Montag, 15. September 2025

Tag des offenen Denkmals am 14. September 2025 - Westwallmuseum Bad Bergzabern

Das Westwallmuseum in Bad Bergzabern ist über Sommer nur jeden zweiten Sonntag im Monat für Besucher zugänglich, ansonsten bleibt es geschlossen. Also nutzten wir gestern die Gelegenheit, das Bunkermuseum im Rahmen des Tags des offenen Denkmals zu besuchen.



Ich bin kein Fan von Waffen und Kriegsmaterialien, ganz im Gegenteil. Aber diese Einrichtung ist ein Teil der deutschen Geschichte, die ich nur vom Hörensagen kenne. Gerne möchte ich verstehen, warum die Eltern nie etwas von der düsteren Zeit des letzten Krieges erzählten; sie waren von den schlimmen Erlebnissen in ihrer Kindheit lebenslang traumatisiert.

Besucher des Muserums können drei Artilleriebunker und eine Freiluftausstellung besichtigen und dabei Eindrücke aus der damaligen Zeit gewinnen und zeitgeschichtliche Informationen erhalten.



Wir kamen mit anderen Besuchern ins Gespräch. Ein Mann aus dem Saarland schilderte Erfahrungen, die er als Kind machte. Beispielsweise konnte er vom Leben in der französischen Zone berichten, in der es zum Kriegsende so gut wie nichts mehr zu kaufen gab.

Ich zeige ganz bewusst in meinem Beitrag keine Bilder von Granatwerfern, Maschinengewehren, Granaten und anderen Waffen, die im Museum ausgestellt sind. Den Schlafraum im Bunker und die (nachgestellte) Verpflegung fand ich interessant. Nun weiß ich auch, dass man damals für die Feldküche Dampfkochtöpfe verwendete.



Die Anlage ist nicht sehr groß und nach spätestens einer Stunde waren wir durch, hatten drei Bunker und das Freigelände besichtigt und eine Grillwurst gegessen.



Jetzt ging es weiter zur nächsten Etappe. In Schweigen-Rechtenbach trafen sich im Rahmen des Denkmalstages Oldtimer am Deutschen Weintor und wir wollten uns die Fahrzeuge anschauen.

Mehr darüber berichte ich im nächsten Beitrag.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

10 Kommentare:

  1. Danke für die Einblicke in dieses Westwallmuseum liebe Ingrid. Das war sicherlich sehr interessant, ich finde das gut, dass mit dem offenen Denkmal immer daran erinnert wird.

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

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    1. Es ist Teil der Geschichte. Wir besichtigten auch in Frankreich Werke der sogenannten Maginot-Linie. Nahe Bitche gibt es mehrere Anlagen, die sonntags für Besucher geöffnet sind. Ich habe da keine Berührungs-Ängste.
      LG Ingrid

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  2. Da waren manche Eindrücke bestimmt erdrückend😔, ich höre meinen Vater auch noch erzählen, wenn auch in abgespeckter Form (so denke ich heute) denn das meiste wollte er auch nicht wieder hochkramen sozusagen. Die hatten da schon ganz schon ganz schön was mitzuschleppen. 😓
    Liebgruß
    Tiger
    🐯

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    1. Eine solche Zeit möchte niemand erleben müssen. Ich hätte mich gerne mit den Eltern darüber unterhalten, akzeptierte aber, dass sie diese Grauen nicht wieder aus der Erinnerung holen wollten.
      LG Ingrid

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  3. Hm, na ja, ich muss das nicht sehen, und hoffe, dass ich auch noch für den Rest meines Lebens von der Notwendigkeit verschont bleibe, einen Bunker aufsuchen zu müssen. Allerdings sind wir früher in Frankreich an der Atlantikküste immer wieder auf solche Verteidigungsüberreste gestoßen. Zwei Bunker als solche stehen bei uns ganz in der Nähe. Einer sogar am Ende vom Heimchenweg, der andere in Höchst. Mir reichen die Erzählungen meines älteren Bruders über seine Erlebnisse in den Jahren des zweiten Weltkrieges.
    Liebe Grüße – Elke

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    1. Die Maginot-Linie in Frankreich besteht aus mehreren Anlagen, auch ganz in unserer Nähe. Dort waren wir schon zur Besichtigung.
      LG Ingrid

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  4. wenn man bedenkt wie es früher war in dieser Zeit, mein Vater war in russischer Gefangenschaft, vielleicht deswegen dann so geworden ist oder mein Uropa ein Bein verloren im Krieg.Da spürt man erst und deswegen hoffe ich dass es nicht nochmal passiert, es langt die Kriege die schon überall statt finden. So leben müssen gerade...
    Die Feldküche, erinnert mich an DRK mein Schatz erst eine überführt hatte eine neue für hier dieses Jahr.Die sind gut.
    Lieben Gruss Elke

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    1. Nach der Besichtigung des Westwallbunkers dachte ich: 'Wie gut, dass ich als Kind in Sicherheit aufwachsen konnte.' Als junge Frau interessierte ich mich wenig für Geschichte, aber man sollte solche Sachen wissen und ich hoffe, dass ich das nie erleben muss.
      LG Ingrid

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  5. Ich war dieses Jahr gar nicht beim Tag des offenen Denkmals. Hier in der Gegend hätte es auch einiges zu sehen gegeben, aber das Wetter war so garstig, dass ich tatsächlich lieber Zuhause geblieben bin und noch ein paar Umzugskisten für den Keller gepackt habe.

    Meine Großeltern haben auch nie aus dieser Zeit erzählt. Meine Uroma auch nicht. Allerdings war meine Uroma vom Krieg bis zum Tod traumatisiert. Sie hatte immer eine gepackte Tasche neben dem Bett stehen und geriet bei der Sirenenübung und Gewitter in Panik.

    Solche Museen sind wichtig, um die Geschichte lebendig zu halten. Zeitzeugen gibt es bald keine mehr und die Geschichte darf sich auf keinen Fall wiederholen. Auch wenn es aktuell den Eindruck macht, als ob die ganze Welt wieder in diese Richtung taumelt. Das ist sehr erschreckend. Daher vielen Dank für deinen Beitrag.

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    1. Als Kind konnte ich die Panik der Mutter beim Sirenen-Probealarm samstags nicht verstehen. Später erkannte ich, dass bei ihr jedes Mal schlimme Erinnerungen an die Kriegsszeit in ihrer Kindheit kamen. Auch meine Eltern hatten ihre Wertsachen in einer Kassette griffbereit und bei Gewitter in Reichweite stehen. Man hätte uns Kindern mehr erklären können, damit wir es verstehen konnten. Aber dazu waren die Eltern wohl nicht in der Lage.
      Das Westwallmuserum zeigt nicht nur Waffen, Gebrauchsutensilien und Einrichtungsgegenstände, sondern auch viele Informationen in Bildform und Aushängen. So kann man sich selbst ein Bild machen, als die Leute damals in Angst und Schrecken vor Angriffen lebten.
      LG Ingrid

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