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Es werden Posts vom Oktober, 2020 angezeigt.

Kürbiszeit - wie Halloween in die Pfalz kam

  Man sieht sie auch in der Pfalz häufig: Geschnitzte Kürbis-Gesichter. 🎃 Mit irischen Auswanderern kam der Brauch, zum Halloween-Fest geschnitzte Kürbisse aufzustellen, aus Irland nach Amerika. Aufgrund einer irischen Sage fing Jack Oldfield den Teufel ein und wollte ihn erst wieder freilassen, wenn er versprach, ihm nie mehr in die Quere zu kommen. Nach seinem Tod konnte er aufgrund seiner bösen Taten nicht in den Himmel, aber auch nicht in die Hölle kommen, weil er den Teufel verärgert hatte. Er wandert seitdem als beleuchtetes Rübengesicht in der Nacht vor dem 1. November umher. Die Amerikaner schnitzen zu Halloween gerne Kürbisgesichter, weil Kürbisse dort reichlich zur Verfügung stehen. Das beleuchtete Gesicht, der sogenannte Jack O'Lantern, soll böse Geister abschrecken. In den 1990er Jahren verbreiteten sich die Halloween-Bräuche durch die Besatzungsmächte aus den USA auch bei uns in der Pfalz. Allerdings haben sie hier eher einen fröhlichen und weniger einen schaurigen Ch

Morgenstimmung an einem Oktobertag in der Stadt

Heute gibt es wieder mal einen Bericht aus der Stadt. Ich mag die frühen Morgenstunden, weil dann alles noch still und friedlich ist. Kurz nach sieben Uhr erwacht die Stadt. Erste Pendler kommen aus dem nahen Frankreich, aus dem Umland von Pirmasens und aus den Nachbarstädten Zweibrücken, Kaiserslautern oder Homburg angefahren.  Auch ich pendle täglich in die Stadt. Allerdings beträgt meine Fahrtstrecke nur ungefähr 8 Kilometer, weil ich in einem Nachbardorf wohne. Wie immer parke ich nahe am Josef-Krekeler-Platz beim Forum Alte Post. So früh am Tag ist der Platz einsam und verlassen, aber toll beleuchtet.  Die Pirmasenser Schuhmädchen stehen wie immer herum und ich überlege, was sie sich wohl zu erzählen haben? In den großen Scheiben des Gebäudes der Alten Post spiegelt sich der langsam hell werdende Morgenhimmel. Der Stadtplatz ist wie immer piccobello sauber. Ich gehe weiter, biege in die Bahnhofstraße ein und laufe in Richtung Stadtmitte. In den Kübeln aus Cortenstahl haben Stadtgä

Noch mehr 'Keschde' sammeln in Nothweiler und ein Rezept für Kastaniengemüse

Weitblick auf die sanften Berge des Pfälzerwaldes bei Nothweiler. Am zweiten Wochenende im Oktober waren wir wieder in einem Kastanienwald unterwegs. Diesmal im Wald rund um das kleine Dorf Nothweiler. Dieser malerische Ort in der Südwestpfalz gehört zum Dahner Felsenland und ist ein Erholungsort nahe der französischen Grenze.  Es ist momentan nicht leicht, nach Nothweiler zu fahren. Gleich zwei Großbaustellen zwingen Autofahrer dazu, Umwege zu nehmen.  Der Ort liegt unterhalb der Ruine Wegelnburg, eingebettet in Berge und Wälder. Es sind Mischwälder, bestehend aus Eichen, Buchen, Esskastanien und Nadelbäumen.  In Nothweiler beginnt der Premiumwanderweg 'Grenzgängerweg' und auch der Weitwanderweg 'Felsenland Sagenweg'. Der letztere wurde im Jahr 2013 von einem Wandermagazin als Deutschlands schönster Wanderweg ausgezeichnet. Außerdem befindet sich nahe dem Ortsrand auch ein Eisenbergwerk, der Sankt Anna Stollen. Impressionen aus Nothweiler: Blick von der Ortsmitte aus a

Wir gehen in die Keschde - Dörrenbach

Wir wollten in der ersten Oktoberwoche mal schauen ob es schon Esskastanien gibt. Deshalb fuhren nach Dörrenbach, einem malerischen kleinen Dorf, das zur Verbandsgemeinde Bad Bergzabern gehört. Diesen Ort bezeichnet man auch als "Dornröschen der Pfalz" und er wurde mehrmals als schönstes Dorf an der südlichen Weinstraße ausgezeichnet. Leider kann ich heute keine Bilder vom Ort zeigen, weil wegen Bauarbeiten an der Straße die Durchfahrt nicht möglich war. Wir sind deshalb am Ortsrand ein Stück durch den Kastanienwald spaziert und tatsächlich konnte ich schon einige Esskastanien finden.  Wir Pfälzer nennen sie "Keschde". Wandern im Keschdewald ist eine Lieblingsbeschäftigung im Herbst. Bei jedem Windhauch purzeln sie von den Bäumen, die "Igelchen" mit ihren Früchten im Inneren. Beim Aufprall auf den Boden platzen die stacheligen Schalen auf und geben die leckeren Kastanien frei. Es ist erst der Beginn der Keschde-Saison gewesen und bis zum Ende des Monats we

An einem goldenen Oktobertag durch die Weinberge - Bad Bergzabern

Wer hätte gedacht, dass nach einer stürmischen Regennacht am ersten Sonntag im Oktober so herrlich die Sonne scheint?  Uns hielt nichts mehr daheim und wir fuhren nach Bad Bergzabern, einer Kurstadt im Landkreis Südliche Weinstraße. Auf pfälzisch heißt der Ort "Berchzawwre". Mit ungefähr 8.250 Einwohnern ist es keine große Stadt, aber sie hat eine historische Vergangenheit und ganz viel Charme. Zunächst durchqueren wir die Stadt nur mit dem Auto und verlassen sie wieder in Richtung Steinfeld. Unterwegs parken wir das Auto, um entlang der leeren Rübenfelder und der herbstlichen Weinberge zu wandern. Noch waren an diesem Tag die Weinbauern mit der Traubenlese beschäftigt. Aber es gehen keine Leute mehr mit Schere und Kiepe durch die Reben; vielmehr kommt ein Vollernter zum Einsatz. Das ist ein Fahrzeug, das durch die Reihen fährt und automatisch Trauben erntet. Danach schaut der Weinberg so aus: Ein Weinbauer hat uns erklärt, dass er mit der Schere durch den Weinberg geht und a