Freitag, 20. Januar 2023

Am Mummelsee im Schwarzwald

Mitte der Woche haben wir einen Ausflug in den Schwarzwald gemacht. Als Rentner können wir über unsere Zeit frei verfügen und gleich morgens nach dem Frühstück haben wir einen Picknick-Korb gepackt, die Wanderschuhe eingeladen und sind losgefahren.


Der Mummelsee im Nordschwarzwald.



Über Frankreich bis nach Baden-Baden und von dort aus über die Schwarzwaldhochstraße bis zum Mummelsee war die erste Etappe unseres Tagesausfluges.

Als wir auf der Schwarzwaldhochstraße waren, wurden wir von einer winterlichen Landschaft empfangen. Hier gibt es etwas, das wir daheim vermissen: Viel Schnee.







Da wir damit gerechnet hatten, dass unter der Woche keine Gasthäuser offen sind, haben wir etwas zum Essen mitgebracht und auf einem Parkplatz mit schöner Aussicht in der Mittagszeit ein Picknick genossen.










Der Mummelsee liegt auf ungefähr 1000 Metern Höhe an der Hornisgrinde, dem höchsten Berg im Nordschwarzwald. 

Den Namen hat er von Mummeln aus einer Sage, das sind Seenixen.

Wir haben uns ein bisschen Zeit genommen und sind durch den Schnee am Seeufer gelaufen.


















Ich habe mich wie ein kleines Kind gefreut, durch den Schnee stapfen zu können. 

Der Mummelsee liegt malerisch direkt an der Schwarzwaldhochstraße. Wir waren hier vor Jahren schon mal im Sommer und damals haben uns die vielen Touristen davon abgehalten, am See zu wandern. 

Diesmal waren nur wenig Leute hier. Keine Reisebusse standen auf dem Parkplatz und die wenigen Touristen, die mit ihren PKWs angereist sind,  haben sich am Seeufer verteilt.


Ein Schild am See, das mir gefällt.




Kuckucksuhren in allen Farben, als Vogelhäuschen, hängen an einem
Wirtschaftsgebäude. Das gefällt mir.


Bei minus 5 Grad war es viel zu kalt zum Sitzen und so blieb das Vesper-Häuschen leer. 




Auch wir waren bald durchgefroren und deshalb sind wir nicht den gesamten Rundweg gelaufen. dafür hätten wir im Sommer 2,5 Stunden gebraucht und jetzt im Winter wahrscheinlich viel länger.

Wir fuhren weiter zur Schwarzenbach-Talsperre bei Forbach, ganz in der Nähe des Mummelsee.




Im Gegensatz zur eisigen Kälte auf der Höhe war die Luft hier unten im Tal etwas milder. Wir haben das Auto geparkt und sind über die Straße der Staumauer gelaufen.

Der Himmel zeigte sogar ein bisschen blau und ab und zu schienen daraus einige Sonnenstrahlen.




Die Schwareznbach-Talsperre ist eine der größten Talsperren im Nordschwarzwald. Der Stausee zieht sich über 2,5 Kilometer in die Länge und liegt auf ungefähr 660 Metern Höhe in einem Seitental der Murg bei Forbach.

Durch seine idyllische Lage zieht er im Sommer viele Besucher an. Wir waren jetzt im Winter ganz alleine hier unterwegs.

Auch das Wintersportgelände, das wir auf der Fahrt zwischen der Schwarzwaldhochstraße und dem Stausee passiert hatten, war verwaist.




Mit diesem Stausee verbinde ich schöne Erinnerungen. Vor ungefähr 20 Jahren, als meine Eltern noch lebten, war ich mit ihnen und meiner (damals noch kleinen) Tochter den 6,5 Kilometer langen Rundweg um den See gewandert. Es war Sommer und wir hatten diesen Tag sehr genossen.



Wir verabschiedeten uns mit einem letzten Blick auf den See und weiter ging die Fahrt durch das Murgtal bis nach Rastatt. Von dort aus sind wir wieder über Frankreich zurück nach Hause gefahren.

Gerade im Januar, einem für mich langweiligen Wintermonat, macht solch ein Ausflug viel Freude.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Freitag, 13. Januar 2023

Wolkenlücke

Die ganze Nacht lang tobte ein Sturm. Mehrmals wachte ich vom Heulen draußen auf. Dazu regnete es heftig und am Vormittag dachte man, die Welt gehe unter.

In der Mittagszeit sorgte eine Wolkenlücke für ein bisschen Sonnenschein. Für kurze Zeit war der Himmel blau und nichts konnte mich im Haus festhalten. Ich zog die Laufschuhe an und ging eine Runde um den Weiher am Ortseingang.



