Dienstag, 15. Juli 2025

Die Wegwarte



Die Wegwarte gilt in Märchen und Sagen als Sinnbild der treuen Liebe. 

Eine Pfälzer Sage beschreibt die Wegwarte als die blauen Augen eines verwandelten Burgfräuleins, das am Wege vergeblich auf die Rückkehr ihres Geliebten vom Kreuzzug in das Heilige Land wartet.




Ein Pfälzisches Gedicht von der Wegwarte:


Mit nackten Füsschen am Wegesrand, 

die Augen still ins Weite gewandt,

saht Ihr bei Ginster und Heide

das Mädchen im blauen Kleide?

(Hans Wagner, Trippstadt)



Die Gemeine Wegwarte (cichorium intybus) ist die Wildform von Chigoree und Radiccio. Im Jahr 2020 wurde sie als Heilpflanze des Jahres gekürt. Ihre Bitterstoffe wirken anregend auf den Stoffwechsel, sind hilfreich bei rheumatischen Erkrankungen und bei Verdauungsstörungen und Heiserkeit. Man kann die Wurzel rösten und als Kaffee-Ersatz verwenden; zumindest hat man dies früher in schlechten Zeiten so gemacht. Zichorienkaffee ist auch heute in Reform- und Naturkostläden noch erhältlich. Meine Oma bezeichnete ihn als 'Muckefuck'.

Im Jugendstadium kann man Wegwarten leicht mit Löwenzahn verwechseln, denn sie bilden zunächst die gleiche Blattrosette aus und haben die gleiche lange Pfahlwurzel wie Löwenzahn. Im Sommer werden die Stängel bis zu 120 cm hoch und daran erscheinen die blauen, stahlenförmigenBlüten in Hellblau.

Wegwarten gedeihen dort, wo der Boden mager und trocken ist. Bei uns findet man sie vor allem an Straßenrändern, wo sie kilometerlang mit ihren schönen blauen Blüten zu sehen sind.

Meine Aufnahmen sind in der Weinbauregion zwischen Landau und Bad Bergzabern entstanden.



Naturgrüße von der Pfälzerin   

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