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Herbstvergnügen - wir gehen in die Keschde

Der Sturm der vergangenen Woche hat die Esskastanien von den Bäumen am Haardtrand geweht. Bei uns werden sie 'Keschde' genannt.

Wenn wir im Herbst im Wald Esskastanien sammeln, dann sagen wir: "Wir gehen in die Keschde".



Drei Tage war sie matt und krank, jetzt sammelt sie wieder, Gottseidank. (Eigendichtung).

Nach meiner Wienreise lag ich erst einmal einige Tage flach. Eine heftige Atemwegsinfektion hatte mich außer Gefecht gesetzt. Zwei Tage quälte ich mich mit Fieber und Schüttelfrost herum und eine verstopfte Nase und lästiger Husten ließen mich nicht richtig schlafen. Ich fühlte mich richtig krank.

Am Freitag aber ging es mir besser. Das Fieber war schon seit Donnerstag wieder abgeklungen und der Husten quälte nicht mehr so stark. 

Wenn ich in den Wald komme, geht es mir schlagartig besser. Das war schon immer so. Unsere Wälder sind ein Allheilmittel für allerlei Beschwerden. Zudem tat die kühle, feuchte Luft meiner gereizten Nase gut.

Der heftige Regen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte die Wege aufgeweicht, aber mit guten Schuhen war das Laufen für mich kein Problem. Ich konnte sowieso erst mal nur eine kleine Weile herumlaufen und dabei Keschde sammeln. 


Im Keschde-Wald.







Die Edelkastanie (Castanea sativa), auch Esskastanie genannt, ist ein sommergrüner Baum aus der Familie der Buchengewächse und bildet stärkereiche Nussfrüchte. (Definition der Edelkastanie im Pflanzenlexikon).

Diese Edelkastanie wurde im Jahr 2018 zum 'Baum des Jahres' gewählt, weil sie sehr anpassungsfähig ist und gut mit trockenem Boden und Wärme zurechtkommt. Ursprünglich stammt diese Baumart aus dem Kaukasus und die alten Griechen verbreiteten ihn im gesamten Mittelmeerraum. Die Römer brachten mit den Weinreben, den Feigen und Mandelbäumen auch Esskastanien zu uns in die Pfalz.

Aus dem Holz der Kastanienbäume werden Pfähle für die Weinberge und Fässer für die Weinbauern, aber auch Gartenmöbel hergestellt. 

Die Früchte dienen im Herbst in der Pfalz als Zutat für leckere Gerichte. Zum Beispiel werden sie gerne als Teil der Füllung von Geflügel und dem Saumagen, einer typischen Pfälzer Spezialität verwendet. Ich liebe Keschde-Eis und Keschde-Torte. Am allerliebsten aber esse ich sie, wenn sie mit der Schale einige Minuten in Salzwasser gekocht und dann geschält werden. Dazu schmeckt ein junger Wein oder Traubenmost.

Esskastanien gehören zu den Nussfrüchten, haben jedoch weniger Fett und Kalorien als andere Nussarten. Sie sind glutenfrei und enthalten viele Mineralstoffe, die für ein starkes Immunsystem sorgen. Sekundäre Pflanzenstoffe wirken antioxidativ und helfen bei Entzündungen im Körper. (Beschreibung aus dem Pflanzenlexikon).



Einige Keschde-Igelchen habe ich als Dekoration für die Fensterbank mitgebracht.

Vergnügte Herbstgrüße von der Pfälzerin  🌰

Kommentare

  1. Ich kenne sie hauptsächlich vom Markt - über dem Feuer geröstet. So liebe ich sie. Aber ich habe sie auch schon (leider nur die vakuumierten) als Suppe und Füllung verarbeitet. Selbst gesammelt haben wir noch nie, weil wir hier keine guten Sammelecken kennen oder immer zu spät dran sind. Da ist alles schon aufgelesen oder vom Wild gefressen. Kastanientorte klingt allerdings super...da muss ich mal googeln und vielleicht ist das ja was, um den neuen Backofen damit einzuweihen :-D

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