Dienstag, 17. November 2020

Wir entdecken das mittelalterliche Flair der Stadt Freinsheim



Ein sonniger Sonntag Mitte November lockte uns wieder raus zu einem Ausflug. Wir besuchten diesmal die Stadt Freinsheim in der Pfalz.

Freinsheim liegt etwa 7 Kilometer von Bad Dürkheim entfernt. Schon seit 5.000 Jahren leben hier Menschen und das nicht ohne Grund. Die milde Lage in der Rheinebene lässt Weinreben, Feigen und andere mediterrane Pflanzen gedeihen und man fühlt sich hier wie in einer Stadt in Italien.

Die Altstadt von Freinsheim ist fast vollständig von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben. Türme und die gut erhaltene 8 Meter hohe Stadtmauer umschließen eine barocke Altstadt, die wir heute zum ersten Mal besichtigt haben.

Wir gingen den Hinweis-Schildern 'Stadtmauer-Rundgang' nach und der Weg an der Mauer führte uns auch zu den Stadttoren 'Haintor' und 'Eisentor'. Danach schlenderten wir durch die historische Innenstadt und vorbei am alten Rathaus.

Obwohl alle Restaurants, Cafes und Weinstuben geschlossen waren (wegen des Lockdown), haben wir den Bummel durch die Gassen sehr genossen. Wir waren fast alleine in der Stadt, denn es waren nur wenige Menschen unterwegs.

Essen und Trinken hatten wir dabei und picknickten auf dem wunderschön gelegenen, sonnigen Parkplatz am Barockgarten, unter Mammutbäumen.


Mammutbäume an einem Parkplatz am Barocken Garten Freinsheim.



Impressionen vom Stadtmauer-Rundgang:






Freinsheimer Waschfrauen, Skulptur an der Stadtmauer.




Die gut erhaltene Stadtmauer ist 8 Meter hoch und wird nur von den Türmen überragt.

















Nach dem Stadtmauer-Rundgang bummelten wir durch die innere Altstadt. Ich fand die (fast) leeren Straßen toll. 

Vor dem historischen Rathaus steht schon ein Tannenbaum und wartet auf seinen Weihnachtsschmuck.


Innerhalb der Stadtmauern stehen viele historische Häuser.

Später besichtigten wir noch den Barockgarten am Rand der Altstadt.






Der Barockgarten in Freinsheim im Licht der Novembersonne in der Mittagszeit.


Zufällig entdeckten wir auch einen recht großen Apothekergarten. 

Man sieht, dass wir Mitte November haben und es wächst kaum noch etwas. Einige späte Rosenblüten mit herrlichem Duft waren deshalb für mich eine schöne Entdeckung.






Impressionen aus dem Apothekergarten in Freinsheim. 
Die kleine Figur stellt eine Gärtnerin dar.

Solch ein Ausflug ist für mich das beste Mittel gegen den November-Blues.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Mittwoch, 11. November 2020

Wandern auf dem Dahner Felsenpfad

Eine interessante Felsformation nach der anderen kann man bewundern, wenn man auf dem Dahner Felsenpfad wandert.

Insgesamt verläuft dieser Premium-Wanderweg über 12,5 Kilometer und wird mit der Schwierigkeit "Mittel" bewertet. Wer die gesamte Strecke läuft, muss mindestens 5 Stunden dafür einplanen.


Dem Himmel nah. Felsformation am Dahner Felsenpfad.

Der vergangene Sonntag brachte für November ein untypisch mildes Wetter. Der Himmel war zeitweise bedeckt, aber es schien auch immer wieder die Sonne und es war trocken bei milden 15 Grad.

Bei diesem idealen Wanderwetter sind wir ein Teilstück des Dahner Felsenpfades gewandert. Unser Auto parkten wir am Wieslauter-Radweg unterhalb des Schillerfelsens in Dahn und von hier aus begann unsere Tour auf dem Felsenpfad. 

Wir kamen zuerst an den Schillerfelsen, dann an den Schwalbenfelsen, von dem aus man einen herrlichen Ausblick hat und gingen noch an weiteren Felsformationen vorbei.

Leider verspürte ich nach dem Pfaffenfelsen meine schmerzenden Knie und deshalb nahmen wir eine Abkürzung hinab ins Tal. Dabei wäre die Strecke noch schön gewesen, denn es gibt noch den Ungeheuerfelsen und den Wachtfelsen am
Felsenpfad, die auch sehenswert sind. 

Am "Dirt-Bike-Park" vor dem Sportplatz gelangten wir dank Abkürzung zu den ersten Wohnhäusern. Wir mussten einige Straßen durch das Wohngebiet laufen und erreichten dann wieder unser Auto. Insgesamt waren wir zweieinhalb Stunden unterwegs.

PS: Der Dirt-Bike-Park ist eine Anlage für Radfahren im Gelände mit Sprungschanzen und wurde von Jugendlichen gebaut. Wir konnten einigen Kindern beim Rad-Springen zuschauen. Mutig waren die Jungs!


Impressionen von unserer Wanderung



Am Schillerfelsen begann unsere Wanderung.




Wer die Wahl hat, hat die Qual. Es gibt viele schöne Wanderziele hier.







Der Pfad schlängelt sich nach oben. Stellenweise wird er steil und wir müssen
über kleine Felsentreppen steigen. 








Blick zwischen den herbstlich bunten Bäumen auf Dahn.
Ein bisschen Laub ist noch an den Zweigen.




