Als am gestrigen Freitag das Wetter milder wurde (wir hatten seit dem Wochenende davor Minusgrade ohne Schnee) wollte ich mich draußen bewegen. Egal wohin, Hauptsache raus an die Luft.
Wir beschlossen, rauf zur Burgruine Drachenfels zu gehen. Sie liegt nahe dem Ort Busenberg im Dahner Felsenland und wir müssen nicht weit fahren, um das Auto vor der Drachenfelshütte auf dem Parkplatz abzustellen. Die Hütte war am Freitag geschlossen, aber wir wollten ja auch nur laufen und kein Lokal besuchen.
Die einst stolze mittelalterliche Burg ist heute nur noch eine Ruine, hat aber eine bewegte Geschichte erlebt und ist vor allem für Archäologen und Geschichtsforscher eine bedeutende historische Stätte.
Erbaut wurde die Burg Drachenfels im 12. Jahrhundert. Ihre Besitzer waren Raubritter und deswegen wurde sie im Jahr 1335 von Straßburger Bürgern belagert und zerstört. Ein anderes Rittergeschlecht ließ sie wieder aufbauen und 1523 wurde sie zum zweiten Mal zerstört. Der Drachenfels wurde von den Truppen eines Kurfürsten belagert, dann kampflos übernommen und zerstört. Ein Grund dafür war ein Schutz- und Trutzbund mit Franz von Sickingen, der ein streitbarer Ritter war.
Während der französischen Revolution gelangte die Ruine in das Eigentum der Gemeinde Busenberg, die auch heute noch der Besitzer ist. (Anmerkung: Die Pfalz war in ihrer Geschichte wechselweise mal deutsch, mal französisch).
Es ist bis heute eine Ruine geblieben, weil sie danach nie mehr aufgebaut wurde.
Quelle: Die Daten zur Geschichte der Burg habe ich aus der Beschreibung zur Burgruine Drachenfels vom Fremdenverkehrsamt entnommen.
So sieht man den Drachenfels, wenn man von Busenberg in Richtung Bad Bergzabern fährt. |
Vom Parkplatz vor der Drachenfelshütte ist es nur ein kurzer, wenn auch steiler Anstieg zur Ruine. Kürzlich war sie wegen Sanierungsarbeiten gesperrt, aber jetzt darf man ihre steilen Treppenaufstiege und die zahlreichen Felskammern wieder erkunden.
Unsere Tour beginnt am Parkplatz der Drachenfelshütte, die vom Pfälzerwaldverein bewirtschaftet wird. |
Wollt Ihr mitgehen und sehen, wie es auf der Ruine Drachenfels ausschaut? Ihr braucht feste Schuhe, denn die Treppen sind ziemlich stark ausgewaschen. Zum Glück sind überall stabile Geländer, an denen man sich notfalls festhalten kann.
Wir treten durch das äußere Tor ein und müssen eine Steintreppe hochlaufen. |
Die erste Ebene zeigt Spuren von der Restaurierung, die noch nicht ganz abgeschlossen ist. |
Wir steigen ausgewaschene Sandsteintreppen hoch zur nächsten Ebene. |
Ein Blick auf den Pfälzerwald. |
Hier oben kann man rundherum laufen und die schönen Aussichten genießen. |
Zahlreiche Kammern können erkundet werden. |
Blick auf den Ort Busenberg. |
Wir sind auf der nächsten Ebene. Hier ist es ziemlich luftig. |
Auf dieser Treppe gelangt man ganz nach oben auf den Felsen, aber wir machen diesen letzten Schritt heute nicht. |
Stattdessen laufen wir einmal rundherum auf der Felsruine. |
Ein Rotkehlchen saß auf dem Geländer und war zutraulich. |
Im Hintergrund sieht man die Burgengruppe Altdahn, die von der Sonne angestrahlt wird. |
Man muss aufpassen, dass man nicht stolpert. Hier oben ist es herrlich! |
Dann beginnt der Abstieg. |
Zum Abschied leuchten die roten Sandsteinfelsen im Sonnenlicht. |
Von ganz oben hat man einen tollen Ausblick auf das Wäldermeer und die roten Buntsandsteinfelsen, die für das Dahner Felsenland typisch sind. Ich konnte sogar die Burg Altdahn in der Ferne sehen.
Wir genossen an diesem Tag die milde Luft. Im Januar sind fünf Grad plus für mich mildes Wetter, zumal es an diesem Tag windstill war.
Nachdem wir die Ruine besichtigt hatten, machte ich noch einen Rundgang durch den nahen jüdischen Friedhof. Er wurde im Jahr 1824 für vier jüdische Gemeinden im Pfälzer Wasgau errichtet. Viele Grabsteine wurden durch Vandalismus umgeworfen, aber inzwischen ist alles wieder restauriert.
Im Hintergrund sieht man die Burg Drachenfels auf dem Berg. |
Liebe Grüße von der Pfälzerin