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Naturschatzsuche am Klosterbrunnen


Heute sind wir unterwegs im Wald. Unsere kleine Wanderung beginnt an der Klosterbrunnen-Schutzhütte. Wir sind gespannt, welche Naturschätze wir heute finden können.

Natürlich suchen wir keinen Gold- oder Piratenschatz (das wäre hier sinnlos), sondern wir wollen die Schönheiten der Natur entdecken und vielleicht einige essbare Pilze mit nach Hause nehmen.


Die Klosterbrunnen-Schutzhütte.


Der Klosterbrunnen gehörte früher zum Kloster Hornbach. Ein Quelle speist drei Teiche, in denen Forellen gezüchtet wurden. Später wurden sie an Privatleute verpachtet. Heute kümmert sich kaum noch jemand darum und sie sind nur noch ein Lebensraum für Amphibien.

Als der Pfälzerwaldverein im Jahr 1950 die Schutzhütte baute, entdeckte man bei Erdarbeiten die Reste einer uralten Siedlung. Fundamente von drei Gebäuden und das Fenster einer Kapelle wurden frei gelegt.

Das Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz in Speyer stellte fest, dass es sich um eine sogenannte 'Wüstung' aus dem Mittelalter, dem Vorläufer eines Dorfes handelt. Schon viel früher siedelten hier Menschen, denn erste Spuren weisen auf das Jahr 850 n. Chr. und die Wissenschaftler sind sicher, dass hier ein Kloster stand, das zu Missionszwecken diente. Diese Anlage gilt heute als der Ursprung des Dorfes Lemberg in der Pfalz.




Die Schutzhütte bietet müden Wanderern die Möglichkeit, sich auszuruhen und den mitgebrachten Proviant zu verzehren. Zudem findet man hier Schutz bei Regen und Gewitter.






Wir lassen die Schutzhütte links liegen und gehen zu der Quelle, deren Wasser drei Teiche speist.




Die Teiche sind umgeben von Gestrüpp. Der obere Teich hat noch klares Wasser, aber die beiden unteren Teiche sind mit Wasserpflanzen bedeckt.






Wir gehen einen Weg rechts an der Hütte vorbei. Er führt den Berg hoch.




Diese Steintürme sind ein Gruß von Wanderern.


Hier entdecke ich meinen ersten 'Schatz'. Es ist eine Kolonie von Stockschwämmchen auf dem Strunk eines Buchenbaumes.

Man kann sie essen, aber ich lasse sie stehen. Wir sammeln nur Pfifferlinge und Steinpilze.




Dann haben wir es geschafft und wir sind oben auf dem Berg. Jetzt führt der Weg eben weiter und der Wald lichtet sich.




Wir folgen dem Weg, passieren zwei Kreuzungen und achten darauf, die richtige Abzweigung zu nehmen. 

Das ist nicht schwer, weil an den Bäumen Markierungen angebracht sind.

Weil wir nur einen kleinen Rundweg laufen wollen, gehen wir weiter auf einem bergab führenden Weg.

Ich bin verliebt in die schönen Baumpilze, die bei näherem Hinsehen wie ein Tierfell ausschauen. Es sind Porlinge, die auf abgestorbenem Holz wachsen.






Ein Porling.


Ich entdecke auch Zunderschwämme, das sind ebenfalls Baumpilze.

Sie sind hart wie Holz und wurden früher als Glimm-Material oder zum Färben von Kleidung verwendet.



Ein Zunderschwamm.

Ein Stück weiter finde ich an einem anderen Baumstumpf einen hellen Baumpilz, der noch ganz frisch ist. Es handelt sich hier wohl um einen jungen Zunderschwamm.




Da es hier unzählige Baumstümpfe gibt, kann ich viele Sorten von Baumpilzen finden. 

Baumpilze besiedeln altes Holz und bauen es mit der Zeit ab. Es gibt unterschiedliche Gruppen.

Wir schauen auch nach Bodenpilzen. Bald haben wir einen herrlichen Steinpilz und einige Pfifferlinge gefunden und packen sie in unsere Stofftasche.

Andere Pilze fotografiere ich nur. Von den wenigsten kenne ich den Namen.


Pilz, dessen Name ich nicht kenne.


Kleine schwarze Käfer entdeckt man häufig bei uns im Wald. Es sind Mistkäfer, die den Wald aufräumen. Sie leben, wie ihr Name schon verrät, vom Dung und sie bevorzugen frischen Dung.

Den rollen sie in kleinen Kugeln in eine Kammer, legen ihre Eier hinein und verschließen den Eingang mit Lehm. Nach einem Jahr sind die Larven, die aus den Eiern schlüpfen, ausgewachsen und verpuppen sich.


Ein Mistkäfer auf einem Baumstumpf.

Als ich durch das lichte Unterholz gehe, um nach essbaren Pilzen Ausschau zu halten, entdecke ich etwas, das mich zornig macht. Irgend jemand hat Siedlungsabfälle hier mitten im Wald abgeladen.

Reste von Pflanztöpfen und Thuja-Heckenschnitt hat dieser Umweltsünder einfach in die Landschaft geworfen. Muss das denn sein?



Der Rundweg bringt uns nun wieder zurück an die Klosterbrunnen-Schutzhütte.






Es gibt Wanderwege in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Längen.

Sollte jemand gerne wandern und Informationsmaterial benötigen, bin ich gerne behilflich. Unser Fremdenverkehrsamt verschickt auf Wunsch Wanderkarten und Flyer von den markierten Wegen.

Für heute mache ich Schluss. Bis zum Parkplatz, auf dem unser Auto steht, ist es nur noch einen halben Kilometer zu laufen. Daheim wartet ein selbst gebackener Käse-Mandarinen-Kuchen auf uns hungrige Naturfreunde.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Kommentare

  1. Schön mit dir eine Runde durch den Wald zu laufen und so viele Naturschönheiten zu entdecken. Pilze gibt es wahrscheinlich keine heute bei euch zu essen, dafür einen leckeren Kuchen.
    L G Pia

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    1. Wir haben einen Steinpilz und einige Pfifferlinge mitgenommen und daheim zubereitet. Ich fotografiere lieber, als dass ich sie zum Essen sammle.
      LG Ingrid

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  2. Liebe Ingrid
    das war ein wundervoller Wanderung, das Schild ist toll und passt für die all Verschmutzer im Wald. Eine schöne Gegend und mit all den Pilzen und den Mistkäfer und die schöne Hütte!
    Danke dir für das zeigen und so kenne ich diesen Ort durch dich!
    Schönen Wochenstart wünsche ich dir!
    Lieben Gruss Elke

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    1. Wir leben in einer Region, die viele zum Wandern besuchen. Allerdings kenne ich Wege, die kein Tourist findet.
      Der Aufenthalt in der Natur beruhigt mich nach einer hektischen Arbeitswoche.
      LG Ingrid

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  3. Gerne bin ich dir auf deiner Wald-Runde gefolgt. Die Hütte ist wirklich schön und auch einige Naturschätze hast du wieder entdeckt.

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