Freitag, 22. August 2025

Keine guten Aussichten für unseren Wald

Der Waldschadensbericht 2024 des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zeigt für unseren rheinland-pfälzischen Wald ein weiterhin ansteigendes Schadensniveau. Eine App ruft dazu auf, die Schäden zu dokumentieren; sie wird unter anderem vom Bundesamt für Bildung und Forschung unterstützt.

Deshalb habe ich während einer Wanderung das Hauptaugenmerk auf die Bäume gerichtet.


Viele Baumschäden sind auch für Laien mit dem bloßen Auge zu erkennen.

Wir waren unterwegs im Tal am Ortsrand der Gemeinde Lemberg in Richtung der Annexe Rodalberhof. Bis zur eigentlichen Rodalbquelle haben wir es nicht geschafft, aber bis zum Steinenbrünnchen schon. Das ist eine Quelle, deren Wasser den Moosbach speist, der nach einigen Kilometern als Rodalb weiterfließt.

Tagsüber war es viel zu heiß zum Wandern und deshalb waren wir am frühen Abend unterwegs.

Zuerst wanderten wir vom Parkplatz am Waldrand aus auf einer befestigten Forststraße bis zu einem Weiher und bogen dann auf einen schmalen Pfad ab, der tiefer in den Wald führt.


Normalerweise trennt dieser Damm zwei Weiher. Aber wir sahen nur Schlamm und Grasbewuchs und so gut wie kein Wasser mehr.






Der vordere Weiher hat an seiner tiefsten Stelle noch ein wenig Wasser, aber das ist modrig und riecht unangenehm.


Daher wollten wir hier am maroden Bänkchen auch keine Rast machen.


Ich stehe unter einem Nadelbaum, der bereits abgestorben ist.


Spechte haben ein Loch in den Stamm gehackt. Das machen sie nur bei kranken Bäumen, um an Insekten im Inneren zu gelangen.


Kratzbeeren sind die Wildform der Brombeeren und ich kann mich in diesem Jahr daran satt essen.


Wald-Frauenfarn (Athyrum filix-femina).


Ein Baumstumpf, mit Sauerklee bewachsen.


Wir haben das Steinenbrünnchen erreicht. Leider ist hier kaum noch ein gesunder Baum zu sehen. Fast alle Nadelbäume sind vertrocknet.


Anstelle einer munter fließenden Quelle sehen wir nur noch kleine Wassertümpel.


Das Bächlein ist fast ausgetrocknet.


Über uns jede Menge geschädigter Baumkronen, vor allem bei Kiefern.


Die Ruine eines Birkenpilzes.


Viele Laubbäume haben teilweise verdorrtes Astwerk und seltsam gedrehte Äste.


Das grüne Blätterdach der Laubbäume wird durchlässig.


Silbrig leuchtet die Draht-Schmiele am trockenen Hang neben dem Weg.



Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus).



Wir haben schon nicht mehr damit gerechnet und dann doch noch einen Sommer-Steinpilz gefunden. Den nahmen wir aber nicht mit.


Eine Gemeine Hummel-Schwebfliege.



Noch haben wir dichte Wälder, aber wie lange noch?


Die in die Jahre gekommene Informationstafel muss vielleicht irgendwann mal umgeschrieben werden, wenn der Wald als Wasserspeicher nicht mehr zur Verfügung steht.


Wir haben den Waldrand erreicht. Die Sonne steht tief und auch hier sehen wir abgestorbene Nadelbäume.


Vielen Dank dafür, dass Ihr mich begleitet habt.  🚶🌲🌳 Der nächste Beitrag am Montag wird kürzer, versprochen. 😉

Kommt alle gut ins Wochenende. 

Naturgrüße von der Pfälzerin    🌲  🌳  🌱

16 Kommentare:

  1. Liebe Ingrid, das war wieder eine schöne Wanderung, auf der ich dich gerne begleitet habe. Das Waldsterben und die schmalen Wasservorräte hast du gut eingefangen. Bald gibt es nur noch einerseits Trockenheit und andererseits unvorhergesehene Überschwemmung. Das wird sich leider so schnell nicht mehr ändern. Schade.
    Liebe Grüße von Irmi

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    1. Fast in jedem Sommer trocknen kleinere Weiher und Bäche aus. Aber ich glaube, das war in meiner Kindheit auch schon so.
      LG Ingrid

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  2. Guten Morgen liebe Ingrid,
    es ist traurig, wie unsere Wälder leiden und auch die Trockenheit macht Sorgen. Der Bach hinter unserem Grundstück fällt auch seit ein paar Jahren im Sommer trocken.
    Mich würde interessieren, wie man als Laie die Schäden im Wald in einer App dokumentieren kann. Da werde ich mal googeln.
    Liebe Grüße
    Susanna

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    1. Man konnte sich über die App Flora incognita bei der Aktion im Juli anmelden und mitmachen.
      LG Ingrid

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    2. Dankeschön für die Information!

