Das Bergzabener Land feierte gerade die alljährlichen Rosenwochen, als ich am Mittwoch mit Herrn Pfälzer dort war.
Er hatte einen Arzttermin und ich habe ihn nach Bad Bergzabern begleitet. Eigentlich wollten wir an diesem Tag nach Cochem an der Mosel fahren und die Burg besichtigen, aber seine andauernden Schmerzen in den Beinen haben dafür gesorgt, dass wir unseren Plan ändern mussten.
Zum Glück, denn so kam ich in den Genuss, über zwei Stunden lang ganz in Ruhe durch die Altstadt von Bad Bergzabern und interessante Geschäfte bummeln zu können.
Hach, war das schön, nach Herzenslust durch einige Läden zu schlendern, mir in der Mittagszeit einen kleinen Imbiss in der Bäckerei zu holen und in der Fußgängerzone auf einer Bank zu essen. Ich liebe es, Passanten zu beobachten.
Der Ludwigsplatz mit Brunnen und Cafés. |
Der Kutschenwagen am Restaurant Weinschlössl und dahinter stehen schöne Villen. |
Umgedreht ein Blick auf die Haupt-Geschäftsstraße. |
Von den Rosentagen habe ich so gut wie nichts mitbekommen. Es finden in der Stadt und den Orten rings herum verschiedene Events mit Live-Musik statt. In der Südpfalztherme gibt es eine Rosen-Harmonie-Massage mit Rosensecco. Leider hatte ich keinen Termin und es blieb für mich bei einem ausgiebigen Rundgang durch den historischen Stadtkern.
Meinen persönlichen Stadtbummel habe ich am Ludwigsplatz begonnen, direkt an der Durchgangsstraße mit entsprechend viel Verkehr und den meisten Geschäften. Gekauft habe ich nichts, denn das hätte ich über zwei Stunden herumtragen müssen.
(Anmerkung: Momentan wird eine Umgehungsstraße gebaut. Wenn sie fertig ist, wird der Durchgangsverkehr in der Stadt reduziert werden.)
Am Restaurant Weinschlössl bin ich abgebogen und den Berg hoch bis zum Dicken Turm gegangen. Hier verläuft ein Teil des Stadtmauer-Rundweges. Von der ehemaligen Stadtbefestigung sind noch etwa die Hälfte der Mauern und Gebäude erhalten. Man kann den Bodentafeln folgen und kommt an 12 Sehenswürdigkeiten vorbei. Das aber habe ich diesmal nicht gemacht, sondern bin nach Belieben herumgeschlendert.
Heute ist die Stadt flächig viel größer als früher und deshalb befindet sich die ehemalige Stadtmauer nun mitten in der Stadt.
Die Wasserverteidigung an der ehemaligen Stadtmauer. |
Auch der Dicke Turm gehörte zur Stadtmauer. Von hier aus wurde mit Kanonen auf Angreifer gefeuert. |
Ich komme am Gasthaus Engel (erbaut im 16. Jahrhundert) vorbei, das zu den schönsten Renaissance-Bauten in der Pfalz zählt.
Hier wird der unterirdisch verlaufende Erlenbach für wenige Meter sichtbar. Im Kurpark hat man ihn auch wieder freigelegt, aber dorthin kam ich diesmal nicht. Er ist sehr weitläufig und in dem Café an der Therme kann man leckere Waffeln mit Sahne und Kirschen oder Erdbeeren essen. Das hebe ich mir für ein anderes Mal auf, wenn wir wieder Bad Bergzabern besuchen.
Nun habe ich das prachtvolle Schloss erreicht. Mit der Weitwinkelfunktion meiner Kamera kann ich es als Ganzes aufs Bild bekommen. Das Schloss ist das Wahrzeichen der Stadt und hier residierten einst die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Erbaut wurde es im 12. Jahrhundert und im Bauernkrieg 1525 zerstört. Nach einem teilweisen Wiederaufbau wurde es im Holländischen Krieg 1676 durch französische Truppen erneut zerstört. 1720 erfolgte ein Wiederaufbau und 1909 ist es ausgebrannt. Danach wurde es in der heutigen Form aufgebaut und jetzt sind hier die Räume der Öffentlichen Verwaltung untergebracht.
Ach, könnte ich nur den herrlichen Rosenduft zu Euch schicken, der von den blühenden Rosenbäumchen vor dem Schloss die Luft erfüllt!
Nun geht es zurück durch die Gassen der Altstadt zur Marktkirche. Dort auf dem Marktplatz werde ich Herrn Pfälzer erwarten, denn er hat mir einen Eisbecher in unserem Lieblings-Eiscafè versprochen.
Beachtet auch die bunten Blumenkübel, die alle unterschiedlich bepflanzt wurden.
Ein bisschen Geschichte von der Stadt:
Bad Bergzabern hat das Klima der Oberrheinischen Tiefebene, welche in Deutschland die mildesten Winter und wärmsten Sommer aufweist. Diese günstigen Bedingungen sorgen dafür, dass hier Wein, Mandelbäume, Esskastanien, Feigen und Kräuter gedeihen, denen es eigentlich in Deutschland zu kühl wäre.
Die Stadt ist entstanden, als im Jahr 1520 der damalige Herzog Ludwig II. eine bestehende Burg in eine herzogliche Residenz umbauen ließ. Allerdings war der Ausbau erst zwei Generationen später (unter Johann I. im Jahr 1579) vollendet.
Heute lebt die Stadt als Heilklimatischer Kurort und Kneippheilbad zum größten Teil vom Kurbetrieb.
🌇
Übrigens, ich habe meinen versprochenen Eisbecher bekommen und er war lecker!
Mmmm, ein leckerer Krokantbecher! |
Liebe Grüße von der Pfälzerin
Was für eine tolle Stadt! Ich hab dich mal wieder sehr gerne auf deinem Rundgang begleitet. Und den Eisbecher hätte ich so auch genommen :-D
AntwortenLöschenWenn Du irgendwann mal in der Nähe bist, dann können wir uns dort auf einen Eisbecher treffen.
LöschenLG Ingrid
Da hast du ja die Wartezeit sehr gut genutzt und ich bin sehr gerne mit dir auf einen Rundgang dieses schönen Ortes mitgegangen. Das ist eine Gegend die ich überhaupt nicht kenne. Unser Nahbarland kenne ich sowieso viel zu wenig, eigentlich schade.
AntwortenLöschenL G Pia
Es ist nur eine kleine Kurstadt, die im eigenen Land nicht sehr bekannt sein dürfte. Ich liebe diese Kleinode jenseits der Touristenmassen.
LöschenLG Ingrid
Dankeschön.
AntwortenLöschenLG Ingrid
ein wunderschönes Stadtchen..
AntwortenLöschenwie so viele an der Weinstraße
schöne Bilder hast du mitgebracht
und der Eisbecher sieht seeehr lecker aus
hach.. wie gerne würde ich das alles noch einmal abfahren ;)
liebe Grüße
Rosi
Vielen Dank für diesen Ausflug in das schöne Bad Bergzabern, ich war noch nie dort. Jetzt, wo du es hier vorgestellt hast, würde ich direkt einen Abstecher dorthin machen, wenn ich mal in der Nähe bin.
AntwortenLöschenIhr habt es wirklich gut mit eurem Klima in der Pfalz! Da wachsen Pflanzen, von denen wir hier im Norden nur träumen können.
Liebe Grüße
Susanna