Sonnenschein und warme Luft war von den Meteorologen für den letzten Septembertag am Mittwoch vorhergesagt. Also ließen wir daheim alles stehen und liegen und fuhren nach Bad Dürkheim, der Kurstadt am Ostrand des Pfälzerwaldes.
Über die Bundesstraße 10 bis Landau und dann über die Autobahn 65 sind wir nach weniger als einer Stunde dort angekommen.
Die Kurstadt ist umgeben von Bergen, die zum Pfälzerwald gehören und die teilweise eine Höhe bis zu 530 Metern haben. Die Stadt mit ihren Ortsteilen hat ungefähr 18.500 Einwohner und wird von den Pfälzern liebevoll "Därkem" genannt.
An den Hängen des Haardtrandes wachsen Weinreben und hier werden gute Weine produziert.
Bad Dürkheim wurde erstmals im Jahr 778 erwähnt. Damals hieß die Siedlung Thuringeheim. Kelten, Römer und Franken hinterließen hier ihre Spuren und aus der kleinen Siedlung wurde eine Stadt.
In der Umgebung befinden sich auch die ehemalige Benediktinerabtei Limburg, sowie die Ruine der Hardenburg.
Dank einem sehr milden Klima gedeihen mediterrane Pflanzen, Feigen und Weinreben bestens.
Wer über die Bundesstraße 37 aus Richtung Grünstadt oder Kaiserslautern fährt, der passiert einen schön gestalteten Kreisel und erreicht einen großen Parkplatz an den Kuranlagen.
Hier parken wir unser Auto und erkunden diesen Stadtteil zu Fuß.
Als Kind war ich mit den Eltern mal im Fass, aber als Erwachsene ist mir der Andrang hier zu groß und ich beschränke mich auf das Fotografieren des Riesenfasses von außen.
Unser nächstes Ziel ist der Michelsberg. Den schaffe ich, denn er ist nur 147 Meter hoch.
Beim Hochsteigen über Treppen und steile Wege durch die Weinberge blicken wir auf das Gradierwerk und ein Riesenrad. Zum Riesenrad schreibe ich später noch ein bisschen was.
Jetzt brauche ich meine Puste für den Anstieg.
Droben auf dem Berg steht die Michaelskapelle, ein historisches Gebäude. Denn hier fand der Wurstmarkt seinen Ursprung.
Eine Tafel erklärt den Besuchern alles ganz genau.
An der Kapelle wurden für Wallfahrer auf einem kleinen Markt Wurst, Brot und Wein verkauft. Später wurde dann der riesige Wurstmarkt daraus, der nun seit 600 Jahren gefeiert wird.
Der steile Aufstieg zur Kapelle wird mit einem tollen Ausblick auf Bad Dürkheim belohnt.
Wir gehen noch ein Stück auf dem Mandelblütenpfad weiter. Die Sonne scheint und es ist (wie vorhergesagt) schön warm geworden; fast schon sommerlich.
Die Weintrauben sind alle abgeerntet und das Laub leuchtet golden im Sonnenschein.
Rote Hagebutten vor einem blauen Himmel. |
Von hier aus konnten wir auch das Riesenrad am Gradierwerk bestaunen.
Es ist ein 70 Meter hohes "City Star"- Riesenrad, das im November noch im Hydepark in London stand.
Weil der Betreiber das Riesenrad während des Wurstmarktes nicht auf der öffentlichen Fläche aufstellen durfte (wegen der Pandemie), hat er es einfach auf einem Privatgelände direkt am Gradierwerk errichtet. Es wird noch bis Ende Oktober hier stehen bleiben und steht der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Nein, ich bin nicht mit in einer Gondel gefahren, weil ich nicht schwindelfrei bin.
Wir überqueren den Parkplatz am Kreisel an der Bundesstraße und gehen dann durch eine Allee mit schönen alten Stadthäusern.
Jetzt wollen wir wie die Schönen und Reichen durch die Kuranlagen schlendern. Wir sehen auf dem Weg dahin elegante Hotels, exklusive Kurhäuser, Bars und andere Kur-Einrichtungen.
Eine Tafel informiert über die Geschichte des Gradierwerkes.
Wir ersparen uns den Eintritt in die Saline und schlendern einfach nur durch die Anlage, die sich neben der Isenach erstreckt.
Die Isenach entspringt im Pfälzerwald und durchfließt auch Bad Dürkheim. Später mündet sie bei Worms in den Oberrhein.
Seit der Renaturierung im Jahr 2013 ist die Isenach hier wieder offen und bietet den Wildenten ein Zuhause.
Es macht Freude, durch den gepflegten Park zu flanieren. Auf einer der zahlreichen Sitzbänke kann man herrlich entspannen und die salzige Luft von der Saline einatmen.
Wir sind schon fast wieder am Parkplatz angelangt. Vor uns liegt der Michelsberg mit der Michaelskapelle, die wir zuerst besucht hatten.
Ganz Mutige überqueren die Isenach über diese kleine Hängebrücke.
Ich war nicht mutig und bin den normalen Weg gegangen.
Wir haben nun Hunger bekommen und fuhren einige Kilometer weiter zum Isenach-Weiher. Dort im Biergarten wollten wir essen, ehe wir nach Hause fahren.
Diesen Weiher habe ich in einem früheren Beitrag vorgestellt. Klick hier!
Bilder vom Biergarten am Isenach-Weiher habe ich diesmal nicht gemacht, weil zu viele Besucher dort waren. Wir konnten im Biergarten draußen sitzen und wir bekamen auch was Gutes zum Essen.
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? (Goethe, "Erinnerung").
Ferien in der Heimat zu verbringen, kann richtig schön und erholsam sein.
Liebe Grüße von der Pfälzerin
Ich war noch nie in Bad Dürkheim. Aber die Tante meines Freundes ist dort regelmäßig in Kur. Kein wunder, dass es ihr dort so gefällt. Deine Bilder sind richtig toll! Als Kind habe ich mal eine Saline in Bad Sassendorf oder Bad Westernkotten (beides in NRW) besichtigt. Weiß allerdings nicht mehr, welches Bad es war. Danke, dass ich virtuell zu diesem tollen Ausflug mitkommen durfte :-)
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