Dienstag, 20. Februar 2024

Landau, die Stadt der Feinschmecker und Künstler

 

Am Samstag besuchten wir wieder einmal Landau, die ehemalige Garnisonsstadt an der Queich.

 Es war Kaiserwetter und kaum eine Wolke trübte in der Mittagszeit den Himmel über dem Marktplatz vor dem Rathaus.



Jeden Samstag, von 7 bis 14 Uhr, bauen Händler ihre Stände auf dem Rathausplatz auf und präsentieren ein kunterbuntes Sortiment an Lebensmitteln und Blumen.



Außer dem 'klassischen' Angebot findet man hier auch Händler aus dem nahen Frankreich mit ihren Spezialitäten. 

Früher war Landau eine elsässische Reichsstadt. Obwohl die Stadt jetzt deutsch ist und zu Rheinland-Pfalz gehört, lebt man hier wie Gott in Frankreich.

Wer einmal die frischen Produkte einer Ferme (Bauernhof) aus dem benachbarten Elsass oder Lothringen auf dem Markt probiert hat, der weiß die Produkte zu schätzen. Ich habe in Chili und Öl eingelegten Ziegenfrischkäse, Bärlauchkäse und Ziegenjoghurt am Stand der Ferme du Steinbach gekauft.

Bei den bunten Blumen aber habe ich nicht zugegriffen, obwohl sie mir gut gefielen. Schließlich musste ich meinen Einkauf noch durch die Stadt tragen und daher habe mich auf das Wichtigste beschränkt.



An mehreren Gemüseständen werden außer den heimischen Produkte der Gemüseanbauer auch Importe aus anderen Ländern angeboten. Die Auswahl ist riesig und es fiel mir schwer, mich zu entscheiden. Letztendlich habe ich Trevisano-Salat (roter Radicchio) aus Italien, frischen Schnittlauch und Löwenzahn gekauft.


Einige meiner Einkäufe vom Markt.

Gerne hätte ich noch einige der kleinen, hellgrünen Zucchini und anderes Gemüse aus Italien gekauft, aber ich wusste schon vorher, dass ich nicht zu viel auf einmal kaufen kann, weil ich meine Einkäufe ein Stück weit durch die Stadt tragen muss.

Jedoch konnte ich am Stand eines Brotsommeliers aus dem nahen Edenkoben, der 2015 zum besten Sommelier Deutschlands gewählt wurde, nicht widerstehen und habe ein Stück vom 3000 g schweren Brotlaib gekauft. 500 g kosten 1,90 € und das kräftige Brot duftete herrlich.





Die ersten blühenden Bäume auf dem Rathausplatz.

Die Sonnenstrahlen wärmten angenehm und ließen die ersten Zierbäume aufblühen.

Kein Wunder, dass bei diesem schönen Wetter der Marktplatz mit gut gelaunten Menschen gefüllt war. Beim Cafè fand man keinen freien Stuhl mehr; alle Plätze draußen waren besetzt.

Daher besuchten wir ein Stück abseits der Fußgängerzone ein anderes Cafè.

Landau wird auch "die Künstlerstadt" genannt. Zu Ehren der Malerfamilie Croissant wurde ein Gemälde-Archiv eingerichtet, in dem die Werke aus dem Nachlass der Künstler-Familie zusammengetragen und ausgestellt werden. 

In den unteren Räumen, dem ehemaligen, restaurierten Maler-Atelier, wurde ein Café eingerichtet. Man sitzt wunderschön in den hellen, luftigen Räumen und genießt einen Imbiss, dazu eine Tasse Tee oder Kaffee.


Das Atelier Croissant, ein Künstlercafé.

Bei einer Butterbrezel und einer Tasse Cappuccino konnten wir uns entspannen.

Danach brachten wir unsere Einkäufe vom Markt ins Auto und liefen zurück in die Fußgängerzone.


Trubel auf dem sonnigen Marktplatz.



Die Fußgängerzone rund um den Marktplatz.



Kaiserwetter über der Stadt Landau.

Sie erstreckt sich über Straßen und Gassen der Altstadt rund um den Rathausplatz. Hier sind viele kleine und spezielle Geschäfte, aber auch Drogeriemärkte und Boutiquen.

Bei schönem Wetter macht Einkaufen noch mehr Spaß und man gibt gerne den einen oder anderen Euro aus. 😉

Zuletzt haben wir das Haus zum Maulbeerbaum besucht. Das 700 Jahre alte Gebäude wird dank eines Denkmalvereines restauriert. Bis zum Jahr 1322 war es ein Adelshof, danach bis 1488 Eigentum des Klosters Klingenmünster, bis 1671 eine städtische Herberge und nach einem Großbrand im Jahr 1689 versank es in Schutt und Asche. Es wurde auch wieder von einer jüdischen Familie aufgebaut und als Lager genutzt.

 Nach einem Leerstand verfiel das Anwesen und etwa zur Jahrtausendwende drohte der Abriss. Damals bildete sich eine Bürgerinitiative zum Erhalt des historischen Gebäudes und erreichte, dass die Stadt Landau das Gebäude übernahm und mit der Sanierung begann.


Das historische Haus zum Maulbeerbaum.

Im Innenhof und im Untergeschoß des Hauses befindet sich ein Flohmarkt, der aber echt gruselig ist.






Schon außen im Hof sah es schauerlich aus, aber drinnen wurde das Ganze noch getoppt durch einen Modergeruch des alten Hauses und die hoch aufgetürmten, eingestaubten Gegenstände aus der Vergangenheit. Niemand hat hier jemals etwas aussortiert oder weggeschmissen. Man kann zwar alles kaufen, aber ich bin kein Freund von solchem Trödel.

