Dienstag, 31. März 2020

Über die Grenze rüber nach Grand Est - Frankreich

Wieder mal habe ich in meinem Bildarchiv gekramt und bin gedanklich zurück zum März 2019 gegangen.

Damals waren wir an einem trüben Sonntag rüber über die Landesgrenze nach Frankreich gefahren. Grand Est heißt dort die Region Elsass-Lothringen-Champagne/Ardenne.

Als wir Sarreguemines (deutsch: Saargemünd), eine französische Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern passiert hatten, entdeckte ich neben der Straße dieses Lost Place.

Mich faszinierte dieses verlassene Werksgebäude. Kaum vorstellbar, dass solch ein riesengroßes Gebäude einfach dem Verfall preisgegeben ist.



















Wir sind danach in Richtung Landesgrenze bei Saarbrücken weitergefahren. Noch einmal haben wir angehalten, um eine typische Dekoration unserer Nachbarn in Lothringen zu bestaunen.



Ich weiß nicht, ob ich dies schön oder kitschig finden soll? Irgend jemand hat diese kleine Anlage liebevoll gepflegt.

Jetzt gedenke ich unserer Nachbarn hinter der Grenze. Grand Est ist vom Corona-Virus besonders schlimm betroffen. Die Grenzen sind dicht. Wir können nicht rüber und die Leute drüben nicht mehr zu uns fahren.

Traurige Grüße von der Pfälzerin

Donnerstag, 26. März 2020

Wandern im Tal der Flößer - das Storrbachtal

Das schöne Wetter am Mittwoch hat uns mal wieder raus in den Wald gelockt. Wir kennen Wege, die so einsam sind, dass man damit rechnen kann, unter der Woche hier niemanden zu begegnen.



Diesmal waren wir im Storrbachtal mit seinen historischen Flößeranlagen unterwegs.

Der Triftkanal "Storrbachtal" wurde von 1835 bis 1838 erbaut.
Lange bevor der Pfälzerwald zum Biosphärenreservat wurde, haben unsere Vorfahren das Holz umweltfreundlich mit Wasserkraft geflößt. Es wurde so im 19. Jahrhundert über Hinterweidenthal bis nach Weißenburg transportiert, ohne einen Tropfen Benzin zu verbrauchen.

Vor ungefähr 15 Jahren hat man diese Einrichtungen restauriert und veranstaltete dann mehrmals ein Flößerfeste. Dabei wurde das Holz wie früher im Triftkanal mit Hilfe von Wasserkraft transportiert. 

Leider sind die Flößereinrichtungen nun erneut dem Verfall preisgegeben, weil die Gelder für den Erhalt fehlen.


Diese Schließe funktioniert noch.
 Mit Hilfe des Hebels kann man das Wasser des Kanals anstauen und wieder ablaufen lassen.

Am Mittwoch wanderten wir durch das stille, menschenleere Tal und zwar auf einem Weg, der parallel auf der anderen Seite zur befestigten Forststraße verläuft.

Wenn Ihr wollt, begleitet mich gerne, denn virtuell dürfen sich mehr als 2 Personen verabreden.


Wir beginnen die Wanderung und ich entdecke zwei Raben, die wie Scherenschnitte auf dem Ast sitzen.




Das ist eine Schließe.
Hier wurde das Wasser für die Trift angestaut, um es dann wieder ablaufen  zu lassen.
Der Wasserschwall transportierte das Holz weiter.




Wir überqueren den Kanal, um auf dem Waldweg weiter zu gehen.




Die Sonne wirft ein sanftes Streulicht auf den Waldboden.




Hier ist die Verbindungsroute des Pfälzer Jakobsweges.




Wir passieren ein Wochenendhausgebiet.




Der böige Ostwind lässt die Baumwipfel rauschen. Unten am Boden kommt der Wind nicht an. Es ist schön warm.




Das was hier wie Salat ausschaut sollte man lieber nicht anfassen. Diese Pflanzen sind Roter Fingerhut (Digitalis), der sehr giftig ist.


Aus diesen Blatt-Rosetten sprießen im Juni die Blütenschäfte mit den unverkennbaren Blüten. Man findet sie überall im Pfälzerwald auf Lichtungen und an Wegrändern.





Ab jetzt ist es still und einsam im Tal.




Hier haben die Winterstürme ganze Arbeit geleistet und einen riesigen Baum einfach umgeworfen.




Diese seltsamen Gebilde sind Baumstümpfe, an denen Forstwirt-Lehrlinge die Baumschnitte üben mussten.

 Wir machen Rast auf einem gefällten Baumstamm. Vor mir sehe ich eine Dekoration, wie sie nur die Natur gestalten kann.




Wir gehen mal näher ran an den Baumstumpf, der mit einem Bäumchen und Moosen bewachsen ist.



Noch näher ran ...




Gaaanz nahe ran ....

Ist es nicht eine wundersame, kleine Welt, die man hier sehen kann?




