Mittwoch, 13. Juli 2022

Mein letzter Sommer in der Stadt - Essbares vom Carolinensaal und kranke Kastanienbäume

Dies ist der dritte Beitrag der Serie 'Mein letzter Sommer in der Stadt'. Wenn es Herbst wird, endet mein Berufsleben und ich werde nach 49 Jahren nicht mehr täglich in die Stadt pendeln.



Ich befinde mich hier vor dem Carolinensaal am Eingang zum Stadtpark 'Alter Friedhof'. Die prachtvollen Beete sind dicht mit Kräutern und Gemüse bepflanzt. Sie gehören zur Aktion 'Essbare Stadt'. Bürger dürfen hier ernten, was reif ist und was ihnen schmeckt. Die Stadt hat dazu aufgerufen, sich am Gemüse in den Anlagen zu bedienen. Abgeerntete Flächen werden neu bepflanzt.



Eigentlich wollte ich hier nichts ernten, aber dann überlegte ich es mir anders und habe rote Bete, Blätter vom Krauskohl und Auberginen mitgenommen.



Daheim habe ich meine Gemüse-Schätze gewaschen, fotografiert und mich auf eine leckere Gemüsepfanne gefreut. Die gab es dann am Tag darauf.









Die Stadtgärtner hatten zwischen den alten Grabmälern gemäht, so dass ich endlich mal die frisch restaurierten Steine aus der Nähe anschauen konnte.


Ich finde es gut, dass man diese Zeugen der Vergangenheit erhalten möchte und das Geld dafür investiert hat. 



Leider war es bisher nicht möglich, alle Steine zu restaurieren
und deshalb liegen noch viele umgelegte Grabmäler am Boden.
 

Wie immer, wenn ich mir die Steine ansehe, vergesse ich die Zeit. Jetzt aber rasch zum Friseur, sie warten dort schon auf mich.

Auf dem Rückweg bemerkte ich, dass die Rosskastanienbäume im Park krank sind.









Diese braunen Blätter sind ein Zeichen, dass die Miniermotte (Cameraria ohridella) zugeschlagen hat. Ihre Larven wachsen in den Blättern heran und zerstören diese bei ihren Freßgängen.

Man müsste alle Blätter aufsammeln und entsorgen, um den Befall einzudämmen. Denn die Schädlinge überwintern im Laub und befallen im nächsten Frühjahr die Bäume erneut.

So traurig wie auf den Bildern oben schauen fast alle Rosskastanienbäume in der Stadt aus. 

Besorgte Grüße von der Pfälzerin

4 Kommentare:

  1. Wieder ein herrlicher Rundgang. Die miniatur Auberginen sind ja putzig :-) Und die Rote Bete sieht von der Farbe her fast aus, wie riesige Radieschen. Echt toll!

    Nicht so toll sind die kränkelnden Kastanienbäume. Aber wenn es so viele sind, ist der Stadt der Aufwand vielleicht zu groß?

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  2. Liebe Ingrid,

    uii ja da ist dann ein lachendes und ein weinendes Auge nach so langer Zeit! Ich bin auch besorgt mir ist das nämlich hier auch aufgefallen dass so viele Bäume krank sind und bereits Blätter abwerfen. Ich weiss gar nicht ob man dagegen etwas tun kann ?! Gerne war ich wieder mit dabei in der Stadt die so viel zu bieten hat. Ja, das sind richtig gute Ideen mit einer essbaren Stadt.....

    Herzliche Grüße
    Kerstin und Helga

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  3. Ein schöner Rundgang, wenn auch nicht in allen Teilen. Bei uns haben sich die Kastanienbäume in den letzten Jahren erholt. Gegenüber auf dem Spielplatz stehen sie grün und gesund. Ich hoffe, es bleibt so.
    Einfach Gemüse ernten mitten in der Stadt ist eine tolle Idee. Und lecker sieht es aus.
    Liebe Grüße
    Anette

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  4. Hallo Ingrid,
    jetzt habe ich es gelesen: 49 Jahre hast du in Pirmasens gearbeitet - was für eine lange Zeit!
    Die Idee mit dem Gemüse im öffentlichen Bereich finde ich wunderbar! Über ein ähnliches Beispiel habe ich kürzlich einen Radiobericht gelesen - und schon vergessen, wo das war ...
    Alte Friedhöfe sehe ich mir auch gerne an. Die Grabmahle finde ich sehr interessant und oft frage ich mich, welche Persönlichkeiten hier wohl begraben sind. Wenn die Steine doch erzählen könnten ...
    Und noch mehr Grüße
    Susanna

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