Die Landstraße von Fischbach nach Eppenbrunn verläuft durch das Sauerbachtal. Unser Ziel war zunächst der Reißlerweiher, der von einem hiesigen Angelverein gepflegt wird. Herr Pfälzer kommt ab und zu hierher zum angeln. Diesmal allerdings wollte er einfach nur nach den Fischen schauen und ich bin währenddessen ein wenig herum spaziert.
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Der Reißlerweiher wird vom Sauerbach gespeist. |
Der Sauerbach entspringt hier am Nordosthang des Erlenkopfes (473 m) und fließt, vorbei am Ort Ludwigswinkel, weiter nach Fischbach und passiert danach die Landesgrenze. In Frankreich trägt dieser Bach nun den Namen 'Sauer'. In Munchhausen (Klick hier und hier für frühere Beiträge zur Sauermündung) mündet die Sauer nach insgesamt 85 Kilometern Länge in den Rhein.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als unsere Pfalz zu Bayern gehörte, wurde die Region neu kartographiert. Dabei übersetzten die Bayrischen Beamten den Sauerbach als 'Saarbach'.
In den heutigen Karten steht wieder der ursprüngliche Name, jedoch trägt ein Weiher in diesem Tal nun den Namen 'Saarbacher Hammer'.
Das Sauerbachtal ist vielfältig und voller unterschiedlicher Pflanzen. Ich liebe die feuchten Wiesen voller blühender Blumen.
Hier wachsen üppige Bestände von Dost und Kanadischer Goldrute, Berufkraut, Disteln und andere Wildblumen.
Wir gingen dann weiter zum Reißlerhof, einem historischen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, das heute leer steht.
Von hier aus wanderten ein Stück weit auf dem Talweg, der kilometerweit durch das Tal und dabei stellenweise auch durch Wald führt.
Es ist unglaublich, wie vielfältig hier die Flora ist. Ich entdeckte hier auch den sogenannten Teufelsabbiss, eine wilde Blume.
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Gewöhnlicher Teufelsabbiss. |
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Johanniskraut (Fruchtstand). |
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Wasserdost. |
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Vogelwicke. |
Wenn man in Ludwigswinkel einen Historischen Rundgang bucht, dann wird man auch ins Sauerbachtal geführt. Im Jahr 1722 wurde ein Teil des sumpfigen Oberen Sauerbachtales durch die herrschaftliche Regierung der Grafschaft Hanau-Lichtenberg zum Zwecke der Urbarmachung versteigert. Ein Mann aus dem nahen Fischbach erwarb das Gelände und so entstanden hier zunächst der Reißlerhof und später das heutige Dorf Ludwigswinkel.
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Ich habe am Sonntag auch Pilze gesehen. Dank der Feuchtigkeit der letzten Wochen sprießen sie nun wieder üppig aus dem Boden.
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Diesen Pilz haben wir stehen lassen, weil er zu holzig ist. :) |
Wir sind auf der Heimfahrt über die Eselssteige gefahren, die früher für Bergrennen bekannt war. Auch wir waren gelegentlich Zuschauer, wenn Autos die kurvenreiche Landstraße hochgerast sind. Schon lange werden hier keine Rennen mehr ausgetragen und die Natur hat wieder ihre Ruhe.
Liebe Grüße von der Pfälzerin