Ach, wie schön ist es hier in der Sonne zu sitzen. Ich könnte ewig hierbleiben.






Wir haben einen Woog erreicht. Hier ist die Storrwoogbrücke, über die wir den Rückweg antreten.

Wollten wir das gesamte Tal durchqueren, wären wir noch kilometerweit unterwegs. Vom Wochenendgebiet bis zum Melkerplätzer Weiher sind es ungefähr 6 Kilometer. Mit einem Fahrrad kein Problem, aber zu Fuß eine ziemliche Strecke. Man muss den Rückweg noch hinzu rechnen.






Auch hier sieht man wieder einen Teil der historischen Triftanlage.
Diese ziehen sich durch das gesamte Tal hin.




Wieder ein Schild, diesmal von einem örtlichen Rundwanderweg.




Wir passieren einen Gedenkstein. Er zeigt, dass hier früher der Storrwoogerhof stand.
 Er existierte von 1735 bis 1892.
 Im Zuge der Restaurierung der Triftanlagen im Tal wurden Reste der Ruine gefunden.




Wir machen noch einmal Rast auf einer Bank, die wie das gesamte Tal in die Jahre gekommen ist.




Noch einmal genießen wir den schönen blauen Himmel.




Wir haben nun wieder das Wochenendgebiet erreicht.
 Diesmal aber von der anderen Seite.


Ich hoffe, Ihr habt die Wanderung so genossen wie ich? Wir waren ungefähr 2 Stunden unterwegs. Dabei haben wir nur einen einsamen Wanderer, sowie 2 Fahrradfahrer getroffen.

Wir konnten dabei herrlich abschalten und alle Sorgen und Ängste vergessen.

Diesen Beitrag verlinke ich mit dem Natur-Donnerstag bei Kreativ im Renterdasein.

Entspannte Grüße von der Pfälzerin

Montag, 23. März 2020

Einsame Wanderung im Moosbachtal

Nach einem Samstag mit Regen- und Schneeschauer schien am Sonntag die Sonne. Der blaue Himmel lockte uns raus in die Natur.


Für unseren Landkreis gilt seit Samstag eine eingeschränkte Ausgangssperre. Öffentliche Plätze, Straßen, Gehwege, Parks, Grünanlagen und der Wald dürfen nicht mehr betreten werden.
Allerdings gab die Landrätin auf einer sozialen Plattform bekannt, dass Joggen, Mountainbikefahren, Spazierengehen und Hundeausführen weiterhin erlaubt ist. Natürlich mit der Einschränkung, dass Gruppenbildung verboten ist.

Wir parkten unser Auto hinter dem Campingplatz Neudahner Weiher auf einem Waldparkplatz. Von hier aus wanderten wir durch das Moosbachtal zum Seerosenweiher.


In diesem kalten Tal ist der Frühling noch nicht angekommen. Gerade beginnen einzelne Weiden aufzublühen.

Hier zeigt sich, dass die Bezeichnung "Naturpark Pfälzerwald" zurecht erfolgte.




Birken leuchten weiß vor einem strahlend blauen Himmel.




Das Bächlein Moosbach gab dem Tal seinen Namen.




Eine scheinbar unberührte Natur.




Auf den trockenen Plätzen wächst Ginster, während nahe am Bach alles sumpfig ist.





Der kalte Ostwind weht heftig und lässt die Baumwipfel rauschen. Zum Glück habe ich meine Wanderjacke mit der Innenjacke aus warmem Fleece angezogen.

Dieses überschwemmte Waldstück mit den knorrigen Bäumen mag ich besonders gerne, weil es meine Phantasie anregt.
Wohnen hier vielleicht Trolle oder Zwerge?


Dann haben wir nach 2 Kilometern den Weiher erreicht. Still liegt er im Sonnenschein und der blaue Himmel spiegelt sich im unruhigen Wasser.



Auf dem Wasser schwimmen Wildenten.


Im Sommer ist der Weiher dicht mit blühenden Seerosen bedeckt. Davon ist jetzt im März noch nichts zu sehen.

Ich genieße das Spiel von Licht und Schatten auf dem Boden.


Wer hat das Schild am Baum so zerknittert?


Das Sitzen auf der Holzbank ist heute eine kalte Angelegenheit.


Deshalb werfen wir nach einer kurzen Rast einen letzten Blick über den Weiher und machen uns auf den Rückweg.


Die weißen Stämme der Birken leuchten im Sonnenschein.


Kurz bevor wir den Parkplatz erreichen, machen wir einen kurzen Halt am "Steinanfluß". Das ist eine Quelle, die munter sprudelt.


Es ist uns an diesem Tag im Wald niemand begegnet. Wir waren ganz alleine unterwegs. Normalerweise trifft man immer auf Wanderer, denn hier verlaufen Hauptwanderwege.

Aufgetankt mit Sonne und die Lungen voller frischer Luft sind wir nach Hause gefahren.

Kommt alle gut in die neue Woche und bleibt gesund.

Liebe Grüße von der Pfälzerin