum Königreich Bayern. Napoleon war bei der Schlacht von Waterloo endgültig gescheitert. Frankreich musste Reparationszahlungen leisten und verlor unter anderem Gebiete.
  • 1825 erfolgte eine Grenzkorrektur und seit dem Jahr 1826 verläuft die deutsch-französische Grenze genau über dem Berg Maimont.
  • Im Mai 1940 fand hier oben eine Schlacht um den Berg im Rahmen des Westfeldzuges statt, bei der es keinen Gewinner, sondern nur Opfer gab.
  • Zum Gedenken wurde im Jahr 1950 ein Friedenskreuz auf dem südlichen Gipfel auf deutscher Seite errichtet. Das Holzkreuz musste seither mehrmals erneuert werden.



Liebe Grüße von der Pfälzerin aus ihrer Heimat, dem sagenhaften Pfälzerwald.

6 Kommentare:

  1. Das war eine schöne Wanderung und es gab allerhand zu sehen. Gerne wäre ich mitgelaufen...aber mit meiner Kondition steht es aktuell auch nicht zum Besten. Wir wollen am Wochenende endlich mal wieder eine Wanderung machen. Und uns langsam rantasten, was alles geht und was nicht. Im Urlaub waren es so um die 10 km. Jetzt hat der Mann seine neuen Einlagen eingelaufen. Vielleicht hilft's ja.

    Diese grünen Grenzen finde ich übrigens immer sehr faszinierend. Ich mag es gerne, mit einem Fuß im einen, mit dem anderen im anderen Land zu stehen. Frag mich nicht warum :-D

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  2. Was für eine interessante Wanderung, da gibt es einiges zu entdecken.
    Die Pilze finde ich besonders schön.
    Und auf Landesgrenzen stehe ich auch gerne, ist ein lustiges Gefühl.
    Dir weiterhin viel Freude beim Wandern, lieben Gruß
    Nicole

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  3. Wow das Foto von der Aussicht auf den Pfälzerwald und die Vogesen ist ja klasse geworden liebe Ingrid. Ich bin begeistert und der Aufstieg hat sich dann auch wirklich gelohnt. Ich hab ja leicht reden gell von meinem Sessel hier :-))). Ich bin immer wieder fasziniert wie schön es doch hier bei uns ist. Super auch das Foto von Dir auf dem Grenzstein, das gefällt mir sehr Dich einmal zu sehen.

    Ganz liebe Grüße in den Pfälzerwald
    Kerstin und Helga

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  4. ein schöner aber wohl anstrengender Ausflug..
    das würde ich nicht mehr schaffen
    toll dass du es gemeistert hast
    herrlich der Ausblick über die Wälder und Berge
    ja.. die Natur kennt keine Grenzen..
    nur die "dummen " Menschen die sich deswegen auch noch die Köppe einschlagen :(
    liebe Grüße
    Rosi

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  5. Solche Anstrengenden Wanderungen meide ich wenn ich kann. Wunderschöne Aussicht habt ihr genossen.
    L G Pia

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  6. Das ist wieder spannend mit dir mit zu gehen auf diesem Wanderweg , tolle Fotos dazu... da bist du ziemlich hoch hinaus gekommen und ein wundervoller Anblick gehabt. Schön diese Pilze auch.
    Schönen Sonntag wünsche ich dir
    Lieben Gruss Elke

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