Sonntag, 17. Juli 2022

Mein letzter Sommer in der Stadt - der Exerzierplatz des Landgrafen

Der Exerzierplatz vor dem Rathaus verbreitet einen mediterranen Flair.

Nur noch wenige Wochen pendele ich täglich in die nahe Stadt. Mit dem Ende des Sommers endet auch das Berufsleben für mich. Noch einmal bin ich nach der Arbeit durch die Stadt geschlendert und habe dafür einen Umweg gemacht. 

Diesmal war ich wieder in der Fußgängerzone unterwegs. Es gibt dort ein Geschäft mit Damenoberbekleidung, in dem ich mir hübsche Sachen kaufe.


Die mittlere Fußgängerzone kurz nach Einmündung der Bahnhofstraße.


Danach flaniere ich durch die obere Fußgängerzone und passiere am Ende die beiden Sandsteinsäulen an der Ecksteinsau.  


Zwei Säulen begrenzen das nördliche Ende der Fußgängerzone ...



... oder zeigen den Beginn, je nachdem, wie man es sehen will.

Die Schloßstraße ist eine der am meisten befahrenen Durchgangsstraßen der Stadt. Hier fällt ein markantes Gebäude auf. Es ist die ehemalige Bayrische Staatsbank, ein denkmalgeschütztes Gebäude.

 Pirmasens gehörte 100 Jahre lang, bis 1918, zu Bayern. Daran erinnern unter anderem das ehemalige Bayrische Postamt im Schachen und hier in der Schloßstrasse die ehemalige Staatsbank.


Ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Schloßstraße.


Gleich daneben befindet sich die Johanneskirche, ein protestantisches Gotteshaus aus dem 18. Jahrhundert.




Ich bin am Exerzierplatz angekommen. Zu Zeiten des Stadtgründers, dem Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt exerzierten hier täglich seine Grenadiere. Im Jahr 1763 erhielt Pirmasens die Stadtrechte und zu diesem Zeitpunkt wurde der Platz errichtet.


Der Exerzierplatz mit Blick auf die Stadtverwaltung.


Heute schaut der Platz ganz anders aus als damals. Rundherum sind Geschäftsstraßen mit teils prachtvollen Gebäuden entstanden. An der Westseite, in einem langgezogenen Bau, in dem früher eine Schule untergebracht war, sind ein Teil der Büros der Stadtverwaltung eingezogen.

Ganz anders, sehr modern mit spiegelnden Glasfronten sind die hohen Geschäftshäuser der Exerzierplatzstraße. Die Häuser sind so hoch, dass sie auf dem Gehweg davor das Sonnenlicht aussperren. 


Geschäftsgebäude in der Exerzierplatzstraße.





1990 wurde der Exerzierplatz (von den Pirmasensern liebevoll 'Exe' genannt) autofrei.

 Unter dem Platz wurde eine runde Tiefgarage für 600 Fahrzeuge gebaut. Dreimal pro Woche findet auf dem Platz der Wochenmarkt statt und dann herrscht hier Trubel. Im Sommer werden hier auch Feste gefeiert.

Heute ist kein Markttag, so dass ich in Ruhe durch die halbrund gebauten Arkaden, die den Platz auf zwei Seiten begrenzen, schlendern und in Ruhe Bilder machen kann.


Die Arkaden auf der westlichen Seite des Exerzierplatzes.

 





Eine lateinische Inschrift am Boden. 



In dieser ehemaligen Schule ist ein Teil der Stadtverwaltung eingezogen. Vorher war sie in 
der Fußgängerzone am Schlossplatz untergebracht. 


Kunst in der Stadt. Das Gewurstel ist auch hier zu finden.



Ich betrete die Arkaden auf der anderen Seite und laufe bis zum Haupteingang an der
Schloßstraße.



Fast könnte man meinen, in einer Stadt im Süden zu sein.



Der Platz ist wunderschön angelegt mit der Brunnenanlage in der Mitte.



Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt als Statue. Er war der Gründer der Stadt. 



So blickt der Landgraf auf den Exerzierplatz. Die blaue Säule in der Mitte ist der 
Mittelpunkt der runden Tiefgarage, in die man von der Exerzierplatzstraße aus einfahren kann.