Ein Gruß von Wanderern.



Hier ist alles perfekt markiert, so dass man mühelos seinen richtigen Weg findet.




An der markierten Stelle führt der Weg durch eine enge Felsspalte.





Wir sind am Schwalbenfelsen angekommen. Das Plateau ist ein guter Aussichtspunkt.




Blick vom Schwalbenfelsen auf Dahn.




Blick in Richtung Frankreich.




Blick auf Dahn in Richtung Jungfernsprung. Hier verläuft die Bundesstraße nach Landau.




Mir wurde bewusst, wie groß Dahn eigentlich ist.




Mit dem Teleobjektiv aufgenommen: Der Felsen am Jungfernsprung in Dahn.




Die Berge am Horizont gehören schon zu Frankreich. Man passiert ohne Schranken die Landesgrenze.





Der nächste Fels muss wohl der Pfaffenfels sein. Ich gebe zu, dass ich bei diesen
vielen Felsen die Orientierung verloren habe.




Weitere Felsen säumen den Weg.




Der Weg führt auch durch lichte Kieferwälder.





Der für unsere Region typische Buntsandstein gehörte früher zu einem Meer.




Der bunte Wald, die roten Felsen und das schöne Wetter sorgten
 für eine gelungene Wanderung. Wir waren allerdings nicht alleine unterwegs. 




Wir kürzten hier ab und stiegen einen sehr steilen Pfad herunter ins Tal.




Auf dem Parcours des Dirt-Bike-Park üben Jungs mit ihren Mountainbikes.
 Sie waren höchstens 10 bis 14 Jahre alt und sehr mutig.

Novembergrüße von der Pfälzerin

Freitag, 16. Oktober 2020

Noch mehr 'Keschde' sammeln in Nothweiler und ein Rezept für Kastaniengemüse

Weitblick auf die sanften Berge des Pfälzerwaldes bei Nothweiler.

Am zweiten Wochenende im Oktober waren wir wieder in einem Kastanienwald unterwegs. Diesmal im Wald rund um das kleine Dorf Nothweiler. Dieser malerische Ort in der Südwestpfalz gehört zum Dahner Felsenland und ist ein Erholungsort nahe der französischen Grenze. 

Es ist momentan nicht leicht, nach Nothweiler zu fahren. Gleich zwei Großbaustellen zwingen Autofahrer dazu, Umwege zu nehmen. 

Der Ort liegt unterhalb der Ruine Wegelnburg, eingebettet in Berge und Wälder. Es sind Mischwälder, bestehend aus Eichen, Buchen, Esskastanien und Nadelbäumen. 

In Nothweiler beginnt der Premiumwanderweg 'Grenzgängerweg' und auch der Weitwanderweg 'Felsenland Sagenweg'. Der letztere wurde im Jahr 2013 von einem Wandermagazin als Deutschlands schönster Wanderweg ausgezeichnet. Außerdem befindet sich nahe dem Ortsrand auch ein Eisenbergwerk, der Sankt Anna Stollen.

Impressionen aus Nothweiler:


Blick von der Ortsmitte aus auf die Wegelnburg (mitten auf dem Berg im Hintergrund).








Leider ist das Bergwerk momentan geschlossen.





🌅

Dann gehen wir in den Keschdewald. Die Esskastanien werden in der Pfalz als 'Keschde' bezeichnet. Wir wählen einen Weg, der bergauf in Richtung der Wegelnburg führt. Die Burgruine selbst ist momentan wegen Renovierungsarbeiten gesperrt. 

Impressionen aus dem Keschde-Wald:























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Und nun verrate ich, wie ich das Kastaniengemüse (pfälzisch: 'Keschde-Gemüs') zubereite.

500 g Esskastanien in Salzwasser weich kochen. Die Keschde kochen ungefähr 15 Minuten. Dann die harte äußere Schale entfernen und auch das Innenhäutchen abschälen.



Das Schälen macht Arbeit. Man kann die geschälten Keschde im Kühlschrank noch ein bis zwei Tage aufbewahren. Deshalb koche ich immer die dreifache Menge und habe somit die Arbeit beim Schälen nur einmal.

Dann wird einem kleinen Topf Butter geschmolzen und darin eine klein geschnittene Zwiebel goldgelb gedünstet. Ein Teelöffel Zucker zugeben und etwas bräunen lassen. Dann die Keschde dazugeben und alles mit ein wenig Brühe (100 ml) auffüllen. Nach einigen Minuten köcheln mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Fertig!

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Zum besseren Verständnis möchte ich noch sagen, dass bei uns keine Maronen wachsen. Hier gibt es die europäische Esskastanie. Maronen sind eine gezüchtete Form der Esskastanien und man findet sie bei uns im Pfälzerwald nicht. 

Esskastanien waren früher das Grundnahrungsmittel der armen Bevölkerung. Neben Brot und Kartoffeln wurden sie häufig gegessen. Heute sind sie eine Delikatesse und sehr gefragt.

Neben vielen gesunden Inhaltsstoffen  (Eisen, Phosphat, Kalium, Vitamine B, C und E und Betakarotine) enthalten unsere Esskastanien auch 200 Kalorien pro 100 Gramm, also nichts für Leute, die Diät machen. Aber das kann man in der Pfalz sowieso kaum durchhalten, denn wir essen generell nicht leicht.

Herbstliche Grüße von der Pfälzerin