Dienstag, 12. März 2024

Ausflug ins nördliche Elsass bis nach Seltz am Rhein

Blühendes Lauterbourg.


Unser Weg ist das Ziel. So lautete das Motto unseres Sonntagsaufluges am 10. März. Wir nahmen uns Zeit für eine Spazierfahrt durch das nördliche Elsass bis zum Rheinufer bei Seltz. Dort kann man mit einer Fähre nach Baden-Württemberg (Plittersdorf) übersetzen. Die Fähre war zwar in Betrieb, aber wir blieben auf der französischen Seite und machten einen Spaziergang am Ufer entlang bis zu einem Werk, das in einem Baggersee Sand und Kies abbaut.

Unsere Rundfahrt startete im deutschen Bad Bergzabern. Von dort aus überquerten wir die Landesgrenze nach Frankreich, fuhren unter anderem durch die Stadt Wissembourg und weiter in Richtung Lauterbourg.

Der Bienwald ist ein ungefähr 120 Quadratkilometer großes Waldgebiet im Südosten von Rheinland-Pfalz. Er erstreckt sich über die Landesgrenze zu Frankereich und verbindet den Pfälzerwald mit den Rheinauen. Auf der französischen Seite wird ein Teilstück davon 'Mundatwald' genannt.

Ich bat Herrn Pfälzer anzuhalten und lief ein Stück auf einem Waldweg entlang, um mir den hier flächig wachsenden Bärlauch und die Buschwindröschen näher anzuschauen.


Bärlauch im Mundatwald.



Es riecht stark nach Knoblauch.




In Lauterbourg angekommen, parkten wir das Auto in der Ortsmitte und bummelten ein Stück weit durch die Straßen rund um den Stadtplatz vor der Mairie (Rathaus).

Blühende Magnolien, Zierpflaumen, Mandelbäume und Mahonien sorgen im Ort für einen Blütenrausch.



Lauterbourg war schon zur Zeit der Römer besiedelt; es liegt strategisch günstig an einem Übergang des Flusses Lauter, nicht weit entfernt von den Städten Karlsruhe, Baden-Baden und Straßburg.

Um das Jahr 500 ließen sich hier die Franken nieder, nachdem sie die Alemannen besiegt hatten. Bei der Teilung des fränkischen Reiches durch den Vertrag von Verdun wurde das Gebiet im Jahr 843 Lothringen zugesprochen und im Jahr 962 dem Heiligen Römischen Reich durch Kaiser Otto einverleibt.

Nach dem 'Westfälischen Frieden' von 1648 gehörte der Ort zum damaligen Königreich Frankreich. Ab dem Jahr 1871, nach dem 'Frieden von Frankfurt', gehörte Lauterbourg zum Deutschen Reich und wurde industrialisiert. Bahnstrecken und ein Kohleterminal wurden gebaut.

Laut dem Vertrag von Versailles wurde der Ort wieder Frankreich zugeschlagen.

(Diese Jahresangaben habe ich bei WIKIPEDIA nachlesen können).


Alle Hinweise sind auch in deutscher Sprache lesbar.





Eine Sehenswürdigkeit im Ort ist das Landauer Tor (Porte de Landau). Es war Teil einer Stadtbefestigung, die der Verteidigung des Ortes vor Angriffen diente.

Sehr schön anzuschauen sind die bunten Blumen auf dem Platz vor dem Rathaus. Zurück am Stadtplatz bewunderte ich die Kombination von lila Krokus und roten Zwergtulpen. Man legt hier in der Region großen Wert auf Pflanzenschmuck und vergibt den Orten Auszeichnungen dafür (Ville de Fleurie).



Der Himmel war bedeckt, aber es regnete nicht. Weiter ging unsere Fahrt zum Rhein. In Seltz parkten wir das Auto direkt am Fluss und wanderten ein Stück weit auf einem Treidelpfad am Wasser entlang, bis wir ein Kies- und Sandwerk erreichten.






Mittlerweile hatte sich der Himmel aufgehellt und die Sonne kam hervor.

Der Rhein hatte am Sonntag wenig Wasser, so dass eine Kiesbank trocken lag. Hier habe ich nach Treibgut Ausschau gehalten und Kieselsteine zum Bemalen gesammelt.



Im Auenwald, der einen Seitenarm des Rheines vom Fluss trennt, blühten die Schlehensträucher. Über uns flogen Störche und Gänse. Die feuchten Wiesen in den Rheinauen sind ein idealer Lebensraum für Weißstörche, weil sie dort ausreichend Nahrung finden.  

Gänse bevölkerten die Wasserfläche vor dem Kies- und Sandwerk. Ihr Schreien war ziemlich laut; wahrscheinlich grenzen sie damit ihre Reviere ab und suchen einen Partner, denn es ist Paarungszeit.











Als wir das Kieswerk passierten, hatte sich der Himmel wieder zugezogen und ich fröstelte. Es war Zeit für den Rückweg und wir gingen in einem großen Bogen zurück an den Rhein.



Nach wenigen hundert Metern erreichten wir unser Auto und konnten die Heimfahrt antreten. Dafür wählten wir die Strecke Niederroedern, Seebach, Wissembourg und fuhren wieder über die Landesgrenze zurück nach Bad Bergzabern. 

Liebe Grüße von der Pfälzerin

14 Kommentare:

  1. Liebe Ingrid,

    was für ein wunderbarer Ausflug, das war sicherlich fast wie ein Urlaubstag. So tolle Fotos vom Auenwald und auch der Treidelpfad sieht so beschaulich aus. Ich bin wieder mal begeistert und möchte nun am liebsten auch mal ins nördliche Elsass fahren.....

