Montag, 8. September 2025

Spätsommer in der Mehlinger Heide

Bei allerschönstem Spätsommerwetter haben wir am Wochenende einen Ausflug zur Mehlinger Heide gemacht. Das Natur- und Vogelschutzgebiet liegt westlich der Stadt Kaiserslautern, am Rand des Pfälzerwaldes.



Im Ersten Weltkrieg diente das 410 ha große Gelände als Truppenübungsplatz. Panzer zerstörten die Stuktur des Bodens und es bildete sich eine Heidefläche. Danach waren Französische Streitkräfte stationiert und betrieben hier eine Raketenstation. Nach dem Abzug der Truppen im Jahr 1992 stand die Fläche unter Naturschutz und im Jahr 2001 wurde sie aufgrund einer Rechtsverordnung des Umweltministeriums zum 'Naturschutzgebiet Mehlinger Heide' benannt. Es ist eine der am größten zusammenhängenden Heidelandschaften in Süddeutschland.

Leider wird sie durch die Autobahn 63 durchschnitten. Deshalb mussten wir vom Parkplatz im Industriegebiet Mehlingen aus auf deiner Brücke über die Autobahn gehen, ehe wir den Eingang zur 'Großen Heide' erreichen konnten.

Ein Rundwanderweg führt Besucher durch die Heide. Es ist nicht erlaubt, die Wege zu verlassen, damit die Tier- und Pflanzenwelt nicht gestört wird. Am höchsten Punkt des Geländes steht ein runder Pavillon aus Holz, mit Informationen. Von hier aus hat man einen herrlichen Rundumblick über die Heide und kann bis zum Donnersbergmassiv, dem höchsten Berg der Pfalz, schauen.

Leider neigte sich bei unserem Besuch die Blütezeit des Heidekrautes dem Ende zu. Einige lila Blüten konnten wir noch sehen, aber der größte Teil war schon verblüht. Was der Heide aber nichts an Schönheit nimmt. Die einzigartige Landschaft und der würzige Duft des Heidekrautes, das in dem sandigen Boden gedeiht, sind für mich einen Besuch wert.

Einige größere Insekten schwirrten herum und bei nährem Hinsehen entpuppten sie sich als Gottesanbeterinnen. Es waren auf der gesamten Heidefläche Dutzende, die hochflatterten und sich ein Stück weiter erneut im Heidekraut niederließen. Einige konnte ich fotografieren, wenn sie nahe genug am Wegrand saßen.

Link zum Video über die Mehlinger Heide (Kooperation mit dem Tourismusbüro).


Der Weg in die Heide führt über eine Brücke über die A63.
 Die Autobahn führt mitten durch das Naturschutzgebiet.
















Blick zum Bergmassiv des Donnersberges, der höchsten Erhebung in der Pfalz.


Das Heidekraut (Calluna vulgaris) macht den größten Teil der Vegetation aus.



Ein 4,5 km langer Rundwanderweg führt durch die Heide. Wir gingen 
ausnahmslos auf sandigen Wegen, gelegentlich durchsetzt mit Steinen.



Man hat den Eindruck von endloser Weite, wenn man durch die Heide wandert.






Nur wenige Bäume spenden Schatten.



Der Rundweg führt auf der letzten Etappe am Rand der Heide vorbei.
Hier wachsen vermehrt Farne, Gräser und Bäume.






Das Blaue Pfeifengras (Molinia caerulea) im Gegenlicht.


Anmerkung: Wir waren auf dem großen Rundwanderweg (4,5 km) unterwegs. Es gibt auf der anderen Seite der Autobahn noch einen Erlebnis-Rundweg mit 1,3 km Länge und auch einen Kinderspielplatz.

Bilder von der Flora und Fauna der Heide zeige ich im nächsten Beitrag. Mit dabei sind Bilder der Gottesanbeterin, die hier zu Dutzenden lebt.