Den Sonnenschein im Gesicht zu spüren, war wundervoll. Blinzelnd lief ich bis zum Ortsrand. Hier stehen seit Wochen die Haselsträucher in voller Blüte. 



Für die Natur hat schon der Frühling begonnen. Nach einer kurzen Frostperiode vor Weihnachten ist es wieder mild geworden und überall treiben und sprießen schon die Pflanzen.



Im kleinen Landschaftspark am Weiher am Dorfrand hat man nicht den Eindruck, dass erst Mitte Januar ist.

Huch, wir haben ja Freitag, den Dreizehnten! Zum Glück bin ich nicht abergläubisch.






Es war schön, flott durch die von der Sonne beschienen Natur zu laufen. Neben dem Weiher sieht man, dass der Wald mit vielen Erlen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Er wird nicht mehr gepflegt und Bäume, die umfallen, bleiben liegen.



Hier hängen auch spezielle Vogelhäuser, die ein Mann vom Vogelschutzverein liebevoll gebaut und aufgehängt hat. Leider wurde das schönste Häuschen gestohlen. Es ähnelt im Aussehen einer Schweizer Bergbahngondel. Der Verein hat den Diebstahl zwar angezeigt, aber niemand rechnet damit, dass es wieder gefunden wird.


Eines der liebevoll gebauten Vogelhäuser im Park.


Ich laufe weiter um den Weiher herum. Der Himmel zieht sich langsam wieder zu. Einige Tropfen fallen, dann hört es glücklicherweise wieder auf zu regnen. Dennoch beschließe ich, den Heimweg anzutreten.







Das Wetter hat dann auch noch so lange gehalten, bis ich wieder daheim war. Diese eine Stunde an der frischen Luft sorgte dafür, dass ich mich viel besser fühlte.

Im Garten entdeckte ich die ersten Blüten für dieses Jahr. 



Für die nächste Woche ist nun ein Wintereinbruch gemeldet. Es soll bis in die Niederungen Schneefälle geben.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Mittwoch, 4. Januar 2023

Wanderung über den Rothenberg und die Gottfriedsruhe auf einem naturbelassenen Felsenpfad

Am 3. Januar lockte uns mildes, trockenes Wetter raus in die Natur. Ausgangspunkt dieser Rundwanderung ist der Parkplatz am Sportplatz des Dorfes Lemberg in der Südwestpfalz.

Von hier aus kraxelten wir den etwas steilen Berg hoch zu den Felsen am Rothenberg und folgten dann einem schmalen Pfad über den Bergkamm.



Man sollte unbedingt gute Trekkingschuhe tragen, dann kann man diesen naturbelassenen Felsenpfad über Baumwurzeln und einen mit Laub bedeckten Boden so richtig genießen.

Zuerst geht es vorbei an dem beeindruckenden Felsmassiv des Rothenberges. Wir machen einen kleinen Abstecher zum Aussichtspunkt und genießen den Blick auf den Ort.







Dann folgen wir dem Pfad auf der linken Seite des Berges. Inzwischen kam sogar die Sonne hervor und schien uns ins Gesicht. Herrlich, solch ein schönes Wetter Anfang Januar, wenn eigentlich Winter sein sollte.

Dann wird es eng auf dem Felsenpfad. Wir müssen diese Felsspalte passieren und kommen mit dem Gesicht ganz nah an die Felswand. Man kann viele Kieselsteine sehen, die in den Sandstein eingebettet sind. 







Die Ablagerungen im Buntsandstein sind im ausgehenden Perm (vor 256 - 251 Millionen Jahren) und zu Beginn des Trias (vor 251 - 243 Millionen Jahren) entstanden. Hier war einmal ein Urmeer.

Vor 48 Millionen Jahren, im Paläogen, begann der Oberrheingraben einzubrechen. Dabei wurden Gesteinsformationen tektonisch umgelagert. Sie wurden angehoben und sind dabei in Teilschollen zerbrochen. So kommt es, dass viele Buntsandsteinfelsen hier im Pfälzerwald schräg stehen.

(Quelle: Geologie des Pfälzerwaldes).







Wir wandern weiter auf dem weichen Pfad, der ich zwischen den Felsen hindurch schlängelt. Nach einer Weile erreichen wir einen weiteren Aussichtspunkt, die Gottfriedsruhe.







Im Sommer kann man hier auf Holzbänken sitzen und vielleicht ein Waldpicknick genießen. Diesmal war es zu kühl zum Sitzen und wir folgen dem Pfad weiter auf dem Berggrat entlang.















Am Ende des Bergrückens führt ein Serpentinenweg hinab zu einem breiten Wanderweg, dem wir bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zum Parkplatz am Sportplatz folgen.

