Freitag, 21. März 2025

Sonntagsausflug ins Mündungsgebiet der Sauer

 

Im Naturschutzgebiet 'Sauermündung'.

Die Sauer ist ein 85 Kilometer langer Nebenfluss des Rheins. Sie entspringt bei uns im Pfälzerwald.

Die Quelle findet man auf 363 Metern Höhe am Nordosthang des Erlenkopfes (Berg bei Eppenbrunn, 473 Meter hoch). Als 'Grünbach' fließt das Bächlein weiter und nimmt zwischen den Gemeinden Eppenbrunn und Ludwigswinkel den 'Steinigen Bach' auf. Jetzt wird es Sauerbach genannt (zur Zeit der Bayrischen Verwaltung hieß es Saarbach, was auf einen Übersetzungsfehler nach der französischen Zeit zurückzuführen war). Auf ihrem Weg durch ein 10 Kilometer langes Wiesental, das sogenannte Saarbachtal, speist der Bach etliche Weiher, beispielsweise den Schöntalweiher bei Ludwigswinkel, den Saarbacherhammer bei Fischbach, den Mühlweiher bei Schönau und weitere, teilweise namenlose Fischweiher. 

Am Ortsende der kleinen Grenzgemeinde Hirschthal verlässt er das deutsche Staatsgebiet und fließt weiter durch die Nordvogesen in Frankreich. Hinter der Grenze heißt er nur noch 'Sauer'. 

Mäandernd windet sich die Sauer weiter in Richtung Rhein, passiert zuletzt die französischen Gemeinden Kesseldorf und Beinheim und nimmt bei Seltz am Rhein noch das Wasser des Seltzbaches auf.

Nach insgesamt 85 Kilometern Länge mündet die Sauer in den Rhein. Das Mündungsgebiet ist ein großflächiges Naturschutzgebiet mit der Bezeichnung 'Réserve naturelle nationale du delta de la Sauer'.

Genau dort waren wir am Sonntag und sind bei bedecktem Himmel und kühlem Wind auf einem Rundweg durch einen Teil des Naturschutzgebietes zwischen Seltz und Beinheim gewandert. 


Unser Rundgang beginnt an der Rheinfähre Seltz. Hier kann man nach
Plittersdorf in Baden-Württemberg übersetzen.


Bei bedecktem Himmel gehen wir am Rhein entlang.




Der Schwarzpappel-Wald ist ein Überschwemmungsgebiet und
mittendurch fließt die Sauer.




Hier am Beinheimer Hafen haben wir die Hälfte des Rundweges
geschafft.




Leider sehe ich heute keine Schwäne auf dem Wasser, im Gegensatz
zu unserem letzten Besuch vor zwei Jahren.




Der Rückweg nach Seltz führt auf dem Deich entlang. Der 
Himmel klart sich auf und wir sehen ein wenig Blau.




Ich liebe den skurrilen Anblick der kahlen Bäume.




"Bildschön", eine Ruhebank mit Blick auf die Felder.




Bärlauch bedeckt den Boden entlang den Sauer-Mäandern.




Am Sonntag war wenig Wasser im Flüsschen und auch dem Rhein
fehlte es an Nass, so dass viele Kiesbänke trocken lagen.








Unsere Runde geht zu Ende und wir sind wieder am Rhein.



Hier auf der Kiesbank im Rhein habe ich Muschelschalen und
Steine gesammelt.



Wegen dem bedeckten Himmel und dem frischen Wind waren an
diesem Tag nur wenige Fahrgäste unterwegs, aber die Fähre war in
Betrieb.




Es ist eine Seilzug-Fähre, die nur mit Wasserkraft fährt. An diesen
hohen Masten sind die Seile befestigt, die die Fähre auf Kurs halten.
Die Überfahrt ist kostenlos.


Trotz des kalten Windes war es ein Genuss, sich draußen aufzuhalten. Ich hatte meine Windchill-Jacke an und die brauchte ich auch.
Auf dem Rückweg haben wir in Landau in unserer Lieblings-Pizzeria eine leckere Steinofenpizza gegessen. 

Vielen Dank dafür, dass Ihr mich auch diesmal wieder begleitet hat.

Liebe Grüße von der Pfälzerin  🌅

Nachtrag: 
Jutta fragte in ihrem Kommentar, ob es sich hier um heimische Schwarzpappeln handelt und ich habe daher eine Aufnahme der Informationstafel beigefügt.



Montag, 17. März 2025

Am Schlossweiher in Kirrweiler

Am vorletzten Sonntag waren wir in Kirrweiler unterwegs, einer Weinbaugemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße. Im Naherholungsgebiet am Ortsrand liegt der malerische Schlossweiher, unser Ziel an diesem sonnigen Tag.



Ein Schloss findet man hier nicht mehr. Anscheinend gab es im Mittelalter hier am See ein Wasserschloss, das zerstört und während der Französischen Revolution abgerissen wurde. Aus den Steinen sollen einige Häuser der zahlreichen Weingüter gebaut worden sein, die man im Ort findet.

Der See liegt am Ortsrand, nahe der Autobahn Landau - Neustadt; das Gelände rundherum mit Weidekoppeln ist ein Rastplatz für Zugvögel. Die Gemeinde bemüht sich, das Refugium am Kropsbach naturnah zu erhalten. 