Mit einem gruseligen Schauer bin ich durch die Räume gelaufen, vorbei an aufgestapelten Dingen und war froh, als ich wieder den Weg raus ins Freie fand.

Nach diesem Gruselkabinett suchten wir, ein wenig abseits der vielen Leute, ein Lokal mit Sitzplätzen im Freien auf, um uns zu stärken und danach schlenderten wir zurück zum Parkplatz.

Dabei kamen wir einen renovierten Platz vorbei, an dem neue Wohnungen entstanden sind. Die Innenstadt von Landau besteht aus vielen solcher Plätze, die an französische Städte erinnern. Bis zum Jahr 1816 gehörte Landau zu Frankreich und war lange noch eine französische Garnisonstadt.





Man sieht in Landau viele Jugendstilgebäude, beispielsweise die  Festhalle und das Landgericht. Im Zweiten Weltkrieg blieb Landau von Zerstörungen verschont. So konnten viele historische Gebäude erhalten werden. 

Nach dem Abzug der Franzosen im Jahr 1999 standen viele Gebäude des ehemaligen Kasernengeländes leer; sie wurden umgebaut und einer zivilen Nutzung zugeführt. 

Die Wohnungsmieten in Landau sind mit die höchsten in unserer Region und es herrscht eine hohe Nachfrage. 

Inzwischen hatten Wolken die Sonne verdeckt und es wurde auch etwas kühler.

🌇

Daheim konnte ich noch einige Zeit von dem schönen Tag in Landau zehren, denn die dort gekauften Spezialitäten haben unseren Speisezettel bereichert.


Liebe Grüße von der Pfälzerin

13 Kommentare:

  1. Hallo Ingrid,
    da macht es richtig Spaß draußen zu sein und sich die Stadt anzuschauen. Also hier bei uns ist seit Tagen alles grau in grau.
    Das mit der Sanierung des Maulbeerhauses dauert wohl noch etwas.
    Ach, je dieser muffiger staubige Geruch kenne ich auch, da mache ich auch, daß ich schnell wegkomme. Landau würde mir auch gefallen.
    L. G.
    Hannelore

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    1. Liebe Hannelore, durch die unteren Räume des Hauses zum Maulbeerbaum laufen zu können, war ein Erlebnis. Noch einmal aber würde ich dort nicht reingehen.
      LG Ingrid

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  2. Liebe Ingrid,

    Landau scheint eine hübsche Stadt zu sein. Dort in der Gegend war ich noch nie, wird also mal Zeit, vielleicht für ein langes Wochenende.

    Liebe Grüße
    Burgi

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    1. Liebe Burgi, wir besuchen regelmäßig diese Stadt, denn hier kaufe ich in einer Rösterei unseren Kaffee. Mit dem Enkelkind waren wir im Sommer dort im Zoo, der auch sehr schön ist. Landau ist voller Geschichte und immer einen Besuch wert.
      LG Ingrid

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  3. Nach Landau möchte ich schon so lange liebe Ingrid,
    aber ich habe es noch nie geschafft.
    Das sieht gut dort aus, besonders so ein großer Markt ist ein Anziehungspunkt.
    Mal schauen, zuerst wollen wir jetzt mal zur Mandelblüte, aber dafür muss das Wetter mitspielen.
    Lieben Gruß
    Nicole

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    1. Liebe Nicole, Landau ist meine liebste Stadt, die wir regelmäßig besuchen. Dort wohnen auch Bekannte von uns. Wir haben eine Anfahrt von ungefähr 40 Kilometern über die Bundesstraße 10.
      LG Ingrid

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  4. Hach jetzt hab ich aber auch voll Lust auf Landau bekommen.....immer nur fahren wir daran vorbei oder sehen das Ortsschild auf der Autobahn. Da will ich aber auch mal hin jetzt dann im Frühling. Herrlich wie der Baum schon blüht das sieht toll aus auch der blaue Himmel und die guten Sachen die Du gekauft hast.....mmmmhhhhh......gutes Brot ja da bin ich im Moment auch im Himmel denn ich bin in Nürnberg bei Mama und da darf auch Brot mit nach Hause :-))

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

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    1. Liebe Kerstin, liebe Helga, Landau ist eine Stadt mit Geschichte und es gibt dort viel zu sehen. Wir schlendern oft nach dem Einkauf noch ein wenig herum und entdecken immer wieder neue Ecken, die wir noch nicht kennen.
      LG Ingrid

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  5. Herrlich, was du über die Stadt und deinen Marktbesuch berichtest...an diesen Köstlichkeiten käme ich auch nicht ohne Einkäufe vorbei und müsste genau abwägen, was gebraucht wird. ;-)
    Lieben Gruß von Marita

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    1. Liebe Marita, jeder Besuch in dieser Stadt war bisher für mich ein Vergnügen. Sie ist zwar groß, aber da wir nicht allzu lange fahren müssen, können wir sie öfter besuchen.
      LG Ingrid

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  6. Hallo Ingrid,
    Mensch, das sieht ja schön aus! Da sind wir vorletztes Jahr nur vorbeigefahren. Hätten wir mal angehalten und uns umgeschaut.
    VG
    Elke

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    1. Liebe Elke, Landau ist eine ziemlich große Stadt (im Vergleich für unsere Region) und vor allem die Altstadt ist sehenswert. Aber auch der Zoo und die schönen Parks sind einen Besuch wert.
      LG Ingrid

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  7. sehr schön hast du den Besuch geschildert
    in Landau war ich das letzte Mal zur Gartenschau..
    davor als Kind bei einer befreundeten Familie
    leider hat man sich aus den Augen verloren
    liebe Grüße
    Rosi

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