Montag, 4. Mai 2020

Im Frühtau zu Berge wir ziehn, fallera ...

... es grünen alle Wälder, alle Höh'n, fallera.
Wir wandern ohne Sorgen
singend in den Morgen
noch ehe im Tale die Hähne kräh'n.

(Wanderlied, Gustav Schulten, 1917)




Wer Sorgen hat, der zieht am besten seine Wanderschuhe an und geht raus in die Natur.


Gleich zwei Waldhummeln teilen sich die Blüten des Günsel.


Der Sonntagmorgen am 3. Mai 2020 versprach besseres Wetter als in den vergangenen Tagen. Es war ideales Wanderwetter, bei bedecktem Himmel ohne Regen.


Waldhummel an Ginsterblüte.


Wir waren diesmal unterwegs im Naturschutzgebiet "Wolfslöcher". Es liegt im Landkreis Südwestpfalz, nahe dem Ortsteil Glashütte (gehört zur Ortsgemeinde Lemberg) in Rheinland-Pfalz.

Auf ca. 90 Hektar wurde ein Gebiet im Jahr 1983 unter Naturschutz gestellt, das zahlreiche Tier- und Pflanzenarten  und eine einmalige Moorvegetation in einer Talaue aufweist.

Es ist touristisch nicht vermarktet. Nur Wanderer, die eine entsprechende Wanderkarte besitzen oder Einheimische kennen dieses Tal.

Die Waldheidelbeeren blühen.

Ich lade Euch ein, uns auf unserer zweistündigen Wanderung zu begleiten.
Alles was man braucht, sind gute Schuhe, eine Kamera und ein fröhliches Herz.

Unsere Wanderung beginnt dort, wo ein kleines Bächlein sich zu einem Sumpf angestaut hat. 



Hier wachsen im seichten Wasser zahlreiche Pflanzen, deren Namen ich leider nicht kenne.

Wir setzen unseren Weg fort durch den maigrünen Wald.



Nach einigen Kehren erreichen wir ein Seitental. Wir kennen eine Abkürzung über eine kleine Brücke.



Ob der Steg hält? Ja, es hat niemand nasse Füße bekommen beim Überqueren des kleinen Bächleins.

Jetzt müssen wir nur noch eine behelfsmäßige Steintreppe hoch, dann sind wir wieder auf dem breiten Wanderweg.



Nach einer Weile lichtet sich der Wald und wir haben die offene Fläche des Naturschutzgebietes Wolfslöcher erreicht.



Der Weg geht seitlich des Tales entlang. Später werden wir auf der anderen Talseite zurück gehen.



Wir haben das erste Wolfsloch erreicht. Die Wasserstelle ist geschützt. Niemand darf dorthin laufen. Deshalb führt auch kein Weg dorthin und ich würde nicht empfehlen, über die nasse Wiese zu laufen.



Wir setzen unseren Weg fort.



Dann erreichen wir das zweite Wolfsloch. Es ist dicht von Birken bewachsen.



Auch hier ist die Wasserstelle vor unerwünschten Besuchern geschützt.



Wir sind nun schon eine gute Stunde unterwegs. Zeit für eine Rast. 
Wohin setzen? Hier gibt es keine Bänke und die umgefallenen Baumstämme sind alle feucht.

Ich finde einen Stein, auf dem ich meine Jacke ausbreite und setze mich hin.

Was ist das? Es krabbelt an meinen Beinen hoch!!!
Ich habe mich tatsächlich in ein Nest aus großen Waldameisen gesetzt.
Halb so schlimm! Ich streife die Tierchen von meinen Beinen ab. Zum Glück trage ich im Wald immer feste Hosen.
Eine einzige hat mich in die Hand gebissen. Die anderen sind wohl froh, dass sie mit dem Leben davon kamen, als der ungehobelte Riesenmensch einfach so in ihr Lager trampelte.

Also setze ich mich an den sonnigen Hang auf ein Stück trockenes Moos. Wir genießen unseren Imbiss aus der Lunchbox und freuen uns über den Anblick des offenen Tales.

Dann geht es weiter. Wir haben das Talende erreicht und ab jetzt führt der Weg wieder durch den Wald.



Nach mehreren Kehren sind wir unterhalb eines großen Felsmassives.



Der verwitterte Sandstein zeigt, dass hier früher mal ein Meer war.



Die Gesteinsschichten des Buntsandstein sind im Perm (vor 256 bis 251 Millionen Jahren) und im Trias (vor 251 bis 243 Millionen Jahren) entstanden.

Als wir weitergehen, fällt uns auf, dass hier rotes Moos wächst. 
Solches Moos gibt es beispielsweise auch auf Island oder in den Alpen. Sein Name lautet: Sphagnum magellanicum und es ist ein Torfmoos.



Ich finde, dass die roten Flecken auf dem Boden hübsch ausschauen.



Auf den Waldlichtungen wächst Ginster, der jetzt gerade blüht. Auch ein wunderschöner Anblick!

Nach mehreren Kehren lichtet sich endlich der Wald und wir haben wieder das Tal der Wolfslöcher erreicht. Diesmal sind wir auf der anderen Talseite.



Hier sehen wir dann auch das dritte und letzte Wolfsloch.







Man hält diese Wasserstellen offen. Warum sie Wolfslöcher heißen, weiß ich nicht genau. Hier gibt es keine Wölfe.

Wir gehen weiter und erreichen bald das Ende des Tales. Noch einmal werfe ich einen Blick zurück auf das Naturschutzgebiet.



