Bei uns hat es am 24. Dezember geregnet und so musste eine geplante Wanderung rund um unser Dorf ausfallen. Wir beschlossen, dorthin zu fahren, wo das Wetter besser ist, nämlich nach Frankreich an den Rhein bei Seltz.
Nach einer knappen Stunde Fahrzeit über Bad Bergzabern - Wissembourg in Frankreich - Lauterbourg - Seltz erreichten wir den Fähranleger Seltz-Plittersdorf. Allerdings wollten wir nicht nach Baden-Württemberg übersetzen, sondern stellten das Auto auf einem Parkplatz ab und wanderten am Rande des Rèserve natuelle du Delta de la Sauer (Naturschutzgebiet Sauermündung) entlang.
Am Rhein wurden wir in der Mittagszeit von blauem Himmel, Sonnenschein und milden 16 Grad begrüßt.
Man erwartete für Weihnachten Hochwasser an den Flüssen.
Der Rhein hatte an diesem Tag schon ziemlich viel Wasser, aber die Fähre war noch in Betrieb. Es handelt sich hier um eine Seilfähre, die nur mit der Wasserströmung fährt, an Seilen, die in 20 Metern Höhe befestigt sind. Die Überfahrt ist für Fußgänger, Radfahrer und Autos kostenlos.
Wir schauten dem Fährschiff eine Weile zu, wie es fast lautlos durch das Wasser fuhr und wanderten dann direkt am Wasser entlang in Richtung Beinheim.
Rechts stehen die Bäume der wilden Auwälder und links fließt der Rhein. Die Luft war mild und bald musste ich meine Jacke aufknöpfen, weil mir warm wurde.
Am Einlauf in die Rheinauen hat sich ein Wasserstrudel gebildet. |
Als wir den Port-nautique-Beinheim (Yachthafen von Beinheim) erreichten, machte der Weg einen Bogen, um weg vom Wasser über einen Damm zurück zum Fähranlieger in Seltz zu verlaufen.
Ein Schwanen-Paar kam auf uns zu geschwommen und ich blieb stehen und beobachtete die anmutigen Wasservögel ein Weilchen.
Ein Deich trennt hier den Rhein mit Rheinauen vom Delta der Sauer. Überall stehen Pegel neben Schleusen. Man hört das Wasser rauschen, denn das Flüsschen Sauer hatte an diesem Tag bereits leichtes Hochwasser.
Die Sauer entspringt ganz in der Nähe unseres Wohnortes, an der Eselsteige. Sie fließt in Richtung französische Grenze und dann weiter bis nach Seltz, wo sie nach 84 Kilometern in den Rhein mündet. Kurz vor Seltz nimmt sie noch das Wasser des Seltzbaches auf.
Es gibt noch ein anderes Flüsschen namens Sauer, das in den Ardennen entspringt und in die Mosel müdet. Wahrscheinlich kommt dieser Name bei Bächen und Flüsschen häufig vor.
Die Rheinauen auf der Flussseite mit Pegel. |
Das Sauer-Delta auf der anderen Seite, ebenfalls mit Pegel. Durch Abflusskanäle verteilt sich das Wasser gleichmäßig auf beiden Seiten. |
Die Bäume tragen schwer an der Last der Misteln.
Am Himmel sahen wir einen großen Schwarm Vögel. Leider waren sie zu weit entfernt, so dass wir die Vogelart nicht erkennen konnten.
Auf den nassen Wiesen sahen wir Silberreiher und Störche. Sie finden hier reichlich Nahrung, so dass sie nicht in den Süden fliegen, sondern hier überwintern.
Leider hatte ich nicht die große Kamera mit dem Teleobjektiv dabei, weil wir ja ursprünglich nur rund ums Dorf wandern wollten und so gibt es nur ein unscharfes Bild.
Insgesamt haben wir auf der Wiese zwei Reiher und fünf Störche gezählt.
Ich kann kaum beschreiben, wie sehr ich das Wandern auf dem Deich an diesem Tag genossen habe. Noch litt ich an den Nachwirkungen einer Bronchitis, die ich mir vom Enkelsohn eingefangen hatte. Die gesamte Familie ist krank geworden, nachdem als erstes das Kind erkrankt war.
Zum Glück habe ich gute Abwehrkräfte, so dass ich nur zwei Tage liegen musste und an der milden Luft ging es mir sofort besser.
An diesem Tag konnte man kaum glauben, dass eine Woche zuvor noch starker Frost war und Schnee lag.
Nach einer guten Stunde waren wir wieder zurück am Fähranleger. Mir gefällt die Mauer der Unterführung, die wirklich schön bemalt ist.
Wir hätten mit der Fähre rüber nach Badem-Württemberg übersetzen können. Baden-Baden ist von hier aus nicht mehr weit, aber stattdessen blieben wir hier in Rheinland-Pfalz und sind zurück nach Hause gefahren. Es war für mich genug Anstrengung an diesem Tag, denn ich war noch nicht richtig fit.
