Montag, 9. Dezember 2019

Backes-Grumbeere

Dieses Rezept wurde kürzlich in einer Sendung unseres regionalen Fernsehsenders vorgestellt und am Sonntag habe ich es ausprobiert.

Wir Pfälzer werden auch als "Kartoffel-Esser" bezeichnet. Tatsächlich war die Kartoffel in meiner Kindheit eines der Haupt-Nahrungsmittel. Im kühlen Keller lagerten die Kartoffeln in großen Mengen als Wintervorrat. 
Auch wenn die braunen Knollen heute meistens nur noch als Beilage Verwendung finden, koche ich immer wieder gerne damit.

In der Pfalz werden sie "Grumbeere" genannt. Und mit dem Backes ist ein Backhaus oder Holzbackofen gemeint. In einigen Dörfern hat man auch heute noch ein gemeinsames Backhaus. Früher gab es ein solches in der Pfalz in jedem Ort.


Rezept für Backesgrumbeere für 4 bis 6 Personen.

Da wir kein Backhaus haben, musste unser Backofen in der Küche ausreichen.

Die Zutaten sind:
Mindestens 2 kg Grumbeere
4-5 Zwiebeln
1/2 Liter guter Wein aus der Pfalz
1-2 kg Salzfleisch (ich nahm Römerbraten)
4 frische Lorbeerblätter
Creme Fraiche (1 kleiner Becher)
Zimt 
etwas Salz


Hauptzutaten: Salzfleisch, Zwiebeln, Kartoffeln, Lorbeerblätter.

Ich wäre keine gute Pfälzerin, wenn ich nicht unseren Riesling beim Kochen verwenden würde.

Natürlich kann auch jeder andere Weißwein für dieses Rezept verwendet werden. Er sollte möglichst säurearm sein.



Wer einen willigen Ehemann als Küchenhelfer hat, der kann ihn beauftragen, die Kartoffeln zu schälen.
Wenn nicht, muss man halt alles alleine machen.

Die Kartoffeln werden in grobe Würfel geschnitten, ebenso das Salzfleisch und die Zwiebeln.
Alles wird gut vermengt, wenig gesalzen und in einen Bräter gefüllt. Die Lorbeerblätter werden hinzugefügt und mindestens ein halber Liter Wein aufgefüllt.
Obenauf legt man einige Kartoffelscheiben als Abschluss. Dann wird Creme Fraiche verteilt, die wiederum mit Zimt bestreut wird.



Nun heißt es Geduld haben, denn der Topf muss für mindestens 3 Stunden in den Backofen bei 150 Grad. Der Deckel wird dabei nicht aufgelegt.
Im Rezept waren nur 120 Grad angegeben, jedoch hat bei mir diese Hitze nicht ausgereicht und ich habe auf 150 Grad (Heißluft) erhöht.

Nach eineinhalb Stunden wird kontrolliert, ob noch genügend Flüssigkeit im Topf ist. Eventuell Wein nachfüllen.

Während die Backesgrumbeere garen, hat man Zeit für andere Dinge. Früher hatten die Hausfrauen den Backes-Topf schon mal in der Bäckerei zum backen abgegeben und nach einigen Stunden wieder abgeholt.
Der Topf lässt sich auch gut vorbereiten und im Kühlschrank bis zum Backen aufbewahren.

Nach 3 Stunden waren die Backesgrumbeere fertig. Es duftete herrlich nach Braten und Zimt in der Wohnung. Zunächst war ich skeptisch, ob uns Zimt bei diesem Gericht schmecken würde.


Es hat uns wirklich gut geschmeckt. Das nächste Mal gebe ich den Backesgrumbeere noch mindestens eine halbe Stunde länger Zeit zum garen.

Serviert wurde das Gericht mit Feldsalat. Lecker!


Liebe Grüße von der Pfälzerin

7 Kommentare:

  1. Kartoffeln esse ich auch gerne, heutzutage fast nur noch als Pellkartoffel, da am verträglichsten.
    Vor vielen vielen Jahren, als wir noch Fleisch aßen, gab es mal ein Gericht namens Bäckeofe, das erinnert mich jetzt daran, wurde auch mit Wein im Backofen zubereitet, das Fleisch mariniert.

    Liebe Grüße
    Sara

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    1. Wir haben dieses Rezept einfach mal ausprobiert, weil es ein regionales Gericht ist. Für eine kleine Familie ist der Topf zu viel und ich würde ihn vielleicht für eine größere Gesellschaft noch mal zubereiten.
      LG Ingrid

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  2. Baeckeofe (wie bei Sara erwähnt) kenne ich aus dem Elsass. Das sieht ähnlich aus, ist aber meines Wissens ohne Zimt. Deine Backesgrumbeere sehen jedenfalls sehr köstlich aus. Nur Salzfleisch ist mir persönlich kein Begriff und auch Römerbraten habe ich noch nie gehört. Ich gehe mal davon aus, dass das was regionales aus der Pfalz ist :-)

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    1. Römerbraten ist bei uns ein leicht gepökeltes Stück Schweinefleisch, vorzugsweise vom Nacken. Man kann eigentlich alle Sorten Schweinefleisch nehmen, die langsam garen können.
      LG Ingrid

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    2. Danke, optisch hat es mich etwas an Kasseler erinnert. Das sollte dann ja auch passen :-)

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  3. Hmm. Das sieht lecker aus und hat bestimmt auch ganz hervorragend geschmeckt.
    Lieben Gruß
    Andrea

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    1. Dankeschön für das Lob, Andrea.
      Ja, es hat uns richtig gut geschmeckt.
      LG Ingrid

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