Dienstag, 2. März 2021

Ausflug zur Ruine des ehemaligen Benediktinerklosters Limburg

Wir sind durch das Tal der Isenach im Naturpark Pfälzerwald gefahren und haben im Bad Dürkheimer Ortsteil Grethen den Weg zum Parkplatz am Kloster gesucht. Dabei haben haben wir das Zufahrtschild übersehen und fanden die richtige Straße zum Parkplatz des Klosters nicht. Also parkten wir das Auto im Ort und sind von dort aus zu Fuß den Berg hoch gelaufen, um zur Klosterruine zu gelangen.



Wir sind dann quasi von der Rückseite ans Kloster gelangt und haben die Anlage zunächst von dieser Seite aus besichtigt. 


Im Schein der Vorfrühlings-Sonne leuchten die roten Sandsteinmauern.


Jeder Stein dieser Anlage atmet Geschichte (Zitat aus einer Beschreibung).




Grab von Gunhild von Dänemark, Gattin des späteren Kaisers 
Heinrich III. im Innenhof des Klosters.














Die Geschichte des Klosters:

Bereits um 500 v. Chr. hatte sich auf dem Lindtberg eine keltische Festung befunden. Nach der Völkerwanderungszeit wurde sie von salischen Herzögen zu einer Burg ausgebaut. 

Im Jahr 1025 gründete der salische Kaiser Konrad II. das Benediktinerkloster Limburg. Einige Jahre lang wurden hier die Reichskleinodien aufgewahrt. 

Im Jahr 1038 wurde auf einer Synode im Kloster Limburg der Beginn der Adventszeit für die gesamte abendländische Christenheit festgelegt. 

Die Grafen von Leiningen wurden 1206 als Schutzvögte des Klosters eingesetzt. Sie erbauten auf einem Nachbarberg die Burg Hardenburg, auf einem Gelände, das eigentlich zum Kloster gehörte. Deshalb gab es einen Rechtsstreit, der erst ungefähr vierzig Jahre später beendet wurde. 

Jedoch gingen die Streitigkeiten weiter und bei einer Fehde im Jahr 1376 zwischen den Leiningern Grafen und den Fürstenbistümern Worms, Speyer und Mainz wurde das Kloster stark beschädigt. Im Jahr 1504 brannten die Leininger Grafen das Kloster bei einer kriegerischen Erbauseinandersetzung nieder. 

Es wurde wieder aufgebaut. Als im Jahr 1546 Friedrich III. von der Pfalz die Reformation einführte, weigerten sich die Mönche, diese Lehre anzunehmen. Deshalb verbot der Kurfürst die Aufnahme von Novizen und das Kloster starb aus. 

In der Folgezeit wurde es als Steinbruch benutzt. Zum Glück erwarb im Jahr 1843 die Stadt Bad Dürkheim die Klosterruine und seither wird sie erhalten und geschützt.




















 

Beim Rundgang zwischen den Mauern überkommt mich eine gewisse Ehrfurcht. Die Anlage ist riesig und ich versuche mir vorzustellen, wie es damals hier ausgesehen haben könnte.

Es sind an diesem sonnigen Vorfrühlingstag nicht viele Leute unterwegs. Die Klosteranlage selbst ist frei zugänglich, aber das Klostercafé, das vor einigen Jahren abgebrannt war und jetzt wieder aufgebaut wurde, ist wegen dem Lockdown geschlossen.

Wir haben unseren Rundgang beendet und verlassen nun vorne am Parkplatz die Anlage.

Hier besichtige ich den Schöpfungsgarten mit Gottschalk-Skulpturen. Ein Bildhauer, der in Bad Dürkheim lebt, hat im Jahr 1996 diese Figuren angefertigt und vor dem Kloster aufgestellt. Sie zeigen Sequenzen aus dem Leben eines Mönches im 11. Jahrhundert, der Gottschalk hieß und der hier im Kloster lebte. 













Für den Rückweg zum Auto müssen wir noch einmal an der gesamten Klosteranlage vorbeigehen. Die Mauer im Schatten wirkt etwas düster, aber die Fenster leuchten, als wäre dahinter ein Licht angezündet worden.



Wir haben dann auf dem Rückweg die richtige Einmündung im Ort zum Parkplatz gefunden und sind mit dem Auto nochmal rauf zum Parkplatz gefahren, um unterwegs diesen einen herrlichen Blick auf die Klosterruine werfen zu können. 







Historische Grüße von der Pfälzerin

5 Kommentare:

  1. Guten Morgen liebe Ingrid,
    was für eine schöne Klosterruine! Herzlichen Dank für die wunderbaren Ansichten, ein- und Rundumblicke und die interessanten Informationen!
    Hab einen schönen Tag, ich bin wieder da und freue mich auf Euch alle!
    ♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️

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    1. Dankeschön, Claudia und ein herzliches Willkommen zurück.
      LG Ingrid

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  2. Wow, was für eine riesige Ruine! Und so viel Geschichte. Der Spruch "Jeder Stein atmet Geschichte" ist wirklich treffend gewählt worden. Wenn ich durch solche Orte schreite, dann versuche ich mir auch vorzustellen, wie es wohl früher ausgesehen haben mag. Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich bin gerne mit dir durch die Ruine gestreift.

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    1. Die Klosteranlage ist als Ruine schon beeindruckend. Wie gewaltig muss sie zu ihrer Blütezeit gewesen sein?
      LG Ingrid

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  3. Was für herrliche historische Mauern, liebe Ingrid. Wenn diese Ruine reden könnte.. hachz! Ich würde mich hinsetzen und zuhören. Weißt Du an was mich Deine Fotos erinnern? An die "Glastonbury Abbey".. herrlich! Danke für's Mitnehmen! Herzlichst, Nicole

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