Wir haben diesmal das Naturschutzgebiet Sauer-Delta nur am Rande gestreift. Im Frühling kommen wir noch einmal hierher und dann wandern wir zwischen Seltz und Munchhausen durch das Naturschutzgebiet, vorbei an einem Baggersee und der Sauer-Mündung am Rhein. Ein ungefähr 10 Kilometer langer Rundweg führt mitten durch die Schutzzone.
Ich wünsche Euch noch eine schöne Woche. Das alte Jahr ist fast vorbei und ich freue mich sehr auf das neue Jahr 2023.
Liebe Grüße von der Pfälzerin
Guten Morgen Ingrid,
AntwortenLöschendas war sehr schön zu lesen und gut das ihr auch so flexibel seid. Von den Temperaturen könnte ja schon eher Ostern sein. Hier hat es gestern geregnet und zur Zeit auch.
Ich finde auch das frische Luft gegen Erkältungsarten hilft und man weiß doch selbst was für einen das Beste ist.
Nun noch eine schönes Restjahr.
Grüße
Hannelore
Hannelore, wir sind eigentlich sehr flexibel und können uns schnell auf jedes Wetter einstellen. Meine Erkältung ist jetzt erst am Abklingen. Gestern habe ich mir eine Grippe-Schutzimpfung geben lassen und bis jetzt sind keine Nebenwirkungen aufgetreten. Frische Luft hilft bei allem, finde ich.
LöschenLG Ingrid
Das war eine gute Entscheidung, einen Ort aufzusuchen, wo das Wetter besser war und du hast wundervolle Bilder mitgebracht. :-)
AntwortenLöschenIn einem kl. Lokal in Wissembourg, das nur über das Wochenende geöffnet hatte, habe ich meinen besten Flammkuchen gegessen.
Unsere Störche hier fliegen auch nicht mehr weit weg, sie überwintern schon seit einigen Jahren ca. 50 km entfernt von uns, kommen aber zwischendurch immer wieder mal zurück. Man muss ja schließlich sein Casa im Auge behalten. *g*
Herzliche Grüße und ich wünsche dir jetzt noch einen schönen Jahresausklang
Christa
Dankeschön, Christa. Wenn uns nichts anderes einfällt, fahren wir an den Rhein oder nach Wissembourg. Lach ... Das Städtchen hat einem Charme, dem man einfach nicht entgehen kann.
LöschenLG Ingrid
Schön dass es dir wieder so gut geht und die Wanderung gefällt mir auch! Die Fotos zeigen die wunderbare Naturschauspiel auch von den Schwänen und der Himmel. Herrlich diese Gegend!
AntwortenLöschenGuter Rutsch ins neue Jahr2023 wünsche ich dir und deine Familie
Lieben Gruss Elke
Vielen Dank, liebe Elke. Mit dem neuen Jahr ist bei mir die Freude zurückgekehrt. Gesundheit ist am wichtigsten, aber das merkt man erst, wenn sie gefährdet ist.
LöschenLG Ingrid
Liebe Ingrid,
AntwortenLöschenwie schön Dich wieder begleiten zu dürfen. Das stelle ich mir wunderbar entschleunigend vor dort entlang zu spazieren. Wie gut dass Ihr dem schönen Wetter entgegen gefahren seid. Hier in Büttelborn sehe ich die Störche auch immer noch auf den Laternen sitzen sie scheinen gar nicht mehr wegzufliegen um zu überwintern aber bei den Temperaturen die morgen gemeldet sind wundert mich das auch nicht mehr.
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
Liebe Kerstin und Helga, Störche waren bei uns ausgestorben und man hat sie erfolgreich wieder angesiedelt. In den Wiesen neben den Bächen finden sie einen ungestörten Lebensraum vor. Gut, dass es bei Euch auch welche gibt.
LöschenLG Ingrid
Am Heiligenabend haben wir fast den ganzen Tag im Zug gesessen. Aber auch vom ICE aus konnte ich zwischen Frankfurt und Kassel viele überschwämmte Wiesen sehen, in denen Silberreiher und Störche nach Nahrung suchten. Über die Feiertage hatten wir leider viel Regen und Sturm bei kühlen 5 Grad. Heute in Freiburg sind es fast 20 Grad - und das am letzten Tag des Jahres!
AntwortenLöschenEinen tollen Ausflug habt ihr da gemacht. Wir haben auch schon oft geplante Touren verschoben und sind stattdessen dem schönen Wetter nachgefahren :-)
Ich wünsche dir einen guten Start ins neue Jahr und freue mich, dich weiter auf deinen Wanderungen virtuell zu begleiten.
Danke für die lieben Grüße zum neuen Jahr, Nicky. Die Zeit rast nur so vorbei und nun haben wir schon Januar, was ich sehr begrüße. Denn so kann man sich schon ein wenig auf das kommende Frühjahr freuen.
LöschenLG Ingrid