Wenn wir das Städtchen Bad Bergzabern durchfahren, verlassen wir den Pfälzerwald und befinden uns am Rand der Rheinebene in einer Kulturlandschaft.
Hier wechseln sich Felder und Weinberge ab und mittendrin stehen kleine, malerische Dörfer.
Wir nutzten das schöne Spätsommerwetter für eine Wanderung durch die Weinberge und Felder, vorbei an vielen Walnussbäumen.
Schon als Kind habe ich gelernt, dass man Walnüsse am Wegesrand sammeln darf, aber die Felder sind tabu. So habe ich das auch an unsere Kinder weitergegeben.
Der Wind ließ die dürren Stängel vom Mais rascheln. Der Futtermais wird bald abgeerntet werden.
Ich sehe Felder, auf denen mir bisher unbekannte Pflanzen wachsen.
Mit Hilfe der Pflanzen-App versuchte ich eine Bestimmung der Pflanzen mit den lanzettenförmigen Blättern und hatte einen Volltreffer: Abessinisches Ramtillkraut (Guisota abyssiniea).
Die Pflanze wird auch Gingelkraut genannt und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteracae). Diese einjährige Pflanze mit einer Vegetationszeit von Mai bis Oktober findet als Gründünger Anwendung.
Wieder was Neues gelernt!
Teilweise waren die Trauben schon abgeerntet, aber es gab auch Rebstöcke, an denen sie noch hingen.
Wir lassen die Finger davon, obwohl es einem juckt, einige Trauben zu probieren.
Das wäre gegenüber den Winzern unfair. Sie haben viel Arbeit in ihre Wingerte gesteckt und sind auf den Ertrag angewiesen. Zumal in diesem Jahr keine Rekordernte zu erwarten ist. Für kleines Geld kann man in den Dörfern in Hofläden und an Straßenständen frische Trauben kaufen.
Dort, wo der Vollernter bereits die Trauben eingesammelt hat, schnabulieren wir von den übrig gebliebenen Resten; das geht in Ordnung. Die Trauben sind zuckersüß.
Der Vollernter hat nicht alle Trauben erwischt. |
Eigentlich wollte ich die Pflanzen-App veräppeln und beauftragte sie, mit diesem Bild eine Pflanzenbestimmung durchführen:
Die App antwortete auch prompt: Vinis vinifera 'Regent'. Aha, sie erkennt sogar die Traubensorte. Wow!
Teilweise ist das Weinlaub herrlich bunt verfärbt und leuchtet rot-golden im Sonnenlicht.
Plötzlich fühle ich mich beobachtet. Ein Gesicht schaut mich an; es gehört zu einem Weinknorzen ohne Triebe, zwischen den Reihen der Weinreben.
Meine Aufmerksamkeit gehörte an diesem Tag auch den vielen kleinen Schmetterlingen, die an den Blumen am Rand der Felder und Weinberge herum flatterten; Bläulinge und Weißlinge.
Leider bleiben sie nicht still sitzen, aber bei einem Bläuling hatte ich das Glück, mich nahe genug mit der Kamera anpirschen zu können.
Hübsch war auch die Daunenfeder, die am Boden zwischen den Walnüssen im Wind flatterte.
Daheim habe ich bei den gesammelten Nüssen eine Qualitätsprobe gemacht. Alles perfekt, in diesem Jahr gibt es keine schwarzen, ungenießbaren Nüsse. Sie müssen nun schnell trocknen, damit sie nicht vom Schimmelpilz befallen werden.
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