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Ein dritter Besuch im Naturschutzgebiet Sauermündung im französischen Munchhausen

Auch im Naturschutzgebiet Sauermündung (französisch: Réserve naturelle nationale du Delta de la Sauer) sind die Zeichen des Herbstes nicht mehr zu übersehen. Obwohl in diesem Jahr zu Beginn des Monats Oktober noch viele Bäume grüne Blätter hatten, sieht man deutlich, dass die Natur im Begriff ist, sich zur Winterruhe zu begeben.




Schon zweimal habe ich Euch in diesem Jahr mit in diese urwüchsige Landschaft der Rheinauen genommen. Klick hier und klick hier.

Am ersten Sonntag im Oktober wir ein drittes Mal in Munchhausen mit dem Vorsatz, durch die Wiesen bis zu einer ornithologischen Station mitten im Naturschutzgebiet zu wandern.

Wir erreichen nach einer einstündigen Fahrt mit dem Auto den Ortseingang und sehen zunächst mal Rosa.





In Frankreich wird der sogenannte 'octobre rose' gefeiert,
zum Gedenken der Opfer von Brustkrebs.
Schon beim Besuch in Paris am 1. Oktober wurden 
wichtige Gebäude am Abend rosa angestrahlt.


Wir durchqueren den Ort, bis zum großen Parkplatz neben der Brücke über die Sauer. Hier beginnt ein Radweg und es sind nur wenige Schritte ins Naturschutzgebiet.










Im Gegensatz zu unseren Besuchen im Frühling führt die Sauer wenig Wasser und auch die Sumpflandschaft des Altrheines liegt ziemlich trocken.



Wir wandern zunächst durch die Wiesen und erreichen dann den Auenwald.


Wiesen mit Herbstzeitlosen.

Ehe wir zur Vogelstation gehen, machen wir noch einen Schlenker zu einem ehemaligen Baggersee. Dieser befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt.





Danach wandern wir weiter durch das Naturschutzgebiet.







Der Wald hier wirkt wie ein Dschungel. Wilder Hopfen rankt über die Sträucher und Bäume.

Schließlich haben wir die Vogelstation erreicht.







Zu unserem großen Bedauern war sie geschlossen und kein Vogelkundler anwesend. Es gibt keinerlei Informationen und auch keine Sitzgelegenheiten; also wandern wir weiter auf dem Rundweg, der uns im großen Boden zurück nach Munchhausen bringen wird.

Die Sumpfflächen sind (in Gegensatz zum Frühjahr) ziemlich trocken.



Dennoch sind die Stechmücken lästig. Bald ist mein Arm übersät von Stichen, während Herr Pfälzer nur einen einzigen Stich abbekommt. Wir können hier nicht stehen bleiben, sonst wird es noch schlimmer.










Ich bin froh, als das Dorf in Sicht kommt und wir kurz darauf über die Brücke zurück zum Parkplatz gehen können. 

Dort genießen wir noch eine Weile den Blick auf das Flüsschen Sauer, das nach wenigen Metern in den Rhein münden wird.







Natürlich gehen wir auch noch zum Mündungsgebiet, um einen Blick auf den Rhein zu werfen. 



Das gegenüberliegenden Ufer befindet sich schon im Bundesland Baden-Württemberg und dort drüben mündet die Murg, aus dem Schwarzwald kommend, in den Rhein.

Wir sitzen lange in der Sonne und schauen den Rheinschiffen zu. Stechmücken gibt es hier zum Glück keine.

Aber ich hatte eine ganz besondere Begegnung auf dem Weg:



Ein Schwarzer Moderkäfer lief zwischen den Steinen eilig über den Weg. Als ich mich nahte, blieb er stehen und machte eine Drohgebärde.

Man kommt im besser nicht zu nahe, denn bei Gefahr versprüht er eine stinkende, ätzende Flüssigkeit.

🐜

Hier am Rhein wachsen Beeren, die aussehen wie Brombeeren, aber etwas mickriger sind.



Das sind Kratzbeeren, auch bereifte Brombeere, Ackerbeere oder Bockbeere genannt. Sie sind essbar und schmecken genauso wie Brombeeren.

Vielen Dank dafür, dass Ihr mich auf diesem Ausflug begleitet habt.

So wie es ausschaut hat dieser Oktober-Sommer nun ein Ende. Der Herbst ist endgültig angekommen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Kommentare

  1. Danke für diesen schönen Wandertag in Frankreich und so wenig Wasser alles hat da drüben , was für unterschied!
    Tolle Fotos von dieser reizende Gegend und dem Käfer!
    Schöne Woche wünsche ich dir
    Lieben Gruss Elke ( Lebensglück)

    AntwortenLöschen
  2. Was für ein schönes Naturschutzgebiet. Die Rheinauen finde ich auch immer wieder schön. Bei uns ist es mit den Mücken leider genau wie bei euch. Ich bin ein wandelndes Buffet für die Biester, während der Gatte verschmäht wird. Persönlich finde ich das sehr unfair :-/ Dieser Moderkäfer sieht ja riesig aus! So einen habe ich noch nie gesehen. Sollte ich mal einem begegnen, weiß ich jetzt, dass er sehr wehrhaft ist.
    Liebe Grüße von Nicky (Nicky's Welt), die das erste Mal Probleme mit dem Kommentieren bei dir hatte.

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