Blick in Richtung Zweibrücker Straße. Hier stand einst ein mächtiges Gebäude; die Kaufhalle.
 Es wurde im vergangenen Jahr abgerissen.


Ein letzter Blick auf den Exerzierplatz, denn ich bin jetzt auf dem Rückweg zum Auto.


Hier am Exerzierplatz bin ich noch weit von meinem geparkten Auto entfernt. 

Ich laufe nun in Richtung Bahnhof, vorbei an dem Gebäude der ehemaligen Hauptpost, das zu einer modernen Jugendherberge umgebaut wurde, nachdem es jahrelang leer gestanden hatte.


Hier ist eine Jugendherberge, aber der Schriftzug'Postamt' ist als
Erinnerung geblieben.


Schaut mal, wie hübsch Ludwig der IX. als Ampelmännchen wirkt!



Für weitere Touren durch die Stadt ist es mir jetzt zu heiß geworden. Wir erwarten die nächste Hitzewelle und ich kämpfe mit den Folgen einer (leichten) Sommergrippe.

Bei uns im Bundesland beginnen zum Ende der nächsten Woche die Sommerferien. Habt Ihr ebenfalls Urlaub?

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Sonntag, 3. Juli 2022

Mein letzter Sommer in der Stadt - Lavendelblüten am Forum Alte Post



Wenn der Sommer in diesem Jahr zu Ende geht, endet auch nach 49 Jahren mein Berufsleben. Seit ich als schüchterne Vierzehnjährige meine Lehre im Büro begonnen hatte, sind viele Jahre vergangen und ich pendele seither täglich von unserem Dorf acht Kilometer in die nahe Stadt. Ausnahmen gab es nur nach der Geburt der Kinder und während der Urlaubszeiten. 

Weil wegen der Veranstaltung 'Sommerintermezzo' der Stadtplatz am Forum Alte Post für Passanten gesperrt wurde, muss ich momentan einen kleinen Umweg nehmen, um mein geparktes Auto zu erreichen. 

Einer meiner Umwege führt durch den Innenhof des Forums Alte Post und weil hier gerade der Lavendel in voller Blüte steht, habe ich mir Zeit genommen und Bilder gemacht.








Die lila Lavendelblüten im Beet am Eingang des Hofes sind ein toller Anblick. Außer mir haben noch weitere Passanten ihre Handykamera gezückt und auf einer sozialen Plattform tauchen immer wieder verschiedene Aufnahmen von den Lavendelbeeten auf.

Es gibt hier noch mehr zu sehen. Vor dem gläsernen Anbau sind schöne Staudenbeete angelegt und in der Mitte des Hofes befindet sich ein Beet aus Cortenstahl und Holz, in Schiffs-Form, mit Gräsern bepflanzt.








Die Alte Post war um 1890 das Königlich Bayrische Postamt der Stadt. Jetzt ist es ein als Denkmal geschütztes Gebäude im Stil der Neorenaissance. 

Im Gebäude gibt es eine Dauerausstellung zu Ehren des Malers Max Bürkel (1802 - 1869) und des Dada-Begründers und des Schriftstellers Hugo Ball (1886 - 1927), beides berühmte Söhne der Stadt. (Quelle: Kulturamt der Stadt).

Außerdem finden Wechselausstellungen zum Thema Kunst der Neuzeit und der klassischen Moderne statt. Vielleicht gehört dieses Geflecht irgendwie dazu? Ich konnte es nicht so recht einordnen. 

Erst dache ich, es wäre ein Überbleibsel nach dem Sturm, das noch nicht weggeräumt wurde. Jetzt weiß ich, dass es sich hier um ein Kunstwerk handelt. Auch in der Fußgängerzone kann man mehrere solcher "Gewurstel" sehen.



Ein kleines Hinweisschild wäre hilfreich, denn nicht jeder kann Kunst einfach so verstehen.

🎨

In den kommenden Tagen werde ich auf verschiedenen Wegen die Stadt ein letztes Mal erkunden. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr mich gerne virtuell begleiten.

Liebe Grüße von der Pfälzerin