Direkt zum Hauptbereich

Jardin botanique du col de Saverne am Pfingstmontag

Am Pfingstmontag haben wir endlich Zeit gefunden, um den 'Jardin botanique du col de Saverne' zu besuchen. Der Botanische Garten liegt etwas außerhalb der Stadt Saverne im Elsass. 




Nach einer zweitstündigen Anfahrt erreichten wir unser Ziel bei schönem Wetter in der Mittagszeit. Der Botanische Garten liegt etwa 3 Kilometer außerhalb der Stadt Saverne (auf Deutsch: Zabern), direkt an der D1004, die in Richtung des Col du Saverne (Saverner Pass) führt.

"Am südlichen Hang der Nordvogesen führen ca. 2 Kilometer Wege am Hang entlang und die Besucher können 2200 Pflanzenarten bewundern . Dabei liegt der Schwerpunkt auf der reichhaltigen, einheimischen Orchideen-Sammlung und einem Arboretum (Baumsammlung) mit mehr als 80 Baumarten aus Europa, Nordamerika und Asien."

(Text aus dem Flyer entnommen).




Dieser Berggarten wurde im Jahr 1931 vom Botaniker und Apotheker Emile Walter aus Saverne gegründet. Das Gelände wird vom Verein 'Freunde des Botanischen Gartens', in Zusammenarbeit mit der Universität Straßburg und Unterstützung der Stadt Saverne verwaltet.

Ich war gespannt darauf, welche Pflanzen-Schätze ich entdecken werde, als wir auf den Parkplatz fuhren. An der Kasse im Häuschen bezahlte ich pro Person 3 € Obolus und unser Rundgang konnte beginnen.

Ohne viele Worte zeige ich Euch Bilder, die ich mitgebracht habe. Man sollte halbwegs gut zu Fuß sein, weil man immer wieder Steintreppen gehen und auf steinigen, abschüssigen und ziemlich holprigen Wegen laufen muss.


Blick vom oberen Teil des Geländes auf die Nordvogesen. Leider 
verdecken die hoch gewachsenen Bäume teilweise den Blick.


Im Schattenbereich gedeihen Moorbeetpflanzen und Orchideen. Zu meiner
großen Freude blühte gerade der Frauenschuh.



Im Botanischen Garten kann man unterschiedliche Knabenkräuter finden.
Ein Schild (sogar in deutscher Sprache) erklärt, dass die Wiesenflächen
erst spät im Jahr gemäht werden, damit sich die wilden Orchideen versamen
und ausbreiten können.



Hier habe ich auf die Schwarze Teufelskralle und die Ährige 
Teufelskralle mit weißen Blüten entdeckt.
Sie gehören zur Familie der Glockenblumengewächse.





Ein Totem im Arboretum.



Manche Bäume wachsen bis in den Himmel, so
wie diese Zeder.





Die Wiesen zwischen den Bäumen waren voller blühender Akeleien in
allen möglichen Farben.



Im Bambuswald genoss ich das diffuse Streulicht und fühlte mich wie
in Asien.


Eine heimische Orchideenart, das Große Zweiblatt ist nicht leicht
zu entdecken. Ein wenig unscheinbar wirkt es zwischen den Wiesenpflanzen.









Hier könnte ich mich mehrere Tage lang aufhalten. Mit Sicherheit habe ich an diesem Tag nicht alle 2200 Pflanzenarten entdecken können.

Meine Erwartungen in puncto Pflanzenvielfalt wurden voll und ganz erfüllt und vor allem die Orchideen ließen mein Herz schneller schlagen. Normalerweise kann man sie in der freien Natur nicht mehr finden, außer man kennt die seltenen Plätze, an denen sie noch wachsen. Aber auch die bunten Akeleien und andere blühende Pflanzen haben mich in Entzücken versetzt.

Wer einen prunkvollen Garten im Stil des Rosengartens Zweibrücken mit seiner bunten Blütenpracht erwartet, der wird enttäuscht sein. Hier steht Natur im Vordergrund und mit Hilfe der Ehrenamtlichen des Vereines wird ein idyllischer, sehr naturnaher Garten erhalten, in dem man nach Herzenslust stöbern kann. Manche Pflanzen kannte ich bereits, andere sah ich zum ersten Mal. Der Garten ist nicht sehr aufgeräumt und genau das liebe ich. 

An manchen Stellen wähnte ich mich auf einer Waldlichtung, wenn ich die vielen Blumen anschaute, die im Streulicht unter Bäumen blühen. Ich habe den Besuch dieses Gartens sehr genossen und bedanke mich bei Herrn Pfälzer, der klaglos mitgegangen ist und mich entdecken und fotografieren ließ, so lange ich wollte.

Obwohl es Pfingstmontag war, als wir den Garten besuchten, waren nur wenige Leute dort. Insgesamt haben wir vielleicht 10 Menschen im Garten gesehen. Auf dem Parkplatz standen gerade mal 3 Autos.

Im Ort Lemberg/Moselle dagegen war ein Jahrmarkt und es wuselte von hunderten von Menschen, als wir durchgefahren waren. Auf der Durchgangsstraße war fast kein Durchkommen möglich und auf der Straße am Ortsende parkten Autos in langer Reihe.

