Diesmal darf wieder unser Enkelkind Jonas erzählen, was wir am Samstag unternommen haben. Die Nachte sind frostig kalt, aber tagsüber scheint die Sonne und sie lockt uns raus zum Spaziergang.
👶 Hallo,
ich bin der Jonas und ich bin 16 Monate alt. Meistens bin ich samstags bei den Großeltern, damit die Mama daheim was arbeiten kann. Denn ich bin sehr unternehmungslustig und aktiv, sagt jedenfalls die Oma.
Meistens gehen wir dann spazieren und ich freue mich, bei Opa auf dem Rücken sitzen zu können. Er hat extra für mich eine Rückentrage gekauft, weil ich nämlich im Kinderwagen nicht sitzen bleibe.
Diesmal gehen wir einen Weg am Ortsrand entlang, den ich noch nicht kenne. Die Oma sagt, dass früher die Leute diesen Weg oft gegangen wären und ihn als Abkürzung ins Dorf nahmen. Aber weil jetzt alle mit dem Auto fahren (außer mir, ich laufe lieber oder sitze bei Opa in der Rückentrage), ist er an manchen Stellen fast zugewachsen und man trifft hier keine anderen Leute.
Opa und ich haben eine Katze entdeckt, die in dem kleinen Garten sitzt. Er ruft 'miez, miez', aber sie kommt nicht. Also gehen wir weiter.
Dann erreichen wir eine alte, leerstehende Fabrik. Wer hat nur all die ganzen Bilder an die Wand gemalt?
Die Oma sagt, dass früher hier Damenschuhe gemacht wurden. Es gab im Dorf mindestens 5 Schuhfabriken, in denen die Leute Arbeit fanden. Heute gibt es keine mehr.
Oma wundert sich, wie die Leute es geschafft haben, über diesen hohen Zaun zu gelangen, um die Wände des Gebäudes zu verschmieren.
Auch die Mauer des Treppenaufganges zur Durchgangsstraße ist bemalt. Diese Treppe gingen früher die Fabrikarbeiter jeden Tag herauf und herunter. Jetzt geht hier fast niemand mehr. Wir aber auch nicht. Denn wir wollen weiter zum Weiher gehen.
Wir sind am Ende des Weges angekommen. Hier ist eine große Straßenkreuzung in Form eines Verkehrskreisels. Man kommt von Pirmasens oder von der Bundesstraße 10 herbei und kann entscheiden, ob man die Durchgangsstraße in Richtung Dahn nehmen oder lieber über die Straße am Weiher in den Ort hinein fahren möchte.
Da stehen große Holzwände mit Plakaten, auf denen uns freundliche Gesichter anschauen. Manche lächeln, andere nicht.
Oma sagt, dass man sich diese Gesichter nicht merken muss. Bald ist Landtagswahl in Rheinland-Pfalz und immer vor den Wahlen sind Politiker sehr freundlich und lachen uns an. Sie wollen nämlich unsere Stimme bei der Wahl haben. Danach sehen und hören wir meistens nichts mehr von ihnen und ihre Versprechen können sie oft auch nicht einhalten, sagt jedenfalls Oma.
Oma meint, dass diese hässlichen Holzwände den Ortseingang verschandeln und für Autofahrer ein Sichthindernis seien. Was das ist, weiß ich nicht genau. Aber mir gefallen sie auch nicht.
So sieht der große Verkehrskreisel aus. Hier ist immer viel Verkehr, denn jedermann vom Ort muss hier durch, egal in welche Richtung er fährt.
Dann sind wir auch wieder am Weiher angelangt. Den hat Oma in verschiedenen Beiträgen schon mehrmals vorgestellt, denn wir gehen hier oft spazieren.
Was ist denn das?
Auf dem Wasser schwimmt wieder ein Schwan.
Wir bleiben stehen und schauen uns das Ding genauer an. Ich freue mich und lache laut, weil er immerzu im Kreis herumschwimmt.
Oma sagt, dass es kein echter Schwan sei. Der ist nämlich ausgewandert, weil man ihn nicht in Ruhe gelassen hat.
Stattdessen schwimmt jetzt ein aufblasbarer Plastikschwan an einer Leine auf dem Wasser herum. Das waren aber Witzbolde, die das gemacht haben!
Wir gehen weiter am Weiher entlang. Die Oma bleibt stehen und bewundert einen Strauch mit gelben Blüten. Ich sage 'Hatschi'. Das mache ich immer, wenn Oma was von Blüten oder Blumen sagt.
Alle lachen.
Weil der Spielplatz am Ende des Weihers schön in der Sonne liegt, bleiben wir hier eine Weile.
Ich darf endlich herum springen. Oma sucht für mich einen Stock und ich bin schwer damit beschäftigt, Löcher in den Sand zu stechen. Uff, das ist richtig schwere Arbeit für mich.
Seht Ihr meine geblümte Mütze? Die hat mir die andere Oma geschenkt. Ich finde sie ein wenig doof, aber meine Oma von hier sagt, Hauptsache der Kopf bleibt warm.
Ich springe auf dem Spielplatz herum, gehe mit Opa auf die Rutsche und schaue großen Mädchen beim Schaukeln zu.
Dann bekomme ich Hunger. Zum Glück hat Oma Kekse und was zum Trinken dabei.
Selbst beim Essen mag ich nicht sitzen bleiben. Ich esse meinen Keks im Stehen und schaue einem anderen Kind beim Spielen zu.
Als Oma sagt, dass wir jetzt weitergehen, meckere ich ein wenig. Aber dann gehe ich doch mit. Ich darf wieder bei Opa in die Rückentrage und er schleppt mich den Berg hoch.
Als wir zum Treppenweg kommen, stöhnt Opa und sagt, dass ich schon groß und schwer wäre. Die Oma meint, dass ich eigentlich ab jetzt laufen könnte. Sie holt mich aus der Rückentrage und an ihrer Hand gehe ich den Treppenweg hoch.
Wir zählen die Stufen eins zwei drei ... . Natürlich zählt Oma, denn ich kann das ja noch nicht.
Bei Oma im Garten mache ich dann noch eine Entdeckung. Am Strauch hängen bunte Dinger, die im Wind schaukeln.
Oma sagt, dass das der Osterhase gemacht hat. Er hat bunte Eier aufgehängt. Ich finde das lustig, denn die Dinger flutschen aus meiner feuchten Hand, so dass ich lachen muss.
Ich hoffe, Ihr habt den Spaziergang mit dem kleinen Jonas genau so genossen wie ich. Habt alle eine gute Woche!
Liebe Grüße von der Pfälzerin
Ich schmunzle immer wieder wenn ich euch zusammen sehe dein Enkel und ihr beim Spaziergang, Ich freue mich sehr und erlebe auch es spannend wie es bei euch so aussieht mit dem Wetter und der Ntaur. Die Erlebnisse mit dem Plastikschwan oder der Mütze das erinnerte mich an eins von meinen Kindern das keine Mütze auf lassen wollte mei war das ein Kampf immer. Süss sieht er aus der Jonas mit Omasmütze. Mit den Osterneiern nah das macht doch Spass, er erlebt es so bewusst dieses Jahr. Also ich freu mich immer wenn ich euch sehe mit Jonas.
AntwortenLöschenIch wünsche euch ein schönen Sonntag und einen guten Wochenstart!
Lieben Gruss Elke