Donnerstag, 6. November 2025

Eine weinende Rose

Es ist zwar nicht das Ende der Welt, aber das Ende des Gartenjahres ist für mich immer ein wenig traurig.

Die Gartenmöbel wurden im Schuppen verstaut, Topfpflanzen an einen windgeschützten Platz gestellt und einige verblühte Stauden abgeschnitten. Der Garten geht in die Winterruhe.

Ab sofort gehört er alleine den Wildvögeln, die hier nach Futter suchen können. Ich betrete ihn nur noch, um die Futterhäuschen aufzufüllen.

Eine verspätete Rosenblüte schaut aus, als würde sie weinen.

Meine imaginäre Gartenpforte wird nun verschlossen und erst zum Ende des Winters wieder geöffnet.


Novemberblüte der Rose 'Gruß an Aachen'.


Liebe Grüße von der Pfälzerin    🌹🌹🌹

Mittwoch, 5. November 2025

Pilze gucken

Ein Pilz ist weder Pflanze noch Tier, sondern gehört zu einem eigenen Reich, dem sogenannten 'Fungi' (das ist die lateinische Bezeichnung für eukaryotische Lebewesen, sprich Pilze). Sie beziehen ihre Nährstoffe aus organischem Material oder leben in Symbiose mit Pflanzen. 

Pilze sind ortsgebunden und können sich nicht fortbewegen. Das Chitin, aus dem die Zellwände der Pilze bestehen, ist das gleiche Material wie bei Krebstieren und Spinnen.

Der eigentliche Pilz ist ein für uns unsichtbares, weißes Geflecht (Mycel) unter der Erde oder in Altholz. Wir sehen nur den Fruchtkörper, der zur Fortpflanzung dient.

Diese Fruchtkörper könnten interessanter und unterschiedlicher nicht sein. Einige wenige der über 100.000 bekannten Arten habe ich in der vergangenen Woche bei Spaziergängen im Wald rund ums Dorf gesehen.


Rosablättriger Helmling.



Angebrannter Rauchporling.



Buchenspeitäubling.



Dunkelvioletter Dickfuß.



Echter Pfifferling.



Echter Reizker.



Fliegenpilz.



Gelber Knollenblätterpilz.



Geweihförmige Holzkeule.



Nebelgrauer Trichterling.



Herbst-Lorchel.



Kammförmiger Korallenpilz.



Kastanienroter Rübling.



Mönchskopf.



Rötender Saftwirrling.



Samtiger Schichtpilz.



Striegelige Tramete.



Süßlicher Milchling.



Ziegelroter Schwefelkopf.



Zitronenblättriger Täubling.



Zitronengelbes Holzbecherchen.


Naturgrüße von der Pfälzerin   🍄  🍄  🍄

Dienstag, 4. November 2025

Kunterbunter Buntspecht

Der Specht ist kein seltener Gast in unserem Garten; er kommt regelmäßig an die Futterstellen. Als Waldbewohner liebt er Lebensräume mit viel Altholz, weil er dort reichlich Nahrung findet. Allerdings verschmäht er die Erdnüsse und Sonnenblumenkerne an den Futterstellen im Garten nicht. Geschickt hängt er an dem Körbchen mit Meisenknödeln und pickt sich Leckerbissen heraus.

Der wissenschaftliche Name des bunten Vogels lautet 'Dendrocopos major' und bedeutet 'Großer Baumhämmerer'.


Ein Buntspecht, dessen Federkleid hübsch gemustert ist.







"Was guckst Du? Ich habe Hunger."

Naturgrüße von der Pfälzerin   🌻🌻🌻

Montag, 3. November 2025

Laub rascheln

In der vergangenen Woche hatten wir tatsächlich einige Tage, an denen das Wetter von morgens bis abends trocken blieb. Zeitweise schien auch die Sonne und bei milden 15 Grad waren wir im Wald unterwegs.

