Direkt zum Hauptbereich

Lost Place mitten im Pfälzerwald - ehemaliges Kinderferienheim Schafhof

Nach einem verregneten, nasskalten Samstag präsentierte sich der letzte Sonntag im Monat Januar 2022 sonnig und mild.

Gleich nach dem Frühstück sind wir nach Elmstein gefahren. Dieser Ort im Pfälzerwald steckt voller Geschichte. Unser heutiges Ziel ist ein ehemaliges Kinderferienheim im Wald beim Ortsteil Schafhof. 




Wir parken unser Auto am Fahrbahnrand der Waldstraße in Schafhof. Leider haben wir im gesamten Ort keine andere Parkmöglichkeit finden können.

Dann geht es zu Fuß weiter. Wir suchen den Ferienhofweg am Ortsrand, der in den Wald hineinführt. Dort gehen wir weiter, bis wir zu den ersten Ruinen gelangen. Früher war der Weg mit einem Betonpflaster versehen und man sieht auch jetzt noch einige befestigte Stellen. 






Traurig finde ich, dass man abgeschnittene Äste von Bäumen einfach
den Hang hinab in die Ruinen geworfen hat.




Das war früher bestimmt ein gepflegter Sitzbereich außen am Gebäude.









Wir treffen ein Ehepaar, das ebenfalls zum Wandern hergekommen ist. Wie in der Pfalz üblich, kommen wir ins Gespräch. Der Mann berichtet, dass er als Kind oft im Kinderferienheim war, weil seine Mutter in der Küche gearbeitet hatte.

Er erinnert sich noch genau an das Haupthaus, das inzwischen bis auf den Sockel abgerissen wurde und er findet es schade, dass jetzt nur noch einige Steinruinen von dem ehemals stolzen Gebäude zu finden sind.

Weiterhin erzählte er uns, dass ein Investor das Gelände aufgekauft hat und eigentlich eine Ferienanlage schaffen wollte. Dieses Vorhaben wurde aber nie verwirklicht und er hat nach und nach Teile der Anlage wieder verkauft. Privatleute haben sich daraus Ferienhütten geschaffen. 

Herr Pfälzer und ich gehen vorbei an dem uralten Sitzplatz aus Sandsteinen unter einem ausladenden Baum und folgen einem kleinen Pfad hangabwärts.

Hier stehen noch Reste vom ursprünglichen Gebäude von 1914, die man erkunden kann.


Nur noch ein Teil des Sockels vom mehrstöckigen Gebäude blieb erhalten.







 






Ich liebe es, alte Häuser entdecken zu dürfen und stöbere begeistert in den offenen Gängen und Kammern herum.


















Hier tragen die Bäume lange Bärte aus Moos. 

Genug gestöbert, wir gehen wieder rauf zum Hauptweg und wandern noch ein kleines Stück weiter.











Der Weg gehört zum Pfälzer Hüttensteig. 

Diese Region kennen wir kaum und sie wird in unsere Pläne für Ausflüge und Wanderungen im Jahr 2022 aufgenommen werden.

Zurück im Dorf angekommen, finde ich eine Informationstafel mit den Sehenswürdigkeiten des Ortes. Hier habe ich ein Bild abfotografiert, das während des Richtfestes 1914 vom Kinderheim gemacht wurde.



Liebe Grüße von der Pfälzerin

Kommentare

  1. Was für ein verwunschener Ort. Da hätte ich auch gerne mal herumgestöbert. Danke, dass ich dich virtuell begleiten konnte.

    AntwortenLöschen
  2. Ja das sieht richtig geheimnisvoll aus und irgendwie auch schade, dass so ein Gebäude dann nicht anders mehr genutzt werden konnte. Schön dass wir dabei sein durften.

    Herzliche Grüße
    Kerstin und Helga

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Besuch bei den meckernden Damen in Obersteinbach

Am vergangenen Wochenende gab es rein gar nichts zu meckern. Das Wetter war sonnig und warm. Gemeckert haben nur die Ziegen in der Ferme du Steinbach in Frankreich, denn wir haben den Ziegenbauernhof besucht und Nachschub an Ziegenfrischkäse gekauft. Schon alleine die Fahrt durch die frühlingshafte Natur war ein Genuss. Gut, dass wir schon gegen 10 Uhr losgefahren waren, denn noch war es in der Ferme (Bauernhof) ruhig.  Die Ferme du Steinbach, malerisch am Ortseingang gelegen. Der Hofladen ist auch sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Nachdem ich eingekauft hatte, verstaute Herr Pfälzer den Frischkäse in der Kühlbox im Kofferraum des Autos und wir gingen rein in den Ziegenstall, der für Besucher offen ist. In dem hellen, sauberen Stall fühlen sich die Tier sichtlich wohl. Das Melken war schon erledigt und die Melkstände wurden gereinigt. Durch eine Glasscheibe kann man zuschauen, wie die Ziegenmilch verarbeitet wird. Die Ziegenkäserei funktioniert wie eine gläserne Fabrik; man kann dur

Seltsame Funde am Wegesrand

An den Regentagen der vergangenen Woche hatte ich Zeit, um die Bilder meiner Ausflüge zu sortieren und zu bearbeiten. Wenn ich wandere oder spazieren gehe, so achte ich meistens auch auf den Wegesrand. Oft entdecke ich kleine Naturschätze, aber auch viel Unrat. Löwenzahnblüte mit Biene. Ein Riesenbestand der Roten Taubnessel, aber alle Blüten ohne Insekten. Wo sind diese denn in diesem Jahr geblieben? 😟 Knoblauchsrauke, deren Blätter essbar sind. Ein leeres Schnirkelschneckenhaus, das mit nach Hause zu meiner Schneckenhaussammlung ging. Alter Dosenhopf. Kleiner Schluckspecht. Hülle eines Gemeinen Rotzlings. Seltsamerweise steht darauf 'Luft'. Ein bisher noch unbekannter Fund. Er ist aus Styropor und wahrscheinlich handelt es sich um einen von der Witterung gebeutelten Tennisball. Ich frage mich immer wieder: "Warum werfen die Menschen einfach ihren Müll in die Natur?"  Man kann doch alles einpacken und daheim entsorgen. Die kleinen Schnaps-Püllchen passen nach dem Tr

Der Frühling hat begonnen - Blütezeit an der Alten Landstraße

Der Frühling hat nun auch auf dem Kalender begonnen. Am 20. März war Tag- und Nachtgleiche. Seither werden die Tage wieder länger und wärmer. Das milde Wetter hat mich am Nachmittag raus in die Natur gelockt. Diesmal bin ich ein Stück weit auf der Alten Landstraße gelaufen, die ab dem Ortsausgang in Richtung der 5 Kilometer entfernten Stadt führt. Der Waldrand und die Wiesenflächen sind voller blühender Schlehensträucher. Den betörenden Blütenduft roch ich schon von weitem. Weil die Sträucher nicht dicht gedrängt wachsen, haben sie teilweise üppige Ausmaße angenommen. In den Baumkronen wuselte es von Bienen und Hummeln und das Gebrumme war Musik für meine Ohren. Nach einer Weile verließ ich die asphaltierte Straße und bog auf einen Waldweg ein. Ein Rundweg führte mich durch den Wald, der erste Anzeichen von Grün aufweist. Vereinzelt haben Sträucher schon grüne Blättchen. Es geht ab jetzt alles rasend schnell. Unter den Sträuchern schneite es weiße Blütenblätter, denn der Höhepunkt der