Donnerstag, 23. Juni 2022

Noch eine Sommerabendrunde vom Rohrwoog zum Hohlwoog

Wieder einmal sind wir abends nach einem sehr heißen Tag mit einer Temperatur bis 30 Grad den schmalen Pfad vom Rohrwoog durch das Sumpfgelände bis zum Hohlwoog gelaufen.



Der Rohrwoog wurde von seinem Besitzer und der Aufsichtsbehörde als Badegewässer frei gegeben. Das heißt, es wird regelmäßig die Wasserqualität geprüft und als Aushang bekannt gegeben.



Biologisch ist das Wasser einwandfrei, aber optisch ist das moorige Wasser der Wooge nur etwas für Naturliebhaber. 



Die Ufer des Rohrwooges waren diesmal von Badegästen bevölkert. Wir müssen an ihnen vorbei, um zum schmalen Pfad zu gelangen, der uns durch das Moorgebiet zum nächsten Woog bringt; das sind ungefähr eineinhalb Kilometer durch den Wald zu laufen.


Die Ablaufzone des Rohrwooges ist dicht mit Schachtelhalm bewachsen.




Wir erreichen den schmalen Pfad, auf dem Brombeerranken nach
unseren Beinen greifen.




Es empfiehlt sich, nicht den Weg zu verlassen, wenn man nicht
im Wasser stehen will.




Das ist der Hohl-Woog, der dicht mit Seerosen bewachsen ist.

Es hat sich ausgezahlt, dass ich trotz Hitze lange Hosen getragen habe. Mit nackten Beinen will ich nicht durch den Wald gehen. Herr Pfälzer war nicht so klug und hatte gleich einen Stich von einer Bremse am Bein, während ich davon verschont blieb.


Fast alle Brombeerblüten sind von kleinen Insekten bevölkert.


Überall blühen Brombeeren. Sie fühlen sich hier sichtlich wohl. 

Als wir an unserem Ziel, dem Hohlwoog angekommen waren, haben wir uns eine Weile hingesetzt und auf die Wasserfläche geschaut.

Man kann hier Libellen bei ihrer Jagd über dem Wasser beobachten und Fische, die dicht an die Wasseroberfläche kommen, um nach Insekten zu schnappen.






Ein Seerosenblatt schwimmt auf dem Wasser.



Eine Entenfamilie suchte auf der anderen Seite am Ufer nach Futter. Hier kann man herrlich sitzen und den Abendfrieden genießen. Man hört Vögel zwitschern und Mäuse durch das Laub huschen. 

Ab und zu kommt ein Radfahrer drüben auf dem Radweg vorbei und zweimal sind Mofas durch den Wald gebrummt, danach war wieder Stille.


Der idyllisch gelegene Hohlwoog ist mit Seerosen bewachsen, die bei unserem Besuch
bereits Blütenknospen hatten. 



Das Thermometer zeigte um 20 Uhr immerhin noch 28 Grad, aber hier im Wald hat man die Hitze kaum gespürt. Der Wind ist warm und kühlt angenehm, ohne dass man fröstelt.

Über den Damm gehen wir rüber zur befestigten Forststraße, die gleichzeitig als 'Seerosen-Radweg' dient und sind nun auf dem Rückweg.



Unterwegs habe ich Sträucher mit reifen Wald-Heidelbeeren entdeckt und einige Beeren abgepflückt und gegessen. Ihr Geschmack erinnerte mich an meine Kindheit. Früher mit den Eltern haben wir öfter im Sommer Beeren gesammelt und unsere Mutter hat daheim einen leckeren Kuchen davon gebacken.

Heutzutage geht niemand mehr in den Wald zum Beeren sammeln, weil es viel zu mühsam ist.


Waldheidelbeeren.


Als wir zurück am Rohrwoog waren, brachen gerade die letzten Badegäste auf. Es war still geworden und ich werfe einen letzten Blick auf das Wasser, das den Himmel wiederspiegelt.




Angenehm entspannte Grüße von der Pfälzerin

Sonntag, 12. Juni 2022

Bummel durch eine charmante Altstadt - Bad Bergzabern

Das Bergzabener Land feierte gerade die alljährlichen Rosenwochen, als ich am Mittwoch mit Herrn Pfälzer dort war.




Er hatte einen Arzttermin und ich habe ihn nach Bad Bergzabern begleitet. Eigentlich wollten wir an diesem Tag nach Cochem an der Mosel fahren und die Burg besichtigen, aber seine andauernden Schmerzen in den Beinen haben dafür gesorgt, dass wir unseren Plan ändern mussten.

Zum Glück, denn so kam ich in den Genuss, über zwei Stunden lang ganz in Ruhe durch die Altstadt von Bad Bergzabern und interessante Geschäfte bummeln zu können.

Hach, war das schön, nach Herzenslust durch einige Läden zu schlendern, mir in der Mittagszeit einen kleinen Imbiss in der Bäckerei zu holen und in der Fußgängerzone auf einer Bank zu essen. Ich liebe es, Passanten zu beobachten.