Von einem Parkplatz nahe der Straße 'Am Schlossgarten' flanierten wir auf dem Wasserschauinformationspfad, der vom Kinderspielplatz aus entlang dem renaturierten Kropsbach bis zum See, dann weiter zur Unterführung des Baches unter der Autobahn hindurch und wieder zurück zum See führt.  So konnten wir das Gewässer einmal umrunden und uns zwischendurch auf einer der Holzbänke in der Sonne entspannen.


Am naturnahen Kinderspielplatz beginnt unsere Runde.


Der Kropsbach darf gerne über das Ufer treten. Die Leute gehen
dann einfach über eine Wiese weiter.



Der Schlossweiher in Kirrweiler.




Diese drei Skulpturen sollen Weinfässer darstellen, die mit Scherben
von Porzellangeschirr beklebt wurden. Es ist das Werk einer holländischen
Künstlerin und das Porzellan dafür wurde von den Leuten im Ort gespendet.



Hier unter der Autobahn fließt der Kropsbach unterirdisch weiter. Wir 
empfanden die Autobahn als sehr laut, denn wir sind solche Geräusche 
von unserem Pfälzerwald her nicht gewohnt.


Wir folgen jetzt einem Weg, der zurück zum See führt.


Der Blick durch das Gesträuch zeigt Weinberge und Weideflächen.


Wir erreichen den See nun von der anderen Seite aus. Ganz hinten links 
erkennt man die drei Säulen aus Porzellanscherben.


Am Ende des Sees sitzen wir auf einer Bank und schauen den Vögeln zu. 
Im Hintergrund erkennt man den Sendeturm der Kalmit, dem höchsten Berg
dieser Region.


Der Ort kommt wieder in Sicht und unsere Runde ist beendet.


Wir waren etwas mehr als eine Stunde unterwegs und das war's dann auch mit Laufen an diesem Tag. Wir sind danach weiter nach Großfischlingen gefahren und haben uns in einer Nudelmanufaktur mit 'Pfalznudeln' eingedeckt.

Das war dann auch der letzte warme und sonnige Tag bisher im März. Seit letztem Montag ist es kühl und regnerisch. Auch beim gestrigen Ausflug an den Rhein mussten wir die warme Jacke anziehen. Mehr dazu erzähle ich in einem der nächsten Beiträge.

Habt alle eine gute Woche!

Liebe Grüße von der Pfälzerin   🌄

Mittwoch, 12. März 2025

Ein wie mit wilden Pinselstrichen bemalter Himmel über dem Naturschutzgebiet Kranichwoog

Wir waren am Faschingsdienstag unterwegs im Naturschutzgebiet Kranichwoog bei Hütschenhausen. Der Ort liegt im Landstuhler Bruch, einem Naturraum von 10 Quadratkilometern in der Westpfalz.

NABU Rheinland-Pfalz hat hier ein Naturschutzprojekt realisiert, das Zugvögeln (vor allem Kranichen) einen geschützten Raum zur Rast bietet. Während des Vogelzuges soll man hier in der Moorniederung viele Vögel beobachten können.

Wie mit wilden Pinselstrichen bemalt zeigte sich bei unserem Besuch der blaue Himmel, denn hier verläuft eine Haupt-Flugroute.


Der Aussichtsturm am Kranichwoog.










Im Januar waren wir schon einmal dort und auch diesmal sind wir wieder auf den 20 Meter hohen hölzernen Beobachtungsturm gestiegen, in der Hoffung diesmal Kraniche zu sehen.

Wenn ich vor dem Turm stehe und hoch schaue, wird mir erst die Dimension bewusst. 



Mutig steige ich die vielen Stufen hoch. Es sind genau 104 Treppenstufen und ich muss über Stahlgitter laufen, was mir Bauchgrimmen verursacht. Nur nicht runterschauen!










Geschafft, ich bin zum zweiten Mal oben angekommen. Hier droben befindet sich eine Sitzgelegenheit in einer windgeschützten Ecke und man kann das gesamte Gebiet rund um die Wooge überblicken.










Wir konnten leider keine Kraniche sehen, aber zwei Gänse und ein Wasserhuhn auf der glitzernden Wasserfläche beobachten. Ein einsamer Wasserbüffel war auf dem Weg zu seiner Herde, die ziemlich weit entfernt weidete.

Sehr häufig sahen wir stählerne Vögel, die im Landeanflug auf den nahen Flughafen Ramstein waren. Das ist ein stark frequentierter Flughafen, betrieben vom amerikanischen Militär.








Ich hatte diesmal außer der üblichen kleinen Kamera auch die große Kamera mit einem Teleobjektiv dabei. Dies erlaubte mir einen Blick auf weiter entfernte Objekte, bis zum Ort Hütschenhausen ...




... und die entfernte Weide mit den Wasserbüffeln. Direkt dahinter verläuft die Autobahn und ich empfand sie als sehr laut.

Umso mehr wundert es mich, dass zwischen dem ständigen Geräusch der Autobahn und den Fluggeräuschen der landenden Maschinen die Zugvögel hier Rast machen wollen.




Liebe Grüße von der Pfälzerin, die den ruhigeren Pfälzerwald lieber mag.  🌄