Sonntag, 21. Juni 2020

Moin - am Naturstrand bei Hilgenriedersiel

Es gibt ein Stück naturbelassenen Strand an der ostfriesischen Küste, an dem keine Touristen abkassiert werden.



Der Weiler Hilgenriedersiel liegt zwischen Norddeich und Neßmersiel. Bis 1879 konnten Touristen über dieses Küstenörtchen mit Wattpostwagen über das Watt zur Insel Norderney fahren.
Die Postroute führt von der Stadt Hage herauf.
Weil aber immer mehr Kutschen von der Strecke abkamen und dann von der Flut überrascht wurden, stellte man den Personenverkehr wieder ein.
(Quelle: Mein Buch von Ostfriesland, ohne das ich viele interessante Ziele nie gefunden hätte).

Diese Salzwiesen (Heller genannt) hinter dem Deich bis zur Übergangsstelle ins Watt sind unser heutiges Ziel.



Das Auto stellen wir auf dem (kostenlosen) Parkplatz in Hilgenriedersiel ab und gehen zu Fuß über den Deich, vorbei an grasenden Schafen. Dann führt ein schmaler Weg durch die Salzwiesen bis zum Strand.



Wir haben den Zeitpunkt so ausgewählt, dass wir bei Ebbe ungefähr eine Stunde vor dem Wasserniedrigstand den Strand erreichen werden.

Der Weg führt mitten durch die grünen Wiesen.






In der Ferne wird das Meer sichtbar. Dahinter erkennt man die Häuser der Insel Norderney. 
Man denkt, dass es nicht weit bis dahin sei. Aber es sind einige Kilometer durch das Watt zu gehen, ehe man die Insel erreicht.


An windstillen Tagen machten wir gerne Rast auf einer der Holzbänke neben dem Weg. Von hier aus kann man Vögel beobachten.
Einer meiner Lieblingsvögel ist der kleine Wiesenpieper, der zur Familie der Sperlinge gehört. Er singt wunderschön und ich habe oft seinen melodischen Gesängen gelauscht.


Dann erreichen wir das Watt. Bei Ebbe verwandelt sich das Meer in eine unwirkliche Landschaft. Der Meeresboden wird sichtbar.




In den Prielen (Wasserflächen) spiegelt sich der Himmel. 
Ich sehe Schlick, so weit das Auge blickt. Nur die Mutigen wagen sich hier ins Watt. Ich gehöre nicht dazu.
Denn der nasse Schlick ist rutschig und klebt fest an Füßen und Beinen.

Wir bleiben auf dem trockenen Rand am Wassersaum und überlassen das Watt anderen Naturfreunden. Von hier aus starten geführte Wattwanderungen zur Insel hinüber.

Damit wir nicht stehen müssen, haben wir Sitzunterlagen mitgebracht und genießen die Stille der Natur, die salzige Seeluft und beobachten Vögel und Insekten.

Später, als wir zurück am Deich sind, frage ich die blökenden Schafe: "Na, wie heißt ihr denn?" Es antwortet mir ein vielstimmiges "Mäh".


Diesen Beitrag verlinke ich mit dem Natur Donnerstag bei Kreativ-im-Rentnerdasein.

Urlaubsgrüße von der Pfälzerin

5 Kommentare:

  1. Das ist ein uriges Fleckchen Erde wo ihr seit und Ntaur pur mit den Schafen und all den Vögeln die ihr sieht und hört.
    Tolle Beschreibung und Fotos sind.
    Lieben Gruss Elke

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  2. Liebe Pfälzerin,
    So tolle Fotos sind das! Vor allem. Der Blick von oben auf den frei gelegten Meeres Boden ist schon was ganz Besonderes.
    Liebe Grüße aus Wien, Babsy

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  3. Im letzten Nordsee-Urlaub hatten wir kein "Glück" mit Ebbe und Flut. Zumindest nicht, wenn man mal im Meer baden wollte. Dafür konnten wir zig Wattwanderungen machen (natürlich immer nur in Sichtweite der rettenden Küste) und haben dabei allerlei erlebt. Das Watt ist einfach faszinierend und dieses naturbelassene Fleckchen einfach urig-schön. Tolle Bilder!

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  4. Ach wie schön ist doch dies Gegend und das Meer.
    Habe ich schon lange nicht mehr gesehen und wird auch nicht mehr sein.
    Danke für diesen schönen Beitrag zum "DND"
    ♥liche Grüße

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  5. Was für schöne Bilder hast du gemacht von einer Gegend die ich gar nicht kenne. Um dort Urlaub zu machen würde ich sofort die Koffer packen wollen. Aber dieses Jahr bleiben wir zu Hause.
    L G Pia

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