Wir waren am gestrigen Sonntag auf der Kalmit, dem höchsten Berg des Pfälzerwaldes.
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Ein Regenschauer zieht über die Kalmit, dem höchsten Berg der Region. |
Sportliche fahren von Maikammer aus mit dem Rad oder wandern von einem Wanderparkplatz hoch zur Kalmit. Wir jedoch sind gemütlich mit dem Auto bis zum Parkplatz unterhalb des Gipfels gefahren und mussten nur noch wenige hundert Meter bis zum bewirtschafteten Kalmithaus laufen.
Geplant war von hier aus eine Rundwanderung durch das Felsenmeer, wenn das Wetter hält. Es wäre eine Strecke von ungefähr 4 Kilometern Länge.
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Vom Parkplatz aus ist es nicht mehr weit bis zur Kalmithütte. |
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Blick von der Aussichtsterrasse in Richtung Rheinebene. |
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Im gemauerten Turm befindet sich eine Wetter-Station, betrieben durch Klima Palatina mit einer Webcam. |
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Die Sendeanlage auf der Kalmit für SWR1, SWR3, SWR4 und RPR1. |
Gerade, als ich vor der Sendeanlage stand, begann es zu regnen. Okay, damit haben wir gerechnet und Regenjacke und Schirm mitgenommen. Dass es aber wie aus Eimern schüttet, das habe ich nicht erwartet. Deshalb suchten wir uns in der Hütte einen Platz und warteten ab, bis der Regen nachlässt.
Das dauerte eine Weile und weil das nächste Regengebiet folgte und es in der Ferne donnerte, habe ich schweren Herzens auf eine geplante Wanderung durchs Felsenmeer verzichtet. Stattdessen liefen wir zurück zum Parkplatz. Es wäre zu gefährlich, auf den nassen, rutschigen Steinen zu gehen.
Statt dessen fuhren wir den Berg wieder runter und auf der Passstraße des benachbarten Totenkopfes (Bergzug, 513 Höhenmeter) weiter.
Unser nächstes Ziel war die Totenkopfhütte auf dem höchsten Punkt des Gebirgszuges. Als wir dort ankamen, regnete es ebenfalls heftig, so dass wir weiter in Richtung des Elmsteiner Tales fuhren. An Wandern dachte ich schon nicht mehr.
Übrigens: Der Totenkopf (Bergsattel) heißt deshalb so, weil man früher in einem Hügelgrab am Rande einer Römerstraße einen Schädel gefunden hat.
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Die Totenkopfhütte an der Passstraße, betrieben von einem Pfälzerwaldverein. |
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Willkommen im Pfälzer Nebelwald. |
In Elmstein war es trocken und der Himmel zeigte Aufheiterungen. Mir fiel ein, dass wir hier vor einigen Jahren einmal die verlassene Ruine eines ehemaligen Kinderheimes besucht haben und beschlossen, noch einmal danach zu suchen. Sie muss direkt am Wanderweg 'Pfälzer Hüttensteig' zu finden sein.
In Elmstein-Schafhof parkten wir das Auto. Außer dem Wanderweg ist nichts ausgeschildert; es gibt keinerlei Hinweise zu dem Lost Place.
Ein maroder Pflasterweg in den Wald könnte die Zufahrt zum Heim gewesen sein und wir folgten ihm. Das war richtig, denn kurz darauf standen wir vor den Überresten eines Gebäudes.
Wir haben die Ruine des ehemaligen Kindererholungsheimes Elmstein-Schafhof wieder gefunden!
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Linden-Rondell mit steinernen Bänken und Blumengefäßen. |
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Nur noch einige Grundmauern sind vom Heim geblieben. |
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So sah das Kinderheim kurz nach der Eröffnung aus. |
Daten zum Kinderheim, das kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges im Jahr 1914 Richtfest feierte:
- Erbaut 1914 von einem Verein. Damals wurden hier bis zu 136 Mädchen aufgenommen. Für Jungen gab es in Speyerbrunn ein weiteres Heim.
- Während des 2. Weltkrieges wurden auch Säuglinge und Kleinkinder in Schafhof aufgenommen.
- Nach Ende des Krieges, im Mai 1945, ging das Heim an die französische Militärregierung über.
- Im August 1952 wurde das Heim dem neugegründeten Verein "Pfälzer Ferienheime e.V." übertragen, gedacht für Erholungsaufenthalte von Kindern zwischen 5 und 14 Jahren.
- Wegen finanzieller Schwierigkeiten und aufgrund rückläufiger Besucherzahlen wurde das Heim im September 1972 geschlossen.
(Quelle: Die Geschichte in Elmstein)
In der Nacht hat es bei uns stundenlang heftig geschüttet und ich hoffe sehr, dass es keine Überschwemmungen gibt. Nun kommt all das Nass, auf das wir monatelang gewartet haben, auf einmal vom Himmel. Dieser Sommer ist ein Sommer der Extreme.
Habt alle eine gute Woche, auch wenn der Sommer gerade eine Pause einlegt.
Liebe Grüße von der Pfälzerin 🌄