Mir war der ruhige Botanische Garten tausendmal lieber, als ein überfüllter Jahrmarktsrummel mit lauter Musik aus den Lautsprechern.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Kommentare

  1. Dort waren mal im Zuge eines mehrtägigen Elsaßurlaubes mit Kind und Kegel vor etlichen Jahren, und ich erinnere mich auch noch, daß es sehr schön war. Deine herrlichen 😍 Bilder belegen es auch jetzt noch!
    Danke für die schönen Erinnerungen die ich jetzt hatte.
    Liebgruß
    Tiger
    🐯

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Ingrid,

    was für ein herrliches Idyll und wie wundervoll dass Ihr es fast alleine geniessen konntet. Uiii ein Frauenschuh und wunderbare Blumen hast Du entdeckt. Ich stelle mir das toll vor, dort hindurchzuwandern und immer wieder Neues zu entdecken. Ich bin begeistert und wenn wir mal in diese Nähe dort kommen dann wünsche ich mir auch einen Besuch dort.

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Ingrid, vielen Dank fürs Mitnehmen und die wundervollen Bilder. Da konntest du einen schönen und feinen Tag verbringen. Liebe Grüße von Irmi

    AntwortenLöschen
  4. so ein wunderbarer naturnaher garten würde mir auch sehr gefallen. ich mag es auch nicht so glatt und geleckt mit schnurgeraden beeten und geharkten wegen. toll ist auch die orchideenvielfalt, die man leider bei uns kaum noch in der natur entdecken kann. die beiden arten der teufelskrallen kenne ich tatsächlich aus dem elm und ähnlichen gegenden. sie ziehen insekten magisch an und sind oft richtig belagert.
    danke für den schönen beitrag, ich schicke liebe grüße
    mano

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Ingrid,
    ich glaub's ja nicht, da waren wir zur gleichen Zeit in Saverne. Wir waren 9 Tage dort auf einem Campingplatz. Leider hat es sehr viel geregnet. Im Jardin botanique waren wir allerdings noch nicht und freue mich, dass du mich jetzt mitgenommen hast. Danke für die wunderschönen Bilder! Nun haben wir beim nächsten Camping dort wieder ein neues Ziel. Einen Rosengarten gib es in Saverne übrigens mitten in der Stadt. Wir hatten ihn im letzten Jahr besucht und ich werde evtl. demnächst davon berichten.
    Liebe Grüße
    Ingrid

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Seltsame Funde am Wegesrand

An den Regentagen der vergangenen Woche hatte ich Zeit, um die Bilder meiner Ausflüge zu sortieren und zu bearbeiten. Wenn ich wandere oder spazieren gehe, so achte ich meistens auch auf den Wegesrand. Oft entdecke ich kleine Naturschätze, aber auch viel Unrat. Löwenzahnblüte mit Biene. Ein Riesenbestand der Roten Taubnessel, aber alle Blüten ohne Insekten. Wo sind diese denn in diesem Jahr geblieben? 😟 Knoblauchsrauke, deren Blätter essbar sind. Ein leeres Schnirkelschneckenhaus, das mit nach Hause zu meiner Schneckenhaussammlung ging. Alter Dosenhopf. Kleiner Schluckspecht. Hülle eines Gemeinen Rotzlings. Seltsamerweise steht darauf 'Luft'. Ein bisher noch unbekannter Fund. Er ist aus Styropor und wahrscheinlich handelt es sich um einen von der Witterung gebeutelten Tennisball. Ich frage mich immer wieder: "Warum werfen die Menschen einfach ihren Müll in die Natur?"  Man kann doch alles einpacken und daheim entsorgen. Die kleinen Schnaps-Püllchen passen nach dem Tr

Besuch bei den meckernden Damen in Obersteinbach

Am vergangenen Wochenende gab es rein gar nichts zu meckern. Das Wetter war sonnig und warm. Gemeckert haben nur die Ziegen in der Ferme du Steinbach in Frankreich, denn wir haben den Ziegenbauernhof besucht und Nachschub an Ziegenfrischkäse gekauft. Schon alleine die Fahrt durch die frühlingshafte Natur war ein Genuss. Gut, dass wir schon gegen 10 Uhr losgefahren waren, denn noch war es in der Ferme (Bauernhof) ruhig.  Die Ferme du Steinbach, malerisch am Ortseingang gelegen. Der Hofladen ist auch sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Nachdem ich eingekauft hatte, verstaute Herr Pfälzer den Frischkäse in der Kühlbox im Kofferraum des Autos und wir gingen rein in den Ziegenstall, der für Besucher offen ist. In dem hellen, sauberen Stall fühlen sich die Tier sichtlich wohl. Das Melken war schon erledigt und die Melkstände wurden gereinigt. Durch eine Glasscheibe kann man zuschauen, wie die Ziegenmilch verarbeitet wird. Die Ziegenkäserei funktioniert wie eine gläserne Fabrik; man kann dur

Der Frühling hat begonnen - Blütezeit an der Alten Landstraße

Der Frühling hat nun auch auf dem Kalender begonnen. Am 20. März war Tag- und Nachtgleiche. Seither werden die Tage wieder länger und wärmer. Das milde Wetter hat mich am Nachmittag raus in die Natur gelockt. Diesmal bin ich ein Stück weit auf der Alten Landstraße gelaufen, die ab dem Ortsausgang in Richtung der 5 Kilometer entfernten Stadt führt. Der Waldrand und die Wiesenflächen sind voller blühender Schlehensträucher. Den betörenden Blütenduft roch ich schon von weitem. Weil die Sträucher nicht dicht gedrängt wachsen, haben sie teilweise üppige Ausmaße angenommen. In den Baumkronen wuselte es von Bienen und Hummeln und das Gebrumme war Musik für meine Ohren. Nach einer Weile verließ ich die asphaltierte Straße und bog auf einen Waldweg ein. Ein Rundweg führte mich durch den Wald, der erste Anzeichen von Grün aufweist. Vereinzelt haben Sträucher schon grüne Blättchen. Es geht ab jetzt alles rasend schnell. Unter den Sträuchern schneite es weiße Blütenblätter, denn der Höhepunkt der