Zu große Bäume werden gefällt und weggeräumt, damit das Tal nicht zuwächst.
Was aber von alleine umfällt, bleibt liegen und darf vermodern.

Wir kommen jetzt wieder zum kleinen Bach, der sich zu einem Sumpf anstaut.
An seinen Ufern blühen Sumpfdotterblumen und im moorigen Wasser spiegelt sich der Himmel.



Dann sind wir am Ende unserer Wanderung angelangt. Ich bin jetzt müde, denn wir waren mehr als zwei Stunden lang unterwegs.



Ich freue mich sehr, Euch heute zu dieser Wanderung mitnehmen zu können und ich hoffe, Ihr habt sie genauso wie ich genossen.

Diesen Beitrag verlinke ich mit dem Naturdonnerstag bei Kreativ im Rentnerdasein.

Entspannte Grüße von der Pfälzerin

11 Kommentare:

  1. Wunderschöne Impressionen, wir waren gestern auch wieder fast 3 Stunden unterwegs, nach dem Regen hat es im Wald so herrlich gerochen.

    Einen guten Start in die neue Woche
    wünscht Dir
    Anke

    AntwortenLöschen
  2. Wieder so eine schöne, bebilderte Wanderung !
    Wie ich dich drum beneide, ich kann das ja nicht mehr, aber wenigstens so kam ich in den Genuss.
    Danke für die herrlichen Bilder und die erklärende Wegbeschreibung dazu.
    Liebe Montagsgrüße
    Jutta

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dies ist eine Umfrage an alle Teilnehmer von
      "Natur-Donnerstag"
      In eigener Sache:
      Umfrage...
      Da er so erfolgreich ist, würde ich ihn gerne verlinken an folgende internationale Challenges.
      Z. B. an My corner of the World...
      und auch zu:
      Image-in-ing...
      An beiden Projekten nehme ich schon lange mit anderen Posts teil.
      Bitte gebt mir eine Nachricht
      Wenn es Absagen geben sollte, dann kann ich nicht dorthin verlinken.
      Ansonsten wäre dann der Start nächstes mal.
      Ich finde, alle Beitrage von euch würden bestimmt gut ankommen.
      So weit dann liebe Grüße
      Jutta

      Löschen
  3. Hallo liebe Ingrid,

    schön war es, Dich auf den Ausflug zu begleiten, wenn auch nur virtuell. Eine geheimnisvolle Gegend, die Du uns gezeigt hast, vielen Dank. Vielleicht gibt es bald wieder die Gelegenheit, sie selbst mal anzuschauen.

    Liebe Grüße
    Burgi

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Ingrid,

    das war wirklich eine ganz großartige Wanderung, die ihr gestern unternommen habt durch ein sehr schönes Fleckchen Erde. Unberührte Natur konntet ihr erleben.
    Ich finde es gut, dass man bestimmte Teile total unter Schutz stellt und untersagt, diese Areale zu betreten wie hier jetzt die Wolfslöcher. Außerdem ist es auch gefährlich, da sich hier Moore befinden.

    Vielen Dank, dass wir mit dir laufen durften und du diese Wanderung so lebendig beschrieben und bebildert hast. :-)

    Liebe Grüße und ich wünsche dir eine schöne neue Woche
    Christa

    AntwortenLöschen
  5. So viel sattes Grün. Herrlich. Ich vermisse das Wandern und hoffe, dass wir bald auch wieder richtig in den Wald können. Das Tal hat mich total an das Menzenschwander-Tal hier oben im Schwarzwald erinnert - nur das wir hier diese Wolfslöcher nicht haben. Von dem Namen fasziniert habe ich gleich mal die Suchmaschine bemüht. Vieles habe ich zu den Wolfslöchern gefunden: Wikipedia-Eintrag, Wandervorschläge und unzählige Bilder. Aber tatsächlich gab es nichts zur Namensherkunft. Wir rätseln also weiter und erfreuen uns an der wunderschönen Natur :-)

    AntwortenLöschen
  6. Liebe Ingrid, was für eine wunderbare Wanderung! Der Ginster gibt es auch bei mir jetzt weiss ich den Namen. Ach ich stellte mir vor wie du in dem Ameisenhügel drauf sitzt huiii das wäre nichts für mich *zwinker*.
    Ich habe mich wieder gefreut mit dir dabei sein zu dürfen!
    Lieben Gruss Elke

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Ingrid,
    Danke fürs Mitnehmen auf diese herrliche Wanderung. Ich habe Deine feinen Impressionen sehr genossen. Außer natürlich der Wahl des Ameisen-Sitzlatzes. ;-)
    Angenehmen Donnerstag und liebe Grüße
    moni

    AntwortenLöschen
  8. Ich hoffe, dass du die Wanderung in dem wunderschönen Naturpark ohne grosse Sorgen geniessen konntest. Mir hat das mitwandern sehr gefallen.
    L G Pia

    AntwortenLöschen
  9. Eine ganz besonders schöne Wanderung. Ich finde es ja gut, wenn der Mensch von außen betrachten und genießen kann, aber nicht über all hin *trampeln* kann. Danke für s Mitnehmen
    Liebe Grüsse,
    Nina

    AntwortenLöschen
  10. wow
    das war ja ein ausgedehnter Spaziergang
    eher schon eine Wanderung
    solche Touren schaffe ich leider nicht mehr
    schöne Bilder hast du mitgebracht

    liebe Grü0e
    Rosi

    AntwortenLöschen