Liebe Grüße von der Pfälzerin   

12 Kommentare:

  1. Liebe Ingrid,
    das war aber eine wunderbare Wanderung, die mich an unsere Wanderung durch die Lüneburger Heide erinnerte. Als wir dort waren, blühte die Heide gerade. Wie gut, dass es Regeln gibt nur die Wege zu betreten, sonst wäre sicher manches zertrampelt. Auf deine Ausbeute an Tieren, freue ich mich jetzt schon. Dass es dort so viele Gottesanbeterinnen gibt, ist erstaunlich, aber auch irgendwie klar, am Heidekraut können sie gut in Lauerstellung verharren.
    Liebe Grüße
    Edith

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    1. Es war ein interessanter Tag. Obwohl ich dort schon öfter war, habe ich die Gottesanbeterin zum ersten Mal entdeckt. Auch sind wir zum ersten Mal den großen Heiderundweg gelaufen und nicht nur die kürzere Strecke zum Aussichtspavillon.
      LG Ingrid

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  2. Liebe Ingrid,
    o ja das ist so schön die Heide und ihr habt das Wetter ausgenützt sie zu besuchen und so ruhig. Es sieht wie bei uns aus von der Küstenheide! Wunderschöne Fotos hast du mitgebracht. Ich freue mich auf die Fortsetzung schon.
    Lieben Gruss Elke

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    1. Es ist eine einzigartige Landschaft, so ganz anders als unsere Wälder, aber wunderschön.
      LG Ingrid

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  3. Liebe Ingrid,
    was für eine herrliche Bilder hast du mitgebracht. Da wäre ich gerne mitgewandert. Erinnert mich natürlich auch sofort an meine Wanderung in der Lüneburger Heide. Solche Heidelandschaften sind so ganz anders und deshalb auch immer etwas Besonderes.
    Liebe Grüße
    Jutta

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    1. Ich hätte Dich gerne als Begleiterin dabei gehabt. Wir könnten gemeinsam schauen und fachsimpeln. Diese Heidefläche ist in unserer Region einzigartig.
      LG Ingrid

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  4. Sehr schön, liebe Ingrid. Ich war noch nie in einer richtigen Heide unterwegs. Ich hab's mir gerade mal angesehen: Von uns aus sind das mit dem Auto knapp eineinhalb Stunden. Das wäre mal ein schönes Ausflugsziel. Danke für den Tipp.
    Liebe Grüße – Elke

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    1. Die Adresse für den großen Parkplatz fürs Navi: 67678 Mehlingen, An der Heide 10. Dort findet man immer einen freien Parkplatz. Als wir am Samstag dort waren, parkten vielleicht 15 Autos, während der kleinere Parkplatz am Fröhnerhof völlig belegt war; er ist viel kleiner.
      Der Besuch der Heide ist ein Erlebnis. Man muss Zeit mitbringen, wetterfeste Kleidung tragen und darf Proviant nicht vergessen. Die Sonne brennt und man bekommt schnell Durst.
      Wenn man vom großen Parkplatz aus zur Heide geht (10 Minuten Gehzeit), dann passiert man auch noch den alten jüdischen Friedhof und gleich dahinter ist der Eingang zur Heide.
      LG Ingrid

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  5. Wow, so schön. Was aus einem alten Truppenübrungsplatz werden kann, wenn man die Natur einfach machen lässt, ist erstaunlich. Neulich habe ich einen Bericht von einem ehem. Truppenübungsplatz in Brandenburg gesehen, der immer wieder für Probleme sorgt, weil dort noch "Altlasten" (Munition und Mienen) im Boden sind. Dort hat sich keine Heide gebildet sondern ein Wald. Regelmäßige Waldbrände können dort kaum gelöscht werden, weil es für die Retter zu gefährlich ist. Ich hoffe, in eurer wunderbaren Heide sind alle Altlasten entfernt.

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    1. Ich hoffe doch, dass man die Altlasten alle entfernt hat. Auf vielen Schildern wird daraufhingewiesen, dass man auf den Wegen bleiben soll, aber wohl eher zum Schutz der Fauna und Flora. Viel zu brennen gibt es hier nicht, denn das Heidekraut wächst in Sand und die wenigen Kiefern stehen weit auseinander.
      LG Ingrid

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  6. Heidekraut --- hab ich auch schon bewundernd mit der Lupe abgelichtet. Aber in solchem Terrain war ich dagegen noch nie. Diese Weiten ..... hach....🥰🐾

    Liebgruß
    Tiger
    (endlich wieder aufgetaucht😐)
    🙂

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    1. Nichts hält die Blicke beim Herumschweifen auf. Aber es gibt hier auch keinen Schatten und wenn die Sonne vom Himmel brennt, dann kommt der Durst. Zum Glück hatten wir Verpflegung dabei.
      LG Ingrid

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