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

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    1. Liebe Kerstin, liebe Helga, solche Ausflüge sind für uns Urlaubstage. Wir nehmen dabei Abstand vom Alltag, sehen mal was anderes und kommen mit vielen neuen Eindrücken wieder nach Hause.
      LG Ingrid

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  2. Auf meinem Weg durch die Pfalz bin ich am 8. März auch an einer Tafel mit Richtung Bad Bergzabern vorbei gekommen. Und ja, auch hier unten im südlichen Elsass ist das mit dem Pflanzenschmuck so. Und immer wenn wir durch die Orte dort fahren denke ich, da könnte sich Deutschland auch eine Scheibe von abschneiden. Es sieht so viel schöner aus :-) Einen tollen Ausflug habt ihr da wieder gemacht. Blüten und Wasser, Sonne und Natur...was will man mehr. Ich hab den Sonntag leider auf der Autobahn verbracht. Aber das Wochenende war trotzdem sehr schön mit einen Freundinnen :-)

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    1. Liebe Nicky, den Sonntag auf der Autobahn zu verbringen ist nicht besonders interessant. Beim nächsten Mal solltest Du einfach mal für ein Stündchen abbiegen und die schöne Pfalz besuchen. Lächel ...
      LG Ingrid

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  3. hach wie schön..
    bei den Ortsnahmen werden Erinnerungen wach..
    wie gerne würde ich da noch einmal hin fahren
    aber es ist doch etwas weit
    so muss ich von den Erinnerungen zehren ;)
    sehr schöne Bilder
    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Liebe Rosi, ich freue mich, dass meine Beiträge und Bilder in Dir Erinnerungen wach rufen. Vielleicht kannst Du irgendwann diese Region mal wieder besuchen.
      LG Ingrid

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  4. Da kann ich Nicky nur zustimmen: An französischen Dörfern könnten sich die bei uns eine Scheibe abschneiden. Mein eigener Geburtsort nimmt alljährlich am Wettbewerb "Unser Dorf soll hässlicher werden" teil... Na, ja. Das ästhetische Empfinden ist hierzulande nicht sehr ausgeprägt.
    Wissembourg werde ich nie vergessen, denn dort wurden wir 1977 im Rahmen der Schleyer-Fahndung bzw. unser Auto ordentlich gefilzt, sprich: auseinandergenommen. Und das war nicht das erste Mal während dieser Reise. Aber wir passten vom Alter ins Schema, nicht verheiratet und dazu in einem Auto, das auf einen Dritten zugelassen war...
    Das Elsass mag ich bis heute, bin aber schon ewig nicht mehr dort gewesen und winke den Vogesen immer von der anderen Rheinseite zu.
    Schön, dass du mich erinnert hast!
    Bon week-end!
    Astrid

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    1. Liebe Astrid, nirgendwo bei uns in Deutschland habe ich solche hübsch geschmückten Dörfer gesehen, wie hinter der Grenze im Elsass oder in Lothringen. Selbst der kleinste Weiler hat einen hübschen Blumenschmuck.
      Heutzutage wird an der Grenze nicht mehr kontrolliert. Man bemerkt sie nur noch an den Schildern, die auf den Grenzübertritt hinweisen.
      LG Ingrid

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  5. So ein wunderschöner Ausflug. Ich finde es schade, dass Frankfurt nicht ein bisschen näher an Frankreichs Grenzen liegt. Wir liegen zwar zentral in Deutschland, aber von den meisten besonders schönen Gegenden viel zu weit entfernt 😠. Na ja, es wird ja nun Frühling und da werde ich auf jeden Fall etwas unternehmen. Es kann ja auch in der näheren Umgebung sein. Im Taunus ist es auch schön.
    Herzliche Grüße – Elke

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    1. Liebe Elke, Frankfurt liegt dafür näher an großen Städten. Wir wohnen sozusagen in der Provinz und wer gut verdienen will, der muss weit pendeln.
      Den Taunus wollen wir auch einmal besuchen; das ist fest eingeplant.
      LG Ingrid

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  6. Ganz verhangen ist der Himmel nicht, zum Glück, auf dem letzten Foto kann man den abendlichen Horizont, über dem Fluss erahnen. Trotz Wolken hat das Foto seinen Reiz und ist wunderschön!
    Die Landschaft ist sehenswert und ja, ich glaube den Bärlauch riechen zu können, wir haben auch eine ähnlich, große Bärlauch-Stelle in unserem Waldgebiet. Ich freue mich schon auf die Blüte, denn daneben wächst auch das gelbblühende Scharbockskraut. Ich danke, für den sehenswerten Ausflug, und zum Glück hat sich auch das Wetter gehalten.
    LG Heidi

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    1. Liebe Heidi, ein Ausflug ist bei wechselhaftem Wetter noch interessanter, denn das Wolkenspiel bringt Dynamik an den Himmel. Den Bärlauch hat man intensiv riechen können. Wenn das Wetter weiterhin so mild bleibt, dann wird er bald blühen.
      LG Ingrid

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  7. Ein schöner, Abwechslungsreicher Sonntagsausflug stellst du uns vor. Die Pfalz und auch das Elsass ist mir weitgehendst unbekannt.
    L G Pia

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    1. Liebe Pia, der Pfälzerwald und die Nordvogesen bilden zusammen ein riesiges Waldgebiet. Das grenzüberschreitende UNESCO-Biospärenreservat ist so groß, dass ich es auch noch nicht bis in jede Ecke kennengelernt habe.
      LG Ingrid

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