Wir wanderten auf einem Rundweg zu einem Aussichtspunkt, dann weiter zu einem Wasserbecken mitten im Wald und wieder zurück zum Parkplatz. Dabei konnten wir mit dem Füßen im trockenen Herbstlaub auf dem Boden rascheln.

Für diese Runde benötigt man normalerweise eine dreiviertel Stunde. Weil ich ständig stehen blieb, um das goldene Laub zu bestaunen und um Pilze zu fotografieren brauchten wir doppelt so lange.





Die Kronen der Buchen und Eichen über uns leuchten golden.









Wir sind am Aussichtspunkt angekommen.














Dieses Becken wurde früher für eventuelle Waldbrände angelegt. 
Es gibt nämlich weit und breit kein Wasser hier auf der Höhe.

 




Ich liebe es, mit den Füßen im trockenen Laub zu rascheln.




Lange wird die bunte Laub-Pracht nicht andauern; bald sind die Bäume kahl. Die Ahornbäume auf dem Nachbargrundstück hinter unserem Garten haben bereits ihr Laub abgeworfen. Die Buchen und Eichen im Wald sind etwas später dran.

Kommt alle gut in die erste November-Woche.

Naturgrüße von der Pfälzerin   🍂  🍂  🍂

Freitag, 31. Oktober 2025

Die Natur schmückt sich für Halloween


Schaurig und gruselig sind die Kostüme der Kinder an Halloween. Heute Abend ziehen sie wieder verkleidet durch die Straßen und vielleicht klingeln sie auch bei uns und rufen: "Süßes oder Saures!"

Woher kommt eigentlich dieser Brauch?

Das Halloween-Fest, das als neumodischer Import aus den USA bezeichnet wird, setzt sich aus Bräuchen verschiedener Kulturen zusammen. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. feierten die Kelten in der Nacht des 31. Oktober den Winterbeginn und dankten ihrem Gott Samhain für eine gute Ernte. Im 7. Jahrhundert führten Christen am 1. November den Feiertag 'Allerheiligen' ein. Aus dem ursprünglichen Erntefest der Kelten wurde unter Papst Leo III. ein Fest zu Ehren der Heiligen, an dem die Leute verkleidet durch die Straßen liefen. In Irland als 'All Hallows' Eve' bezeichnet, wurde im Laufe der Jahre daraus 'Halloween'.

Wegen einer Hungersnot in Irland wanderten in den Jahren 1845 bis 1852 viele Iren in die USA aus und brachten ihren Halloween-Brauch mit. Dazu gehört auch das Schnitzen eines Kürbis-Kopfes, das auf die irische Legende 'Jack O'Lantern' zurückzuführen ist. Jack war hinterlistig und sollte nicht in dem Himmel kommen, aber die Hölle wollte ihn auch nicht und so irrt er als ewiger Geist durch die Nacht. Geschnitzte und beleuchtete Kürbisköpfe erinnern daran.

In Deutschland veröffentlichte Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an der Tür der Wittenbergischen Kirche und er wählte wegen der kirchlichen Festlichkeiten bewusst diesen Tag.

Aus all diesen Bräuchen ist das heutige Halloween-Fest entstanden, mit Plastik-Spinnen, Gummi-Schädeln und Kostümen; Hauptsache schön gruselig.

(Meine Quelle für einen Teil diese Informationen war ein Lehrer-Portal).

Passend zu Halloween schmückt sich auch die Natur in dieser Zeit mit allerlei morbiden Pflanzen und wunderlichen Pilzen. Echte Spinnen weben ihre Netze und wehe dem Insekt, das sich im klebrigen Spinnennetz verfängt! Es wird eingewickelt wie eine Mumie und verspeist.


Die schwarzen Hagebutten der Virginianischen Rose passen zu Halloween.


Morbide Blütenreste auf der Wiese.


