Montag, 21. Juli 2025

Sommerabend

Am Samstag waren wir tagsüber im Garten und hatten den Enkelsohn zu Besuch. Abends spazierten wir eine Runde auf Wegen am Ortsrand und genossen die Abkühlung. Der Abhang eines Hohlweges ist voller blühender Wildblumen. Droben, hinter den Leitplanken, verläuft die Durchgangsstraße, aber hier unten ist Natur pur.







Mehlige Königskerze (Verbascum lychnitis).


An einer Heckenrose fallen mir rötliche Gebilde auf. Es sind Rosengallen. Sie werden durch die Rosengallwespe (Diplolepsis rosae) verursacht. Sie legt ihre Eier in die Rosenknospen. Wenn die ausgeschlüpften Larven daran fressen, entsteht mit der Zeit diese seltsame Wucherung.




Rosengallen.


Der Weg wird teilweise von Brombeerranken eingenommen. Jetzt heißt es aufpassen, denn Opa und Enkelsohn tragen kurze Hosen. Schnell sind die Beine zerkratzt. Und dann passiert es: Unser Enkelsohn kommt mit einer Brennnessel in Berührung. Es bilden sich Quaddeln und er jammert. Wir machen kein Aufhebens um die Sache und bald ist das auch vergessen. Wir alle haben in der Kindheit solche Erfahrungen machen müssen und er wird künftig darauf achten, keinen Kontakt mehr mit Brennnesseln zu haben.




Am Wassereinlauf zum Landschaftsweiher wachsen Bibernell-Rosen (Rosa spinosissima), die schwarze Hagebutten ausbilden. Beim Enkelsohn sind die Lädierungen durch die Nesseln schon wieder vergessen und er kraxelt mit mir ein Stück den Hang hinab, um die Hagebutten näher anschauen zu können. Noch sind sie nicht richtig schwarz, sondern erst dunkelrot, aber das wird noch werden.




Hagebutten der Bibernell-Rose.


Hier wachsen auch viele Nachtkerzen, die alle nur welke Blütenreste haben. Neue Blüten werden erst bei Einbruch der Dunkelheit aufgehen. Dann sind wir aber schon wieder daheim.







Für den Rückweg nehmen wir eine Abkürzung über einen Stichpfad, der den Hang hoch bis zu unserer Straße führt.

Am Boden liegen grüne Fichtenzapfen und ich nehme einen in die Hand. Das hätte ich besser nicht getan, denn er ist voller Harz und jetzt ist meine Hand verklebt. Ich säubere sie so gut es geht mit einem Taschentuch.




Dann ist Ende Gelände; der Weg ist zugewachsen und wir müssen umkehren und auf einem anderen Weg ins Dorf gehen. Dabei wären es nur noch wenige Meter bis zu unserer Straße gewesen. Ich mit meinen langen Hosen könnte durch das Gestrüpp mit Brombeeren und Brennnesseln laufen, aber nicht die Männer mit ihren kurzen Hosen.




Wir kehren um und gehen auf dem Hohlweg weiter bis zur Dorfmitte. In der Grünanlage an der Ecke der Einmündung der Durchgangsstraße blüht roter Sonnenhut. Selten habe ich so stattliche Exemplare gesehen, denn bei uns im lehmhaltigen Boden wollen Sonnenhüte nicht gut gedeihen. 
Diese Anlage wurde von Mitgliedern des örtlichen Obst- und Gartenbauvereines neu bepflanzt.






Wir waren zwei Stunden lang unterwegs und bringen den Enkelsohn nun heim zu seinem Papa, der ganz in der Nähe von uns wohnt. Nicht nur wir Erwachsene, sondern auch das Kind genießen die abendlichen Spaziergänge im Sommer.

Kommt alle gut in die neue Woche und genießt die Abkühlung; es soll in dieser Woche nicht ganz so heiß werden.

Naturgrüße von der Pfälzerin 

10 Kommentare:

  1. Ich mag so Besonderheiten wie Gallen ganz gerne, immer interessant und schon viele verschiedene gesehen. Aber die an Rosen finde ich immer ganz besonders hübsch , da so bizarr! Wie oft habe ich die schon unter der Lupe 🕵🏻😁 gehabt!!
    Dir auch einen hübschen Tag! 😍
    Liebgruß
    Tiger
    🐯

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    1. Man findet in der Natur immer etwas, das uns staunen lässt.
      LG Ingrid

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  2. Das war ein wilder Spaziergang durch Ecken und Winkel, toll auch der Enkel hatte heute Lernstunden , schmerzhafte . Wenn ich überlege wie oft ich in den Brennelsessel reingefallen bin, als Kind. Diese Rosengallen habe ich auch noch nie gesehen.
    Schön diese Wildnis aber auch der Verein hat schöne Blumen angepflanzt!Fichtenzapfen, wie grün die sind noch!!!
    Schön diesen Spaziergang mit deinen tollen Fotos!
    Bei uns ist es so schwülfeucht mit 24 Grad und dicke Himmel ohne Sonne.
    Für euch tut das gut endlich mal runter mit der Gradzahl!
    Lieben Gruss Elke
    Lieben Gruss Elke

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    1. Die Hitze ist bei uns vorbei und es regnet so viel, wie seit Monaten nicht mehr. Für die trockene Natur ist dies ein Segen.
      LG Ingrid

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  3. Liebe Ingrid,
    wir hatten heute recht unangenehmes Wetter. Es war bei 26 Grad drückend schwül unter einer dicken Wolkendecke und es regt sich immer noch kein Lüftchen. Ich warte immer noch auf den Regen und die Abkühlung.
    Du hast viele schöne Eindrücke von eurem abendlichen Spaziergang mitgebracht. Die Rosengallen hatte ich auch mal im Garten. Beim ersten Mal war ich da sehr erstaunt, was das für Gewächse sind. In diesem Stadium sehen sie ja richtig schön aus.
    Liebe Grüße
    Jutta

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    1. Rosengallen habe ich bei uns im Pfälzerwald bisher noch nicht gesehen, aber beim Campen an der Mosel im vergangenen Jahr schon. Dies ist also mein erster Fund in der Heimat.
      LG Ingrid

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  4. Liebe Ingrid,
    wenn ich sehe, was bei euch in der Natur so blüht und wächst, dann ist es auch wirklich kein Wunder, dass es bei euch auch noch Schmetterlinge gibt. Das sieht alles noch sehr gesund aus.
    Herzliche Grüße – Elke

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    1. Hier gibt es tatsächlich noch viel Natur, allerdings nicht im Dorf, denn dort werden, wie überall sonst, die Gärten und Einfahrten zubetoniert und Wildblumen haben keine Chance.
      LG Ingrid

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  5. Auf so einer Abendrunde kann man doch so einiges entdecken, der Sonnenhut ist ja eine Pracht, er ist meine Lieblingsstaude.

    Und schön zu sehen, dass Euer Enkel so viel Freude in der Natur hat ...

    Herzliche Grüße
    von Anke

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    1. Dieses Beet an der Ecke der Durchfahrtstraße ist die schönste Stelle im Dorf. Wer es durchfährt, der kommt hier vorbei.
      LG Ingrid

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