Mittwoch, 25. Oktober 2023

Kraxeln auf den Elwetrischefelsen und ein Rundweg durch den herbstlichen Wald

 



Am Montag sind wir noch einmal zum Parkplatz im Moosbachtal im Dahner Felsenland gefahren, den ich im letzten Beitrag gezeigt habe.

Diesmal wollten wir auf einem anderen Weg wandern. Zunächst stiegen wir den 200 Meter langen Steig hoch auf den Elwetritschefelsen. Das war schwierig für mich und ich wollte auf keinen Fall diesen steilen Pfad wieder runtergehen müssen. Er ist stark vom Regen ausgewaschen und ich musste bergauf über Baumwurzeln und kleine Felsen kraxeln, was für meine lädierten Knie nicht so toll war. Bergab wäre es eine Tortur.






Es begann zu regnen und die Baumwurzeln waren Stolperfallen und durch die Nässe sehr glatt geworden. Wir konnten auch nicht wie geplant auf der Bank Rast machen.

Daher folgten wir weiter einem Weg, der ganz eben oben auf dem Berg entlang in Richtung Felsen-Arena führt. Hier verläuft auch die Kauert-Tour, sowie der Dahner Felsenweg.

 Nach einer Weile erreichten wir eine Wegekreuzung mit Hinweisschildern.






Wir entschlossen uns, dem Weg hier oben in Richtung der Felsen-Arena weiter zu folgen und dann einen anderen Weg hinab ins Tal zu suchen.

Das Laufen durch den herbstlichen Wald ist eine Wohltat für Schnupfennasen und gut für die Seele.








Der Regen lässt nach und wir erreichen eine weitere Wegekreuzung. Nun folgen wir dem Otto-Eisel-Pfad, der uns wieder ins Tal bringen wird, ganz ohne Klettern und steile Pfade. Er schlängelt sich sachte am Berghang entlang, immer leicht abwärts. Die Felsen sind hier neben dem Weg und nicht auf dem Weg. 










Schließlich haben wir wieder den Talweg erreicht und stehen nun unterhalb des Elwetritschefelsens, den wir vorhin bestiegen hatten.



Auf diesem Talweg bleiben wir, denn er wird uns in einem großen Boden wieder zum Waldparkplatz führen.











Nach einer guten Stunde Wanderzeit (seit wir das Auto verlassen hatten) kommt der Parkplatz wieder in Sicht. Wir lassen es uns nicht nehmen, noch einmal die herrlichen Spiegelungen der Bäume im dunklen Wasser des Weihers zu bewundern.




Das wars dann auch für diese Woche mit Wandern. Es regnet täglich mehrmals und wir erledigen andere Dinge, beispielsweise wollen wir nach Landau fahren, um uns in einer privaten Kaffeerösterei mit Nachschub einzudecken.

Gestern bekam ich meine alljährliche Grippeschutzimpfung und es wurde empfohlen, mich einige Tage lang nicht allzu sehr anzustrengen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Samstag, 21. Oktober 2023

Auf den Spuren von Wolf und Luchs im Moosbachtal bei Dahn

 



Am Freitag starteten wir bei leichtem Nieselregen eine Wanderung im Moosbachtal und dem Tal des Seibertsbaches, nahe dem Städtchen Dahn. Das Dahner Felsenland ist bekannt für seine skurrilen Sandsteinformationen.

Was einige Leute nicht wissen: Hier wurden in den Jahren 2015 und 2022 Spuren von Wölfen entdeckt. Diese leben hier zwar nicht, kommen aber gelegentlich bei ihren Beutezügen über die nahe Grenze aus Frankreich herüber.

Wir stellen das Auto auf dem Wanderparkplatz Moosbachtal, hinter dem Neudahner Weiher ab und hier beginnt unsere Rundwanderung durch das Tal und vorbei an der Wanderhütte im Schneiderfeld.


Ein Landschaftsweiher gegenüber vom Waldparkplatz.




Wir laufen auf dem breiten Weg eben durch das Tal. Die Rastplätze sind verlassen und ich entdecke Pilze an Baumstümpfen.







Als wir kurz vor der Wanderhütte sind, regnet es stärker. In den Wasserpfützen spiegeln sich Himmel und Bäume.




Mit den Wanderschuhen drücke ich die "Igel" auf, um die Esskastanien heraus klauben zu können. 




Dann haben wir die Ausstellung über Wölfe und Luchse vor der Hütte erreicht.











Ich sehe meinen ersten Luchs; leider nur eine Attrappe. Denn echte Tiere sind so scheu, dass man sie nur sehr selten entdecken kann.




Mit dieser Ausstellung will der Pfälzerwaldverein nicht nur über Wölfe und Luchse im Pfälzerwald informieren, sondern gemeinsam mit Experten vom NABU um Toleranz der Bevölkerung gegenüber den Wildtieren werben.








Der Biergarten vor der Wanderhütte ist verlassen. Bei diesem Regenwetter will niemand draußen sitzen. Eine Gruppe Mountainbiker verlässt gerade den Platz. Sie sind (genauso wie wir) wetterfest angezogen.







Wir beschließen, in der Hütte bei einem Imbiss zu warten bis der Regen aufhört.




Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren ist in diesem Jahr hier wenig Betrieb. Obwohl in Rheinland-Pfalz noch Herbstferien sind, ist die Hütte kaum besucht. Das war während der Corona-Zeit anders. Da waren Scharen von Leuten unterwegs und alle Campingplätze, Hotel- und Fremdenzimmer, Ferienwohnungen und Ferienhäuser der Region waren ausgebucht.

Ein Campingplatz-Besitzer teilte uns mit, dass in diesem Jahr vor allem weniger Familien mit Kindern gekommen seien.

Der Regen lässt nach und wir wandern weiter.




Auf dem weichen Pfad durch den Wald lässt sich angenehm laufen. Wir kreuzen den Luchs-Pfad Stiller Wald, einen Rundwanderweg von 5,8 km Länge. Den merken wir uns für eine nächste Wanderung vor.







Zu meiner großen Freude entdecke ich neben dem Weg zahlreiche Pilze. Hier im Tal war es nicht ganz so trocken, so dass sie gut wachsen konnten.












Steinpilz.






Den Steinpilz habe ich mitgenommen und die anderen Pilze nur fotografiert.

Im großen Bogen führt der Weg nun wieder durch das Tal, vorbei an etlichen Sandsteinfelsen.

Der Seibertsbach ist, genau wie der Moosbach, ein Zufluss der Wieslauter. Er schlängelt sich durch ein ursprüngliches Wiesental mit Birken und Erlen.







So mag ich gerne wandern; auf der einen Seite das Wiesental und auf der anderen Seite des Weges viele Sandsteinfelsen.

Sie heißen Roßkegelfelsen, Mooskopf, Schlangenfelsen, Hirschfelsen und Elwetritschefelsen.











Für meinen Geschmack haben wir viel zu schnell wieder den Waldparkplatz erreicht. Gerne wäre ich noch ein Stück weiter gewandert, aber Herr Pfälzer muss eine Erkältung auskurieren und ist noch nicht wieder bei vollen Kräften.

Also haben wir es so belassen und sind zurück nach Hause gefahren.

Vielen Dank dafür, dass Ihr mich heute wieder begleitet habt!

Liebe Grüße von der Pfälzerin aus der herbstlichen Natur.

Mittwoch, 18. Oktober 2023

Wenn der Herbstwind kräftig weht, dann fallen die Keschde vom Baum

Mit dem Enkelkind waren wir am vergangenen Sonntag Esskastanien sammeln. Dafür müssen wir nicht weit fahren, denn sie gedeihen hier im Pfälzerwald prächtig.




Wir sagen dann von Ende September bis Anfang November: "Wir gehen in die Keschde."

Für Nichtpfälzer: Keschde sind Esskastanien, die im Gegensatz zu den Maronen eine Wildform der Edelkastanie sind. Maronen werden extra gezüchtet, so dass sie größer sind und sich besser schälen lassen.

Ich finde aber, dass unsere Keschde die besten der Welt sind, auch wenn das Schälen etwas mühsam ist. Die mehligen Früchte mit dem süßlichen Geschmack werden in der Region regelrecht zelebriert.

Gerade ging die Keschdewoche im Ort Hauenstein zu Ende. Es gibt im Herbst in vielen Orten Saumagen, Blutwurst und Bratwurst mit Kastanien beim Metzger, Kastanien-Eis in manchen Eisdielen, beim Bäcker das Keschde-Brot und es wird sogar eine Keschde-Königin gekürt.

Als Südländerin ist die Esskastanie (Castanea sativa) empfindlich gegen Spätfröste. Ihre weißen, duftenden Blüten locken im Mai Bienen an, die daraus einen herben Kastanien-Honig produzieren. In Jahren wie diesem, wo es im Mai keine Fröste mehr gab, konnten die Bäume reichlich Früchte produzieren und sie werfen sie nach dem Stürmen der vergangenen Tagen in großen Mengen ab. 















Ruckzuck war unsere Stofftasche gefüllt. Mehr Keschde wollten wir nicht sammeln, sonst besteht die Gefahr, dass sie daheim verderben. Eine große Tüte davon habe ich gleich in die Tiefkühltruhe gepackt. So kann man sie noch monatelang aufbewahren. 

Denn, anders als Walnüsse, sind Keschde nicht lange haltbar. Sie schimmeln schnell oder vertrocknen nach kurzer Zeit. 

Man braucht für das Sammeln von Keschde keinen festen Platz. Man wandert einfach auf gut ausgeschilderten Waldwegen rund um Bad Bergzabern, Hauenstein, Annweiler oder anderen Orten an der Weinstraße und sammelt die Keschde auf.

Dann ist der Wald erfüllt vom Rufen und Lachen der Kinder, die mit ihren Eltern das gleiche Vergnügen beim Sammeln haben wie wir. 




Das was wir Menschen nicht aufsammeln, dient den Tieren im Wald als Futter. Eichhörnchen, Siebenschläfer, Mäuse, Krähen und Eichelhäher freuen sich über die Früchte der Esskastanie, die zur Familie der Buchengewächse gehört. 


Von Holzfällern geschnitzt: Ein Herz aus dem Stumpf eines
Esskastanienbaumes.

Liebe Grüße von der Pfälzerin aus dem Keschde-Wald.