Der Ludwigsplatz mit Brunnen und Cafés.



Der Kutschenwagen am Restaurant Weinschlössl und dahinter stehen schöne Villen.



Umgedreht ein Blick auf die Haupt-Geschäftsstraße.


Von den Rosentagen habe ich so gut wie nichts mitbekommen. Es finden in der Stadt und den Orten rings herum verschiedene Events mit Live-Musik statt. In der Südpfalztherme gibt es eine Rosen-Harmonie-Massage mit Rosensecco. Leider hatte ich keinen Termin und es blieb für mich bei einem ausgiebigen Rundgang durch den historischen Stadtkern.

Meinen persönlichen Stadtbummel habe ich am Ludwigsplatz begonnen, direkt an der Durchgangsstraße mit entsprechend viel Verkehr und den meisten Geschäften. Gekauft habe ich nichts, denn das hätte ich über zwei Stunden herumtragen müssen.

(Anmerkung: Momentan wird eine Umgehungsstraße gebaut. Wenn sie fertig ist, wird der Durchgangsverkehr in der Stadt reduziert werden.)

Am Restaurant Weinschlössl bin ich abgebogen und den Berg hoch bis zum Dicken Turm gegangen. Hier verläuft ein Teil des Stadtmauer-Rundweges. Von der ehemaligen Stadtbefestigung sind noch etwa die Hälfte der Mauern und Gebäude erhalten. Man kann den Bodentafeln folgen und kommt an 12 Sehenswürdigkeiten vorbei. Das aber habe ich diesmal nicht gemacht, sondern bin nach Belieben herumgeschlendert.

Heute ist die Stadt flächig viel größer als früher und deshalb befindet sich die ehemalige Stadtmauer nun mitten in der Stadt. 


Die Wasserverteidigung an der ehemaligen Stadtmauer.



Auch der Dicke Turm gehörte zur Stadtmauer. Von hier aus wurde mit Kanonen
auf Angreifer gefeuert.


🏰






Ich komme am Gasthaus Engel (erbaut im 16. Jahrhundert) vorbei, das zu den schönsten Renaissance-Bauten in der Pfalz zählt.




Hier wird der unterirdisch verlaufende Erlenbach für wenige Meter sichtbar. Im Kurpark hat man ihn auch wieder freigelegt, aber dorthin kam ich diesmal nicht. Er ist sehr weitläufig und in dem Café an der Therme kann man leckere Waffeln mit Sahne und Kirschen oder Erdbeeren essen. Das hebe ich mir für ein anderes Mal auf, wenn wir wieder Bad Bergzabern besuchen.



Nun habe ich das prachtvolle Schloss erreicht. Mit der Weitwinkelfunktion meiner Kamera kann ich es als Ganzes aufs Bild bekommen. Das Schloss ist das Wahrzeichen der Stadt und hier residierten einst die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Erbaut wurde es im 12. Jahrhundert und im Bauernkrieg 1525 zerstört. Nach einem teilweisen Wiederaufbau wurde es im Holländischen Krieg 1676 durch französische Truppen erneut zerstört. 1720 erfolgte ein Wiederaufbau und 1909 ist es ausgebrannt. Danach wurde es in der heutigen Form aufgebaut und jetzt sind hier die Räume der Öffentlichen Verwaltung untergebracht.



Ach, könnte ich nur den herrlichen Rosenduft zu Euch schicken, der von den blühenden Rosenbäumchen vor dem Schloss die Luft erfüllt!




Nun geht es zurück durch die Gassen der Altstadt zur Marktkirche. Dort auf dem Marktplatz werde ich Herrn Pfälzer erwarten, denn er hat mir einen Eisbecher in unserem Lieblings-Eiscafè versprochen. 

Beachtet auch die bunten Blumenkübel, die alle unterschiedlich bepflanzt wurden.





Ein bisschen Geschichte von der Stadt:



Bad Bergzabern hat das Klima der Oberrheinischen Tiefebene, welche in Deutschland die mildesten Winter und wärmsten Sommer aufweist. Diese günstigen Bedingungen sorgen dafür, dass hier Wein, Mandelbäume, Esskastanien, Feigen und Kräuter gedeihen, denen es eigentlich in Deutschland zu kühl wäre.

Die Stadt ist entstanden, als im Jahr 1520 der damalige Herzog Ludwig II. eine bestehende Burg in eine herzogliche Residenz umbauen ließ. Allerdings war der Ausbau erst zwei Generationen später (unter Johann I. im Jahr 1579) vollendet. 

Heute lebt die Stadt als Heilklimatischer Kurort und Kneippheilbad zum größten Teil vom Kurbetrieb. 

🌇

Übrigens, ich habe meinen versprochenen Eisbecher bekommen und er war lecker! 


Mmmm, ein leckerer Krokantbecher!