Kreuzspinnen lauern in ihren Radnetzen auf Beute.
Gefangene Insekten werden geschickt eingewickelt und danach verspeist.


Auf den sich zersetzenden Reste von Laub am modrigen Boden wachsen Pilze.


Ich gönne den Kindern das schaurige Vergnügen des Halloween-Festes und halte Süßigkeiten bereit, falls kleine Geister oder Spinnenmonster bei uns klingeln. 

Was mich nervt, ist der Hype um Halloween bei den Erwachsenen und der ganze Plastikkram dazu in den Geschäften. Die Natur bietet so viel Schönes in dieser Jahreszeit, da braucht es keine Gruselmasken, Plastikspinnen und anderes Gedöns, keine Gruselschlösser und Gruselgärten; das empfinde ich wie Jahrmarkt, den ich gar nicht leiden kann.

Kommt alle gut ins Wochenende und begrüßt morgen den November.

Gruselige Grüße von der Pfälzerin  🎃   🕷   🕸

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Buchen im Grenzwald

 



Das Buchenlaub leuchtet golden im Grenzwald. Es bleibt bei jungen Bäumen lange an den Ästen hängen, oft sogar bis zum Ende des Winters. Nur die älteren Bäume werfen im Herbst ihr Laub ab.

Wusstet Ihr, dass Buchenlaub früher medizinisch genutzt wurde? Es hat entzündungshemmende und antibakterielle Wirkungen und wurde auch von Hildegard von Bingen zur Behandlung von Schwellungen, Geschwüren und Wunden eingesetzt. Weiterhin soll es, als Tee zubereitet, fiebersenkend wirken.

Unbehandeltes, trockenes Buchenlaub kann in Aquarien und Terrarien verwendet werden, weil es die Wasserqualität durch die Abgabe von Huminsäure verbessert.

Naturgrüße von der Pfälzerin   🍂  🍂  🍂

Mittwoch, 29. Oktober 2025

Grenzhopper

Mal schnell über die deutsch-französische Grenze in die Nordvogesen hoppen, das ist für uns kein Problem. Die Grenze ist nur wenige Kilometer von unserem Wohnort entfernt.

Am Sonntag sind wir wieder zur Ferme du Steinbach in Frankreich gefahren, um Ziegenkäse zu kaufen. Dieser Ziegenbauernhof liegt im Herzen des Regionalparks Nordvogesen, der zusammen mit unserem Pfälzerwald das zusammenhängende UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen bildet.

Beim Klicken auf den Link gelangt Ihr zu weiteren Informationen auf der UNESCO-Seite, falls es für Euch interessant ist.

Wir waren diesmal auf einer Nebenstrecke unterwegs, die nur Einheimische kennen und die für uns den Weg nach Obersteinbach um etliche Kilometer abkürzt.


Der herbstliche Grenzwald.



Ein Gedenkstein an der Landesgrenze.









 

Der Hofladen der Ferme du Steinbach ist auch sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.


Wir hatten diesmal den Enkelsohn dabei, der kaum aus dem Ziegenstall herauszubekommen war. Er konnte sich an den Tieren nicht sattsehen, die gerade ihr Mittagessen zu sich nahmen.

Les dames étaient en train de déjeuner quand nous sommes arrivés. Ils ne nous ont pas laissé les déranger.

Mit einem Glas Wildblumen-Honig, einer Flasche frisch gepresstem Walnussöl und einigen Paketen Ziegenfrischkäse haben wir den Heimweg angetreten. Wir wählten wiederum die Route durch den Wald, denn das Wetter war nicht so schön, um noch irgendwo hinzufahren.

Beim Anhalten entdeckte ich am Waldboden Unmengen von Nebelgrauen Trichterlingen (Clitocybe nebularis). Der Boden war regelrecht übersät damit.







Nebelgrauer Trichterling.


Der Wald auf der französischen Seite.


Herbstgrüße von der Pfälzerin  🍂 🐐