Insgesamt waren wir knapp zwei Stunden unterwegs und ich habe einige Pilze und hübsche Flechten unterwegs gesehen.


Gelbe Flechte auf einem Ast.




Grüne Flechte am Waldboden.




Krause Glucke.




Pilze am Baumstumpf.




Eine winzig kleine Pilzgruppe am Baumstumpf.

Ich freue mich, dass ich Euch diesmal wieder mit zu einer tollen Wanderung mitnehmen konnte und hoffe, dass Ihr sie genauso genossen habt wie ich.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Sonntag, 1. Januar 2023

Ein Trip nach Wissembourg in Frankreich kurz vor Neujahr

Gleich hinter der deutsch-französischen Grenze bei Bad Bergzabern liegt das Städtchen Wissembourg im Elsass. Es gehört zur Präfektur Bas-Rhin in der Region Grand Est.

Wir erreichen die kleine, hübsche Stadt nach ungefähr 40 Kilometern Wegstrecke. 

Ich habe Euch schon einmal im Frühling mit dorthin genommen. Klick hier. Diesmal waren wir im Winter dort und auch kurz nach Weihnachten ist die Stadt einen Besuch wert. 

Zwar war am 30. Dezember der Marchè de Noel, ein wunderschöner Weihnachtsmarkt, geschlossen, aber die Innenstadt immer noch festlich geschmückt.


Die festlich geschmückte Innenstadt von Wissembourg am 30. Dezember 2022.

Eine erste Ansiedlung der Stadt Wissembourg begann im 7. Jahrhundert als Kloster Weißenburg. Die Ansiedlung wuchs rasch und bis zum 17. Jahrhundert war sie eine elsässische Reichsstadt.

1871 hat man die Stadt dem Deutschen Kaiserreich angegliedert.

Nach dem 1. Weltkrieg kam sie aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages, zusammen mit dem Elsass, zu Frankreich.

Von 1940 bis 1944 wurde die Stadt vom Deutschen Reich annektiert, also gewaltsam in den Besitz genommen.

Seit 1945 gehört Wissembourg (und auch das Elsass) wieder zu Frankreich.


Das Flüsschen Lauter und ein Teil der alten Stadtbefestigung in Wissembourg.






Der Parkplatz am Grabenloch, unser Ausgangspunkt.


Wir starteten unseren Rundgang am Parkplatz am Grabenloch, folgten der als Kanal eingefassten Lauter in Faubourg de Bitche bis zum Quai du 24 Novembre und erreichten dann das Zentrum mit Plätzen, historischen Bauwerken und Geschäften.



Der kleine Fluss Lauter .



Eine Abzweigung der Lauter und des Lauter-Kanals.





Der größte Teil der alten Stadtbefestigung wurde erhalten.










Wir folgen dem Kanal bis zum Place du saumon.


 

Brücke am Kulturhaus Pfistermühle.



Quai du 24 Novembre.




Das historische Salzhaus.




Der Stadtplatz war weihnachtlich geschmückt. Hier ist das Zentrum der Altstadt mit
vielen Geschäften und Lokalen.


Wir schlenderten an diesem Tag durch eine ruhige Stadt mit wenigen Besuchern. Die Geschäfte waren geöffnet, so dass ich in Ruhe Schaufenster angucken und mir einen kleinen Zwiebelkuchen in der Bäckerei kaufen konnte.


Das Rathaus von Wissembourg.



In dieser Patisserie habe ich einen kleinen Zwiebelkuchen gekauft. 













Die wenigen Touristen stören an diesem Tag nicht. Gelegentlich sah man kleine Gruppen an den Bildtafeln, wenn sie dem historischen Rundweg durch die Stadt folgen.









In diesem hübsch geschmückten Haus befindet sich das Touristenbüro.




Die Kirche des ehemaligen Klosters St. Peter und Paul ist die größte gotische Kirche im Elsass. Wir haben das mächtige Bauwerk über die Avenue de la Sous-Prèfecture umrundet. St. Peter und Paul ist so riesig, dass meine Kamera sie nicht auf einmal erfassen kann.












Nach dem Umrunden der Kirche waren wir auch schon wieder auf dem Rückweg, immer entlang der Stadtbefestigung bis zu unserem Parkplatz.



Wir folgen der Stadtmauer, hier ein Anblick von der anderen Seite aus.



Ich hoffe, ich konnte Euch mit dem Besuch dieses malerischen elsässischen Städtchens ein wenig über das seltsame, so gar nicht winterliche Wetter, hinweg trösten.

Alles Gute und viel Glück im Neuen Jahr 2023 wünscht Euch die Pfälzerin