Liebe Grüße von der Pfälzerin

Dienstag, 7. Juni 2022

Versteckte Rosengärten

Impression vom Rosengärtchen in Schmitshausen.


Der Monat Juni ist der Monat der blühenden Rosen. So lag es nahe, am Pfingstmontag einen Ausflug zu Rosengärten in der Region zu machen. Allerdings sind wir nicht zum bekannten Rosengarten der Stadt Zweibrücken gefahren, sondern haben zwei andere (versteckte) Rosengärten besucht. 

Das Freizeitgebiet Tschifflik in Zweibrücken war eines unserer Ziele an diesem Tag. Hier stand einst das Lustschloss des polnischen Königs Stanislaus I., der gleichzeitig auch Großfürst von Litauen war und hier in Zweibrücken Asyl fand. Im Tal nahe der Stadt Zweibrücken ließ er in den Jahren 1715 und 1716 eine Sommerresidenz erbauen. 






1887 erwarb die Stadt Zweibrücken das Tschifflik (ist bulgarisch und heißt übersetzt 'Landgut') und es entstand eine Fasanerie. Heute befinden sich hier das Hotel Fasanerie und eine Freizeitanlage, die allerdings nicht unser Tagesziel waren, obwohl wir einmal durchspaziert sind.

 Danach haben wir den benachbarten Wildrosengarten besucht, zu dem nur ein unscheinbares Schild hinweist. Die Anlage wird nicht beworben und ist nur Ortskundigen ein Begriff.


An der Barockstraße, gegenüber dem Hotel Fasanerie, befindet sich der Zugang
zum Wildrosengarten.






Leider musste ich mit Bedauern feststellen, dass im Vergleich zu der Zeit vor etwa 12 Jahren, als ich zum ersten Mal hier war, viele Rosensträucher fehlen. Sie sind den viel zu trockenen, heißen Sommern zum Opfer gefallen. Denn der Wildrosengarten wird so gut wie nicht vermarktet und entsprechend wenig gepflegt.

Einst wollte man hier in wild-romantischer Kulisse eine Art Museum für Rosen gestalten, mit echten Pflanzen. Vor allem Wildrosen in allen möglichen Formen und Farben sind hier zu sehen. Ein Rosenarchiv informiert über alte Rosensorten und Züchtungen, die inzwischen vom Markt verschwunden sind. Man kann im Wildrosengarten einige alte Sorten noch in echt bewundern und sich an ihren herrlichen Duft erfreuen.




Der Wildrosengarten ist ganzjährig geöffnet und kostet keinen Eintritt. Allerdings darf man nicht das Blütenspektakel wie im bekannten Zweibrücker Rosengarten (dieser kostet Eintritt und wird kommerziell vermarktet), sondern man kann sich in Ruhe über Form und Farben von Wildrosensträuchern und Blüten informieren und wenn man Glück hat, findet man noch die Namensschilder an den Pflanzen.

🌹🌹🌹

An diesem Tag haben wir noch einen weiteren, versteckten Rosengarten besichtigt. In Schmitshausen, dem selbsternannten Rosen- und Europadorf der Pfalz (440 Einwohner und ca. 10.000 Rosenstöcke) auf der Sickinger Höhe blüht die Königin der Rosen in Gärten, Grünanlagen und im Rosengärtchen neben dem Friedhof, das wir besucht haben.












Wir kommen mindestens einmal pro Jahr zum Rosengärtchen. Manchmal besuchen wir es noch ein zweites Mal im Herbst, wenn die letzten Rosen blühen.

Hier habe ich mich damals vor dem Anlagen meines eigenen Gartens über die Blüten und Wuchsformen von Beet-, Strauch und Edelrosen informiert. Ein Rosenliebhaber wird hier nicht enttäuscht wegfahren, sondern sich freuen, auf einer relativ kleinen Fläche ungefähr 800 Rosenstöcke der verschiedensten Sorten bewundern zu können.




Das Rosengärtchen in Schmitshausen wurde im Stil eines Klostergartens angelegt. Geplant wurde es von dem Rosengärtner der Insel Mainau, Josef Raff, im Jahr 1999.

Das Rosengärtchen ist ganzjährig zugänglich und kostet keinen Eintritt.

🌹🌹🌹

Nach so viel Rosenduft bekamen wir Lust auf  Erdbeeren, die jetzt ebenfalls Saison haben. Wir haben an einem Erdbeerfeld angehalten und am Verkaufshäuschen einige Schalen der leckeren Früchte gekauft. Auf dem Feld waren Leute fleißig beim Pflücken, das wäre günstiger geworden, aber meine Knie erlauben es leider nicht.

Auch die Heimfahrt über die Sickinger Höhe war ein Genuss. Wir hatten noch den Rosenduft in der Nase und leckere Erdbeeren im Mund.


Ein Getreidefeld auf der Sickinger Höhe.

Leckere und duftende Grüße von der Pfälzerin