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  3. Liebe Ingrid,
    da sieht man richtig die Schäden und die werden nicht weniger an den Bäumen und auch das Wasser von kleinen Bächchen sind ausgetrocknet.
    Das mit dem Specht ist interessant, weil unser Ahornbaum sieht auch kränklich aus, vertrockene Äste in der Mitte und überall und deswegen war der Specht und hat gehämmert am Baumstamm...wahrscheinlich.
    Bei mir ist ein kleines Moorgebiet mit viel Wasser darin total ausgedrucktet das ich seit 2013 kenne. Ich war entsetzt.
    Überall nagt das Klima von uns Menschen gemachtes.
    Danke für das zeigen!
    Lieben Gruss Elke


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    1. In unseren Wäldern leben viele Spechte und man hört sie meistens nur, ohne sie entdecken zu können. Ihr Hämmern ist weithin zu hören.
      LG Ingrid

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  4. Immerhin scheint der Pfälzer Wald - wie der Schwarzwald auch - einen großen Anteil an Mischwald zu haben. Da kommen die Schäden nicht so schnell und so offensichtlich zu tragen wie in meiner Heimat dem Sauerland. Da wurde seit Jahrzehnten die Fichte in Monokultur angepflanzt. Durch Dürre, Hitze und den Borkenkäfer sind dort Stellenweise in den letzten 5-10 Jahren ganze Waldbestände komplett verschwunden. Auch rund um meinen Heimatort, wie ich vor 2 Wochen wieder feststellen musste. Wo wir als Kinder früher im Wald spielten, sind heute offene Graslandschaften mit niedrigem Buschwerk - wenn überhaupt.

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    1. Unsere Wälder sind oft Mischwald mit Eichen, Buchen, Edelkastanien und seit einigen Jahrzehnten auch Robinien. Ich glaube, dass alle Nadelbäume krank sind. Zumindest habe ich bei der Wanderung keinen einzigen gesehen, der keine dürren Zweige hatte.
      LG Ingrid

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  5. Bei uns ging der Specht ans Dachgebälk außen, das war aber nicht brüchig oder marode. Es mußten dann Bleche gebogen und angebracht werden über die ganze Hausseite bzgl. der Balken.
    Hyphen dagegen können nur eindringen wenn das Holz bzw. der Baum schon geschwächt ist.
    Brombeeren, aber nur ab gewisser Höhe , habe ich mir auch ein paar schmecken lassen. Yammi.😋
    Tolles Bild von der Sumse! 😍
    Liebgruß
    Tiger
    🐯

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    1. Der Specht hat bei Euch eine Höhle bauen wollen. Das macht er auch bei intaktem Holz. Wahrscheinlich hat ihm die Wohnlage gut gefallen.
      Brombeeren gibt es heuer in großen Mengen. Sie reifen von Mitte August bis in den Oktober hinein, je nach Lage.
      LG Ingrid

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  6. Liebe Ingrid,
    ja, die Bäume sehen allgemein nicht gut aus. Man sieht es nicht nur im Wald. Mir tut das in der Seele weh, wenn ich das auch hier immer wieder sehe. Unsere Weiher hier sind nicht mal mehr Tümpel. Das ist inzwischen alles zugewachsen.
    Eine Hummel-Schwebfliege ist mir noch nicht untergekommen. Hier sieht man des Öfteren die Hornissen-Schwebfliege.
    Liebe Grüße
    Jutta

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    1. Liebe Jutta,
      du kennst diese Schwebfliege aber vielleicht unter dem Namen Waldschwebfliege. Ich musste auch erst überlegen, aber ich wusste, dass ich sie kenne. Nach Hummel sieht sie eigentlich auch überhaupt nicht aus.
      LG - Elke

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    2. Genau, liebe Elke und Jutta, ich habe die Gemeine Waldschwebfliege fotografiert, die auch Hummel-Schwebfliege genannt wird.
      LG Ingrid

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  7. Liebe Ingrid,
    die Trockenheit ist ein großes Problem. Aber ich hoffe, dass du bei deinen Waldspaziergängen auch in Zukunft nicht nur auf tote Bäume schaust, sondern die Natur auch weiterhin noch etwas genießen kannst.
    Herzliche Grüße – Elke

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    1. Eigentlich schaue ich nicht nach Bäumen, sondern eher auf den Waldboden. Bald gehen wir Pilze sammeln, wenn die Witterung es erlaubt.
      LG Ingrid

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